Holzherd - Rost etc.

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cherrypie
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Holzherd - Rost etc.

#1

Beitrag von cherrypie » Sa 17. Feb 2024, 16:35

Hallo zusammen,

ich möchte gern unseren alten Malag-Küchen-Holzherd etwas restaurieren und bräuchte bitte ein paar Tipps. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!

Heute habe ich nämlich zum einen festgestellt, dass das Wasserschiff durchgerostet ist (er war mehrere Jahre nicht mehr in Gebrauch. Das soll sich aber nun ändern). Es ist ein emailliertes Wasserschiff, also fürchte ich, dass ich da nichts mehr werde reparieren können. Oder vielleicht doch? Leider gibt es für diesen Ofen keine Ersatzteile mehr, soweit ich gesehen habe, ich müsste also eine anfertigen lassen, was sicherlich sehr teuer ist. Ich kann mich erinnern, dass meine Mutter immer sagte, dass immer Wasser in dem Schiff sein muss, wenn der Ofen angeheizt wird, sicherlich wegen der Emaille, richtig? Aber da sie ja nun hin ist, kann ich den Ofen doch sicher auch ohne bzw. mit der kaputten Wassertasche drin betreiben, oder?

Der Ofen hat auch an den Türscharnieren ziemlich Rost angesetzt, ziemlich stark an den Füßen (nicht an den Füßen selbst, die sind noch sehr gut, aber es ist noch Eisen innen an den Vorderfüßen, die die Holzschublade stoppen und das ursprünglich schwarz lackiert war. Teils ist auch Rost an der Emaille-Verkleidung des Ofens. Wie kann ich den Rost einerseits an den Füßen am besten entfernen und danach wieder streichen? Also womit? Und kann man Emaille auch ausbessern?

Ich wäre um jeden Rat dankbar!

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Amigo
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Re: Holzherd - Rost etc.

#2

Beitrag von Amigo » Sa 17. Feb 2024, 17:14

Hola.
Wenn es keine Ersatzteile mehr für den Herd gibt würde ich mich wohl nach einem alten als Ersatzteilträger umschauen, bzw.den meinnigen ausschlachten.
.
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Bernd Belgien
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Re: Holzherd - Rost etc.

#3

Beitrag von Bernd Belgien » Sa 17. Feb 2024, 19:29

Malag als Hersteller sagt mir nichts - gibt es vielleicht Bilder?
Ich will nichts verkehrtes sagen..
Bei meinen Eltern steht noch ein Küppersbusch der ähnlich klingt und läuft im beschriebenen Zustand ab und zu...

cherrypie
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Re: Holzherd - Rost etc.

#4

Beitrag von cherrypie » So 18. Feb 2024, 10:20

Hallo,

vielen Dank für die bisherigen Antworten. Bild stell ich ein, sobald ich den Ofen wieder zusammengebaut hab, gestern war Großreinigung.
Wir haben am Ort noch den Eisenwarenhändler (der auch sonst wirklich alles hat, was man als Selbstversorger braucht, eine Kuriosität und Seltenheit in Deutschland), von dem meine Eltern den Ofen damals gekauft haben, wenn einer weiß, woher ich so eine Wassertasche bekommen kann, dann er. Und ich werde zur Not beim örtlichen Spengler anfragen. Ich hab gestern auch gesehen, dass der Schamotte ausgebessert werden muss, aber dazu gibt es ja genug Info im Netz. Trotzdem freue ich mich über Tipps. Es geht vorwiegend um die Schamottesteine in den Randbereichen des Ofens, nicht direkt im Feuerraum.

Viele Grüße!

suria
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Re: Holzherd - Rost etc.

#5

Beitrag von suria » So 18. Feb 2024, 10:56

Hoi cherrypie
Nach kurzer Internet-Suche dies gefunden:
Auszug aus dem Stadtwiki Karlsruhe
Auszug aus dem Stadtwiki Karlsruhe
Screenshot_20240218_095735.jpg (50.33 KiB) 524 mal betrachtet
Eventuell nützlich für Dich? Spannend so eine Ofen-Restauraration!

cherrypie
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Re: Holzherd - Rost etc.

#6

Beitrag von cherrypie » So 18. Feb 2024, 15:42

Vielen Dank, suria, super!

LG!

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emil17
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Re: Holzherd - Rost etc.

#7

Beitrag von emil17 » Di 20. Feb 2024, 09:39

Das Wasserschiff kanst du auch weglassen und durch einen passenden Deckel aus Eisen ersetzen (aus 3-5mm dickem Eisenblech von einer Stahlbaufirma zuschneiden lassen, Ecken abrunden, Kanten brechen, Ringschraube M8 als Griff, mit Ofenrohrfarbe streichen) , zur Not auch erstmal eine Schamotteplatte drauflegen. Wasserschiff ohne Wasser geht kaputt.
Schamotte: Nimm die Herdplatte ab, reinige alles mit einer Drahtbürste, und sauge aus. Wenn wie meistens ganze Platten bröselig sind, diese ersetzen - Schablone aus Pappe machen, mit Kreide oder grobem Bleistift auf Schamotteplatte anzeichnen, zuschneiden mit Flex und Diamantscheibe, staubt wie Sau. Dann alles reichlich vornässen und mit Schamottemörtel oder Ofenlehm ausstreichen. Für grössere Fehlstellen Schamottemörtel kaufen oder den Mörtel aus Schamottemehl statt Sand und gewöhnlichem Zement machen. Gewöhnlicher Bausand als Zuschlag geht nicht.
Herdplatte mit grobem Stahlschwamm oder Topfbürste an Akkuschrauber entrosten, dann mit Olivenöl abreiben.
Rost geht mit Stahlbürste ab, dann Rostumwandler drauf (gibts beim Autoschrauberbedarf), dann Teile die heiss werden mit Ofenrohrfarbe, anderes mit irgendwas streichen.
Vorsicht beim Abnehmen von Teilen aus Guss (Ofentüren usw.), die sind spröde und mögen Hammerschläge nicht.
Für Emailleabplatzer gibts Reparaturmasse im Fachhandel.
Das Backrohr, wenn es eins hat, ist bei alten Herden auch meist durchgerostet.

Wenn das Teil sehr durch ist, worauf deine Zustandsbeschriebung hindeutet, nicht mehr viel Aufwand treiben sondern einen passenden gebrauchten in besserem Zustand kaufen. Insbesondere die Herdplatte muss in gutem Zustand sein; wenn sie von Rost bereits stark rauh ist oder/und Risse hat, nicht kaufen. Manchmal kann man sie durch Abschleifen mit einem Bandschleifer noch retten, aber das muss man dem Verkäufer nicht sagen.
Wenn der Feuerrost verbogene oder durchgebrannte Stäbe hat, wurde im Herd vermutlich Steinkohle gebrannt - eine zuverlässige Methode um ihn kaputtzumachen.
Vor dem Kauf Herdplatte abnehmen und Innenleben prüfen, damit man nicht eine Ruine durch eine andere ersetzt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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