Knochenleim/Holzkitt

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Zacharias
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Knochenleim/Holzkitt

#1

Beitrag von Zacharias » Sa 2. Apr 2022, 19:58

Knochenleim zum Kleben ist mir sehr sympathisch, weil natürlich, wirklich stark und wieder lösbar. Wenn in der Küche ein Holzherd brennt auch keine große Sache.
Jetzt habe ich zum ersten Mal Holzkitt selber gemacht und bin damit überhaupt nicht glücklich. Verfüllt habe ich damit schmale Ritzen, Wurmlöcher und einen größeren Spalt. Was mir überhaupt nicht gefällt, ist die dunkle Farbe. Ich dachte mit dem Mehl vom gleichen Holz hätte ich den perfekten Farbton, aber der Knochenleim scheint das Ganze dunkler zu machen, ist extrem viel dunkler als das Holz. Beim knapp 2cm breiten Spalt spielt das keine Rolle, der wird überpinselt. Aber dort ist die Masse zwar fest, aber sehr elastisch. Ist das so bei Knochenleimkitt?
Ich finde auch, dass sich der Kit etrem schlecht schleifen lässt.
Grüße,
Birgit

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Tscharlie
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Re: Knochenleim/Holzkitt

#2

Beitrag von Tscharlie » So 3. Apr 2022, 07:31

Kannst du was über den Knochenleim sagen? Weches Holz hast du? Das klingt so als hättest du Kalkcaseinleim genommen und Eiche als Holz gehabt.

Nomlerweise würde man solch einen Holzkit mit einem natürlichen Hartöl oder einem Naturöllack hestellen, der würde sich dann am Besten schleifen lassen.
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Re: Knochenleim/Holzkitt

#3

Beitrag von Zacharias » So 3. Apr 2022, 07:44

Der Leim ist Knochenleim, kein Kaseinleim. Das Holz ist Kiefer, allerdings geht die als Hartholz durch.
Grüße,
Birgit

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Re: Knochenleim/Holzkitt

#4

Beitrag von Tscharlie » So 3. Apr 2022, 08:06

Gibts zu dem Knochenleim ein technisches Merkblatt?
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Re: Knochenleim/Holzkitt

#5

Beitrag von Zacharias » So 3. Apr 2022, 08:34

Nein, aber ich versteh nicht, worauf du hinaus willst, Knochenleim ist doch was völlig anderes als Kaseinleim. Knochenleim erkennt man am Aussehen, am Geruch... das braucht kein technisches Datenblatt.
Grüße,
Birgit

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Re: Knochenleim/Holzkitt

#6

Beitrag von Tscharlie » So 3. Apr 2022, 08:44

Wenn es reiner Knochenleim ist, dann gibt es eigentlich keine Begründung warum es zu Verfärbungen kommt. Daher meine Frage nach der Zusammensetzung, was das drin ist, was die Verfärbungen verursachen könnte.
Anders als eine Beschreibung auf der Verpackung sind die Inhaltsstoffe im TM aufgeführt.

Aus der Seite eines Knochenleimherstellers aus Österreich:
"Der Leim zieht durch Schrumpfen das Holz zusammen.
Ausgehärteter Leim lässt sich hervorragend schleifen und hat keinerlei Einschränkungen beim Beizen, Lackieren oder Ölen des Holzes.
Die Verleimungen sind starr/hart, die Leimfuge ist bernsteinfarben.
Keine Verfärbungen, auch nicht bei gerbstoffreichen Hölzern (z.B. Eiche, Akazie) oder empfindlichen Hölzern (z.B. Ahorn)."
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Re: Knochenleim/Holzkitt

#7

Beitrag von Zacharias » So 3. Apr 2022, 09:26

Auf der Verpackung steht Knochenleim, sieht so aus, riecht so, verhält sich so, was soll da noch ein Datenblatt? Ich habe ja auch nichts von Verfärbungen geschrieben. Ich habe nur geschrieben, dass der Kitt dunkler wird als das Holz und wüsste gerne, wie man den Kitt heller hin bekommt. Außerdem bezog sich meine Frage auf die von mir nicht erwartete Elastizität der Masse in der breiteren Fuge. Ich hätte erwartet, dass es eine harte Fläche wird. Und nicht so was gummiartiges. Ist jetzt an der Stelle egal, wird nicht belastet. Aber so generell wüsste ich halt gerne, wie man eine wirklich aushärtende Masse herstellt.
Grüße,
Birgit

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Re: Knochenleim/Holzkitt

#8

Beitrag von Tscharlie » So 3. Apr 2022, 09:55

Tscharlie hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 08:44

Die Verleimungen sind starr/hart, die Leimfuge ist bernsteinfarben.
Ich zitiere mich daher gerne selbst. So ist das WENN es reiner Knochenleim ist.
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Re: Knochenleim/Holzkitt

#9

Beitrag von Zacharias » So 3. Apr 2022, 09:58

Soll ich dir ein Foto schicken um es zu beweisen?
Ich find das ehrlich gesagt etwas albern, Kaseinleim besteht aus völlig anderen Grundmaterialien, sieht völlig anders aus und wird völlig anderes aufbereitet.
Grüße,
Birgit

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Re: Knochenleim/Holzkitt

#10

Beitrag von emil17 » So 3. Apr 2022, 10:10

Ich vermute oder rate:
(Bitte nimm das so persönlich wie es gemeint ist, wir wissen ja nur was du schreibst, nicht was du wirklich gemacht hast, und raten deshalb Dinge, die für Dich absurd sind. Wenn du alles richtig gemacht hast, war es wohl höhere Gewalt, dagegen kann dann keiner an)
Das Holz was du gemahlen oder verschliffen hast um den Kitt zu machen war zu harzreich. Das hindert den Leim am Abbinden.
Es hatte winzige Spuren von Eisen drin (kann vom Schleifwerkzeug kommen), das gibt mit dem Gerbstoff des Holzes eine chemische Reaktion und färbt das Holz schwarz - schau dir alte Nagelstellen in Kiefer, Eiche oder Lärche an.
Wenn man Mehl anfeuchtet, wird es dunkler, weil die mit Flüssigkeit gefüllten Zwischnräume zwischen den Mehlkörnern die optischen Eigenschaften verändern - das gleiche Prinzip wie beim Wassertropfen auf der Zeitung.

Mach mit deiner Kittmasse Versuche, bevor du das Zeug verwendest. (Leicht gesagt ... )
"Der Leim zieht durch Schrumpfen das Holz zusammen." Das ist für Fugenkitt eher unwillkommen, weil das bedeutet, dass die Fugen abreissen, zumal da du ja nicht pressen kannst und die Leimflächen sowieso nicht sauber sind.

Wenn der Kitt nicht elastisch genug bleibt oder wenn die Fugen zu schmal sind, gehen die Fugen sowieso wieder auf, weil Holz bekanntlich arbeitet. Bei elastischem Kitt muss die Fuge eine gewisse Mindestbreite haben, weil Kitt nur begrenzt dehnbar ist: in einer Fuge die von 0.5mm auf 1mm arbeitet, muss der Kitt sich um 100% dehnen können, sonst reisst er ab. Ist die gleiche Fuge 5mm breit, dann ist die Dehnung nur 10% (von 5.0 auf 5.5 mm).

Bei mir habe ich grössere Fugen mit der Oberfräse auf definierte Breite gefräst und dann eine leicht keilförmige Holzleiste eingeleimt. Schwundrisse in der Massivholzwand bleiben wie sie sind.
Bei ganz schlimmen Massivholzflächen hift nur übertäfern, oder mit Jute bespannen. Das Täfer muss absolut trocken sein, sonst hast du bald wieder offene Fugen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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