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Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: So 15. Sep 2019, 17:41
von Nachtkauz
Hier mal eine kleine Technik/Trick welche sich generell auf alle Gehrungen anwenden lässt. Zuerst mal sollte man so sägen, daß man noch etwas mehr Material stehen hat.
Eventuelle sieht die gesägte Gehrung dann so aus:
Gehrung_roh.jpg
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Die Längschwelle war schon mit der Grundplatte verleimt, die Quere hab ich festgezwingt, beides darf sich nicht bewegen können.
festspannen.jpg
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Danach sägt man in den schon bestehenden Schnitt wieder vorsichtig rein, und entfernt so das Material was dazwischen quasi "im Weg" ist.
nachsaegen.jpg
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Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: So 15. Sep 2019, 17:51
von Nachtkauz
Nach dem Lösen der Zwingen kann man das Querteil jetzt um einen Sägeschnitt näher heranrücken, und das ganze falls erforderlich wiederholen bis die Gehrung ausreichend dicht ist.
Gehrung_dicht.jpg
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Mir hat sich gezeigt das sich eine gewöhnliche Schlitzsäge (ergo Säge für Schnitte längs zur Faser) besser für Schnitte diagonal zu Faser eignet als ich dachte. Die europäischen Sägen sind weiter geschränkt, als die japanischen und gerade bei eingewachsenen Ästen verlief mit der sonst guten Japansäge(Mischverzahnung längs und quer) der Schnitt recht schnell. Man kann den Schnitt quasi beim Sägen nicht lenken, mit den europäischen MUSS man ständig lenken, aber kann eben auch korrigieren. Ausserdem scheinen alle Sägen bei diagonalen Schnitten immer von der Faser weg zu verlaufen.

Saegen.jpg
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Gruß Kauz

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: So 15. Sep 2019, 21:50
von SunOdyssey
Hallo Kauz,

Tolles Projekt, was du da machst! Ich habe auch einen Bauwagen, aber komplett und noch gut in Ordnung. Die Haut ist aus Trapezblech, innen mit HPL- Platten verkleidet, Boden ist aus Schichtholz auf Stahlrahmen,alles mit Folie gegen Wasser geschützt. Aber hier geht es ja nicht um meinen....

Gibst du Länge zu, wenn du fürs Sägen nachschiebst? Wird das nicht außermaßig, wenn man mehrfach mit der Schnittsäge Material wegnimmt? Die Gehrung wird toll, keine Frage, aber wie verhindert man die zu kurze Länge?

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Mo 16. Sep 2019, 00:22
von Nachtkauz
Ja, bei sowas geb ich von vorn herein Länge zu.
Wie viel?

Kommt drauf an was es werden soll, hier bei dem Bauwagen interessieren mich 2-3mm nicht wirklich, das sind ungehobelte Balken, die sind selbst ungenauer.
Da hab ich einfach ca 2mm von vorn herein zugegeben. Wenn es zu viel ist, kann man es immer noch wegschneiden.
Wenn du die erste Gehrung dicht gemacht hast, hast du für das jeweilige Projekt schon einen Erfahrungswert und Ansatzpunkt wieviel du bei der nächsten zugeben solltest.

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 18:41
von Dyrsian
Nachdem ich es mir jetzt zum wiederholten Mal durchgelesen habe, verstehe ich so langsam deine Konstruktion.
So ein Kettenstemmer scheint mir für dieses Projekt echt praktisch zu sein!
Das mit den Zapfen mache ich bei groben Projekten für den Garten oder so auch oft so wie du. Blöd ist, wenn manche Balken extremes Übermaß haben, dann werden die Schnitte ungleichmäßig tief.
Ich würde mir an deiner Stelle die Festool Säge mit den Führungsschienen kaufen. Das Teil ist extrem präzise, unglaublich praktisch und total vielseitig! Ich mach alles damit, so komme ich bisher super ohne Tischkreissäge aus! Müsste ich alle Elektrowerkzeuge abgeben und dürfte nur eins behalten, es wäre diese Säge!
Mich wundert dass du alles in sägerauem Holz machst und nicht in KVH oder BSH. Ich hätte immer Schiss, dass irgendwas nicht maßhaltig oder krumm ist, sodass es am Ende dann schief wird oder so. Klar, ist natürlich billiger so.

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Mo 23. Sep 2019, 16:07
von Dyrsian
Und noch eine Frage: Kannst du aus dem Sketchup Modell wirklich maßhaltige 2D-Baupläne ziehen wie es bei Inventor z.B. geht? Welche Version verwendest du?
Ich hatte den Eindruck, dass Sketchup gerne mal ein paar mm "anpasst" oder so ..

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 22:58
von Nachtkauz
Mit der Festo Kreissäge hast due Recht. Ich hab früher mit einer gearbeitet und sie zu schätzen gelernt, auf die kann ich noch heute zugreifen, daher brauch ich sie mir nicht kaufen.

Warum ich das alles in sägerauen Holz mache und nicht in gehobelten KVH ? Weil ich es mir anders ganz einfach nicht leisten kann. Die fünfstelligen Summen, welche manche hier veranschlagten, sind für meine jetzigen finanziellen Verhältnisse völlig utopisch. Es ist die Frage was du als Vergleich nimmst. Den Nobel-Zirkuswagen von einem professionellen Wagenbauer, oder ein Bauernhaus Baujahr Ende 19 Jh. Zwischen deren Fertigungstolleranzen liegen Welten, und doch funktionieren beide.

Ich hab mein Sketchupmodell eher als Anhaltspunkt genommen und einzelne Maße rausgezogen. Aber du hast Recht, irgendwie spinnt das Ding sich teilsweise irgendwelchen leichten Murks zusammen... :pfeif:

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Mi 25. Sep 2019, 06:32
von Benutzer 2354 gelöscht
ich war bei meinem Bauwagen froh das wir auf dem eigenen Grundstück geblieben sind.
mm ist kein maß.
Bei you Tube gibts ein Video : Handwerkskunst , ein Tiny House bauen da wird in 45 Minuten erklärt und gezeigt wie ein profesioneller Holzbauer sowas baut. Die haben den Boden nicht in einem Stück gemacht sondern in 6 Stücken.

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Do 26. Sep 2019, 08:10
von Dyrsian
ihno hat geschrieben: Bei you Tube gibts ein Video : Handwerkskunst , ein Tiny House bauen da wird in 45 Minuten erklärt und gezeigt wie ein profesioneller Holzbauer sowas baut. Die haben den Boden nicht in einem Stück gemacht sondern in 6 Stücken.
Und der ist gar nicht schlecht, der Film! Die zimmern dieses Tiny House echt schnell zusammen. Was mir daran viel besser gefällt als an einem Bauwagen ist einfach, dass man das Teil mit jedem Geländewagen ziehen kann, d.h. es hat eine Straßenzulassung.

Re: Bauwagenprojekt Kauz

Verfasst: Do 26. Sep 2019, 09:20
von Küstenharry
Schickes Projekt.
Dann muss man aber auch eine Strassenzulassung und Tüv haben.
Oder mit einem Tieflader transportieren.
Werden Tiny Häuser dauerhaft bewohnt, muss eine Baugenehmigung inkl. Statik und Enev Nachweis vorliegen sowie Abwassernachweis.
D.h. Abwasseranschluss oder Kleinkläranlage.