Fliesenspiegel hinter Kohleherd

[centauri]

Menno macht es doch nicht so schwierig.
Ich hab auch einen Fliesenspiegel hinterm Küchenherd.
Da fällt keine Fliese von ab.
Also liegt es eindeutig am Untergrund!
Wenn du daran nichts verändern möchtest, dübelste eine Gipsfaserplatte dran
und Fliesen drauf eloxierte Winkelschiene drum und fertig.
Grundsätzlich aber nicht den billigsten Kleber nehmen.

[emil17]

Bei einem halbwegs guten flexiblen Fliesenkleber (darf auch vom Baumarkt sein, ist ja vom gleichen Werk) hält das. Wenn du das Ganze auf einen bröseligen Kalkputz aus der Kaiserzeit pappst, hält es nicht. Da kann dann der Kleber nix dafür.

Man sieht doch an der abgefallenen Fliese, was noch alles mitkommt.

Du kloppst aller runter bis auf die Mauersteine, reinigst diese (!) und machst einen Untergrund aus einem nicht zu mageren Zementputz. Da sowieso Fliesen vorne drauf sollen, spielt die Geschichte mit der Atmungsaktivität hier keine Rolle.
Der Sache genug Zeit zum Abbinden lassen, bevor man einheizt.

Man kann sich auch im Werk eine Steinplatte nach Wahl passend zusägen lassen und hinten dran montieren. Befestigungslöcher gleich im Werk bohren lassen. Edelstahl geht auch, hier kann man sich gleich unten eine passende Kante als Anschluss zur Ofenplatte dranbiegen lassen.

Außerdem müsste mein Burgfräulein dazu auch noch "geändert werden".

Für diese Art von Nebenwirkungen wird kein Baumateriallieferant in Haftung treten.

[Benutzer 3370 gelöscht]

Mein Fliesenspiegel (wusste gar nicht dass das so heist )ist mit Lehm an die Wand gekleckert und mit Lehm verputzt. Natürlich habe ich erst den alten Kalksandputz abgeschlagen um die Fliesen dann auf die nackte Ziegelwand zu kleckern. Könnte nicht sagen, dass das nicht hält immerhin jetzt 6 Jahre wobei der Ofen jeden Tag eingeheizt wird und die Temperaturunterschiede in der Küche auch nicht ganz ohne sind. Ach ja und der Lehm ist vom Loch hinterm Haus für nix EUros. Die Verfugung ist mit Sand abgemagert damit sie nicht reißt, wie halt bei einem Lehmputz, und den Sand finde ich auch hinterm Haus. Hab auch vor dem Haus Sand und Lehm, aber da ist es blöd, wenn man Löcher gräbt.
Auf dem letzten Foto sieht man einwenig vom Fliesenspiegel, der eigentlich nicht spiegelt
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 80#p213994

[Nachtkerze]

Im Haus meiner Oma war hinter dem Küchenherd - auch ein Holz-, Kohleherd - ein Fliesenspiegel, der wohl schon bei der Erbauung des Hauses in den Zwanzigern miteingebaut wurde. Der hielt und hält.
Die Fliesen sind aber von einem Profi gelegt worden. Auch nicht im heute üblichen Dünnbettverfahren mit Kleber, sondern im Dickbettverfahren mit Mörtel. Der Spiegel ist bestimmt 3 cm dick.
Eine Fliese ist irgendwann vor meiner Zeit mal gesprungen und insgesamt sehen die weißen Fliesen inzwischen ein bißchen fleckig aus. Lose ist aber nix auch nur ansatzweise. Da die Küche inzwischen in einen anderen Raum gewandert ist, stört das aber nicht und bleibt so.

[emil17]

Die Fliesen sind aber von einem Profi gelegt worden. Auch nicht im heute üblichen Dünnbettverfahren mit Kleber, sondern im Dickbettverfahren mit Mörtel. Der Spiegel ist bestimmt 3 cm dick.

Ich kann mir schlecht vorstellen, wie man im Dickbettverfahren Fliesen an senkrechte Flächen verlegen soll. Vermutlich wurde zuerst gemörtelt, d.h. ein ebener Grundputz aufgebracht, und dann statt Fertig- Fliesenkleber mit Zahnkelle (wie man es heute machen würde) ein sehr fetter und feindsandiger Zementmörtel als Klebemörtel dünn hinten auf die Fliesen aufgespachtelt.
Das funktioniert recht gut und man kann sich für Reparaturen damit behelfen, wenn grade kein Fliesenkleber zur Hand ist: trockenen Bausand durch ein Teesieb sieben, mit knapp der gleichen Menge Zement trocken mischen und dann Wasser dazu. Geht bei Kleinmengen wurderbar in einem Joghurtbecher, mit einem Eisstiel als Spatel. Den Untergrund vornässen und mit Zementmilch abbürsten (alte Zahnbürste, alte Geschirrabwaschbürste), dann hält das sicher (wenn man den Ofen nicht am anderen Tag wieder einheizt).

Fliesenkleberpulver lässt sich (ebenso wie Blitzzement) lange aufbewahren, wenn man es vakuumiert - in der Packung wird es bald stumpf. Einen Zettel mit Beschriftung und Datum in den Vakuumbeutel geben, dann weiss man nach 3 Jahren noch, was es ist. Erspart es, nch Verlegearbeiten die nicht aufgebrauchte Menge wegzuwerfen und im Reparaturfall eine Kleinpackung kaufen zu müssen, die sowieso überteuert ist.

[Oli]

Ja Nachtkerze, das wurde auf der vorigen Seite schon geschrieben: in Mischung legen.
Keine fette Mischung, aber dick, das hält hundert Jahre wenn es richtig gemacht ist.

Aber jedem Fliesenleger steht ja seine Meinung zu, meiner hat nur noch wenig Lust seine meisterliche Erfahrung hier zu teilen. Aber zum besseren Verständnis warum es so gemacht wurde, gehen wir noch einmal ins Detail:

Untergrund fettfrei, staubfrei, mit dem Quast (spritzen, nicht streichen) etwas Wasser an die Wand, Spritzwurf ran. Spritzwurf: 1 Teil Zement, 2 Teile Sand. Daran krallt sich der Mörtel dann fest.
Mischung für die Fliesen 1:5 oder 1:6 muss jeder selber wissen.
Bevor man ansetzt, wird die Wand nochmal mit dem Quast etwas nass gemacht.
Dann unterscheidet man erstmal Steingut- und Steinzeugfliesen. Steingut wird gewässert bevor man sie ansetzt, also richtig lange, weil die viel Wasser ziehen. Steinzeug kann man mit 'ner Kelle nass machen, etwas Zementpuder als Haftbrücke raufschippen, Mischung rauf (anderthalb bis 2 cm), sodann setzt man diese Fliese an die Wand, zack!
Bei Steingut wird nach dem Wässern ganz normal die Mischung auf die Fliese aufgetragen und diese an die Wand gesetzt. Man arbeitet von unten nach oben. Die Fliesen kann man 'anschubbern', also so ein wenig anrütteln oder mit dem Kellenstiel vorsichtig anklopfen.

Stichworte: Kapillarwirkung, Adhäsion, Kohäsion. Das funktioniert bombig. Kleber in dem Sinne gab es damals eben nicht und ob die modernen Kleber bei diesem Verwendungszweck die gleiche Lebensdauer bringen muss man sehen, die gibt es ja noch nicht so lange. Heute wird fast nur noch geklebt und wenig in Mischung gelegt weil es schneller geht und die Fliesen zu groß geworden sind.

[emil17]

Wieviele Fliesen haste denn schon verlegt?

[die fellberge]

Was mache ich denn an einer Lehmwand?

Kann ich da einfach eine Gipskartonplatte vorsetzten, die dann gefliest wird?

[Kirschkernchen]

Hallo fellberge.

ich hab mittlerweile alles eingebaut und gefliest. Die Fliesenwand unten hinter dem Herd wird wirklich sehr warm. Meine Fugen und Fliesen haben bislang noch keine Risse, auch Fliesenkleber rund um das Ofenrohr bröselt noch nicht ab. Ob das so bleibt, werde ich später berichten.

Ich denke bei deiner Variante dürfte es fraglich sein, ob die Gipsplatte nicht im ganzen von der Wand fällt. Wenn dein Raum groß genug ist, würde ich es dennoch versuchen, allerdings würde ich versuchen zwischen Herd und Wand 10cm Luft zu lassen, nicht weniger. So schlimm mit dem "was dahinter fallen" ist es m.E. nicht. Hauptsache du hast nicht irgendeinen Balken in der Nähe der Herdplatte, das wäre mir zu gefährlich.

Was auch gänge, ware, einfach statt Gips die 5cm dicken Gasbetonsteine verwenden, und unter die Fliesen an den Lehm kleben. (Oder sogar mit 1cm Abstand zur Lehmwand?) Dann verteilt sich die Wärme noch ein bisschen, aber die Wand trägt halt etwas auf. Vom Gasbeton dürften die Fliesen dann mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit wie bei mir...vielleicht dran bleiben, vielleicht auch nicht. Blendest du diese Gaswand noch vor, würde ich den Ofen vielleicht immernoch so mit 6cm Abstand zur Wand aufstellen, dann dürfte es wahrscheinlicher sein, dass alles dran bleibt. Mit dem Ofen bin ich total zufrieden...die Energieausbeute ist durch die direkte Erwärmung der Herdplatte spürbar besser als bei einem Kaminofen und wenn man die Töpfe immer etwas früher aufsetzt (als gewohnt), wird Opas Brei ordentlich warm.

Alles Gute damit
Kirschkernchen

[Benutzer 662 gelöscht]

der Fliesenspiegel hinter meiner Kochmaschiene hält bereits den zweiten Herd aus!
cremweiße(Gelbe) glasierte im Zementbett.Ohne Riße und Flecken. nur die Zementfugen sehen schei.... aus.