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von emil17 » Di 22. Jul 2014, 08:39
Ihr Problem ist nicht auf dieser Ebene.
Vor der Produktwahl steht die Frage, was ist (Bestandesaufnahme), was weg muss, was bleiben kann, was neu werden soll.
Mit welchen Produkten man das in welcher Reihenfolge macht, ergibt sich dann.
Wenns da Probleme mit Untergrund und Leitungen gibt ist es zu früh sich Prospekte mit schönen Bodenheizungssystemen anzugucken.
Zum oben eingestellten Produkt: Man kann eine Bodenheizung relativ einfach auf konventionelle Art realisieren, aber das ist etwas aufwendiger als mit Fertigelementen zu bauen. Diese kosten allerdings mehr, weil man den ganzen Overhead mit Werbung, Lagerhaltung, Firmenaussenvertreter usw. mit bezahlt. Wenn die Bauzeit extrem kritisch ist, nimmt man sich eine Montagefirma, die ein System verbaut, was sie kennt und womit sie Erfahrung hat. Falls nicht, ist konventionell für Selbermacher deutlich günstiger.
!!! Billigheimer mit einem weissrussischen Akkod-Montagtrupp verlegen dir eine Bodenheizung zwar billiger, aber sie ist dann oft auch danach. Wenn die Sache nicht sauber und ausreichend lang auf Dichtigkeit geprüft wurde, kann es sein, dass die Verrohrung leck ist. Kleine Lecks sind schwer zu finden, schaffen aber wunderbare Voraussetzungen für Pilzkulturen in der tragenden Konstruktion. Beim Holzbau ist das extrem kritisch - also hier nicht am falschen Ort sparen!
Bei Neuverlegung von Unterböden lohnt es sich, über die Elektro-Hausinstallation nachzudenken, weil diese Leitungen ebenfalls in den Unterboden können. In Holzbauten, wo Unterputzmontage oft nicht geht, ist das sehr praktisch - aber auch im Steinbau spart man Zeit und Verlegeaufwand, wenn man Leerrohre und Dosen gleich mit einplant und verlegt.
Falls die Unterzüge oder die Balkenlage im Holzhaus zu schwach sind (wenn man rumgeht, zittert alles wie Pudding, Böden hängen gegen die Raummitte deitlich durch), muss man natürlich zuerst da beigehen. Das ist oft nicht so aufwendig wie es klingt, denn man kann meistens zusätzliche Balken einziehen, was nicht allzu kompliziert ist. Allerdings muss man dann auch den Raum darunter leermachen.
Übel wird es, wenn die Sache schief geworden ist, weil die Balkenauflager am Weggammeln sind. Kann nach Baufehlern in der untersten Balkenlage von Altbauten ziemlich rasch passieren. Schwellbalken von Fachwerkhäusern sind auch oft betroffen.
--> Lass jemanden an den Bau kommen, der Erfahrung mit solchen Sachen hat. Der sieht dann gleich, wo was im Argen liegt und was sich mit welchem Aufwand verbessern lässt. Ferndiagnosen übers Netz gehen auch bei vielen Fotos nicht wirklich - der Arzt will seinen Patienten ja auch sehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.