Re: historische Türangeln gesucht
Verfasst: Fr 18. Okt 2019, 10:19
So, ich bin ein gutes Stück weitergekommen in den letzten Wochen. Ich hatte vor einiger Zeit schon einen Beitrag verfasst, der ist aber leider den Wartungsarbeiten am Forum zum Opfer gefallen.
Die neuen Japansägen sind der Hammer! Sie sind schon fast zu scharf, sodass man durch das Holz schneidet, als wenn man mit einem scharfen Messer einen Käse durchschneidet oder so. Da muss man irre aufpassen, dass man nicht zu weit sägt oder sich sonstwie verfährt. Als eine besonders gute Idee hat sich die Anschaffung der kleinen Dozuki erwiesen, die ist wirklich sehr gut um kleine Gehrungen zu schneiden. Mit aufgespannten Klötzchen hat man eine tolle Führung weil die Säge durch den verstärkten Rücken sehr gut zu kontrollieren ist.
Den Rahmen für die Tür habe ich jetzt soweit zusammengesetzt. Ja, es gibt gewisse Spaltmaße aber ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet hier maschinenartige Präzision hinzubekommen. Selbst die Tür aus dem Erbauungsjahr meiner Wohnung (1912) ist meiner Meinung nach maschinell vorgefertigt worden. Zum Teil sind die Spalten auch dadurch begründet, dass eine der Langseiten etwas drehwüchsig ist und über den Sommer den Korkenzieher gemacht hat, also leicht natürlich. Das sieht jetzt auf dem Foto wilder aus als es ist, vergesst nicht dass die Teile nur zusammengesteckt sind, wenn man das verspannt zieht es sich noch etwas zusammen. Ich hatte die Teile für die Kreuzsprosse bereits im Frühling hergestellt, bei der Langseite aber offenbar vergessen die Zugabe für die Zapfen einzurechnen, jetzt war das Teil also zu kurz. Anfängerfehler! Nun musste ich erneut Material abrichten und die Zapfen anfräsen. Das war zwar unglaublich nervig, hat aber den Vorteil dass das Teil jetzt wenigstens astfrei ist. Eine der kleinen Kreuzsprossen war mir nicht winklig genug, die habe ich dann auch nochmal neu gemacht (aus der ehemaligen Mittelsprosse). Das Anfräsen von so kleinen Zapfen ist mit meinem momentanen Anschlag etwas ungünstig, weil das Werkstück gerne in die Absaugöffnung von Parallelanschlag rutscht und dann natürlich schief wird. Da muss ich beim nächsten Mal einfach ein Kantholz als Anschlag aufspannen oder einen Anschlag ohne Absaugung bauen der in den Führungsschienen läuft. Durch den Bau meines Modells gewitzt habe ich diesmal erst die Fälze eingefräst, dann die Gehrungen gesägt und muss jetzt noch die Fase an die Sprosse anfräsen. Wer anders vorgeht, dem kippeln die Dinger beim Fälze fräsen ganz jämmerlich. Das Anzeichnen der Gehrungen usw. wirkt erstmal irre kompliziert, wenn man es aber einmal gemacht hat und ein Modell zur Hand hat, ist es eigentlich ganz einfach. Ich bin doch sehr froh dass ich die 55€ für den Fasenfräser investiert habe, auch wenn er eigentlich zu groß für meine Fräse ist (sie jammert, aber gekokelt hats noch nicht, da muss sie jetzt durch). Die Fasen anzufräsen ist viel genauer und vor allem viel schneller als das Anhobeln per Hand. Als nächsten Arbeitsschritt muss ich jetzt die Gehrungen ausstemmen und die dann fertigen Kreuzsprossen in die Tür einpassen. Da heißt es nochmal 6 Zapfenlöcher ausstemmen.
Ich habe mich entschieden die Tür mit Fischleim zu kleben. Ursprünglich dachte ich an Knochenleim, der bindet mir bei diesem Riesenobjekt aber einfach zu schnell ab. Ich habe noch nie damit gearbeitet, hat hier jemand Erfahrung damit? Ich möchte keinen Weißleim benutzen, weil Glutinleim mir historisch korrekter erscheint, er reversibel ist und vor allem beim Wachsen keine Probleme macht. Bisher habe ich für große Objekte (Küche) Ponal wasserfest benutzt, wenn man da aber Leimreste übersieht hat man diesen bockelharten Leim auf dem Holz – das sieht man später beim Wachsen des Holzes.
Ich frage mich, ob ich die Fälze am Rand der Tür (also da wo die auf die Zarge schlägt, schwer zu beschreiben) erst anfräsen soll (dann kann ich es mit der Tischfräse machen) oder die Tür zuerst leimen soll und es dann mit der Oberfräse mit Parallelanschlag mache. Nur hat meine Oberfräse bloß 450 Watt, das dauert ewig. Die hat auch nur eine 6 mm Spannzange. Vom Gefühl her würde ich es aber irgendwie gerne machen wenn die Tür zusammengeleimt ist.
Jetzt muss ich erstmal Winterzwiebeln und Knoblauch pflanzen, aber dann geht´s weiter, ich bin jetzt schon wieder total motiviert!
Die neuen Japansägen sind der Hammer! Sie sind schon fast zu scharf, sodass man durch das Holz schneidet, als wenn man mit einem scharfen Messer einen Käse durchschneidet oder so. Da muss man irre aufpassen, dass man nicht zu weit sägt oder sich sonstwie verfährt. Als eine besonders gute Idee hat sich die Anschaffung der kleinen Dozuki erwiesen, die ist wirklich sehr gut um kleine Gehrungen zu schneiden. Mit aufgespannten Klötzchen hat man eine tolle Führung weil die Säge durch den verstärkten Rücken sehr gut zu kontrollieren ist.
Den Rahmen für die Tür habe ich jetzt soweit zusammengesetzt. Ja, es gibt gewisse Spaltmaße aber ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet hier maschinenartige Präzision hinzubekommen. Selbst die Tür aus dem Erbauungsjahr meiner Wohnung (1912) ist meiner Meinung nach maschinell vorgefertigt worden. Zum Teil sind die Spalten auch dadurch begründet, dass eine der Langseiten etwas drehwüchsig ist und über den Sommer den Korkenzieher gemacht hat, also leicht natürlich. Das sieht jetzt auf dem Foto wilder aus als es ist, vergesst nicht dass die Teile nur zusammengesteckt sind, wenn man das verspannt zieht es sich noch etwas zusammen. Ich hatte die Teile für die Kreuzsprosse bereits im Frühling hergestellt, bei der Langseite aber offenbar vergessen die Zugabe für die Zapfen einzurechnen, jetzt war das Teil also zu kurz. Anfängerfehler! Nun musste ich erneut Material abrichten und die Zapfen anfräsen. Das war zwar unglaublich nervig, hat aber den Vorteil dass das Teil jetzt wenigstens astfrei ist. Eine der kleinen Kreuzsprossen war mir nicht winklig genug, die habe ich dann auch nochmal neu gemacht (aus der ehemaligen Mittelsprosse). Das Anfräsen von so kleinen Zapfen ist mit meinem momentanen Anschlag etwas ungünstig, weil das Werkstück gerne in die Absaugöffnung von Parallelanschlag rutscht und dann natürlich schief wird. Da muss ich beim nächsten Mal einfach ein Kantholz als Anschlag aufspannen oder einen Anschlag ohne Absaugung bauen der in den Führungsschienen läuft. Durch den Bau meines Modells gewitzt habe ich diesmal erst die Fälze eingefräst, dann die Gehrungen gesägt und muss jetzt noch die Fase an die Sprosse anfräsen. Wer anders vorgeht, dem kippeln die Dinger beim Fälze fräsen ganz jämmerlich. Das Anzeichnen der Gehrungen usw. wirkt erstmal irre kompliziert, wenn man es aber einmal gemacht hat und ein Modell zur Hand hat, ist es eigentlich ganz einfach. Ich bin doch sehr froh dass ich die 55€ für den Fasenfräser investiert habe, auch wenn er eigentlich zu groß für meine Fräse ist (sie jammert, aber gekokelt hats noch nicht, da muss sie jetzt durch). Die Fasen anzufräsen ist viel genauer und vor allem viel schneller als das Anhobeln per Hand. Als nächsten Arbeitsschritt muss ich jetzt die Gehrungen ausstemmen und die dann fertigen Kreuzsprossen in die Tür einpassen. Da heißt es nochmal 6 Zapfenlöcher ausstemmen.
Ich habe mich entschieden die Tür mit Fischleim zu kleben. Ursprünglich dachte ich an Knochenleim, der bindet mir bei diesem Riesenobjekt aber einfach zu schnell ab. Ich habe noch nie damit gearbeitet, hat hier jemand Erfahrung damit? Ich möchte keinen Weißleim benutzen, weil Glutinleim mir historisch korrekter erscheint, er reversibel ist und vor allem beim Wachsen keine Probleme macht. Bisher habe ich für große Objekte (Küche) Ponal wasserfest benutzt, wenn man da aber Leimreste übersieht hat man diesen bockelharten Leim auf dem Holz – das sieht man später beim Wachsen des Holzes.
Ich frage mich, ob ich die Fälze am Rand der Tür (also da wo die auf die Zarge schlägt, schwer zu beschreiben) erst anfräsen soll (dann kann ich es mit der Tischfräse machen) oder die Tür zuerst leimen soll und es dann mit der Oberfräse mit Parallelanschlag mache. Nur hat meine Oberfräse bloß 450 Watt, das dauert ewig. Die hat auch nur eine 6 mm Spannzange. Vom Gefühl her würde ich es aber irgendwie gerne machen wenn die Tür zusammengeleimt ist.
Jetzt muss ich erstmal Winterzwiebeln und Knoblauch pflanzen, aber dann geht´s weiter, ich bin jetzt schon wieder total motiviert!