Paar Infos Betonieren
- emil17
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- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Paar Infos Betonieren
Zum betonieren: 3.6 Kubikmeter Sachalvolumen sind knapp 9 Tonnen Beton - viel Spass damit.
Meistens reichen Streifenfundamente, dazwischen abgerüttelter Bruchschotter. Man kann noch Gehwegplatten 50 x 50 cm, billigste Sorte in schlichtem Grau, drüber verlegen. Für Holzschuppen, Anhängergarage und dergleichen weitaus ausreichend.
Wenn Bodenplatte, dann von Baufirma machen lassen, denn den ganzen Kram wie Eisenmatten, Schalungen, Rüttler, Mischer usw. musst Du ja auch haben. Selber einbringen ist eine Schinderei. Zudem wäre Mischen angesagt, diese Menge Sackware ist zu teuer. Die Firma pumpt dir das Zeug mit der Pumpe in ner halben Stunde in die Schalung, rüttelt es ab, zieht es glatt und drei Tage später kannst Du, wenn es eine Bodenplatte ist, darauf weiter arbeiten. Solche Flächen von Hand eben zu kriegen ist nicht so einfach wie es aussieht. Für die Profis ist das ne Kleinbaustelle. Wenn Du den Unternehmer kennst und der gerade ne Grossbaustelle in der Nähe hat, gehen die 4 Kubik so nebenbei, fährt ein Betonlaster halt einmal einen Umweg und lädt dort schon etwas ab.
Ausserdem sollte man nass in nass arbeiten können, wenn die Qualität stimmen soll.
Ich hab letzthin bei mir etwa einen Kubikmeter Schalvolumen Boden betoniert. Baustelle ohne Zufahrt, d.h. Kleinmischer an Stromerzeuger, immer 2 Verputzkübel Betonkies (40 Liter) reingeschüttet, Zement zugegeben, dann das Zeug wieder kübelweise eingebracht und von Hand verdichtet und geglättet.
1 Kubik unter diesen Bedingungen war für einen Tag genug.
Für Haus und Hof, Bodenplatten, Pfostenfundamente usw, kann man Handgelenk mal Pi mischen, je nachdem wie der Kies ist merkt man bald wie die Mischung sein muss. Nur Lehm oder Humus im Kies darf nicht sein. Dann gibts noch ein paar Kniffe beim Schalen, z.B. wie man eine Aussparung so schalt dass man die Bretter wieder rausbekommt, das Holz quillt etwas.
Aus alten Schränken vom Sperrgut (die mindere Ikea-Qualität aus melaminbeschichtetem Presspan) kann man schöne Schalungen bauen, um Wandnischen oder auch Brunnentröge zu betonieren, die Flächen werden sehr glatt und eine auf die Schalung aufgeschraubte gehobelte Vierkantleiste gibt dann die Einschubnut für ein Zwischenbodenbrett oder ein Trennschott.
Meistens reichen Streifenfundamente, dazwischen abgerüttelter Bruchschotter. Man kann noch Gehwegplatten 50 x 50 cm, billigste Sorte in schlichtem Grau, drüber verlegen. Für Holzschuppen, Anhängergarage und dergleichen weitaus ausreichend.
Wenn Bodenplatte, dann von Baufirma machen lassen, denn den ganzen Kram wie Eisenmatten, Schalungen, Rüttler, Mischer usw. musst Du ja auch haben. Selber einbringen ist eine Schinderei. Zudem wäre Mischen angesagt, diese Menge Sackware ist zu teuer. Die Firma pumpt dir das Zeug mit der Pumpe in ner halben Stunde in die Schalung, rüttelt es ab, zieht es glatt und drei Tage später kannst Du, wenn es eine Bodenplatte ist, darauf weiter arbeiten. Solche Flächen von Hand eben zu kriegen ist nicht so einfach wie es aussieht. Für die Profis ist das ne Kleinbaustelle. Wenn Du den Unternehmer kennst und der gerade ne Grossbaustelle in der Nähe hat, gehen die 4 Kubik so nebenbei, fährt ein Betonlaster halt einmal einen Umweg und lädt dort schon etwas ab.
Ausserdem sollte man nass in nass arbeiten können, wenn die Qualität stimmen soll.
Ich hab letzthin bei mir etwa einen Kubikmeter Schalvolumen Boden betoniert. Baustelle ohne Zufahrt, d.h. Kleinmischer an Stromerzeuger, immer 2 Verputzkübel Betonkies (40 Liter) reingeschüttet, Zement zugegeben, dann das Zeug wieder kübelweise eingebracht und von Hand verdichtet und geglättet.
1 Kubik unter diesen Bedingungen war für einen Tag genug.
Für Haus und Hof, Bodenplatten, Pfostenfundamente usw, kann man Handgelenk mal Pi mischen, je nachdem wie der Kies ist merkt man bald wie die Mischung sein muss. Nur Lehm oder Humus im Kies darf nicht sein. Dann gibts noch ein paar Kniffe beim Schalen, z.B. wie man eine Aussparung so schalt dass man die Bretter wieder rausbekommt, das Holz quillt etwas.
Aus alten Schränken vom Sperrgut (die mindere Ikea-Qualität aus melaminbeschichtetem Presspan) kann man schöne Schalungen bauen, um Wandnischen oder auch Brunnentröge zu betonieren, die Flächen werden sehr glatt und eine auf die Schalung aufgeschraubte gehobelte Vierkantleiste gibt dann die Einschubnut für ein Zwischenbodenbrett oder ein Trennschott.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- emil17
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Re: Paar Infos Betonieren
Na dann will ich mal - der Auftakt ist schon mal gar nicht so schlecht geworden.karl-erwins-frau hat geschrieben: Ich freu mich natürlich immer um Kommentare und Verbesserungsvorschläge, da ich ja eigentlich keine Ahnung von dem Kram hab
Bei der ersten Betonmauer hast Du etwas früh ausgeschalt oder/und nicht genug verdichtet. Wenn das Holz frisch und harzreich ist, zieht das in den nassen Beton und der bindet dort dann oberflächlich nicht mehr sauber ab. Wenn man gleich dicke Bretter nimmt gibts auch keine Überzähne. Falls Präzision wichtig ist, soll man auch keine breiten Massivholzbretter nehmen, weil die gerne quellen und schüsseln. Falls Du nichts anderes hast, fange an Laminatabfälle zu sammeln - damit kann man schön die Schalungen von innen verkleiden. Die Holzabfallmulden der Baustellen geben manchmal gute Stücke Schaltafeln und Kantholz.
Das Schlimmste, was beim Betonieren passieren kann, ist, wenn die Schalung nachgibt. So ein Ziegelsteinhaufen wandert gerne weg, wenn man etwas unsanft verdichtet. Ich hätte da nicht so viel Vertrauen gehabt. Wenn die Schalung gut ist, kann man bei Mauerschalungen zum Verdichten einfach von aussen mit einem Gummihammer draufklopfen, und mit einem angespitzten dicken Betoneisen im Brei rumstochern.
Betonieren ist bei mir zum längsten Teil der Arbeit Schalungen bauen und irgendwas improvisieren. Ich arbeite viel mit Schraubzwingen und Doppelkeilen.
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Benutzer 68 gelöscht
Re: Paar Infos Betonieren
Kommt halt drauf an, was man damit vorhat. Aber ich schätze, Dagmar sucht die technische Maximallösung...emil17 hat geschrieben:Zum betonieren: 3.6 Kubikmeter Sachalvolumen sind knapp 9 Tonnen Beton - viel Spass damit.
Meistens reichen Streifenfundamente, dazwischen abgerüttelter Bruchschotter. Man kann noch Gehwegplatten 50 x 50 cm, billigste Sorte in schlichtem Grau, drüber verlegen. Für Holzschuppen, Anhängergarage und dergleichen weitaus ausreichend.
Re: Paar Infos Betonieren
Hallo,
danke mal schon für alle Tipps.
Dieses Jahr werde ich das sowieso nicht machen können, einfach keine Zeit mehr und andere Dinge müssen vorher erledigt werden. Aber bei der Größe werde ich auch keinen Fertigbeton aus dem Baumarkt nehmen. Vor allem wenn man überlegt, wie oft man die Säcke anpacken muss.
1. Im Baumarkt von der Palette auf den Wagen
2. Vom Einkaufswagen in das Auto oder in den Hänger
3. Vom Auto zum Mischer
4. Vom Mischer zum Ort der Betoniert wird.
Also viermal die ganze Masse anpacken - ich sehe jetzt schon, daß ich danach mit meinen Handflächen ohne weiteres den Boden berühren könnte.
Also wird der Beton angeliefert und ich frag mal bei Firmen in der Nähe nach, wieviel die für das professionelle Ausführen der Arbeiten dann berechnen würden.
Ironie an:
@Theo
alle meine selbstgefertigtenn Sachen müssen wenigstens den 3. Weltkrieg überleben und vielleicht noch den Vierten.
Ironie aus
so sagen jedenfalls viele meiner Bekannten.
Dagmar
danke mal schon für alle Tipps.
Dieses Jahr werde ich das sowieso nicht machen können, einfach keine Zeit mehr und andere Dinge müssen vorher erledigt werden. Aber bei der Größe werde ich auch keinen Fertigbeton aus dem Baumarkt nehmen. Vor allem wenn man überlegt, wie oft man die Säcke anpacken muss.
1. Im Baumarkt von der Palette auf den Wagen
2. Vom Einkaufswagen in das Auto oder in den Hänger
3. Vom Auto zum Mischer
4. Vom Mischer zum Ort der Betoniert wird.
Also viermal die ganze Masse anpacken - ich sehe jetzt schon, daß ich danach mit meinen Handflächen ohne weiteres den Boden berühren könnte.
Also wird der Beton angeliefert und ich frag mal bei Firmen in der Nähe nach, wieviel die für das professionelle Ausführen der Arbeiten dann berechnen würden.
Ironie an:
@Theo
alle meine selbstgefertigtenn Sachen müssen wenigstens den 3. Weltkrieg überleben und vielleicht noch den Vierten.
Ironie aus
so sagen jedenfalls viele meiner Bekannten.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
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Benutzer 68 gelöscht
Re: Paar Infos Betonieren
Sachichdoch!Dagmar hat geschrieben:alle meine selbstgefertigtenn Sachen müssen wenigstens den 3. Weltkrieg überleben und vielleicht noch den Vierten.
So manche "Sicherheitsarchitektur" ist aber etwas einseitig ausgerichtet...
- emil17
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Re: Paar Infos Betonieren
Ein Sack ergibt bei 25 kg (neue Abfüllmenge für Zement, ob Trockenbetonmischung auch in 25ern geliefert wird weiss ich nicht) etwa 10 bis 12 Liter Beton. Viel Spass an der Kasse, so ab 200 kg streiken auch die grossen Einkaufswagen im Baumarkt.Dagmar hat geschrieben:Vor allem wenn man überlegt, wie oft man die Säcke anpacken muss.
1. Im Baumarkt von der Palette auf den Wagen
2. Vom Einkaufswagen in das Auto oder in den Hänger
3. Vom Auto zum Mischer
4. Vom Mischer zum Ort der Betoniert wird.
wenn schon, dann geh zum Baustoffhändler, die stellen dir die palettierten Säcke mit dem Stapler auf den Hänger. Oder Du bezahlst die Transportpauschale und lässt Dir die Ware vors Haus stellen, falls Du LKW-Zufahrt hast, weil diese Menge sicher mehrere PKW-Fahrten erfordert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Paar Infos Betonieren
Ich plädiere für den Fertigbeton ab LKW - heute morgen wurde nebenan mal eben innerhalb anderthalb Stunden eine komplette Bodenplatte für ein Haus gegossen und abgerüttelt...schneller geht echt nicht.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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- karl-erwins-frau
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Re: Paar Infos Betonieren
@Sabi(e)ne
Ein Traum, aber bis ich mich entscheiden hab (lass ich's machen? mach ich's selbst? lass ich's machen? wer könnt's machen? hat der da zeit?........?) hab ich's meisstens doch selbst angepackt. Auch wenn's manchmal ziemlich doof ist sich soviel Arbeit zu machen.
@emil
Danke, die Tipps bau ich noch ein in meine "Anleitung"
Ein Traum, aber bis ich mich entscheiden hab (lass ich's machen? mach ich's selbst? lass ich's machen? wer könnt's machen? hat der da zeit?........?) hab ich's meisstens doch selbst angepackt. Auch wenn's manchmal ziemlich doof ist sich soviel Arbeit zu machen.
@emil
Danke, die Tipps bau ich noch ein in meine "Anleitung"
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Re: Paar Infos Betonieren
Hab mir dieses Jahr eine Terrasse betonieren lassen von einem Profi.
Sein Vorschlag war dann eine Härte-Beschichtung, damit man auch locker mit dem Stapler im Stand wenden kann, bzw Hohe Standbelastungen erreicht.
Naja das hat er ordentlich verpfuscht, nicht glatt bekommen. Sieht ein bisschen aus für eine Mondlandschaft, dafür hat mich das ganze nur das Material gekostet, keine Arbeitszeit.
..und ich werd ihn mir abschleifen und platten drüber legen. Glück im Unglück weil so kommt mir das ganze Projekt deutlich günstiger als kalkuliert. Für die Firma ists natürlich ein Schaden gewesen
Aber nur zum Thema größere Platten würd ich mir nur vom Profi machen lassen
Sein Vorschlag war dann eine Härte-Beschichtung, damit man auch locker mit dem Stapler im Stand wenden kann, bzw Hohe Standbelastungen erreicht.
Naja das hat er ordentlich verpfuscht, nicht glatt bekommen. Sieht ein bisschen aus für eine Mondlandschaft, dafür hat mich das ganze nur das Material gekostet, keine Arbeitszeit.
..und ich werd ihn mir abschleifen und platten drüber legen. Glück im Unglück weil so kommt mir das ganze Projekt deutlich günstiger als kalkuliert. Für die Firma ists natürlich ein Schaden gewesen
Aber nur zum Thema größere Platten würd ich mir nur vom Profi machen lassen
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Benutzer 146 gelöscht
Re: Paar Infos Betonieren
Das kann ich nur unterschreiben, - den LETZTEN Satz!karl-erwins-frau hat geschrieben:aber bis ich mich entscheiden hab (lass ich's machen? mach ich's selbst? lass ich's machen? wer könnt's machen? hat der da zeit?........?) hab ich's meisstens doch selbst angepackt. Auch wenn's manchmal ziemlich doof ist sich soviel Arbeit zu machen.![]()
Genau so wie der erste Satz, dachte ich auch mal, denn es ging damals ja "nur" um einen kleinen Vorplatz von 2x5m und 3 Streifenfundamente 1m x 20cm frostfrei, - kann man Alles "in einem Aufwasch" machen mit Lieferbeton..
Ich habe damals so ziemlich ALLES falsch gemacht, was man falsch machen kann:
1. "fließfähig" statt "erdfeucht" bestellt
2. keinen Verzögerer
3. Abladestelle (Auffangbecken erst während des Abladens "gebaut",weil "fließfähig" deutlich fließfähiger bedeutete, als erwartet ) 30m bzw. 80m von der Baustelle entfernt
4. Zahl der Arbeitskräfte: Einer !
Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, die 3m³ vor dem Abbinden per Schubkarren an die gewünschten Stellen zu verteilen, aber zum Nachmachen ist das nicht zu empfehlen
Lieferbeton ist eine tolle Sache - wenn man weiß, worauf man sich einlässt und das Ganze optimal vorbereitet plus Reserve für Unerwartetes, denn sobald das Zeug aus dem Mischer ist, läuft die Uhr und es gibt NICHTS, was sie bremsen oder anhalten kann!
Darum sind ein bis zwei Arbeitskräfte mehr als unbedingt nötig, sowie 50% Sicherheitszuschlag bei der Verarbeitungszeit (wenn der Mischer nicht direkt in die Schalung füllen kann) seeehr empfehlenswert!
