Nabend!
Einige Zeit ist vergangen, aber jetzt gehts weiter.
Ich leb jetzt seit mehr als einem Jahr unter Bedingungen ähnlich denen wie ich sie im Wagen haben werde. So lernte ich einige Effekte kennen, die mir erst unter diesen Bedingungen auffielen. Beispielsweise war meine Produktivität in der kalten und dunklen Jahreszeit sehr gering *gg*, wohingegen ich mich beim Anbruch des Frühlings wie ein aus dem Winterschlaf erweckender Bär fühlte.
Zwischendurch hatte ich einen Ventilcrash beim Auto (ich weis jetz wie man einen Zylinderkopf wechselt), eine kaputte Schulter (erstaunlich wie sehr ICH mich an Sport gewöhnt hab, und wie ich kotze wenn ich keinen machen kann...), allerlei ungeplante Zwischendinge, Umwege, ungeplante Mehrkosten und so bin ich jetzt erheblich hinter meinem Zeitplan.
Noch ist der Wagen nicht viel weiter, allerdings konnte ich anderweitig einige wichtige Erfahrungen sammeln, welche mir für dieses Projekt nützen.
Was ich bspw. lernte:
Eine 5l Pflanzenspritze ausn Baumarkt mit ner aufgebohrten Düse gibt ne brauchbare Dusche, 5l Wasser reichen völlig um sauber zu werden.
Ein Rocketstove aus 90mm Vierkantrohr geschweisst hat ein zu kleines Füllloch, man muss ihn ständig nachstopfen. Der nächste wird grösser und der Brennraum wird mit Vermiculit ausgekleidet. Das 60l Blechfass als Wärmetauscher hat sich allerdings gut bewährt.
Der Wagen kriegt im Innenraum ein Lüftungssystem mit Computerlüftern, um hinter jedem Regal eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten zu können.
Mehr Wärmedämmung schadet nie.
-----------------------------------------------
Aus dem Buch "der praktische Zimmerer" von Fritz Kress zog ich mir das Wissen um die Grundlagen des Holzbaus einer Fachwerkkonstruktion.
Auf der Websiteb
https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/ ermittelte ich durch ausprobieren verschiedener Dämmstoffdicken und vers. Dämmmaterialien unter anzunehmenden Klimabedingungen und in Anbetracht von Anschaffungskosten und baulichen Notwendigkeiten (dickere Wände ergeben bei durch StVo bedingte Maximalbreite des Wagens weniger Wohnraum) für mich sinnvoll erscheinende Dämmstoffdicken.
So kam ich auf 100mm Jutedämmung für Boden und Wand, 140mm Jutedämmung für Dach.
Jutedämmung hat sehr gute Dämmwerte, insbesondere gegen sommerliche Hitze, gibt Feuchtigkeit gut ab und ist kostengünstiger als Hanfdämmung (weil recyclete Kakaosäcke).
Im Winter hab ich mich dann mittels Youtube-Tutorials mit dem Programm "SketchUp" vertraut gemacht und ein 3d-Modell meines gewünschten Aufbaus erstellt.

- Schräg.jpg (64.95 KiB) 5849 mal betrachtet
Der besseren Sichtbarkeit halber ist nur EINE Längsseite eingeblendet, in real ist die linke und rechte Seite gleich.

- unten.jpg (70.3 KiB) 5849 mal betrachtet
Das graue sind die Holme und Streben des Stahlgestells. Der Boden liegt AUF dem Stahlgestell auf, um keine Kältebrücken druch Stahlträger zu haben. Dort würde sich sonst auch Kondenswasser sammeln und die Träger rosten. Alles was zwischen den Kanthölzern offen ist wird real mit Dämmstoff ausgefüllt.
Das Holzfachwerk soll weitgehend tragend sein, denn die stählernen Längsholme sind nur 130er U-Profil.
Mir ist eine gute Wärmedämmung sehr wichtig, und ich bin selbst mit 1,87m ziemlich gross. Damit wurde bei akzeptabler Deckenhöhe der Aufbau ca 25cm höher als er sein dürfte. (d.h. um bei abgenommenen Rädern auf dem Tieflader transportabel zu sein)
Auf einer Modellbauseite, erfuhr ich das es Bauwagen mit abnehmbaren Achsen gab. Wenn ich die Achsen herrausnehmen könnte, gewinne ich ausreichen Platz um höher bauen zu können. Nach einiger Überlegung kam ich darauf, zwischen den Haltern der Blattfedern und deren "Haltepylonen" am Rahmen zwei ineinander gelegte Winkeleisen 60x6mm einzuschweissen (wie Schubkastenschienen). Diese werden jeweils mit zwo Schrauben M16x1,5 zusammengehalten.

- winkeleisen.jpg (153.18 KiB) 5849 mal betrachtet