Buchkammer hat geschrieben:
Und erst die Landschaften und das Klima ... wenn es dort solche fetten Hechte gibt, muss ich bei Gelegenheit mal eine Reise machen.
Ja, die fetten Hechte gibt es hier ziemlich viel, sowohl in Binnenseen, als auch in der Ostsee, die hier schon einen wesentlich geringeren Salzgehalt hat. Flundern, Heringe, Lachse, Meerforellen und sogar Dorsche gibt es dort aber trotzdem.
Die Landschaft hier in Schweden ist eine ganz andere, als wir sie in Norwegen hatten. Es gibt immens viel Wald, zumeist einen Mischwald aus Eichen, Kiefern, Pappeln und Fichten, während die Wälder in Norwegen, wo wir gewohnt haben, fast ausschliesslich reine Fichtenwälder waren. Das führt aber auch dazu, dass das Vorkommen von Pilzen und Wildtieren an unserem neuen Wohnort wesentlich interessanter und abwechslungsreicher ist.
Was in Småland in Schweden fehlt, sind Berge. Die Landschaft ist relativ flach. Beides hat seinen ganz eigenen Charme.
Dagegen ist der Unterschied schon recht extrem, was die klimatischen Verhältnisse betrifft. Die småländische Ostseeküste hat die sonnigsten und wärmsten Sommer von ganz Nordeuropa, währen das Klima in Mittelnorwegen vom Nordatlantik bestimmt wird. Die Durchschnittstemperatur ist hier in Schweden deutlich höher und die Vegetationsperiode mindestens 2 Monate länger. Und das waren für uns dann schon ganz entscheidende Kriterien.
Der erste Sommer, in dem unser Garten in Norwegen auf vollen Touren lief, war der von 2014. Die Erträge waren hoch, Gurken im Freiland, Tomaten, Bohnen, es gab einfach alles im Überfluss. Allerdings: 2014 war der wärmste dort jemals registrierte Sommer. Die kommenden Jahre waren wieder durchschnittlich oder sogar schlechter. Und da holte uns die Realität wieder ein. Wir sahen jetzt deutlich, wie es sein könnte, und eben, wie es an unserem Wohnort tatsächlich war. Ein Beispiel: Im Herbst 2014 habe ich Topinambur gepflanzt. Auch 3 Jahre später habe ich die Pflanzen nie blühen sehen, nach dem diesjährigen, katastrophal schlechten Sommer waren an den Pflanzen auch keine Knollen, sondern maximal etwas verdickte Wurzeln zu finden.
Dann kamen noch ein paar andere Ereignisse dazu, und unser Entschluss, nach Schweden zu ziehen, stand fest. Bislang haben wir den Schritt überhaupt nicht bereut.