Chaosgarten

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Waldläuferin
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Chaosgarten

#1

Beitrag von Waldläuferin » Fr 20. Mai 2011, 12:41

Hallo,
ich will Euch auch ein wenig über unseren Garten berichten.
Es ist kein "SV-Projekt", halt nur ein Garten.
Einige Anregungen aus dem Forum habe ich dies Jahr umgesetzt. Die Bilder sind ein paar Wochen alt, jetzt ist schon wieder alles gewachsen, aber heute habe ich mal etwas Zeit, die Bilder von der Kamera zu ziehen.
Hier ein altes Speissfass, das unten durchgerostet ist. Habe ich aus der Ecke gekramt und mit Astschnitt gefüllt, darüber Blumenerde. Erstmals nun gedeiht der Salat ohne Schneckenfraß! Mitte Dill, dann Red Bowl, außen Erdbeerspinat.
Speissfass mit Salat
Speissfass mit Salat
Tonne.jpg (68.28 KiB) 6915 mal betrachtet
Hier die Erdbeeren. Im Hintergrund einer von 5 Apfelbäumen, darunter Bienen. Außerdem Beerensträucher und neben den Erdbeeren Himbeeeren.
Beete.jpg
Beete.jpg (72.9 KiB) 6915 mal betrachtet
Die Erdbeeren habe ich nun mit Fichtenschnitt "gemulcht" - auch ein Tipp aus dem Forum. Gestern hat es erstmals seit Wochen wieder geregnet, heftiges Gewitter. Ich konnte noch nicht hinfahren und gucken, wie es den Erdbeeren geht. Wenn ich nicht mulche, werden die Früchte (jetzt sind es erst Fruchtansätze) mit Erde bespritzt und dreckig.
Bisher hatte ich immer mit Heu/Stroh gemulcht. Mal sehen, ob die Fichtenzweige wirken.
Eins jedenfalls tun sie nicht: Schnecken abhalten. Eine Zucchini von zwei weggefressen, der als Ersatz gepflanzte Kürbis, der schon 3 Blätter hatte, ebenfalls ratzfatz weggefressen.
Nun, hinten hinter den Bienen auf einem alten Kompostplatz wachsen die anderen Kürbisse unbelästigt vor sich hin. Eine Hopfenpflanze hat sich freiwillig zu ihnen gesellt.
Der Garten hat kein Wasser und kein Strom. Ich sammele Wasser in 4 Regentonnen, aber dies Jahr ist echt zu wenig Regen. Ich gieße kaum, nur den Rhabarber, den ich letztes Jahr eingesetzt habe (der schwächelt und ist sehr klein) und eine Aroniabeere, die ich spontan im Drogeriemarkt kaufte.
Wildpflanzen sind auch da: Knoblauchrauke, Gundermann, Bärlauch Goldene Taubnessel und manch andere, die ich nicht alle kenne.
Da wir schon einige Rasenmäher zerstört haben, benutze ich nun eine Damen-Akku-Sense mit Plastikmesserchen, um die paar Wege freizuhalten. Ansonsten eine Handsense, aber das klappt noch nicht gut.
Zusätzlich haben wir seit kurzem eine Streuobstwiese gepachtet (Null Euro Pacht, dafür viele Auflagen). Dort stehen Quitten, Birnen und weitere Äpfel. Die Äpfel sind dieses Jahr komplett von Gespinstmotten eingesponnen, aber nur in dem Stadtteil, nicht hier im Garten. Der Standort von dem Garten ist vermutlich zu feucht für die Gespinstmotten.
Soweit der Garten
der Waldläuferin (für nen richtigen Wald reicht's leider nicht...)
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moorhexe
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Re: Chaosgarten

#2

Beitrag von moorhexe » Fr 20. Mai 2011, 12:57

hallo liebe waldläuferin,

einen schönen garten hast du.
auch um den pachtgarten mit den früchten bist du zu beneiden.

was ich allerdings rausreissen würde, wäre der hopfen. er wuchert sehr stark. vielleicht umsetzen, dann kann er auch als sichtschutz etwas beranken :grinblum:

lg. von barbara

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Waldläuferin
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Re: Chaosgarten

#3

Beitrag von Waldläuferin » Di 7. Jun 2011, 11:36

Hallo,
der Hopfen zeigt sich bisher zahm, er nimmt nicht soviel Platz weg. Vermutlich weil im Schatten.
Aber der Baum (Zwetschge) vom Nachbarn ist umgekippt, über den Zaun quer drüber und hat meinen Salat zugedeckt, so dass ich ihn nur noch als Matsch vorfand. Der Erdbeerspinat hat überlebt. Habe erstmal die Tonne mit den Salatpflanzen frei geschnitten, dass wieder Licht drauf kommt.
Muss nun den Nachbarn abpassen und ansprechen, dass er den Baum absägt und wegbringt. Der Baum war von wildem Wien überwuchert und konnte die Last wohl nicht mehr tragen. Der Wilde Wein kommt vom Nachbargarten zu mir und ich dränge ihn zurück, so gut es geht, da gilt NUll Toleranz, weil er eben alles erdrückt.
So, in Ehec-Zeiten also kein eigener Salat mehr, was'n Pech.
Dafür gute Beerenernte.
Grüße
Waldläuferin
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Re: Chaosgarten

#4

Beitrag von Waldläuferin » Fr 24. Jun 2011, 11:46

update:
Im Garten ist inzwischen alles abgefressen bis auf eine einzige Kürbispflanze. Schnecken!
Erdbeerspinat noch whlauf, für eine echte Ernte hätte ich aber mehr einsäen müssen.
Na, ansonsten eine Super-Beerenernte, ich weiß nicht, ob es an dem warmen Frühjahr lag oder an den Bienen, die fleißig bestäubt haben (1. Jahr mit Bienen im Garten). Denen geht's auch gut.
Umgekippter Baum: Habe mich mit der Nachbarin geeinigt, dass unsere jeweiligen Männer das im Herbst erledigen.
:aeh:
Streuobstwiese: Sense zunächst unter den Bäumen das Gras weg, damit später ein Bauer, den ich hoffentlich noch finde, den Rest mähen kann. Eine Stunde Sensen schafft mich, dann bin ich platt.
Kommentar der Nachbarin: "Die paar Äpfel sind die Arbeit nicht wert."
Nun ja, das hatten wir ja schon oft diskutiert, den Wert sieht jeder anders. Auf jeden Fall spart das Sensen den Ausdauersport.
Grüße
Waldläuferin
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Manfred

Re: Chaosgarten

#5

Beitrag von Manfred » Fr 24. Jun 2011, 12:26

Den Bildern nach hast du schneckentechnisch ähnliche Verhältnisse wie ich.
Viele Beerensträucher, Stauden, hohes Gras.
Da haben sie ideale Deckung und Tagverstecke und vermehren sich wie... Schnecken halt.
Bei empfindlichen Kulturen hilft hier nur die Kombi aus Schneckenzaun + Absammelbrettchen im Zaun (tägliche Kontrolle) oder + Giftköderstationen im Zaun.
Ein paar kommen immer unten durch oder oben drüber. Und ohne konsequentes Vorgehen hast du keine Chance gegen sie.
Die Alternative wäre, den ganzen Garten schneckenfeindlich zu machen. Da ginge mir aber zu viel anderes bei drauf.
Wie groß ist dein Garten denn, wenn du einer Bauern zum abmähen suchst?

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Thomas/V.
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Re: Chaosgarten

#6

Beitrag von Thomas/V. » Fr 24. Jun 2011, 12:52

bei mir sind jetzt nach den Regenfällen auch wieder mehr Schnecken unterwegs, jeden Abend absammeln reduziert sie nach 2-3 Tagen deutlich
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Chaosgarten

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 24. Jun 2011, 13:57

hallo!

Ich bin bei empfindlichen Kulturen, auf die ich trotzdem nicht verzichten will, dazu übergegangen, gaaaaanz gegen meine Überzeugung, doch Schneckenkorn zu streuen :im:
Reicht am Anfang, solange die Pflanzen klein sind und wenn alles stimmt, dann ist das Ferromol ja gar nicht schädlich - oder?

Schnecken vernichten, das kann ich mir mehr oder weniger sparen, weil das Nachbargrundstück eine Wildnis ist und die von dort recht flott wieder da sind :hmm:

Irgendwas wächst aber immer - trotz Schnecken!!

- wünsch dir noch viel Erfolg und freu dich über die Bienen und Beeren.... :wink_1:

liebe Grüße!

Manfred

Re: Chaosgarten

#8

Beitrag von Manfred » Fr 24. Jun 2011, 17:29

Ich nehm das böse, richtig giftige Schneckenkorn.
Aber wenn, dann meist in kleiner Köderstationen.
Da wird es nicht vom Regen in den Boden gewaschen und mit einem Körnchen von dem Zeug kann man mehrere Schnecken killen, je nachdem wie viel sie davon fressen.
Die Köderbehälter gibt es bei Wolfgang Nixdorf. 10 bis 20 Körnchen rein. Alle 50 bis 100 cm so ein Ding ins Beet und Ruhe ist. Nur alle paar Wochen nach Bedarf Köder nachlegen. (Mögl. innerhalb einen Schneckenzaunes. Dann ist der Giftverbrauch noch niedriger.)
Und vor allem erwischt man auch die kleinen Ackerschnecken. Wo die in Mengen auftregen, wird absammeln müßig. Bei den spanischen mag das ja noch angehen, wenn es nicht zu viele sind. Die sieht man gut und kann sie gut greifen.
Dieses Jahr habe ich aus Zeitmangel nix schneckenempfindlichen draußen. Diese Köderboxen haben mir aber schon sehr gute Dienste geleistet.

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Waldläuferin
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Re: Chaosgarten

#9

Beitrag von Waldläuferin » Mo 27. Jun 2011, 15:20

Hallo,
der Garten ist ca. 40 Min. von Wohnung entfernt (seit ich den Grten habe, schon mehrfach umgezogen), deshalb kann ich nicht ständig Schnecken sammeln.
Anfangs habe ich das Schneckenkorn benutzt, aber nach Regen funktioniert es nicht mehr. Und Schneckenzaun und Bierfallen ausprobiert, das ist aber eklig. Jetzt spende ich einen Teil der Erdbeeren an die Schnecken.
Bernhards Bilder "grüner Löwe" habet mich ermutigt, es mal mit dezentraler Pflanzung zu versuchen, aber das klappt anscheinend hier nicht.
Die Obstwiese ist woanders, habe ich erst diesen Winter dazugepachtet, ca 1.000 m2. Dort sense ich.
Trotzdem danke für die Tipps.
Grüße
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.

Manfred

Re: Chaosgarten

#10

Beitrag von Manfred » Mo 27. Jun 2011, 15:36

Waldläuferin hat geschrieben:aber nach Regen funktioniert es nicht mehr
Auch deswegen die Köderstationen. Da drin ist das Gift vor dem Regen geschützt.

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