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und noch eine Baustelle

Verfasst: So 3. Okt 2021, 11:42
von emil17
keine Zufahrt, kein Wasser, kein Strom und das Dach muss neu, aber wunderschöner alter Holzblockbau, wie sie im Wallis zu Tausenden herumstehen und langsam zerfallen, da im Aussenbereich keine den Unterhaltskosten entsprechende Nutzung erlaubt wird und keiner mehr Landwirtschaft wie früher macht.
Der Ankauf hat mehrere Jahre gedauert, da mehrere Besitzer. Einer davon ist dann verstorben, also hat man es mit einer Erbengemeinschaft zu tun, was die Sache nicht beschleunigt, obwohl keiner dort irgendwas machen wollte und die Scheune einige Jahrzhnte lang leer stand. Bevor man aber nicht alle Mitbesitzer ausgekauft hat, hat es gar keinen Sinn, irgendwas bauliches machen zu wollen, ausser das Dach provisorisch zu decken, wenn absehhbar ist,d ass der Kauf *irgendwann* zu Stande kommen könnte.

Was man mit so einem Objekt anfangen kann? Meine Antwort, die es zur Zeit am besten trifft, ist die gleiche, die man bekommt, wenn man einen passionierten Gärtner fragt, warum er so viel Zeit für seine Rosen aufwendet, die doch auch nutzlos sind.
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Es müssen ein paar Bäume weg, die stehen, wo sie nicht sollen. Das Fällen und Aufarbeiten am Hang hat so seine Tücken, mindestens für Laien wie mich

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: So 3. Okt 2021, 11:46
von emil17
Dann hätte man gerne einen ebenen Platz ausserhalb:
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Man muss sehr aufpassen, dass die Steine nicht abhauen, 100 Höhenmeter weiter unten ist eine ziemlich befahrene Strasse und dazwischen nichts was einen Stein aufhalten könnte
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Das Dach muss noch vor dem Winter neu, es kommen Lärchenschindeln drauf
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Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: So 3. Okt 2021, 15:56
von Hildegard
Fleißig! und bewundernswert...die Arbeit und das Ergebnis! Das sieht noch nach einem arbeitsreichen Vor-Winter aus.

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: Mo 4. Okt 2021, 08:47
von penelope
Noch so ein schönes Stückchen Erde. Bei dir wird es nicht langweilig :)

und noch eine Baustelle

Verfasst: Do 21. Okt 2021, 16:41
von emil17
Im Oktober ging so richtig vorwärts:
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Ein gutes Gefühl, mit einem ganzen Dach in den Winter zu gehen

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: Do 21. Okt 2021, 19:27
von aron
Da seid ihr ja flott voran gekommen! :daumen:
Wie habt ihr denn das ganze Material dahin bekommen, ohne Zufahrtsmöglichkeiten?

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: Do 21. Okt 2021, 20:52
von emil17
Fussweg verbreitert bis eine Sackkarre durchkann, dann Langholz mittig drauflegen und festbinden; Schindeln und alles andere in Schubkarre. Abends wusste man warum man müde war ...

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: So 28. Nov 2021, 08:37
von emil17
Im Inneren gibt es noch lästige Reparaturen, wie diese abgegammelten Bodenbohlen, die kaputtgegangen sind, weil das Dach lange Zeit undicht war.
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DIese Bretter sind seitlich in Nuten der Balken eingeschoben.
Das Geniale am Prinzip ist, dass man irgendwas verbauen kann, was eine flache Seite hat und lang und dick genug ist.
Ursprünglich hat man dafür gespaltene Stämme genommen und die mit Säge und Breitaxt zugerichtet. Die konnte man im Wald selber besorgen und frisch verbauen. Nachdem sie durchs Trocknen schmaler geworden sind, schiebt man sie zusammen und legt ein weiteres Stück ein.
Der Ersatz ist auch wieder ein Transportproblem. Da Bohlen in 30 cm Breite und 6 cm Stärke schwer zu beschaffen sind, hiflt man sich mit alten Balken oder richtet mit der Kettensäge irgendwas zu.

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: So 28. Nov 2021, 08:47
von emil17
Ein Glühwein zur Einweihung ...
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Dach fertig; Bleche kommen im Frühjahr weg wenn man sieht ob es ein Traufwasserproblem gibt.
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Früher hatten solche Feldscheunen niemals eine Dachrinne. Spritzwasser von der Traufe her gegen die Holzwände soll aber nicht sein. Einfachste Abhilfe ist hohes Gras unter der Traufe, dann spritzt nix rum. Mal sehen.
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Inzwischen hat die Landschaft von Goldgelb auf weiss gewechselt. Ich wurde am letzten Tag fertig, wo man noch in die Nähe fahren konnte.

Re: und noch eine Baustelle

Verfasst: Mo 27. Dez 2021, 04:30
von Laura_Maelle
emil17 hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 11:42
Der Ankauf hat mehrere Jahre gedauert, da mehrere Besitzer.
Hallo Emil

Ich hatte ähnliche Probleme beim Verkauf meines Elternhauses, da wir ebenfalls eine Erbengemeinschaft bildeten. Einer meiner Brüder stellte sich entgegen der ursprünglichen Abmachung auf einmal quer. Wir anderen wollten einfach raus aus dieser Erbengemeinschaft, sodass er am Ende den finanziellen Gewinn hatte und sogar Spaß daran bekam, alte Häuser zu übernehmen und aufzubauen.

Ich bin immer noch froh, einfach diese Belastung nicht zu haben, denn ich bin überzeugte Anhängerin der Philosophie des Minimalismus. Das ist mein Gewinn, der freiheitliche. Aber schon toll, dass Du so viel Geduld aufgebracht hast, an diesem Objekt festzuhalten. Wenn ich es richtig verstehe, ist der Kauf nun gelungen und Du renovierst fleißig. :)