Maiensäss-Wiederbelebung
Verfasst: Fr 29. Jan 2021, 17:59
Aus aktuellem Anlass (Corona, Sauwetter, Winter, also viel Zeit und wenig los) möchte ich mal eins meiner Projekte hier vorstellen.
Es ist mehr als kommentiertes Bilderbuch gedacht ... vielleicht gefällt es dem einen oder anderen. Ich denke, dass auch erkennbar werden könnte, warum man "sich so etwas antut".
Bei vielem von dem, was ich gemacht habe, sind Anregungen aus dem Forum eingeflossen, ohne dass ich jetzt noch genau die Details dazu wüsste. Jedenfalls Danke allen!
Alle Bilder sind von mir. Gesichter habe ich nicht deshalb unkenntlich gemacht, weil es mir unwichtig ist, wer das war, sondern weil es in Zeiten automatiserter künstlicher Intelligenz nicht angebracht ist, Bilder mit erkennbaren Personen drauf ins Netz zu stellen. Für mich sind diese Menschen alles andere als gesichtslos!
Motivation und Hintergrund:
1. <kurz> Es ist einfach schön dort
2. <lang>
In den Alpen wirkt sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft besonders stark aus, da viele Grenzertragsflächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Was früher vielen Leuten ein eher schlechtes als rechtes Auskommen ermöglicht hat, fällt heute brach, weil sich steile, abgelegene Flächen ohne Zufahrt in einem Klima, das ohne künstliche Bewässerung keine Erträge ermöglicht, nicht mehr rentabel bewirtschaften lassen.
Das betrifft besonders Gebiete in niedrigen Lagen der Seitentäler der grossen Haupttäler der Alpen, die verkehrsfeindlich sind, weil der Fluss sich eine tiefe und lange Schlucht zum Haupttal gegraben hat, dessen Sohle sehr viel tiefer liegt (Hängetal). Die Siedlungen sind hoch oben auf den Talflanken. Diese Flächen sind für Botaniker und Insektenkundler ein Paradies! Es kommen dort sehr viele sonst seltene wärmeliebende Arten vor, die auf strukturreiche Flächen angewiesen sind. Sowohl eine flächige Intensivierung der Landwirtschaft wie auch eine Wiederbewaldung würde diese Vielfalt gefährden.
Diese Flächen wurden wegen dem Bevölkerungsdruck des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Kultur genommen, reiche Erträge gab es von dort nie. Sie wurden deshalb als Folge steigendem Wohlstandes durch die Industrialiserung nach 1945, auch bald wieder aufgelassen oder doch stark extensiviert. Die Zunahme der Waldfläche seit 1945 ist zu einem grossen Teil auf die Entlassung solcher Flächen aus der Nutzung zurückzuführen. Im inneralpinen Trockengebiet geht das aber sehr langsam, weil magere, steile, flachgründige Böden und häufige Trockenheit den Gehölzen das Leben schwer machen. Auf diesen Flächen stellt sich deshalb nie ein dichter, wüchsiger Wald ein, wie wir ihn aus dem Alpenvorland kennen.
Es ist mehr als kommentiertes Bilderbuch gedacht ... vielleicht gefällt es dem einen oder anderen. Ich denke, dass auch erkennbar werden könnte, warum man "sich so etwas antut".
Bei vielem von dem, was ich gemacht habe, sind Anregungen aus dem Forum eingeflossen, ohne dass ich jetzt noch genau die Details dazu wüsste. Jedenfalls Danke allen!
Alle Bilder sind von mir. Gesichter habe ich nicht deshalb unkenntlich gemacht, weil es mir unwichtig ist, wer das war, sondern weil es in Zeiten automatiserter künstlicher Intelligenz nicht angebracht ist, Bilder mit erkennbaren Personen drauf ins Netz zu stellen. Für mich sind diese Menschen alles andere als gesichtslos!
Motivation und Hintergrund:
1. <kurz> Es ist einfach schön dort
2. <lang>
In den Alpen wirkt sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft besonders stark aus, da viele Grenzertragsflächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Was früher vielen Leuten ein eher schlechtes als rechtes Auskommen ermöglicht hat, fällt heute brach, weil sich steile, abgelegene Flächen ohne Zufahrt in einem Klima, das ohne künstliche Bewässerung keine Erträge ermöglicht, nicht mehr rentabel bewirtschaften lassen.
Das betrifft besonders Gebiete in niedrigen Lagen der Seitentäler der grossen Haupttäler der Alpen, die verkehrsfeindlich sind, weil der Fluss sich eine tiefe und lange Schlucht zum Haupttal gegraben hat, dessen Sohle sehr viel tiefer liegt (Hängetal). Die Siedlungen sind hoch oben auf den Talflanken. Diese Flächen sind für Botaniker und Insektenkundler ein Paradies! Es kommen dort sehr viele sonst seltene wärmeliebende Arten vor, die auf strukturreiche Flächen angewiesen sind. Sowohl eine flächige Intensivierung der Landwirtschaft wie auch eine Wiederbewaldung würde diese Vielfalt gefährden.
Diese Flächen wurden wegen dem Bevölkerungsdruck des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Kultur genommen, reiche Erträge gab es von dort nie. Sie wurden deshalb als Folge steigendem Wohlstandes durch die Industrialiserung nach 1945, auch bald wieder aufgelassen oder doch stark extensiviert. Die Zunahme der Waldfläche seit 1945 ist zu einem grossen Teil auf die Entlassung solcher Flächen aus der Nutzung zurückzuführen. Im inneralpinen Trockengebiet geht das aber sehr langsam, weil magere, steile, flachgründige Böden und häufige Trockenheit den Gehölzen das Leben schwer machen. Auf diesen Flächen stellt sich deshalb nie ein dichter, wüchsiger Wald ein, wie wir ihn aus dem Alpenvorland kennen.