Nach langer Schreibpause (entweder keine Zeit oder nicht dran gedacht) hier mal wieder ein kleiner Zwischenbericht bzw. ein kleines Jahresresümee:
im Großen und Ganzen darf ich doch mit der diesjährigen Ernte sehr zufrieden sein. Wie jedes Jahr gibts von einen viel, vom anderen wenig bzw. nichts. Was insgesamt desaströs war: die Obsternte. Ich hab insgesamt 19 Gläser Marmelade einkocht. Wahnsinn. Sonst sinds eher 90.... kein einziges Mus und Kompott.
Die Apfelernte umfaßte gut 20 Stück. Ja, Stück, nicht Zentner, und nicht nicht Kilo. Aber immerhin. Meine Eltern mit einem großen Streuobstwiesenbestand hatten 4 Äpfel! Da steh ich ja noch richtig gut da
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Rohsaft von einer großen Mosterei kaufen müssen, um wenigstens mir zwei Fässer Most in den Keller stellen zu können. Dank sehr üppiger Ernte letztes Jahr habe ich aber noch genügend 5Liter-Saftbeutel (die halten locker 2 Jahre), daß ich wenigstens das nicht auch noch kaufen mußte. Getrocknete Äpfel und Apfelmus in Gläsern gibt es zum Glück auch noch genug.
Zwetschgenernte: 0
Ja, es war kein Obstjahr....
Kartoffeln: es reicht, ich hab gut eineinhalb Zentner. Aber je nach Sorten sehr unterschiedlich. Agria waren der Hammer, Queen Anne ordentlich, Gala, Nicola und Laura auch. Bintje und Regina kaum vorhanden. Ebenso die sonst sehr zuverlässigen Granola waren sehr dürftig, im übrigen bei vielen anderen, mit denen ich mich unterhalten hatte, auch.
Kürbisernte war gut, Trockenbohnen auch. Grüne Bohnen hingegen sehr kläglich. Erbsen war so lala. Der Versuch mit Puffbohnen im Herbst ging schief, die Pflanzen sind kaum gewachsen, dafür immer umgefallen und hatten auch kaum noch was angesetzt.
Dann hatten bzw. haben wir eine nie gekannte Mäuseplage, selbst die Alten können sich nicht erinnern, daß es mal so schlimm war. Beim Kartoffeln ausbuddeln hatte ich direkt mal eine in der Hand, weil alles unterhöhlt war. Wenn man sich im Beet eine Weile nicht bewegt hat, war ein reges Kommen und Gehen. Grad ein Wunder, daß sie einem nicht noch die Schnürsenkel angeknabbert haben
Es hatte zwar dann auch entsprechend viele Greifvögel, aber die stürzen sich natürlich nicht in die Gemüsebeete...
Das blieb natürlich nicht folgenlos, die Pastinaken sind ihnen zum größten Teil zum Opfer gefallen, ebenso die Lagermöhren, die draußen hätten bleiben sollen. Was zu retten war, habe ich in Sand eingeschlagen. Nur im Garten im Ort hab ich noch ein halbes Beet mit Karotten für den Winter und auch ein paar Pastinaken, da sind zum Glück bis jetzt wenig Mäuse aufgetaucht.
Das Spitzkraut/Filderkraut ist sehr schön geworden, und: keinerlei Raupen innen!
- Einer meiner Krautköpfe
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Ich hab sie bis kurz vorm Frost vor einer Woche draußen gelassen; aus 5 großen Köpfen hab ich wieder Sauerkraut gemacht, welches momentan in der Küche noch vor sich hinblubbert im Krautfaß, die anderen werden frisch nach und nach verbraucht. Die Kohlrabi dieses Jahr waren auch sehr schön, auch wenn ein paar den Feldhasen zum Opfer gefallen sind. Der Fenchel hat nach der ersten Ernte auch nochmal sehr schön ausgetrieben und konnte ein zweites Mal beerntet werden.
Die Tomatenernte war letztlich doch noch gut, aber sie brauchten sehr lange, bis die ersten reif wurden. Insgesamt habe ich knapp 53 kg geerntet. Dadurch konnte ich dieses Jahr erstmals auch noch Tomatenmark einkochen, das war die letzten Jahre immer noch das einzige Tomatenprodukt, wo ich zukaufen mußte. Nun auch nicht mehr
Meine Paprikapflanze (@Sonne Entschuldigung, hatte Deine Frage übersehen: es war nur eine Pflanze!) hat 19 schöne Früchte hervorgebracht, die im Oktober dann auch endlich einen schönen Rotton annahmen. Ausgesät im Februar, geerntet im Oktober. Eile mit Weile
Mit der Chiliernte bin ich auch sehr zufrieden, hatte sehr viele schöne Jalapenos, die ich auch eingekocht habe. Plus viele Chilischoten zum trocknen.
Ich hab 46 Zitronengurken und 47 normale Gurken (Tanja, aber eher so halblang) ernten können, die letzten Ende Oktober. Wahnsinn, die hab ich alle gegessen!
32 Zucchini klingt erstmal viel, von 4 Pflanzen dann aber doch nicht so üppig. Mußte Anfangs extra Früchte zur Seite legen, damit ich auch genügend zusammen bekommen hab für die Zucchini-"Matjes", die ich dieses Jahr auch wieder eingekocht hab.
- Herbstgemüse Ende Oktober/Anfang November
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Die Steckrüben sind dieses Jahr eher schlecht aufgelaufen, dafür sind die Herbstüben umso üppiger. Diese, Winterrettiche, Grünkohl und Rosenkohl sind jetzt noch draußen, ebenso Mangold, Spinat, Zuckerhut, Winterlauch und Feldsalat. Und auch Schwarzkohl. Ein Teil davon ist unter Vlies, ich will mal ausprobieren, was der so aushält. Nächstes Jahr werd ich von dem aber weniger anbauen als dieses Jahr. Oh, und da fällt mir ein, Stangensellerie steht auch noch irgendwo rum, bin gespannt, ob der den Frost überstanden hat.
Denn eine sehr ärgerliche Sache: der Zufahrtsweg zu meinem dritten und größten Grundstück wurde jetzt im Herbst von einigen Baumaschinen dermaßen ramponiert, daß er mit dem Auto fast nicht mehr passierbar war. Eine einzige Schlammpiste, auch zu Fuß nur mit Gummistiefeln machbar. Konnte also nur noch mit dem Traktor hin, aber bei 0 Grad ist das nicht so angenehm...
Bin ja schon gespannt, wer den Weg dann wieder herrichtet und vor allem: wann....
Tja, so geht langsam mal wieder ein Selbstversorgerjahr zu Ende. Gedanklich bin ich schon so grob am Planen, was ich nächstes Jahr machen möchte. Denn, hey, der Dezember geht schnell rum, dann ist nur noch der Januar und im Februar können schon wieder die ersten Sachen zur Voranzucht ausgesät werden