Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzburg

Diese Rubrik ist für Blogging-Threads gedacht, in denen Ihr über den Fortgang Eurer Selbstversorger-Projekte berichten könnt.
Bitte beachten: Kopien forenexterner Blogs sowie Linksetzen zur SEO derselben sind hier nicht erwünscht!
Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5345
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#81

Beitrag von Rohana » Di 8. Aug 2017, 13:01

emil17 hat geschrieben: Ich denke, für die Almbauern ist es einfacher, oft begangene Wanderwege mit einem Elektrozaun abzuzäunen und die Weiden entsprechend einteilen. Liegt die Weide etwas weiter weg vom Ausgangsparkplatz, hat sich der Hund meist schon vorher entleert.
Einfacher vielleicht, aber sinnvoll?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10811
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#82

Beitrag von emil17 » Di 8. Aug 2017, 13:11

Rohana hat geschrieben:
Einfacher vielleicht, aber sinnvoll?[/quote]
Muss halt jeder selber entscheiden, ob er gegen Windmühlen kämpfen will oder einfach einen Zaun zieht und Ruhe hat.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5345
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#83

Beitrag von Rohana » Di 8. Aug 2017, 14:31

Hängt wahrscheinlich vom Leidensdruck ab. Ich würd ja Rattenköder auslegen... oder zumindest Warnschilder :pfeif: jedenfalls hätte ich keinen Bock für xtausend Euro Zaun zu ziehen nur weil am anderen Ende der Hundeleinen yuviele Deppen hängen! Bin froh, dass wir hier am Arsch der Welt ohne grosses Hundeaufkommen wohnen...

Würde vielleicht auch helfen wenn mit ein bisschen Presse-Trara mal der ein oder anderen Hunde-in-die-Wiesen-scheissen-lasser zu 2.200 Euronen Strafe verurteilt würde. Aber nun genug des fast-OT ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#84

Beitrag von Adjua » Di 8. Aug 2017, 16:10

emil17 hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:
Einfacher vielleicht, aber sinnvoll?
Muss halt jeder selber entscheiden, ob er gegen Windmühlen kämpfen will oder einfach einen Zaun zieht und Ruhe hat.[/quote]

Die Alm hat 200ha und bereits ohne eingezäunte Wege schon 17km Zaun, der jedes Jahr zu machen ist. Der Wanderweg, der durch die Alm führt, wird so 7-8 km lang sein. Der würde uns die Weiden zerteilen, führt nämlich mittendurch. Also beidseitig des Weges 14-16km, wenn hundesicher, dann noch doppelt und unter Strom. Plus Tore. Jedes Jahr aufzurichten und abzunehmen. Und dann rennen die kleinen Köter trotzdem unten durch.

Bei uns macht das keiner, das kann ja auch niemand bezahlen.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#85

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 8. Aug 2017, 18:02

Da helfen wohl nur Herdenschutzhunde, ob die für Kühe auch geeignet sind ?
https://www.youtube.com/watch?v=5flIqb-hyU4

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#86

Beitrag von Adjua » Di 8. Aug 2017, 18:21

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Da helfen wohl nur Herdenschutzhunde, ob die für Kühe auch geeignet sind ?
https://www.youtube.com/watch?v=5flIqb-hyU4
Gibt schon Hunde, die mit Kühen arbeiten können. Als Schutz gegen herumscheissende Hunde und uneinsichtige Hundehalter sind sie nicht brauchbar.

Wir haben jetzt 23 Rinder von verschiedenen Bauern, bisher haben wir per Zaun in zwei Gruppen geteilt (Kühe mit Kälbern und Kühe ohne Kälber) die Kühe selbst haben sich aber in 5 Gruppen geteilt.

Das ist eben keine Schafherde.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#87

Beitrag von Adjua » Di 15. Aug 2017, 16:39

Jetzt 23 Kühe inkl. 2 Kälber und ein paar Jungtiere. Zwei gehen demnächst runter, weil sie kalben und danach wieder als Milchkühe genutzt werden. Eventuell kommt Ersatz.

Ein paar Jungtiere sind ein bisschen mühsam, weil wenig Respekt vor Zäunen. Zwei ausrangierte Milchkühe mit ihrem angenommenen Kalb hatten eine Weile gebraucht, um zutraulich zu werden (und sind ausgerechnet mit bessagten Jungviechern unterwegs).

Kühe suchen artet in Fussmmärsche á 10km aus (bei 20-40% Steigung). Der Oberhirte kennt die Alm mittlerweile gut :) Bis jetzt aber jede Menge Erfahrungen aber keine Verluste.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#88

Beitrag von Adjua » Do 17. Aug 2017, 08:04

Mittlerweile haben wir sogar eine ansprechende Internetverbindung hingebracht. Ich habe mit verschiedenen Handys (und Anbietern) den Empfang ausprobiert (bin unter anderem am Dach herumgekrochen). Einen Strich 4G bekam ich dann direkt am hangseitigen Schlafzimmerfenster herein. Ein netter kleiner und nicht allzu teurer Router mit Antenne, passend plaziert, kriegt zwei Striche, das reicht.

Dass heisst, solange es Strom gibt. Unser Oberhirte hat inzwischen sowohl Generator als auch Turbine auseinandergenommen. Jede Menge Wartungsrückstau und Pfusch seitens unserer Vorgänger, den beseitigt er jetzt nach und nach. Die Turbine läuft jetzt schon mit der Hälfte der vorherigen Lautstärke, die muss noch richtig hingestellt werden und neue Lager eingebaut bekommen, ein paar fehlende Schrauben gehören ersetzt und das Schwungrad muss wieder montiert werden.

Einen Frequenzumrichter hat er schon gekauft (wenn der programmiert und angeschlossen ist, sind die elektronischen Geräte beim Anwerfen der Turbine ausser Gefahr, jetzt muss man sie vorher abstecken). Batterien und einen Wechselrichter werden wir noch kaufen, dann bringen wir konstanten Strom hin, auch wenn es wenig Wasser gibt.

Derzeit läuft genug Wasser, um fast konstant Strom zu erzeugen. Also kein Problem mit Warmwasser, sogar eine Waschmaschine könnten wir anwerfen.

matt23
Beiträge: 382
Registriert: Do 30. Sep 2010, 19:30
Wohnort: Nördlinger Ries

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#89

Beitrag von matt23 » Sa 23. Sep 2017, 13:22

Tolles Projekt, das ihr da gewagt habt!
Habe auch gerade meinen ersten Bergsommer hinter mir und kann in etwa nachempfinden, was da alles an Arbeit auf euch zu kommt. Unsere Alp war allerdings deutlich kleiner, dafür mit Milchkühen und Sennerei :kuuh:
Mit Geduld wird aus Gras Milch.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Eine Alm hoch über den Tälern zwischen Tirol und Salzbur

#90

Beitrag von Adjua » Mi 4. Jul 2018, 22:39

Mal ein kurzes Update:

Heuer haben wir 82 Rindviecher auf der Alm. Mutterkühe, Jungtiere, angehende Milchkühe. Also einige, die man auseinander halten muss. Seit Mitte Mai sind wir mit den Zäunen beschäftigt, weil die vorhandenen Zäune in einem außerordentlich schlechten Zustand sind. Je weiter weg von der Straße man kommt, desto schlechter werden die Pfosten, weil offenbar unsere Vorgänger keine Lust hatten, dort neue hin zu schleppen. Man kann es verstehen, die Steigung ist teilweise 100%.

Die wichtigsten beiden und vor allen Dingen die Außengrenzen haben wir heuer großteils mit schwerem Paturadraht eingezäunt (den kann man im Herbst auch ablegen). Das Zeug ist nur außerordentlich schwierig zu verlegen auf diesem unebenen und steilen Gelände.

Von Weidemanagement ist dieses Jahr noch keine Spur, es geht eher um Zaunmanagement - Thomas rackert hinterher, damit er die Weiden fertig bekommt, bevor die Weiden, auf denen die verschiedenen Herden stehen, zu abgegrast sind.

Einen Westerwälder Kuhhund haben wir uns auch gekauft - er ist mittlerweile vier Monate alt und lebt bei mir, weil man ihn aufs lange Strecken auf der Alm noch nicht mitnehmen kann. Also fällt mir die ehrenvolle Aufgabe zu, dem Welpen eine Basiserziehung zukommen zu lassen :)

Bis auf etwas Husten bei einer Kuh und einem Kalb und einem Jungtier aufgrund des kalten Wetters gab es bisher keine gröberen Probleme.

Und 600. 000 Bienen haben wir auch bekommen, damit die Almrosen wenigstens irgendeinen Nutzen haben.

Sämtliche anderen Projekte wie Gänse,Schweine und Enten auf der Alm haben wir auf nächstes Jahr verschoben. nächstes Jahr hoffen wir auch auf Hochglanz wieder, die wir vielleicht vom Züchter unseres Hundes bekommen.

Das einzige was wir heuer wieder haben, sind Hühner, diesmal sogar mit einem Italienerhahn, den wir von einer alten Bauersfrau aus der Gegend bekommen haben. Die Hühner sind extradumme Legebatterie-Hühner, die unverhältnismäßig viel fressen für das, was sie legen. Ich glaube ich werde doch ein Altsteirer-Projekt starten, das sollen ordentliche Futtersucher sein.

Antworten

Zurück zu „SV-Projekte“