Sebastian fängt klein an

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Sebastian
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Sebastian fängt klein an

#1

Beitrag von Sebastian » Mo 22. Mai 2017, 18:59

Grüß euch alle.
Auch jene, mit denen ich in meiner Vorstellung schon angeeckt bin. :rot:

Es wurden dort Fotos mit Text gewünscht, was ich so mache. Also mache ich das doch mal!
Es sind keine großen und innovativen Projekte bis jetzt, aber ich übe und schaue und mache. Das ist doch was zählt.
Würde mich über Feedback freuen, wenn ich auf dem Holzdampfer gondel und auch was ich gut mache.

Noch als Hintergrund, der wichtig ist:
Ich lebe in einer 34qm Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Stadtrand. Komplett Teppichboden mit mittlerweile einigen Erd-Flecken, ups. Kein Balkon, Keller naja, Dachboden auch nicht. Also ich habe kaum Möglichkeiten, der Lagerung, großen Aufzucht und so weiter. Die Pflanzenpflege ist jedesmal anstrengend, wegen des Teppichs. Was ich auch nicht groß habe ist viele Utensilien, die so üblich sind. Ich improvisiere oder leihe aus. Meine erste Anschaffung neulich war eine gute Felco Schere und Handschuhe.
Die brauche ich für das Grundstück, in dem ich mich mehr oder weniger seit knapp einem Monat austoben darf. Dazu aber mehr, wenn ich ein paar Fotos von dort habe.

Jetzt erstmal mein Zuhause-Projekt:

Ich habe Platz für 3 große Balkonkästen vor meiner Fensterfront. Ausrichtung ist Westen, Sonne knallt dort ab mittags hin, da Haus relativ gerade an die Himmelsrichtungen angepasst steht. Für einen Kasten dachte ich an die Kombination Thymian, Salbei, Lavendel. Sollten von den Ansprüchen gut zusammen passen. Da ich Region Schwäbische Alb wohne, gibt es hier viel Kalkstein. Die wollte ich nutzen, da die drei Kalk lieben. Kommen ganz unten in den Kasten als Drainage rein und bis es soweit ist, dienten sie als kleiner Wärmespeicher für die Nacht, während der Keimung und Anzucht. Um den Lichteinfall auf die Pflanzen gleichmäßiger zu gestalten, habe ich Karton mit einer Lage Alufolie bespannt und gegenüber des Sonneneinfalls gestellt. Die Anzuchttöpfchen sind aufgewertete Papiertüten vom Biomarkt. Gepresst mithilfe zweier Gläser. Die Erde ist Kräuteranzuchterde mit reichlich keimfreien Sand gestreckt. Die drei mögen schließlich nicht so reichhaltige Erde. Die Anzucht hat prima geklappt. Von 12 aufgewendeten Samen (Bingenheimer Saatgut) haben 8 gekeimt und sich auch bis jetzt gut angewachsen. 2 Salbei, 4 Lavendel und 2 Thymian. Habe heute pikiert und in größere Töpfe gesetzt, alle haben gute Wurzelwerke entwickelt. Da ich nur eine Pflanze pro Kraut in den Kasten setze, ist der Rest für die Kräuterspirale.
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Aussaat 10.04.
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Pikieren 22.05.
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mot437
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Re: Sebastian fängt klein an

#2

Beitrag von mot437 » Mo 22. Mai 2017, 19:08

ein netes hallo auch von mier
Sei gut cowboy

viktualia

Re: Sebastian fängt klein an

#3

Beitrag von viktualia » Mo 22. Mai 2017, 19:31

ist der Rest für die Kräuterspirale.
Uups, das kann dann aber noch dauern.
Mein Vorschlag: Stecklinge. (Mindestens ein Jahr Vorsprung!)

Und: besser als Folie hinter den Pflanzen kommt - Fenster auf.
Oder Kombi, aber du hast da Doppelverglasung und eher dünne Pflänzchen, die könnten auch was Wind vertragen.

Die Idee mit den Tüten in der Bütt gefällt mir.

Aber über "keimfreien Sand" wegen geringem Nährstoffbedarf müssen wir wohl nochmal reden.

Sebastian
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Re: Sebastian fängt klein an

#4

Beitrag von Sebastian » Mo 22. Mai 2017, 21:11

Okay...mal schauen. Also Samenaufzucht wollte ich halt unbedingt ausprobieren. Verpflanzen war nicht mein vorrangiges Ziel. Und ich kann das halt so schön täglich beobachten, was da so passiert.
Habe vom Kräuterkurs dieses Wochenende auch Stecklinge mitgebracht. Salbei, Pfefferminze und Majoran. Vielleicht gibt es dann auch nur einen Pfefferminz und einen Salbei-Kasten. Das wär auch schon toll!

Auf Fenster auf, kam ich jetzt echt noch nicht. :eek: Das mit der Folie hinter den Pflanzen habe ich von jemanden der Ahnung hat. Sonst wachsen sie evtl. zu schräg, weil zu einseitiger Lichteinfall.
Aber ergibt schon Sinn, hab sie jetzt mal an das offene Fenster gestellt.

Sand ist für Abmagerung. Zusätzlich habe ich halt geschaut, dass er zur Aufzucht keimfrei ist.

Danke schonmal!

Sebastian
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Re: Sebastian fängt klein an

#5

Beitrag von Sebastian » Mo 22. Mai 2017, 22:14

Projekt verwilderter Waldgarten mit Potential

Über einen PK-Kurs habe ich ein Pärchen kennengelernt. Wir drei dürfen uns auf einem Grundstück austoben. Gehört zwar nicht uns, aber zum Experimentieren ganz nett. Ich habe ohnehin nicht mehr vor, lange genug in dieser Gegend zu wohnen.

Paar Eckdaten:
Mit Schritten abgemessene 2000qm
3 große Walnüsse, über 20 Apfel- und Birnbäume. Diverses Nadelgehölz. Ein Folienteich in der Mitte des Grundstücks. Ein Grundwasserbrunnen.
Teilweise haben Brombeeren Bäume aufgefressen. 2 tote Bäume stehen da. Auch der Wein, der am Gartenhaus wuchert und lange nicht gepflegt wurde, hat schon in Bäume gewuchert. Feuchter Boden, eher Sauer. Ca. 30qm ungepflegt wuchernde Himbeeren. Überall Haufen an nicht verrottendem Gemisch aus Moos und Walnussblättern. Leider gab es keinen Kompost. Wir haben bis jetzt auch keine Schubkarre oder richtiges Werkzeug. Puh, ja alles sehr mühseelig. DIe zwei haben wohl seit Herbst schon sehr viel Brombeergebüsch weg gemacht. Außerdem einen großen Haufen Holz abgefackelt. Das dadurch entstandene Brachland, habe ich nun als "meine" Fläche bearbeitet.

Zuerst musste ich die oberste Erdschicht abschaben und von viel Metallmüll und so Kram befreien. Auch fast alle Walnussschalen habe ich raussortiert. Dann habe ich die obersten, aufgrund des monatelang ausgebliebenen Regens, sehr harten 10cm aufgebrochen und dabei letzte unterirdischen Brombeerausläufer rausgezogen.
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Schritt 1 vor Ostern
Schritt 1 vor Ostern
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Sebastian
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Re: Sebastian fängt klein an

#6

Beitrag von Sebastian » Mo 22. Mai 2017, 22:35

Foto #2: Dann habe ich die Fläche so gut es ging mit frischem Grün gemulcht. Es war sehr spärliche Vegetation vorhanden, die ich absensen konnte. Da bis zu diesem Tag alles sehr trocken war. Habe nur Gras genommen, alles andere wollte ich aufgrund Trockenheit nicht zusätzlich schwächen. Das Schneckenhotel was schon da stand, habe ich "renoviert". Um das Beet habe ich Lavamulch als Barriere verteilt. Stand da halt rum und es gibt sonst keinen einzigen größeren Stein auf dem Grundstück, echt scheiße!

Eine Woche später habe ich auf die Fläche gesät. Auf die obere Hälfte Klee + Luzerne. Auf die untere Hälfte Borretsch und Ringelblume. Für den Borretsch habe ich extra Mulden mit gekaufter Hochbeeterde gemacht, um hier etwas nachzuhelfen. Wie gesagt, es gibt keinen Kompost und der Boden ist durch den Holzhaufen der da lange lag sehr humusarm.

Foto #3-6: Stand heute. Der Borretsch ist gut gewachsen, wie erwartet. An den Markierungen haben sich schon Ackerwinde breit gemacht. Finde ich im Moment sehr spannend zu beobachten. Ringelblumen kommen auch vereinzelt, aber viel zu wenig für die Saatmenge. Die obere Hälfte wächst stellenweise gut und stellenweise kaum. Kann's mir grad nicht erklären.

Foto #7: Habe ums Beet das Gras gesenst und damit gemulcht.

Bin gespannt was noch alles passiert da. Ziel ist auf jeden Fall da ein bisschen Boden aufzubauen und zumindest den Borretsch auch ernten zu können.
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Sebastian
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Re: Sebastian fängt klein an

#7

Beitrag von Sebastian » Mo 22. Mai 2017, 22:37

An die Forumstechnik muss ich mich erst noch gewöhnen. :lol:
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viktualia

Re: Sebastian fängt klein an

#8

Beitrag von viktualia » Di 23. Mai 2017, 09:12

Bis auf das Schneckenhotel, lach, sieht das doch schon ganz gut aus.
Ich bin ja großer Schnirkelschneckenfan, aber von Schneckenhotels hab ich bislang nie gehört.

Sonnenblumen: Wurzeltiefe bis 2 Meter, gut zum auflockern.

Und das mit der Ackerwinde erinnert mich auch sehr an meine ersten Versuche; anfangs hab ich da noch keine Konkurenz drin gesehen, schöne Blüten und so. Tja, ist aber ein mächtig lästiges Wurzelunkraut. Äh, Kulturbegleitdings.

Was willst du denn mittelfristig da anbauen?
Überhaupt, wie plant man einen Garten, wenn man nicht bleiben will?
Stell ich mir schwer vor, bzw. umgekehrt: mein "vermögen" langfristiger zu denken/planen/handeln hat sich grade über das Denken in Vegetationsphasen erst richtig entwickeln können. Ich weis noch, wie ich über diesen Effekt in meinem Innnern gestaunt habe.
Bin gespannt auf weiteres!

Rati
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Re: Sebastian fängt klein an

#9

Beitrag von Rati » Di 23. Mai 2017, 10:36

ja he, läuft doch. :)
viktualia hat geschrieben:Bin gespannt auf weiteres!
ich auch.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Sebastian
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Re: Sebastian fängt klein an

#10

Beitrag von Sebastian » Di 23. Mai 2017, 16:21

viktualia hat geschrieben:Was willst du denn mittelfristig da anbauen?
Überhaupt, wie plant man einen Garten, wenn man nicht bleiben will?
Jup, ist schwer. Im Moment noch keinen konkreten Plan. Im Garten gibt es auch genug anderes, an dem ich allerlei üben kann.
Habe zum Bsp. mehrere Weinstöcke befreit. Eigentlich wollte ich nur die letzten Brombeeren in dieser einen Ecke vernichten. Beim Lichten ist mir dann erst aufgefallen, dass darunter an einer Rankhilfe mehrere Weinstöcke angebaut wurden. Total verwuchert. So konnte ich spontan lernen, wie man Wein schneidet. Eine gelernte Gartenbauerin war an diesem Tag da.
Deshalb ist das Beet eher auch nur zum Üben: Bodenaufbau, Gründüngung, Mulchtechnik etc.
Bis ich dort vernünftig Gemüse ernten könnte, plane ich eigentlich auf Reise zu gehen. Natürlich habe ich dann nicht so krass die Motivation da weiter zu denken.
Das Schneckenhotel hat wohl die alte Dame dort aufgestellt, die den Garten nun einige Jahre zur Pflege hatte. Sie ist wohl sehr naturschützend unterwegs, in dem Sinn, dass sie fast gar nichts gemacht hat...um die Natur eben zu schützen.
Ich wollte das Hotel (angelehnt an Bienenhotel übrigens) auch nicht wegmachen, weil, zum Zeitpunkt der ersten Bearbeitung, dort viele, gerade geschlüpfte Schnecken und noch Eier verbuddelt waren! Immerhin sind Weinbergschnecken geschützt...

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