Der kleine Garten am Rand der Stadt

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kapuzinerkresse
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#51

Beitrag von kapuzinerkresse » Di 25. Jul 2017, 21:59

Hallo,

die Blütenendfäule hängt meiner Meinung nach auch mit dem Standort zusammen.

Ich hab heuer identische Sorten (alle selbst gezogen) an verschiedenen Standorten.
Im Freiland (wie immer), da kommt aber früher oder später die Fäule :motz: aber keine der Tomaten hat Blütenendfäule (gut, ist auch zumindest hier bisher ein wirklich gutes Tomatenjahr, so wettermäßig).
Sie tragen gut und werden jetzt so langsam reif, bzw. die ersten sind schon geerntet.

Dann habe ich eben Kübel an der Südseite der Garagenwand, zwischen Wand und Hochbeet (gemauert)....da speichert sich die Hitze total.
Die gleichen Sorten sind zwar etwas eher reif, aber haben wesentlich weniger angesetzt und viele haben auch Blütenendfäule. Und die Blätter sind immer irgendwie eingerollt, kenne ich so nicht vom Freiland.
Das war ein Test heuer, einfach mal ausprobiert, aber zumindest bei dem diesjährigen Wetter, heiß und relativ trocken, auch kein guter Standort. Gilt vielleicht auch für den Balkon ?

Zwei Kübel hab ich noch an ganz andere Stelle, ab relativ geschützt an einer Hauswand, aber nicht so sonnig. Die haben irrsinnig viele gesunde schöne Blätter, nicht ganz soviele Früchte :pfeif: die aber gut aussehen, jedoch von der Reife noch weit entfernt sind.

Also, ich denke der Kalzium-Mangel, bzw. der Kalzium-Stoffwechsel kann durchaus auch mit den äußeren Bedingungen zusammenhängen

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Thomas/V.
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#52

Beitrag von Thomas/V. » Di 25. Jul 2017, 22:34

Na klar. In den Kübeln oder an einer überdachten Wand ist die Wasserversorgung, vor allem wenn die Sonne dran scheint, sehr unausgeglichen gegenüber einem großen Beet im Freiland oder GH.
Da reicht im Kübel ein Tag mit Sonne und 30°, um den Kübel völlig auszutrocknen. Da muß am Tag 2x gegossen werden. vergißt man das mal Tage ode rist nicht da oder sowas, dann ist das schon stressig für die Pflanze.
Und wenn man schon normalerweise kalkarmen Boden hat, wie ich hier, und mit Regenwasser oder kalkarmen leitungswasser giest, dann ist wohl schnell mal der Mangel da.
Seit ich die BEF mal im GH hatte, kalke ich meine Beete immer mal mit Dolomitkalk-Kügelchen, die lösen sich langsam auf. Seitdem hatte ich die nicht wieder.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#53

Beitrag von Herbstelfe » Mi 26. Jul 2017, 06:31

Unser Balkon heizt sich ziemlich auf im Sommer. Die ganze Stadt ist ein einziger Glutofen, wenn es wärmer wird. Bei Hitzewellen bekommen die Pflanzen auch einen Sonnenschirm ;)
Normalerweise gieße ich morgens vor der Arbeit und kontrolliere an heißen Tagen noch einmal nachmittags und abends, ob die Erde noch genug Feuchtigkeit hat. Außer es regnet so stark wie im Moment. Unser Wasser in Köln ist sehr kalkhaltig. Genau genommen haben wir sogar einen Stadtteil, der Kalk heißt. Bin mit gerade nur nicht sicher, ob Pflanzen Kalzium aus kalkhaltigem Gießwasser aufnehmen können...
In den Töpfen habe ich Bio-Universalerde, jede Pflanze hat eine kleine Hand voll Tomatendünger mit in den Topf bekommen und ich überlege gerade, ob das zuviel war?!

Mhmmm. Ich überlege, was ich falsch gemacht habe. Hat jemand eine Idee? Auch wie ich das wegbekommen könnte?
Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.

Tascha
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#54

Beitrag von Tascha » Mi 26. Jul 2017, 14:35

Hatte ich letztes Jahr auch in einem Topf auf der Dachterasse, hab Kleingemachtechte Eierschalen rein. Danach keine Probleme mehr damit. :hhe:
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben
Erst dann wenn ich's nicht mehr spüren kann
Weiß ich es ist für mich zu spät...zu spät...zu spät...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#55

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 26. Jul 2017, 15:37

Soweit ich weiß kommt die Blütenendfäule nicht vom Kalkmangel, es sind irgendwelche - Kalk?? Mangelerscheinungen, unter denen die Früchte leiden, wenn die Wasserzufuhr unregelmäßig ist. und es ist recht sortenspezifisch...

Steinbock
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#56

Beitrag von Steinbock » Mo 25. Sep 2017, 14:34

@Herbstelfe

Zu Deinem Betonplatten-im-Garten-Problem hätte ich als Idee einen Akku-Bohrhammer. Das sind zwar wohl nicht die schwersten und damit auch leistungsstärksten, aber besser als manueller Vorschlaghammer sicher. Man kann die Dinger vermutlich auch schon im Baumarkt ausleihen. Und da es im Garten keinen Strom gibt, müsste man sich vielleicht gleich zwei Akkus mitausleihen. Ich habe aber leider keine Ahnung wie lange die halten.
Ich weiß auch nicht wie sich ein Bohrhammer bei einer Betonplatte mit Stahlarmierung innendrin verhält. Natürlich würde man keinen Bohrer sondern einen Meißel vorne einsetzen.

Und für die Entfernung der Farbe von der Gartenbank könnte statt dem Abbeizmittel dieses Zubehör für eine (Akku-)Bohrmaschine auch helfen:

Drahtrad
Bild
https://www.yatego.com/q,drahtrad

Das hilft auch gegen hartnäckige Farbschichten.

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#57

Beitrag von Herbstelfe » Do 5. Okt 2017, 20:06

Mir ist gerade aufgefallen, dass es sehr lange her ist, seit ich das letzte Mal im Forum war. Und dass es sehr lange her ist, dass ich hier geschrieben habe und euch gar nicht geantwortet habe. Vielen Dank erst einmal für eure Tips und Gedanken. Gartenmässig ist hier einiges zum Stillstand gekommen...denn wir hatten eine ziemlich schwere Zeit.
Frühjahr und Frühsommer waren schon hart und nach dem Tod meines Großvaters dachte ich eigentlich, es könnte gar nicht schlimmer kommen. Es wurde immer mehr... in der Schule hat es gebrannt, meine Cello-Lehrerin hatte einen Hörsturz. Wir mussten die Wohnung meines Großvaters auflösen und haben in einer Höllenaktion ein größeres Möbelstück aus Leipzig "gerettet", an dem ich sehr hing. Wir waren im Urlaub, sind währenddessen für einen Tag 800km zur Beerdigung gefahren. Als wir aus dem Urlaub kamen, dachte ich, es würde sich langsam alles entspannen, das Schlimmste sei überstanden. Wenige Tage später war ich mit meiner Tochter im Krankenhaus. Gottseidank nur für 4 Tage. Sie konnte kaum laufen, weil sie einen blutigen Erguss im Knie hatte, hat die Punktion unter Kurznarkose aber sehr tapfer weggesteckt. Wir haben so Fertigkeiten erworben wie "Rollstuhl lenken und fahren lernen" und "Kind schmerzfrei anziehen obwohl es einen Zugang in der Hand hat".
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Wir waren auf der Kinder-Onkologie untergebracht und das war die blanke Hölle. Weinende Familien, schreiende Kinder am Abend und ständig die piepsenden Chemo-Geräte. Wir sind dort quasi schreiend rausgerannt, nachdem sie nach einem MRT am Entlassungstag mit sehr positiver Prognose beschwerdefrei entlassen wurde. Dann starb eine Bekannte, die mich im Frühjahr noch getröstet hatte, unverhofft und viel zu jung.
Aber komplett ausgehebelt hat uns dann der Tumor-Befund mit Indikation zu einer sofortigen Knie-OP; Schmerz-Katheter, Vollnarkose - das volle Programm. Die Diagnose lautete auf pigmentierte villonoduläre Synovialitis, einen extrem seltenen, gutartigen Tumor im Knie. Gut operabel zwar, aber mit sehr hoher Rezidivrate. Ich las unheimlich viel über die Krankheit und war sehr froh über meinen biologischen und wissenschaftlichen Hintergrund. Da die Krankheit bei Kindern so gut wie gar nicht vorkommt, machte ich beim Vorbesprechungs-Termin zur OP ein riesiges Drama im Krankenhaus. Hab den Ärzten tierisch den Arsch aufgerissen :nudel: :sauenr_1: Weiß nicht mehr, woher ich die Kraft nahm, derart resolut aufzutreten. Aber ich konnte sie davon überzeugen, dass man ein beschwerdefreies Kind nicht einfach aufgrund einer extrem unwahrscheinlichen Diagnose am Knie operieren kann, ohne die zu überprüfen. Es wurde spontan noch ein MRT gemacht und sich tatsächlich mal Zeit genommen, die Sache mit uns durchzusprechen (Diagnosestellung, OP-Entscheidung etc lief rein telefonisch, gruselig!!!). Die Diagnose wurde revidiert, nun denken sie, es ist "nur" ein Blutschwämmchen, dass man beobachten muss. Die Op wurde abgesagt und ist nur nötig, wenn es wiederholt Probleme macht. So war der Spuk vorbei.

Am nächsten Tag saß ich um 6 Uhr morgens im Flugzeug nach Spanien, um einen Vortrag auf einer großen internationalen Konferenz zu halten.

Jetzt bin ich zurück und irgendwie bricht alles über mir ein, ich fange gerade erst an zu verarbeiten, was in den letzen Wochen so passiert ist. Der Garten kam natürlich ziemlich kurz in dieser Zeit, genau wie alles andere auch. Ich will euch nicht volljammern...aber irgendwie musste das mal raus.
Damit ich noch ein bisschen was zum Selbstversorger-Topic beitragen kann: Im Juli und August hatte ich es sogar noch geschafft, etwas zu ernten...
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Ich habe mein Brot ganz schön optimiert, viel öfter freigeschoben gebacken und mit verschiedenen Sauerteigen experimentiert.
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#58

Beitrag von Herbstelfe » Do 5. Okt 2017, 20:15

Ich hab sehr viel Holunder eingekocht, für meine Verhältnisse. Und natürlich auch Schnappes aufgesetzt :lala:
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holunder.jpg (133.31 KiB) 3838 mal betrachtet
Tomatensoße habe ich auch eingekocht, Obst hatten wir leider zu wenig. Jetzt warte ich gerade noch auf die Quitten am Baum vor unserem Institut.
Und ich habe Kartoffeln gemacht, zum ersten Mal, yeah!
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ernte17-2.jpg (111.93 KiB) 3838 mal betrachtet
In letzter Zeit habe ich gar nicht mehr viel im Garten geschafft und nun ist die Saison schon so gut wie rum. Mangold steht im Beet und kann immer wieder geerntet werden. Auch der Feldsalat und die Mairübchen entwickeln sich, die hatte ich irgendwann nochmal zwischendrin aufs Beet geschmissen. Ziemlich viel ist den Schnecken zum Opfer gefallen, dafür haben die Fetthennen an der Terrasse jetzt wunderschön zu blühen begonnen. Und das ist doch auch was :kuuh:
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#59

Beitrag von Rohana » Do 5. Okt 2017, 20:34

Da war nun wirklich nicht zu knapp Action bei dir. Komm erstmal wieder an - und alles gute für das Knie samt dem Kind! :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#60

Beitrag von Herbstelfe » Mo 23. Okt 2017, 07:48

So langsam geht es wieder, keine weiteren Katastrophen bis jetzt und ein vergleichsweise ruhiger Monat(keep fingers crossed). Samstag waren wir zum ersten Mal seit langem wieder im Garten, alles war von Laub bedeckt. Ich wusste gar nicht richtig, wo ich anfangen sollte mit der Arbeit. Also quatschte ich ein bisschen mit der netten Nachbarin von schräg gegenüber, die uns letztens die leckeren Weintrauben geschenkt hatte. Sie hat in ihrem kleinen Schrebergarten 19(!) verschiedene Weinsorten, dunkle und helle gemischt, aus der Türkei und von hier. Am Ende hatte sie mir 4 kleine Stöcke ausgegraben und geschenkt, für die wir gleich schöne Plätzchen im Garten gesucht haben.

Dieses Jahr wird wieder Gehölzschnitt aus der Anlage weggefahren und es lagert dort schon ein riesiger Haufen. Also habe ich noch Altholz mit der Schubkarre weggefahren, das sich nicht verbauen lässt und direkt ein paar schlanke Stämme gesichtet, die ich mir noch für mein Hochbeet herauspicken will. Es ist gut, dass wir jetzt etwas altes Material wegbringen und ein bisschen Ordnung im Garten schaffen können. Natürlich hab ich den Kopf direkt wieder voller über-ambitionierter Ideen, welche Hibiskus-Bäume und andere Sträucher als nächstes gefällt werden sollen, damit mehr Platz und Licht für "nützliche" Dinge ist. Und auch die große Thuja-Hecke habe ich wieder angegrimmt, weil sie soviel Wasser aus dem Boden zieht und Platz wegnimmt. Der wäre ich am liebsten direkt an den Kragen... Das versuche ich vielleicht ein bisschen über den Winter zu machen, auch wenn uns das Wasser am 30.10. schon abgestellt wird...

Stattdessen habe ich die Füllung des Hochbeetes auf der Betonplatte noch ein bisschen durchgewühlt und weiter mit Meerschweinchenmist und Laub aufgeschichtet. Einen Kürbis haben wir auch noch geerntet, unseren allerersten! Ein kleiner Hokkaido, der nicht reichen wird, irgendjemanden außer mir satt zu machen, aber glücklich macht er uns alle.
Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.

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