Der kleine Garten am Rand der Stadt

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#21

Beitrag von Herbstelfe » Mi 31. Mai 2017, 07:48

Lange nichts geschrieben und nicht mal aktuelle Fotos auf Vorrat...ich hatte nicht gerade einen Wonnemonat im Mai und bin leider nicht so oft in den Garten gekommen, wie ich wollte. Dafür habe ich den Balkongarten etwas eskaliert :pfeif: :aeh:

Von einer Tomate und einer Gurkenpflanze - eigentlich eher mickrige Überbleibsel aus der Anzucht, die keinen Platz im Garten fanden - im letzten Jahr, habe ich es dieses Jahr etwas übertrieben hin zu einer Gurke, einer Paprika, 6 Tomaten und...äh...Chilis im Zweistelligen Bereich :aeh: Der Gatte schaut abwechselnd so :aeug: , so :roll: und so :dreh: - aber der wird schon noch sehen, was er davon hat! Die Tomatenschwemme kam, nachdem ich all meine Überzähligen in gute Hände abgegeben hatte. Da fand ich es plötzlich ein bisschen schade, nur zwei Sorten gemacht zu haben. Dann lief mir bei einem Heimatbesuch in Dresden plötzlich eine schwarze Tomate zu. Wieder im Rheinland waren die von einem netten Kollegen mitgebrachten Paprika an die Bedingung geknüpft, auch noch Tomaten mitzunehmen und dann kam die Chefin noch mit ihren jährlichen Chaostomaten um die Ecke ("Alles alte Sorten! Und diesmal hab ich sogar beschriftet! Hat dann bloß der Wind weggeblasen...") Könntet ihr da nein sagen? Also ich nicht :holy: Wenn wir so weitermachen auf Arbeit, machen wir bald dem Nachbarinstitut (Pflanzenbau) Konkurrenz :grinblum:

Neben den 6 Tomaten auf dem Balkon habe ich auch 4 in den Garten gesetzt. Zwischen die Gemüsereihen (Spinat, Mairübchen, Radieschen, Kohlrabi) habe ich Mangold gesetzt, bis der wirklich groß ist, hab ich das Gemüse (hoffentlich) abgeerntet. Auch der Bergtee von Thomas hat einen sehr schönen Platz bekommen und fühlt sich sichtlich wohl :)
Die Heidelbeere hängt fast schon bedenklich voll mit Früchten, Himbeeren und Erdbeeren haben auch ordentlich angeschoben.
Nur die eine Johannisbeere sieht noch schlecht aus. Spinnmilben sind es auf jeden Fall nicht, die hätte ich erkannt. Da die Äste von außen nach innen abgestorben sind, favorisiere ich wirklich die Hypothese mit dem Wurzelfraß. Eine Kollegin gab mir den Tip, es könnten Larven des Dickmaulrüsslers sein. Tatsächlich hatte ich an den in der Nähe stehenden Rosen auch einen typisch aussehenden Fraßschaden. Ich hab alle befallenen Äste zurück geschnitten und mit Brennesseljauche gegossen. Seitdem ist es (soweit ich weiß) nicht schlimmer geworden. Also mal sehen, ob sie sich berappelt.

Mein eingeschnappter Salbei hat das starke Zurückschneiden wohl schon vertragen. Nur werden die jungen Blätter scheinbar immer wieder abgefressen. Letztes Jahr hatten mir ein paar hungrige Schnecken im Kräuterbeet einige Totalverluste beschert, sogar den Salbei hatten sie ordentlich "zurück geschnitten" :sauenr_1: Ich hab es dieses Jahr leider zu spät gemerkt... :nudel: ob der Salbei noch zu retten ist, werden wir sehen.

Als nächste große Arbeiten stehen die Fertigstellung des Hochbeets und das Renovieren der Laube an. Da muss das Dach neu gedeckt werden. Da muss ich evtl mal auf euch als Publikumsjoker zurückgreifen, da meine Fähigkeiten mit Holz sich auf das heraus "operieren" von Splittern beschränkt (aber das kann ich wirklich gut!) Feinmotoriker halt :aeh:

Ich hoffe, ich komme heute, spätestens Freitag und am Wochenende, in den Garten. Dann bring ich euch ein paar Fotos mit
Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#22

Beitrag von Herbstelfe » Do 1. Jun 2017, 09:36

Hier kommen die versprochenen Fotos. Im Garten sieht es ganz schön wild aus. Aber schön.

Meine Kletterrose blüht und duftet. Ich freue mich schon, wenn sie richtig groß wird und über den Eingang rankt.
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Zu ihren Füßen und an den unmöglichsten Stellen im Garten kommen immer wieder kleine Wisteria-Schößlinge hoch. Scheinbar scheint der Wurzelstock immernoch zu leben. Das Zeug ist echt unkaputtbar. :roll:

Die Heidelbeere hängt unheimlich voll. Ich habe sie letztes Jahr ja erst gepflanzt und auch da hatte sie schon ordentlich getragen. Sie wächst aber sehr langsam. Jetzt habe ich überlegt, ihr einige Früchte abzuknipsen, damit sie mehr Kraft in Wachstum steckt. Aber ich bin unschlüssig...
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heidelbeere.jpg (65.86 KiB) 2389 mal betrachtet
Außerdem noch ein Blick über das etwas wilde Kräuterbeet, in dem auch Kartoffeln, Mairübchen und Mangold wachsen dürfen. Im letzten Jahr haben wir eine Schilfmatte am Zaun befestigt und ich leite den Efeu, der aus dem Wald zu und hineinrankt, durch den Zaun. Im Hintergrund blüht meine Weigelie und eine etwas expansive Brombeere kommt aus dem Wald herein gerankt, wurschtelt sich so über unsere Gestrüpphaufen und macht ein bisschen hübsche Blüten. Letztes Jahr haben wir den schon versucht, wieder rauszuschmeißen, aber er mag uns wohl. Es sieht zwar wild aus, aber ich glaube, das lasse ich erst mal so...irgendwie gefällt es mir.
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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#23

Beitrag von Herbstelfe » Do 1. Jun 2017, 09:42

Ich habe tatsächlich noch ein paar Bilder von unserem kleinen Gemüsebeet gefunden.
Anfang Mai war alles noch ganz klein und purzelig
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gemuese_mai7.jpg (71.15 KiB) 2389 mal betrachtet
Da stehen 3 Reihen Spinat, Radieschen, Mairübchen, Winterheckenzwiebeln, Kohlrabi und ein Mangold. Selbst ausgesäte Radieschen und versetzte Mairübchen stehen immer mal wieder dazwischen.

Gegen Ende Mai ist alles schon ein bisschen gewachsen, ich hätte mir aber mehr gewünscht. Ist natürlich der Kälte geschuldet und meiner Schludrigkeit, nicht mit Vlies abzudecken. Zwischen die Reihen habe ich Mangold-Jungpflanzen gesetzt, die anwachsen können und richtig Platz haben, sobald das andere Gemüse abgeerntet ist.
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gemuesemai20.jpg (70.43 KiB) 2389 mal betrachtet
Und schließlich ein Bild von gestern. Hier ist es so schnell richtig heiß geworden, dass Radieschen und Spinat schießen. Den perfekten Erntezeitpunkt wohl leider verpasst, weil ich in Sachsen war und meiner Mama mit den Kindern etwas Licht in dunkle Tage gebracht habe. Nicht so schlimm, die Blätter hol ich mir und die Blütenstände kriegen die Meerschweinchen.
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gemuese_mai31.jpg (68.95 KiB) 2389 mal betrachtet
Sieht man die Tomaten in den Ecken? Die zieren sich noch ein bisschen. Kein Vergleich zu den Tomaten auf dem schön warmen und geschützten Balkon, die locker drei mal so groß sind.
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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#24

Beitrag von Herbstelfe » Sa 3. Jun 2017, 23:01

Gestern hab ich ein gutes Kilo Spinat geerntet. Die leckersten Blättchen hab ich mir abgemacht, um den Rest streiten sich nun die Meerschweinchen. Die geschossenen Radieschen hab ich auch rausgeschmissen, bis auf ein paar wenige für Samen. Unter dem ganzen Gemüse kamen dann die Mangold-Reihen und die Tomaten zum Vorschein, die haben jetzt ordentlich Platz. Ein bisschen ärgert mich, dass ich so viel Spinat vertan habe...aber ich versuch es dann einfach im Herbst noch mal. Mit dem ganzen Gewerkel im Garten hat uns leider ein Unwetter eingeholt. Das kam früher als vorhergesagt.
Schon ein bisschen unangenehm, mit zwei kleinen Kindern schutzlos unter einem Gewitter mit Starkregen zu stehen. Die Heimfahrt war sehr anstrengend, der Fahrradanhänger schub teilweise ein Bugwelle Wasser vor sich her und ich hatte das Wasser bis zu den Knöcheln. Zuhause nass bis auf die Haut und entsprechend fertig :platt: Hat dann aber doch noch zum Kochen, Brot backen und Ansetzen von Holunderblütensirup gereicht.

Heute morgen war ich dann direkt im Baumarkt um Material für unsere kaputte Gartenbank zu holen. Bin da ja sehr ahnungslos, aber hab Farbe, Schleifpapier, Metalllack und das Holz (inklusive Zuschnitt, yeah!) zusammen gesammelt. Dann war ich ganz schön stolz. Ich kauf da ja sonst nur Kram für Garten&Balkon. Dann hab ich dit ganze Geraffel in den Hänger geladen und wurde mal wieder schief angeschaut. Die Typen, die sich in ihren Aktiv-Klamotten im Landrover durch den Großstadtdschungel Köln schlagen, schauen immer am blödesten. Dass man Masse mit Fahrrad bewegen kann, das kommt bei diesen Überlebenskünstlern irgendwie nicht vor :mrgreen:

Auf dem Heimweg kam ich dann noch beim Markt vorbei, da musste ich natürlich ein paar Blümschen und Kräuter einpacken. Dann haben wir fast den ganzen Tag auf dem Balkon gewerkelt (naja, neben Haushalt, einkaufen und dem ganzen Kram). Habe mit den Kindern ein kleines Regenwurm-Experiment gemacht; die Würmer kommen morgen
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Wir haben einiges gepflanzt und auch die Basilikum-Jungpflanzen in einen großen Kasten verfrachtet. Die Nachbarstochter kam auch mit dazu und hat fleißig mitgeholfen. Den Nachbarn dann noch überzählige Melisse und Chili geschenkt, trotzdem sieht es noch sehr voll aus. Wird Zeit, dass noch ein paar Pflanzen in den Garten umziehen.
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Den Juni liebe ich ja besonders, eigentlich ist es sogar mein liebster Monat. Die hellen Tage! Die Kinder kommen dann nur schwer zur Ruhe und sind lange wach. Heute haben wir deswegen nach dem Sandmann noch etwas besonders Schönes gemacht. Wir haben die ersten Latten für die Gartenbank gestrichen.
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Eigentlich wollte ich dann noch zwei Sommerkleidchen zuschneiden. Aber fand dann nach über 12h werkeln irgendwie doch, ich hätte ein Bier verdient. :lala:
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becks
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#25

Beitrag von becks » So 4. Jun 2017, 13:32

na aber hallo, sehr fleißig! :daumen:

die blöden Blicke kann ich mir sehr gut vorstellen - ich hab gestern auch zwei sehr große Säcke Erde bzw. Kompost vom Gartencenter auf dem Fahrrad nach Hause geschoben. Als ich die aufs Fahrrad gepackt habe, haben zwar viele blöd geschaut, aber nur zwei (ein ausländisches Pärchen, super nett) kamen auf die Idee, mal zu helfen, das ist nämlich der schwierigste Part am Ganzen.

sieht schick aus, euer Garten und der Balkon. ich finde ja den Juli am schönsten - das Wetter ist meist toll, man kann schon richtig viel ernten und es fällt weniger Arbeit an (mein April, Mai und Juni sind immer sehr arbeitsintensiv). aber generell ist der Sommer meine absolute Lieblingsjahreszeit!

centauri

Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#26

Beitrag von centauri » So 4. Jun 2017, 14:09

Siehste jetzt haste auch einen schönen Projekttread. :daumen:
Da bin ich ja froh das wir dich im Chat etwas dazu animieren konnten einen eigenen Tread auf zu machen.
Hier schaue ich auch immer gerne rein. :)
Weiter so! ;)

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Herbstelfe
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#27

Beitrag von Herbstelfe » So 4. Jun 2017, 21:41

@becks Manchmal habe ich das Gefühl, dass einem keine Hilfe angeboten wird, weil immer alle denken, man kriegt es so hin. Wenn man etwas unkonventionellere Sachen macht. Oder so. Keine Ahnung...

@centauri Ja, siehste mal. Es entwickelt sich, oder? Ist auch ganz gut, es hier aufzuschreiben. Da kann man auch mal zurückblättern und nochmal nachlesen, was so lief.

Heute sind wir schon morgens in den Garten. Meistens weiß ich dann nicht, wo ich anfangen soll...irgendwie ist es dann meistens nicht das, was geplant war. Wir haben ja ziemlich viel versiegelte Fläche im Garten. Darunter auch eine Betonfläche am Grundstücksrand von ca. 2x3m. Um die Fläche irgendwie nutzen zu können, wollte ich dort aus den ganzen gerodeten Bäumen ein Hochbeet bauen, in dem ich direkt das ganze Gezweig verstecken kann. In die Ecken habe ich 4 größere Stämme geschlagen, dann haben wir lange Äste rangeschraubt.
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Auf dem Bild hab ich mal den wilden Kompost, der da seit dem Herbst lagert etwas beiseite geschoben. Die Platte ist um die 8cm dick. Keine Ahnung, ob man die irgendwie wegbekommen würde. Wahrscheinlich nur mit Presslufthammer oder so? Haben aber ja keinen Strom im Garten...
Nun, heute hat's mich gerappelt und ich habe angefangen, die Terassenplatten vor der Betonplatte ausgehebelt.
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Ich weiß auch nicht, warum ich auf solche Aktionen immer genau dann komme, wenn ich mit den Kindern allein bin und mir keiner helfen kann. Von Terrassenplatten bis Betonbrocken hab ich einiges rausgeholt aus dem Streifen vor dem Hochbeet.
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Das Gute daran: wir konnten jede Menge Regenwürmer für unsere Regenwurmfarm einsammeln. Die Steine waren ganz schön schwer. Aber nicht so schwer wie die Pflanzgefäße, die in einer anderen Ecke des Gartens im Weg standen. Warum sagt einem das keiner? Die waren kaum zu tragen.
Mit Hilfe unserer (etwas verrackten) Sackkarre habe ich es irgendwie hinbekommen und die Gefäße mit einem Gemisch aus Erde, Sand und Kompost gefüllt. Dort konnte ich dann ein paar Kräuter aussetzen und in der kleinen Spalte zur Terrasse noch Blümchen einsäen und umsetzen.
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#28

Beitrag von Herbstelfe » So 4. Jun 2017, 21:45

Zwischen der Betonplatte und den Pflanzgefäßen konnte ich einige schmalere Äste in die Erde Bohren und festklemmen. Dazwischen habe ich mit dünnen und kurzen Ästen angefangen, einen Zaun zu flechten. Sieht noch etwas unordentlich aus und wird sicher nicht das ewige Leben haben. Aber so konnte ich die Äste und das halb verrottete Laub auf der Platte schon einmal etwas verteilen - ist zwar momentan wirklich nicht mehr, als ein sehr großer, wilder Kompost. Aber das wird sicher noch alles. Bin auf jeden Fall froh, vor dem Hochbeet Ordnung geschafft zu haben und dort Weiße Melisse, Johanniskraut, Bergminze und Kamille untergebracht zu haben.
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Danach konnten wir noch ein paar Sonnenstauden setzen und der Tag war auch schon um...
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#29

Beitrag von Herbstelfe » Mo 5. Jun 2017, 20:37

Heute eher ruhig gemacht. Waren auch erst zum späten Mittag im Garten, das Nachbarskind mal wieder im Schlepptau. Deswegen nur die Levkojen und Johanniskraut aus der Anzucht heraus gesetzt, Unkraut angegrimmt, nach den Kartoffelhaufen geschaut. Den Rest meiner Sonnenstauden gesetzt und den ganzen Garten ordentlich mit dem schlammigen Dreckwasser aus dem Planschbecken gewässert.
Am Hochbeet konnte ich nicht weiter flechten. Eigentlich habe ich noch einen schönen Haufen Zweige in der richtigen Größe, aber dort brütet gerade ein Rotkehlchen :)
Dann hab ich mich durch den krautigen Urwald hinter der Hütte geschlagen und die riesigen Brennnessel rausgeworfen. Aua aua. Hab sie dem Nachbarn zurück aufs Grundstück geschmissen, die sind eh nie da. Und irgendwann hol ich mir die Parzelle auch noch :mrgreen:

In dem etwas wilden Streifen hinter der Hütte hatte ich eigentlich eine Wildblumenwiese, extra stieglitzfreundlich, gesät. Gekommen ist dann nur das Gras, das mir mittlerweile bis zur Schulter reicht. Hat herrlich rumgepollt, als ich es heute gekappt habe. Die meisten Larven sind ja nun durch und einen Teil habe ich auch stehen lassen. Aber so konnte ich meinen Mönchspfeffer und den Alant frei''schlagen'', habe Platz geschaffen für einen neuen Salbei. Ausserdem konnte ich die Eberraute aus dem Staudenbeet dorthin setzen, die war echt zu schnell groß geworden. Dort schwebt mir nun eine etwas blütenreichere Wiese vor, Glockenblumen, Mohn, Wiesenmargherite, Natternkopf...All die schönen Dinge. In der Strebergartenanlage habe ich beim Kinder wieder einfangen dann direkt am Wegrand eine Glockenblumen klauen können. Hatte die kleine Gartenschaufel gerade noch in der Hand, was soll man da schon groß machen gegen die Versuchung? Die Kinder schauten auch etwas irritiert und meine Tochter fragte neunmalklug: Mama, darfst du das? :mrgreen: :mrgreen:
Dann alles gegen die angekündigten Unwetter gesichert, die Nachbarstochter abgeliefert und mit den Gurken (damit sind die Kinder gemeint) wieder heim, geradelt.
Jetzt setze ich mich noch ein halbes Stündchen an mein Cello und dann würfel ich aus, ob ich das Holz weiter streiche oder doch endlich die Kleidchen Nähe. Bin noch etwas zu zappelig heute...
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Re: Der kleine Garten am Rand der Stadt

#30

Beitrag von Herbstelfe » So 2. Jul 2017, 07:15

Irgendwie ist das Frühjahr schwer... Nachdem mir der Mai ziemlich vermiest wurde durch ein paar durcheknallte Ärzte, gegen die ich mich mit Händen und Füßen zur Wehr setzen musste...wurde auch der Juni...schwer.

Der gesundheitliche Zustand meines Großvaters hat sich so rapide verschlechtert, dass ich es gerade noch geschafft habe, mich von ihm zu verabschieden. Er wollte nie ins Heim, bis zur letzten Konsequenz. So war das erste Jahr, in dem er sich nicht um seinen geliebten Garten kümmern konnte, auch sein letztes.

Es nimmt mich sehr mit. Gestern hab ich im Übersprung mit den Kindern Marmelade gekocht, Erdbeer-Himbeer. Dann Pesto aus meiner Wildrauke gemacht habe. Dann Waldmeister-Sirup angesetzt habe. Und weil das nicht reichte, habe ich dann noch eine Rote-Beete-Brotaufstrich gemacht.

Was hilft es? Nichts, außer Beschäftigung. Leiser Trost: die Blaubeeren werden reif. Wir konnten an dem malträtierten Kirschbaum eine handvoll Kirschen ernten, es sind Sauerkirschen. Auf dem Balkon und im Garten hängen schon einige Tomaten an den Pflanzen und auch die Chili tragen kräftig. Vielleicht sagen da Bilder mehr über meinen Stadt-Dschungel aus als Worte...
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Es sind auf dem Balkon nun 9 Tomaten, unterschiedliche Sorten, 10 Chilis, 1 Paprika, 1 Gurke und ein paar Kräuter.
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Im Garten sieht es wild aus, letztes Wochenende war ich ja wieder in Leipzig und es schießt alles. Bei den neu gesetzten Pflanzen gab es ein paar Schneckenopfer. Besonders um Bronzefenchel und Schabziegerklee ist es schade. Dafür entwickeln sich alle neu gesetzten und gesäten Heilkräuter gut, da bin ich sehr zufrieden. Vor allem das Mutterkraut ist eine Augenweide.

Und wir haben endlich unsere Hollywood-Schaukel. Lacht jetzt nicht, ich brauch das für die Psychohygiene. Wir passen alle drauf, können Limo schlürfen und vorlesen.

Aus Opas Garten wollen meine Mutter, meine Schwester und ich die kostbarsten Schätze retten und in unsere Gärten pflanzen. Am schönsten wäre es, wenn wir ein paar seiner alten Rosen retten könnten, bevor mein Onkel das Land als Baugrundstück verhökert. Dafür muss ich aber erst Platz schaffen im Garten.
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