Reihenhaus: Mal säen was geht!

[Tascha]

So unsere Nachbarin regt sich wieder. Nachdem wir uns von einem inoffiziellem Termin beim Schiedsmann nicht zu Englischem Rasen bekehren lassen haben, gibt es jetzt einen offiziellen Termin...

[emil17]

Hoffe dass das bald besser wird ...
Es gibt da bei Grundeigentum so einen Grundsatz.
Nämlich, dass der Eigentümer im Rahmen der gesetzlichen Eigentumsbefugnis und soweit dem keine Dienstbarkeiten (Wegrechte usw.) entgegenstehen, auf seinem Grund tun und lassen darf, was und wann und wie es ihm gefällt.
Unzulässig sind übermässige Einwirkungen aufs Nachbargrundstück sowie zonenfremde Nutzungen. Damit ist beispielsweise ein Gewerbebetrieb in der Wohnzone gemeint. Stilles Gewerbe, normales Verhalten wie Blumenliebhaberei, draussen spielende Kinder und sogar Kindergärten und Tagesstätten sind nicht wohnfremde Nutzungen und also hinzunehmen.
Wenn der Nachbarsdame dein Komposter nicht gefällt, hat folglich sie zu beweisen, dass der Komposter eine unzumutbare, mithin also weit über das übliche Mass hinausgehende Belästigung darstellt.
Und wenn sich die selbe Dame von euch auf Eurem Grundstück einen englischen Zierrasen wünscht, dann ist das ein Wunsch. Ob der in Erfüllung geht oder nicht, ist Eure Entscheidung.
Dafür darf sie violette Petunien auf ihrem Balkon ziehen, auch wenn du diese Farbe nicht magst, und muss Dich nicht um Einwilligung bitten, bevor sie ihren Grill auf ihrem Grund irgenwo hin stellt, wo noch nie zuvor einer stand.
Ein Schiedsgericht ist gut für Fälle, wo jeder etwas zu gewinnen und zu verlieren hat, wo die Rechtslage unklar und der Streitwert gering ist, aber nicht zur Abwendung von Nachbarschaftsstreitigkeiten, die von einer Seite grundlos angezettelt und aufrecht erhalten werden.

Gut, wir kennen nur Deine Version der Geschichte.
Was man auf seinem Grund aber darf und was ortsüblich ist (nämlich sein Grundstück so einzurichten, zu bepflanzen und zu benutzen, wie man es eben will), das kann nicht Verhandlungssache und folglich auch nicht Gegenstand eines Schiedsgerichtsverfahrens sein, denn es handelt sich um mit dem Eigentumstitel wohlerworbene Befugnisse. Diese sind ans Eigentum gebunden und haben nichts damit zu tun, wer zuerst da war und was der Vorgänger gemacht und unterlassen hat.
Hier gäbe es als Antwort auf solche Forderungen seitens der Nachbarin eigentlich nur das bekannte Zitat des Götz von Berlichingen.

Ein Schiedsgerichtsverfahren hat nämlich einen grossen Nachteil: Weil es ein aussergerichtliches Verfahren ist, kann man keinen Prozess verlieren. Der Richter würde nämlich, wenn es sich so verhält wie von Dir beschrieben, gar nicht erst drauf eintreten. So aber kann man viel Unsinn behaupten, viel verlangen und einiges davon bekommen - denn schiedsgerichtliche Einigungen sind ebenfalls bindend.
Der Sinn von Schiedsgerichtsverfahren ist, dass man unnötige Prozesse vermeiden kann und dass sich die Parteien, wenn sie nämlich an einer wirklichen Beilegung des Konfliktes interessiert sind, wieder ins Gespräch finden. Das kann die streng prozedurale Verfahrensweise einer Gerichtsverhandlung nicht leisten. Für den Richter hat es noch den Vorteil, dass er den Mist gar nicht erst auf den Tisch bekommt und sich wichtigeren Dingen zuwenden kann, für die Parteien, dass sie nicht in Versuchung kommen, sich mit Prozessen finanziell zu ruinieren.

Bitte beachte weiterhin folgendes:
Jedes vorweggenommene Nachgeben auf eine grundlose Forderung wird von der Gegenpartei als Schuldeingetändnis aufgefasst. "Sie hat den Komposter umgestellt, also weiss sie selbst, dass es sich nicht gehört, sowas überhaupt auch nur aufzustellen." Das reizt zum Nachhaken, nicht zum Verzicht auf weitere Forderungen. Natürlich ist man in Versuchung, um des lieben Friedens willen schon mal in Vorleistung zu gehen, aber das funktioniert in solchen Fällen nie.

Beim Schiedsgericht erstmal gar nix sagen, sondern die andere reden lassen und ggf. nachfragen: "Warum stört sie mein Komposter?" "Sie finden, ich müsse einen kurzgeschnittenen Zierrasen anlegen. Bitte sagen Sie mir doch, warum ich das müssen soll, mir gefällt sowas nämlich nicht."
Wird die andere aggressiv oder beleidigend: Ein Punkt für Dich. Ein kühles "zur Kenntnis genommen" oder " Soll die dumme Kuh ins Protokoll?" wirkt viel mehr als "Aber Sie haben doch auch ... "
Ganz wichtig: Nichts am selben Tag unterzeichnen! Erst mal drüber schlafen. Egal wie verlockend es aussieht, den blöden Streit los zu sein. Ein guter Schiedsrichter wird das auch nicht verlangen.

[Sonne]

So unsere Nachbarin regt sich wieder. Nachdem wir uns von einem inoffiziellem Termin beim Schiedsmann nicht zu Englischem Rasen bekehren lassen haben, gibt es jetzt einen offiziellen Termin...

Ja, dann muss sie nach England fahren, wenn sie überall einen Englischen Rasen will.

[Sonne]

Ganz wichtig: Nichts am selben Tag unterzeichnen! Erst mal drüber schlafen.

Unbedingt!

[Benutzer 2354 gelöscht]

Ich hab den Sinn eines Schiedgerichtes eh nie verstanden.
Am Ende kommt nie das raus was ich möchte und warum jemand seine Zeit mit der Höhe von Gras verschwendet ?
Muss ich mir auch keine Gedanken drüber machen und Ratschläge erteilen schon gar nicht.
Ihr seit bald weg dort ,irgendwie habe ich den Verdacht das ihr da nicht reinpasst.

[Tascha]

Das mit dem Rasen sagt sie ja nie offiziell...erwähnt aber immer wieder das der doch besser wäre. ..
Haben den Komposter umgestellt am Montag. .glaube nicht das sie es jetzt besser findet. ...
Werd morgen mal n Foto machen.
Ja haben bald n Termin beim Notar für das Grundstück. Heute kam der Anruf mit dem Termin
Und am Wochenende geht's zu ner Baufirma...

[Tascha]

Danke Emil für die Tips. Wir haben die Probleme mit dem Unterschreiben nicht, sie will nur ihren Willen durchsetzten und darauf lassen wir uns nicht ein.
Diesmal sind die Punkte Thermokomposter, Hopfen, Wachtelstall (Lärmbelästigung und nicht täglich gesäubert, deswegen Gefahr durch Ungeziefer rundrum)

[Dyrsian]

Ey ihr tut mir so leid Tascha, echt!
Ich drück euch total die Daumen dass das klappt mit dem neuen Haus.

[Tascha]

Wir haben am Montag den Kaufvertrag für das Grundstück unterschriebene. Jetzt muss nur noch die Bürokratie ihren Lauf nehmen dann ist es bald uns.
Aber der noch Besitzer meint auch, ab jetzt ist es uns und wir dürfen ab jetzt den Rasen mähen
Muss mal Bilder verkleinern.
Momentan sieht es wunderschön aus, Apfelbäume blühen, alles voller Blumen, sogar Schlüsselblumen.
Ich hoffe mal das wir die nächsten Wochen da Zelten können. Ich wäre ja schon gerne das nächste WE hin, aber meinem Mann ist es noch zu kalt zum zelten
Da ist ja eine Rohbau-Doppelgarage drauf, wollen möglichst schnell Fenster, Türen und Tore einbauen (evtl lassen). Damit wir da dann schon Sachen lagern können.
Ich bin momentan dabei eine Komposttoilette für da zu bauen. Erst mal dann mit nem provisorischen "Häuschen" drum rum.
Anhängerkupplung und Anhänger wären jetzt schon was feines. naja vielleicht überlegen wie es uns.
Seit letzte Woche arbeite ich auch wieder (Wiedereingliederung).
Bin aber versetzt worden, hab blödere Arbeitszeiten, aber da macht die Arbeit wieder Spaß. Und ich kann jeden Tag Kaffeesatz mitnehmen (arbeite in nem Café und leite Menschen mit geistiger Behinderung dort an)
Und auf dem Gelände ist auch unsere Gärtnerei (überwiegend Gemüse), dh da ich ja leider dieses Jahr nicht soviel anbauen kann, kann ich mit zumindest da immer gutes Gemüse holen
und Herbst/Winter hohen wir ja dann schon weg zu sein. Dann geht die Stellensuche los.

[centauri]

Hach die lieben Nachbarn.
Hab ja auch einen der meinte er könne mir sagen wo ich meinen Tunnel hin stellen könnte. Hab ihm zu verstehen gegeben das mich das gar nicht interessiert was er meint.
Der Bauer hat letztens auch 3 Grenzmakierungen umgefahren die ich vor einem Monat einmessen hab lassen. Jetzt kommen da Eisenbahnschienen 1m tief rein die oben 30 cm (farblich markiert) rausgucken. Mal sehen was die Sämaschine das nächste mal dazu sagt.
Ist immer wieder spannend hier.