Das kleine Projekt!

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hobbygaertnerin
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Re: Das kleine Projekt!

#351

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 22. Jul 2017, 16:12

@centauri
das mit den 100 m2 und 20 Kaninchen- das würd mich echt interessieren. Ich mähe ja jeden Tag unseren Kaninchen von der Hauswiese das Futter, aber 20 Tiere mit 100 m2 geht sich da nicht aus.
Wobei - ich möchte da keinesfalls irgendwelche politische Diskussion anzetteln- ihr im Osten seid da viel wiefer, bei uns war es ja schon viele Jahre übliche Praxis, zum Ald..... usw. zu gehen und alles zu kaufen, weil sich das Rumkratzen im Garten eh nicht lohnt und Hühner und anderes Viehzeugs Arbeit machen, ausserdem möchte man ja seine Freizeit geniessen.
Die mangelnde Wertschätzung der Lebensmittel kommt auch ein Stück weit daher, wer sich noch nie um Gemüse gebückt hat, noch nie übers Jahr an den Obst- und Beeren dran war-
wie soll der wissen, was da auch Arbeit dranhängt und das man das eben nicht einfach so wegwirft.
Ich arbeite immer noch daran, wie kann ich mit möglichst wenig Aufwand möglichts viel reinholen (ernten)
Habe heute eine Kiste Zwiebeln, reichlich Knoblauch, einen Eimer Kartoffeln, eine grosse Schüssel Bohnen, einen Eimer jap. Weinbeeren und etliche Schubkarren Mist geerntet.
Kartoffeln kamen gleich anschliessend in den Topf und ergaben ein leckeres Mittagessen.
Die Bohnen werden am Abend in die Gefriertruhe wandern, die jap. Weinbeeren sind bereits in die Truhe gewandert, der Mist ist im Komposthaufen eingelagert.

Du schreibst über dein kleines Projekt, ich lese hier gerne mit,
weil ich vor Jahren rein aus Neugierde wissen wollte, wieviel z.B. 1000 m2 Fläche Lebensmittel hervorbringen.
Ist mein Hobby und auch ein Stück Lebenseinstellung-
hab mir vor einer Weile ein Buch über das Datschawissen eines Russen mit dem unausprechlichen Namen gekauft-
ich glaube in Richtung Selbstversorgung ist im Osten noch einiges mehr an Wissen vorhanden.
Ich habe in der Vergangenheit die Omas und Opas im Bekanntenkreis abgegrast und hab mir noch viel von ihrem Wissen erfragt und zeigen lassen, aber ich sehe mit Sorge, dass dieses Wissen mehr und mehr verloren geht.
Die modernen Garten- und SV-Bücher sind da nicht mehr sehr hilfreich, weil da einer vom anderen abschreibt, viele, viele wunderschöne Fotos darüberhinweg täuschen sollen, dass Autor vom Garten oder SV eher wenig versteht.

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#352

Beitrag von centauri » Sa 22. Jul 2017, 17:16

@hobbygaertnerin
ich bin nicht im Osten groß geworden. Ich bin im Bayrischen Wald aufgewachsen mit vier Geschwistern. Da war das Geld auch eher knapp und da wurde ein hohes Maß an Selbstversorgung betrieben. Da waren schon mal 80 Kaninchen in den Ställen, paar Hühner, Enten rannten auch noch rum. Auf der Weide standen auch immer so zwischen 20 und 25 Schafe. Fisch gabs aus 3 eigenen Teichen. Auf einem Feld wurden Kartoffeln, Kohl und Rüben angebaut. Im Garten dann der Ganze Rest. Und vieles wurde dann natürlich konserviert. Und wir waren eben immer mit eingespannt.
Und so schlimm kann die Gartenarbeit nicht gewesen sein weil ich dann noch Gärtner geworden bin. :)
Und wenn auf 100 m² das richtige angebaut wird und man das nimmt was so noch im restlichen Garten wächst könnte das mit 20 Kaninchen ausgehen. z.B. hätte ich mit dem Salat den ich bei der Karottensaat zur Reihenerkennung zugemischt habe 2 Tage füttern können. Den so zu sagen Vorgarten würde ich mit Topinambur voll pflanzen.
Jetzt stehen in 2/3 Folientunnel (gut das ist jetzt mein Vorteil) Tomaten, Gurken, Bohnen usw.. Das wurde alles nach den Eisheiligen gepflanzt. Vorher hatte ich das mit Kaninchenfutter voll gekracht.
Ich hab ja insgesamt 5500 m² Fläche zur Verfügung aber versuche aber trotzdem die Flächen möglichst klein zu halten. Muss ja alles auch bearbeitet werden. Und wie vorher schon mal jemand schrieb möchte ich nicht Sklave meines Gartens sein.

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Re: Das kleine Projekt!

#353

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 22. Jul 2017, 17:59

Da haben wir ja eine ziemlich ähnliche Vorgeschichte.
Bei uns zu Hause war auch das Geld eher knapp, ein kleiner Betrieb und etliche Kinners.
da war es einfach selbstverständlich, dass viel selbst gemacht wurde.
Nach Landlust und sonstigen Zeitschriften hatten wir eine ganz tolle Kindheit. (war es auch, ich brauche nicht die Kinder von Bullerbü lesen, so in der Art hatten wir es in Echt.)
Bei mir muss es auch nicht so schlimm gewesen sein, weil ich Bäuerin geworden bin.
Zu den Kaninchen, das Gras von der Wiese fällt sowieso an, die Obstbäume lassen eine maschinelle Nutzung nicht zu.
Aber die Idee im Garten intensiver darauf zu schauen, dass für die Kaninchen mehr zum Futtern anfällt- gar nicht so abwegig.Seit ich selbstgemachte Bratwürste aus Kaninchenfleisch probiert habe, bin ich für alle Zeit verdorben. Die waren so was von superobergut. Und genau das ist auch ein Grund für mich, diese Tiere zu halten.

Man muss da aber auch erst draufkommen, dass eine intensive Bewirtschaftung auf kleinerer Gartenfläche viel mehr Ertrag gibt und es soll ja auch noch Freude machen. Wenn es zur Belastung wird, dann verliert man auch die Motivation.

Olaf
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Re: Das kleine Projekt!

#354

Beitrag von Olaf » So 23. Jul 2017, 00:52

*lach*, ich bin Ossi, wenn ihr einen für die Quote braucht!
(Hatte übrigens auch ne tolle Kindheit, landlustmäßig!)
Seit zwei oder drei Jahren würde ich das auch Intensivkultur nennen, was ich so treibe.
Hab ja auch keinen Platz groß auf meinem reichlichen ha, die Not zwingt mich dazu.
Gut die Hälfte Wald, Teil bebaut, Teil zum schön aussehen und angeben, teils Koppeln, Teil "Unland", so bleiben mir nur 100m2 + 25 FZ.
Jetzt mal ernst: Mehr schaff ich einfach nicht! Und der Boden ist so taub, diesen Bereich motz ich auf, ja, auch mit zugekaufter Erde, und plötzlich wachsen die tollsten Dinge, und ich kann den einfach nicht brach liegen lassen. UNd dann bleibt das auch mit Unkraut beherrschbar (bin aber im Augenblick auch schwer begeistert, alles, wo es geht auf Vlies anzubauen, nicht so landlustlike).
Man muss im Blick haben, wissen, wie lange was brauch. Man könnte auch nachlesen oder Centauri fragen. Heute hatte ich, es war aber ein purer Glückstreffer, die beiden Blumenkohls ja geschlachtet, die hätten extrem im Weg gestanden, wenn die Stangenbohnenernte beginnen würde. Beginnt dann morgen ;)
Ansonsten mach ich inzwischen sehr viel in Kübeln, Töpfen. Ich wäre ein guter Balkongärtner, wenn der Balkon mind. 50m2 hätte!
(Also der Scheiß steht hier außerhalb der 100 m2 auch noch überall rum.)
Es ist weniger Aufwand, paar Liter Erde + Kompost oder Mist in nen Topf zu tun, die meisten Pflanzen kommen damit zu recht, die Nährstoffe bleiben, wo sie hingehören, als ne Kiesgrube zu pimpen.
Auch das nenn ich Intensivkultur,
und sorry Thomas, dass ich deinen Thread zugelabert habe.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Das kleine Projekt!

#355

Beitrag von hobbygaertnerin » So 23. Jul 2017, 06:28

@centauri,
ich gelobe, dass dies der letzte Zulabertext meinerseits ist,
aber etwas würde mich noch interessieren,
du schriebst, dass da damit aufgewachsen bist, weil eben auch das Geld knapp war.
Den Anstoss mich wieder massiv in die SV reinzuknieen gab sicher auch wieder mangelnder Geldfluss, aber mit der Zeit hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass das, was ich/wir machen, ein Stück Luxus ist. Das was ich daraus mache, krieg in in keinem noch so teurem Delikatessenladen- weil die wichtigste Zutat, die Liebe zum Produkt, diese Freude des Gelingens nicht mitgekauft werden kann.
Dieses ein Lebensmittel vom Anfang bis zum Teller und in den Mund hinein begleiten zu können, hat was, die Freude, aber auch die Arbeit zu sehen, die damit verbunden ist, macht auch was mit einem.
Ich würde sicher auch ohne SV keine Lebensmittel wegschmeissen, aber mit der damit verbundenen Einstellung bin ich noch viel mehr dahinter, dass nichts verkommt- und wenn es am Schluss auch nurals Komposthaufenzutat oder Hühnerfutter genutzt wird.

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#356

Beitrag von centauri » So 23. Jul 2017, 12:46

@Olaf
das ist kein Gelabere! Was du schreibst ist ja Realität. Und das passt zu mir, also auch in meinen tread! :)
@hobbygaertnerin :daumen:
Das hast du schön formuliert. Es ist Luxus! Und das in seiner pursten Form.
Und wie ich immer zu sagen pflege, "Selbstversorgung muss man sich leisten können!"
Und wie du schreibst "Die liebe zum Produkt", das kann wirklich nirgends kaufen.
Was vielleicht auch noch zu beachten ist, man lernt auch an etwas scheitern. Und damit lernt man gleich noch Rückschläge einfach weg zu stecken. Weil letztendlich eh alles gut wird. :)
Das sieht man am besten welche Dramen sich bei den Leuten so abspielen.
Wie das Blumenkohldrama bei Olaf oder das Hagelfiasko Richard.
Olaf hat jetzt zum ersten mal super Blumenkohl geerntet und freut sich wie Bolle. Da kann ich mich sogar mit freuen. :) Und dazu kommt dann noch der Stolz den man bei Li.l und Al.i nicht zu kaufen bekommt.
Richards Pflanzen haben sich nach dem Hagelschlag auch wieder gut erholt und er kann eine hoffentlich gute Ernte einfahren.
Und solange wir unseren wichtigsten Partner "die Natur" nicht außer acht lassen wird es auch immer wieder gut! :)

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#357

Beitrag von centauri » So 23. Jul 2017, 22:22

Ich glaub wir machen Ketchup! :)
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centauri

Re: Das kleine Projekt!

#358

Beitrag von centauri » Mo 24. Jul 2017, 22:13

Kleinclaudi und Ihre Mutter haben Heute mal Gurken eingekocht.
War ja nicht viel, nur 58 Gläser. :engel:
Wird wohl jede Woche ein Glas geöffnet. An Feiertagen vielleicht auch zwei! :)
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Tascha
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Re: Das kleine Projekt!

#359

Beitrag von Tascha » Sa 29. Jul 2017, 12:53

Von so ernten kann ich nur träumen :roll:
Toll :hhe:
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben
Erst dann wenn ich's nicht mehr spüren kann
Weiß ich es ist für mich zu spät...zu spät...zu spät...

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#360

Beitrag von centauri » So 30. Jul 2017, 08:40

Tascha hat geschrieben:Von so ernten kann ich nur träumen :roll:
Toll :hhe:
Ja stimmt, nach der 3 ten Kiste träumt träumt man wirklich von Tomaten oder Bohnen. :)
Schade das viele von Euch soweit weg wohnen. Ich könnte etwas abgeben.
Für die vielen kleinen Tomaten haben wir dankenderweise auch kleine Abnehmer gefunden. Unseren Kindergarten.
Kann sein das wir mal ein paar Kisten Gemüse zur Torgauer Tafel bringen.
Mal sehen!

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