Selbermachen

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hobbygaertnerin
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Re: Selbermachen

#21

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 3. Okt 2013, 09:33

Hallo Andrea,
ihr wart ja ganz schön fleissig, bis die Mengen Holunder abgezupft sind.
Heuer habe ich den Holunder mit Einweghandschuhen abgezupft, war viel besser anzufassen und die Hände werden auch nicht so farbig. 12 Liter Saft sind zum Glück in Flaschen abgefüllt.
Beim Holunder habe ich noch keinen Vergleich gemacht mit Tuttipresse oder Entsafter- für dieses Jahr war der Versuch Beeren mit Wasser aufkochen und im Nesseltuch abtropfen lassen, mit Einweghandschuhen konnte ich noch beherzter aus dem Tuch auspressen.
Was mir aufgefallen ist, je weniger Stiele in den Entsafter kommen, umso milder wird der Saft.
Im Winter erhitzt und ersetzt das bei uns den Glühwein.

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krabbe
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Re: Selbermachen

#22

Beitrag von krabbe » Do 3. Okt 2013, 09:41

Hallo Sonnenstrahl,
Hast mein Mitgefühl für die verdreckte Küche!

Meine Beerenpresse funktioniert mit dem Motorblock von Jupiter. Das ist ein Aufsatz für dieses Gerät.
Beerenpressenaufsatz
Wenn du auf die erste Seite im Faden schaust, siehst du die Beerenpresse mit dem Motorblock beim Apfelkompott machen. Das funzt damit auch sehr gut.
Das Ding funktionniert zusammen mit einem Fleischwolfaufsatz. Die Schnecke transportiert die Früchte oder Beeren nach vorne und presst sie dann durch eine Art "Siebhülse". Diese hällt alle grösseren Bestandteile im inneren der Hülse. Durch den Druck der durch das rein schieben von neuem Pressgut aufgebaut wird, tropft der Saft nach unten und der Trester wird nach vorne raus geschoben. Mit einer Schraube vorne kann man den Druck einstellen. Sprich man regelt wie viel oder wie wenig feste Stoffe in den Trester kommen. Stengelchen und Kerne können auf keinen Fall durch das Sieb. Aber mehr oder weniger Fruchtmark und Schalenstücke. Ich habe letztes Jahr einen Versuch mit Stengelchen zu pressen gemacht. Das Abzuppeln der Holunderbeeren ist ja wirklich viel Arbeit. Aber der Saft schmeckt dann nicht mehr so gut. Irgendwie "grüner". Ausserdem muss man bei vielen Stengeln die Schraube vorne mehr öffnen. Der Saft wird mir dann zu "dünn", da weniger Fruchtmark raus gepresst wird.
Die Maschine ist mit Sicherheit noch Verbesserungswürdig. Das System mit der Schraube und dem Tresterauswurf sind zwar nicht schlecht, man braucht aber ein bisschen Übung um alles gut einstellen zu können. Der Trester kann zum Beispiel schon mal auf türmen und fällt dann neben die Maschine und nicht nach vorne. Wenn man dann noch eine breite und niedrige Schüssel wie ich sie habe benützt, landet der dann schon mal im Saft. :motz: Wenn man es weiss, beobachtet man halt den Auswurf und stupst mit der Hand nach, wenns mal blockiert. Aber mit einer höheren und schmaleren Schüssel kann der Trester nicht mehr in die Saftschüssel fallen. Die Einstellung der Schraube ist mit ein wenig Erfahrung schnell eingestellt. Letztes Jahr habe ich da viel rumprobieren müssen. Aber jetzt hab ich den Dreh raus.

Für mal ein bisschen Saft machen ist das Teil sicherlich zu teuer. Zudem, wenn man keinen Motorblock hat (Jupiter,Kitchenaid,Kenwood...) Eine mechanische Beerenpresse ist für kleine Mengen sicherlich schon mal brauchbarer als die Tuchvariante. Und manchmal kann man den Dreck auch ganz gut durch eine gute Vorplanung und Auslegen mit Zeitungspapier vermindern.

Für uns hat sich die Anschaffung alleine schon für den Holunder gelohnt. In der Zeit wo der Holunder reif ist, arbeiten wir beide normalerweise recht viel. Und es geht echt fix und ohne den ganzen Dreck in der Küche. Wir leben in einer Etagenwohnung ohne Balkon und Terrasse und meine Küchenbereich hat geschätzte 4 qm mit Sisalteppich direkt davor :eek:. Naja, so bin ich im Laufe der Jahre von der Chaosköchin immerhin zu einer recht gut organisierten Arbeitsweise gekommen...
Ausserdem haben wir den Motorblock von Jupiter schon über 10 Jahre im Gebrauch. Die Anschaffung viel halt auch weg. Die Maschine wird übrigens hier sehr viel genutzt. Wir haben den Mahlvorsatz, den Getreideflocker und den Raffelvorsatz mit den Standardtrommeln. Und seit letztem Jahr dann halt auch den Fleischwolf mit dem Beerenpressenaufsatz. Allerdings ist sie nicht gerade leise. Morgens um 5 Flocken machen in einem Mietshaus ist nicht so der Brüller...

lg Andrea
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krabbe
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Re: Selbermachen

#23

Beitrag von krabbe » Do 3. Okt 2013, 10:03

Hatt wohl doch etws länger gedauert mit dem Schreiben. :rot:

@Sonnenstrahl
Stiel abmachen ist viel Arbeit. Ich hab bisher da noch nix gefunden was schneller und die Beeren nicht aufplatzen lässt als mit der Hand abrebbeln. Aber das dauert halt. Meistens pflückt Mann, der ist grösser und kommt weiter oben auch drann, und ich rebbel neben dran ab. So kann ich die ganzen Viecher die im Holunder sitzen gleich vor Ort lassen. (Nächstes Jahr will ich mal einer Fotosession machen von diesen tollen und skurielen Käfern und sonstigen Insekten.

@si001
Ja, die Holunderbeeren schäumen echt elendig viel. Ich habe keinen Einbauherd, will heissen das kann an 4 Seiten runterlaufen :) Aber danach ist die Küche wirklich sehr sauber...

@hobbygärtnerin
Beim Abzupfen sind die Hände immer so schön klebrig. :roll: . Mit Handschuhen kann ich leider sehr schlecht arbeiten.
Das hört sich interessant an mit dem Glühweinersatz. Würzt du den Holundersaft wie einen Glühwein?
Ohne die Stiele schmeckt er echt besser. Selbst im Dampfentsafter schmeckt man den Unterschied. Da ja auch mehr Sambunigrin in den Stengeln ist, habe ich da auch Bedenken. Also mache ich mir die Arbeit möglichst nur die Beeren zu kochen.


Holundersaft ist echt viel Arbeit. Aber soo lecker. Und kaufen kann man den hier auch nicht.
Was für mich immer kompliziert ist : diese viele Arbeit mit der Lohnarbeit unter einem Hut zu bekommen. Da wurde es schon manches mal sehr spät oder besser gesagt früh. Man kann die gepflückten Beeren ja nicht stehen lassen. Die müssen ja verarbeitet werden, wenn sie nicht schlecht werden sollen. Aber am nächsten Tag möchten meine Touristen immer noch eine gut gelaunte und freundliche Führerin; die niemanden auf dem Klo vergisst; die mitbekommt, wenn jemand nicht so schnell laufen kann wie die anderen; die aus dem Augenwinkel gesehen hat, dass jemand gefallen ist und Pflaster bringt; die sich bei den Erklärungen nicht verhaspelt, falsche Infos gibt, die Hälfte vergisst und dabei am besten noch mit viel Humor; und vor allem die französisch spricht und nicht deutsche Wörter ein flickt oder gar ganz auf deutsch antwortet...
:grinblum: Ich liebe es Sachen selber zu machen - aber meinen Lohnjob liebe ich auch....
lg Andrea

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Re: Selbermachen

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 3. Okt 2013, 10:17

@Krabbe & die anderen:
a) Küche mit Zeitung oder dem ganz dünnen Malervlies auslegen (hab ich früher so bei der Honigernte gemacht), und b) warum kein deutlich größerer Topf?
Zu Ponderosa-Zeiten hab ich für alles über 5 Liter den Einkochpott (30l) genommen - bei 10l Pötten schäumt IMMER was über - das schlimmste war mal eine sehr fette Brühe, da hat es noch zwei Wochen nach angebranntem Fett gerochen :rot: Seitdem nehm ich immer den größten Topf, der da ist.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Selbermachen

#25

Beitrag von Lehrling » Do 3. Okt 2013, 10:41

@sonnenstrahl,

hast du schon mal ausprobiert, die Beeren mit einer Gabel abzustreifen?

liebe Grüße
Lehrling
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Sonnenstrahl
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Re: Selbermachen

#26

Beitrag von Sonnenstrahl » Do 3. Okt 2013, 11:27

Danke euch allen für die Antworten und die Ideen. Jetzt hat mir eine Freundin noch gesagt, dass sie nen Kamm zum Abzupfen nimmt, der mal für Dauerwelle war. Kann ich ja mal bei der nächsten Ladung probieren.
Schade, die Jupiter Presse ist leider nix für mich. Hab schon eine Bosch Getreidemühle und Küchenmaschine - seit fast 18 Jahren- und da ist mir das Jupiter -Teil, nur für Saft zu teuer.
Holundersaft ist halt was ganz besonderes und das macht einfach richtig Arbeit, aber man weiß auch, was drinnen ist, wie bei allem selbstgemachtem :)

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Re: Selbermachen

#27

Beitrag von Bunz » Do 3. Okt 2013, 11:40

Lehrling hat geschrieben:hast du schon mal ausprobiert, die Beeren mit einer Gabel abzustreifen?
Oh weh!!!!
Das ist ja noch schlimmer.
Die Beeren rebbelt man mit der Hand ab. Da sie später sowieso zermatscht werden, ist es wurscht, ob sie dabei unverletzt bleiben.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Selbermachen

#28

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Do 3. Okt 2013, 11:41

Neulich habe ich - zum ersten Mal - Holunderbeerensirup gemacht.
Aus dem Internet hatte ich auch den Tipp mit der Gabel, das funktioniert tadellos! Warum denn nicht, Bunz?
Paar Stiele bleiben dennoch dran.
Okay, ich hatte nicht solche Mengen, aber ich habe viele Stiele und die grünen Beeren beim anschließenden Wässern
gut noch entfernen können. Übrigens auch mit der Gabel rausgefischt.

hobbygaertnerin
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Re: Selbermachen

#29

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 3. Okt 2013, 11:49

Hallo Sonnenstrahl,
ich habe diese Fruchtpresse als Vorsatz für die Boschküchenmaschine, bzw. an den Fleischwolf , weiß nicht, ob es sie heute noch gibt, aber vielleicht ebay?

@Krabbe, in den Holundersaft kommt Zimt, Nelke usw. rein, kann dir das Rezept gerne reinstellen, wenn du es möchtest.
Im Winter verdünnt und noch Apfelsaft hinzu- wird es ein Punsch, ohne Apfelsaft ein Glühweinersatz.
Man kann den Saft genauso gut erst zum Erhitzen mit Gewürzen aromatisieren.
Heuer habe ich mich das erste Mal zu den Einmalhandschuhen aus Latex überwinden können, war selbst angenehm überrascht, man kann die Beeren viel beherzter anfassen und hat keine roten Hände.
Bei dir ist es die Lohnarbeit, bei mir meine selbstständige Arbeit, alles unter einen Hut zu bringen, manchmal eben sehr schwierig und echte Herausforderung.
Zur Not habe ich die abgezupften Holunderbeeren auch schon mal eine Weile in Sibieren geparkt und erst dann entsaftet, wenn ich ein wenig Zeit hatte.
In der Regel sind die Beeren immer dann reif, wenn ansonsten auch grössere betriebliche Arbeitsberge anstehen.
Schön in deinem Selbstmacherfahrungen mitlesen zu dürfen,
ich hatte heute eine Freundin eingeladen zu einem SV-Genussfrühstück-
selbstgemachtes Buttermilchbrot, Butter, selbstgemachter Käse, eingelegte Eier in Balsamico, frische Brombeermarmelade, Tee aus frischen Zitronenverbenenblättern, selbstgemachter Holundersaft und als Abschluss ein kleines Stamperl Holunderlikör, der erst gestern Abend in Flaschen gefüllt worden ist.
In der Regel wird immer gejammert, was das alles Arbeit macht- aber meine Freundin ist aus dem gleichen Holz geschnitzt und macht auch gerne viel selbst-
wir haben uns die Gaben der Natur und der eigenen Hände von Herzen gut schmecken lassen.
Habe leider übersehen, unser Geniesserfrühstück zu fotografieren.
wünsche euch eine gute Zeit

Bunz
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Re: Selbermachen

#30

Beitrag von Bunz » Fr 4. Okt 2013, 05:48

Stadtgärtner hat geschrieben:Warum denn nicht, Bunz?
Weil ich mit den Fingern schneller bin als jeder mit der Gabel.
Aber wem es nicht auf Zeit ankommt...
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

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