Land am Bodensee

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Amigo
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Re: Land am Bodensee

#51

Beitrag von Amigo » Sa 25. Nov 2023, 18:14

Du machst dir jede Menge Mühe und Gedanken , vielleicht sogar zu viel .
Trotzdem hat du natürlich meinen vollen Respekt .
Wenn wir Besuch haben gibt´s von mir eine Bitte / Vorgabe / Regel , die Hunde bitte nicht am Tisch füttern .
In einer Gemeinschaft wie du sie gerne hättest wollte ich eher nicht leben.
Aber ein halbverlassenes Dorf nach und nach wieder mit Leben zu füllen , wo jeder sein eigenes Ding durchzieht so wie er es mag ohne Chefe hätte ich mir persönlich gut vorstellen können.
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

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busbeck
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Re: Land am Bodensee

#52

Beitrag von busbeck » Sa 25. Nov 2023, 20:21

Ja, das ist auch ein Traum der engeren Wahl. Meine Würfel sind so gefallen. Auch SEHR gut.

Ich glaub übrigens, je größer die Gemeinschaft ist, desto weniger Gedanken muss man sich machen. Muss ja nicht jeder mit jedem können. Wo ich jetzt Nein sage, würde ich nie und nimmer Nein sagen, wenn ich in einer größeren Gemeinschaft mitentscheiden würde. Aber so ist es halt jetzt wirklich eine Herzenssache. Wenn es nicht stimmt, dann hockt man trotzdem aufeinander. Es gibt schon Spannungen und Reibereien, wenn es stimmt. Wie schrecklich entwickelt es sich, wenn die Chemie nicht stimmt und man sich nicht aus dem Weg gehen kann. Ich wollt es nicht glauben... jetzt weiß ich's.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

Ferry
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Re: Land am Bodensee

#53

Beitrag von Ferry » So 26. Nov 2023, 00:15

busbeck hat geschrieben:
Fr 24. Nov 2023, 18:53
Ferry hat geschrieben:
Fr 24. Nov 2023, 17:57
Das Thema Gemeinschaft ist wirklich nicht leicht. Ihr steht mit den Problemen nicht alleine da.
Deswegen ich bin ich selber auch davon abgekommen.
Welche Probleme?
Leute zu finden mit denen es passt

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emil17
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Re: Land am Bodensee

#54

Beitrag von emil17 » So 26. Nov 2023, 17:02

Für mich liest sich Dein Strategiepapier viel zu ... kompliziert.

Wenn man alle Eventualitäten regelt, hilft das dennoch nichts, wenn nicht alle Parteien wirklich wollen. Das ist dann wie ein Jagdhund, den man dem Wild hinterhertragen muss.

Dann gibts das Problem, dass manche Leute sich Mühe geben, aber Mühe haben und Mühe machen. Deshalb ist es nicht unbedingt zielführend, alles auf die Ebene 5 mal 2 Stunden pro Tag herunterzuorganisieren, denn es gibt Leute, da passiert etwas, und andere, da passiert nicht so viel.

Die Kombination von Esoterikern und Pragmatikern funktioniert möglicherweise auch nur holperig. "Ich fühle mich schlecht, weil du deinen Garten auf eine Weise bestellst, die so ganz gegen meine Prinzipien ist, obwohl du doch weisst, wie wichtig mir die Mondphasen sind"

Bei den Machern liegt der innere Widerspruch des Regelwerks darin, dass die eben gerade keine Sehnsucht nach Regeln haben. Genaue Regeln über das Zusammenleben sind immer auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem anderen.

Was man zwingend regeln muss, ist was geschehen soll wenn es nicht mehr zusammen geht, und wer im Falle einer Trennung wem was schuldet, denn dann kann man nicht mehr miteinander reden.
Ein pragmatischer Weg wäre, die Wohnsituation räumlich zu trennen und zu besprechen wer was macht. Optimal wäre da ein Hofgebäude mit grosser Gemeinschaftsküche und ausreichend Privasträumen. Kann man nicht zusammen im Gemüsegarten, dann gibts eben zwei Gärtchen. Oder man macht bei Feldgemüse oder Brennholz ab, was man gemeinsam macht und wie man teilt. Wo es nicht viel bringt oder keinen wesentlichen Effizienzgewinn bringt, macht jeder für sich.
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht. Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet.
Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt.
Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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busbeck
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Re: Land am Bodensee

#55

Beitrag von busbeck » So 26. Nov 2023, 22:08

An Emil17:

"Für mich liest sich Dein Strategiepapier viel zu ... kompliziert."
Sorry, hab vergessen anzumerken, dass ich das vor allem für mich selbst geschrieben hab, um mir selbst klar zu werden, wohin ich gehen will und auf welchen (prinzipiellen) Grundlagen.

"Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht."
GENAU!

"Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet. Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt."
Hast Du mir ein Beispiel? DANKE!

"Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken."
Ich hoffe, meine (schriftlichen) Gedanken widersprechen diesen Gedanken nicht?
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

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emil17
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Re: Land am Bodensee

#56

Beitrag von emil17 » So 26. Nov 2023, 23:57

guckst du hier
Eine Zusammenfassung über Seymours Wirken siehe z.B. hier. Er schreibt eigentlich über nichts, was er nicht selbst ausprobiert hat, deshalb sind auch seine Ratschläge sehr praxisnah.

Seymour gehört mit anderen zu den Grünen der ersten Generation, d.h. der die Grundlagen von dem mit erarbeitet hat, was sorgsamer Umgang mit der Erde ist und was die Gründer der nachmaligen Grüne Partei zur Gründungszeit dann auf der politischen Schiene wollte. Eine Parallele zu den SV-Projekten ist, dass auch die Partei ihre lieben Mühe hat mit inneren Zerredereien, wie ich es mal nenne (Gegensätze zwischen Realos und Fundis). Meiner Ansicht nach ist nicht die Theorie wichtig, sondern es zählt nur was in der realen Welt geschieht oder nicht mehr geschieht. Das nur so nebenbei.

ich meine, viel steht in Friedliches Land, Grünes Leben, von 1980. Die späteren Bücher von ihm sind oft von Verlagen zusammengestellte Werke, die hauptsächlich unterhaltsam sein sollen und damit eine grössere Leserschaft ansprechen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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