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Hops
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Neu hier

#1

Beitrag von Hops » Fr 4. Nov 2022, 11:18

Hallo, ich lebe in Österreich, mildes Klima und beschäftige mich seit einigen Jahren mit Gemüseanbau, allerdings noch sehr stümperhaft, kommt mir vor.
Neu hinzugekommen sind dann noch Hühnerhaltung für Eier, ein Jahr lang Wachteln und neu sollen jetzt noch Kaninchen zur Fleischgewinnung dazukommen (Das sehe ich als größte Herausforderung!)
In diesem Sommer bin ich auch dazu übergegangen möglichst viel Gemüse und auch Immer wieder mal Fleisch einzukochen, um nicht komplett von einem Tiefkühler abhängig zu sein.
Oft habe ich Fragen, die ich aber in meinen Büchern nicht beantwortet finde. Und so bin ich auf dieses Forum gestoßen. Mein Ansatz ist Lernen durchs Tun. Denn mir kommt vor, dass der Mensch noch nie so weit von seiner Nahrung entfernt war, wie in heutiger Zeit.

Liebe Grüße, Hops

Grünlilie
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Re: Neu hier

#2

Beitrag von Grünlilie » Fr 4. Nov 2022, 14:50

Hallo Hops, herzlich willkommen, viel Freude und guten Austausch hier im Forum! Dein Ansatz "Lernen durch tun" ist mir sympathisch und ich halte es auch so, eigentlich viele hier. Von daher bist du in bester Gesellschaft. Und ich kenne es auch, dass so manche Frage, die man hat, einfach in keinem Buch vorkommt. Oder es kommt ganz anders, als es laut Buch kommen sollte ... Also da bist du hier mit dem großen Erfahrungsschatz der Forumsmitgieder genau richtig.

Wie groß ist dein Garten, welches Gemüse baust du dort an?
Viele Grüße
Christina

tanzi
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Re: Neu hier

#3

Beitrag von tanzi » Fr 4. Nov 2022, 18:47

Auch von uns ein herzliches Willkommen
Wir leben in NÖ (Bezirk LF) und versuchen auch so weit es geht bei Gemüse und Obst Selbstversorger zu sein.
Unser Keller ist schon voll mit eingekochtem und getrockneten Köstlichkeiten.
Liebe Grüße
Rudi & Gertrude
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti

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emil17
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Re: Neu hier

#4

Beitrag von emil17 » Sa 5. Nov 2022, 10:42

Hallo und Willkommen!
Zum Thema Kaninchen und Fleisch kann ich was sagen:
Unterschätze den Haltungsaufwand nicht. Um sie artgerecht zu halten brauchst du einen Auslauf der fast einen Meter tief ausbruchssicher ist, sonst graben sie sich unten durch. Und graben wollen sie. Auch im Zaun finden die jedes Loch.
Wenn sie ans Freiland gewöhnt sind, sind gröbere Landrassen sehr robust, Kälte und Regen sind kein Problem. Man stellt natürlich irgend einen trockenen Ort zur Verfügung. Gut und dauerhaft sind Stücke von Betonrohren. Es ist wichtig, dass sie sich irgendwo verstecken können.
Wenn du nicht sehr abgelegen wohnst, wird so ein Kaninchengehege bald zur Attraktion für Mütter und Grosseltern mit Kleinkindern. Die bringen dann auch gerne Futter mit. Hier muss man darauf achten, dass sie nichts verfüttern, was den Kaninchen schadet. Der Auslauf muss dann abschliessbar sein, sonst gehen einige Kinder rein und wollen die Tierchen streicheln, was dann regelmässig in einer grösseren Fangaktion endet. Darauf hast du sehr bald keine Lust mehr, also nochmal: Stabiles und dichtes Gehege bauen!
Wenn du das Gehege nach oben abdeckst, gebrauchte Golfballfangnetze oder Hagelschutznetze sind gut dafür, hast du auch das Problem nicht, dass da dauernd Hauskatzen reingehen.
Ach ja, Hinweissschilder alleine nützen wenig ...
Hunde sind je nach dem ein Problem, manche rennen wild bellend gegen das Gehege und verschrecken die Tiere nachhaltig. Viel Spass mit den Hundehaltern und Hundehalterinnen "Der will ja nur spielen, das darf er doch"
Dann muss man sehr darauf achten, dass nicht einzelne Tiere die anderen drangsalieren, das ist in erster Linie eine Frage der Besatzdichte.
Man kommt dem allem aus, wenn man sie traditionell in Kaninchenkästen hält, aber ob das tiergerecht das ist, ist eine andere Frage. Diese Kleinkäfige sind vom Aufwand her natürlich optimal, weshalb früher viele Leute auf diese Art ein paar Tiere aufgezogen haben.
Fütterung: man braucht viel Grünland und schlachtet dann im November oder Dezember, damit man nicht so viel Winterfutter braucht. Trockenes Brot in vernünftiger Menge ist auch gut, aber es muss wirklich steinhart sein.
Heu sollte im Winter dauernd zur Verfügung stehen.
Im Frühjahr muss man darauf achten, dass sie sich nicht überfressen, wenn es plötzlich nach monatelanger Terrockenfutterdiät wieder fettes Kleegras gibt.
Schlachten sollte man selber können.
Das Fleisch ist bei reinem Grünfutter ziemlich mager, die Felle sollte man ebenfalls verwerten können, wenn man viele Tiere hat.
Wenn du Kaninchen zum Gelderwerb halten willst, solltest du Fachliteratur zur Hand nehmen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Neu hier

#5

Beitrag von Tscharlie » Sa 5. Nov 2022, 11:05

@ Hops

Willkommen hier, das mit dem Lernen beim Tun ist sicher ein sehr schöner Weg. Da es ja trotzdem mehr Hobby als echtes Überlebensichern ist, kommt es ja nicht darauf an, mal was kaufen zu müssen.

Letztlich kann ja gar nichts schief gehen, denn wenn was nicht klappt, wird es halt kompostiert und gut isses.

Das Du bei der Tierhaltung die Tiere und dessen Wohlergehen in den Vordergrund stellst, zeigt schon Dein erster Beitrag hier. Sicher werden auch da Fehler passieren, aber auch da ist es so, die Hühner und Kaninchen können auch was ab, denn in der freien Natur sind sie viel mehr Problemen ausgesetzt als in jeder Haltungsart in privaten Gärten.

Also hier einfach Fragen stellen und dann DEINEN Weg aus den Antworten finden.

Tscharlie
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Hops
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Re: Neu hier

#6

Beitrag von Hops » So 6. Nov 2022, 00:43

Vielen Dank an Grünlilie, Rudi & Gertrude, emil17 und Tscharlie für Eure Antworten.

@ emil17: Einiges Deiner sehr bedenkenswerten Gedanken erübrigt sich bei mir aufgrund der Grundstückslage. Ich muss lediglich auf meinen Hund achten, aber das geht recht gut, da das Grundstück zweigeteilt ist und der Hund somit nicht in den Hühnerbereich kommen kann und in weiterer Folge auch nicht zu den Kaninchen, wenn alles mal fixiert ist. Danke auch für den Tipp mit dem Abdecken. Da denke ich hier neben Katzen auch an Raubvögel. Und dann muss ich auch noch den Fuchs berücksichtigen!

@ Grünlilie: Ich baue ganze klassisches Gemüse an, incl. selber vorziehen: Tomaten, Paprika, Chili, Zucchini, Kürbis. Kohlrabi, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen (Fisolen), Rosenkohl (Kohlsprossen), Mangold, Zwiebeln und Knoblauch. Mit den Karotten stehe ich auf Kriegsfuß, das klappt irgendwie nicht. Salate kaufe ich meist bei meinem Lieblingsgemüsegärtner als Jungpflanzen. Heuer habe ich das erste mal erfolgreich Melanzani und Tomatillos, Grünkohl und Brokkoli angebaut. Zur Ernte stehen jetzt noch die Süßkartoffeln aus, die ich allerdings sehr spät erst gepflanzt habe, da verspreche ich mir nicht allzu viel. Außerdem steht noch die Yacon Pflanze im Garten. Nachdem ist solange mild war und die Pflanze selbst noch grüne Blätter trägt, habe ich sie vorerst noch stehen lassen. Die kommende Woche will ich aber einmal nachschauen. Das ist das erste Mal, dass ich diese Pflanze in meinem Garten stehen habe.
Grundsätzlich probiere ich gerne neue Sorten, bzw. sehr alte Sorten gerne aus.

@ Rudi & Gertrude: Die panonische Tiefebene lässt grüßen! Obst ist bei mir noch etwas rar, der alte Kirschbaum ist gerade am Eingehen und die neugepflanzte Birne und Apfel benötigen noch ein paar Jahre. Ribisel (Johannisbeeren), Himbeeren und Erdbeeren habe ich noch. Den Marillenbaum hat leider eine Gewittersturm vor einigen Jahren nicht überlebt. Aber mein ganzer Stolz ist ein Mandelbäumchen (selbstfruchtend), das ich gepflanzt habe und in diesem Jahr (nach fünf Jahren) eine größere Schüssel mir Mandeln ernten konnte.

@ Tscharlie: Ja, das stimmt schon, man muss seinen Weg finden. Ein Fehler, den ich einmal begangen hatte, war, dass ich die Hühner über Nacht nicht eingesperrt hatte. Es war Frühjahr und die Füchsin musste wohl ihre Jungen satt bekommen, .... drei Hühner in einer Nacht. Schade um die Hühner, gut für die Füchse!

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Re: Neu hier

#7

Beitrag von Tscharlie » So 6. Nov 2022, 09:45

Als wir damals von den Hühnern weggezogen sind, hat der dann verbleibende Hühnerhalter eine automatische Klappe eingebaut die mit einer Forozelle die Klappe geschlossen hat, sobald es dunkel wurde. Da sind die Hühner normalerweise dann im Stall.

Ich persönlich mag solche Automatismen nicht, weil ich ohne das meine Hühner "immer" Bewußtsein habe (hatte).
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Re: Neu hier

#8

Beitrag von emil17 » So 6. Nov 2022, 11:23

Wir haben auch so eine automatische Hühnerklappe und sind jeden Tag froh darum, denn bevor es dunkel wird, wollen die Viecher nicht rein und wenn abends mal alle weg sind, wer macht dann zu? Macht man nicht zu, kann das gut gehen, aber Fuchs, Marder & Co wissen schon wo es etwas zu holen gibt.
Zudem hat das Ding den Vorteil, dass man die Öffnungszeit einstellen kann: So bleibt der Hahn bis 8Uhr drin und die Nachbarschaft hat ihre Ruhe, weil der Hühnerstall in einem gemauerten Gebäude ist. Wenn die Klappe mal nicht tut kräht das Vieh draussen morgens vor Tagesanbruch als ob es dafür bezahlt würde. Das ist in bewohntem Gebiet eine Zumutung; wohnt man irgendwo ganz weit weg draussen wäre es egal.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Neu hier

#9

Beitrag von Tscharlie » So 6. Nov 2022, 11:46

Wir haben VOR der Anschaffung des Hahns die Nachbarschaft gefragt.
Alle waren einverstanden und froh dass das Bauerndorf wieder belebt wurde.
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Re: Neu hier

#10

Beitrag von emil17 » So 6. Nov 2022, 16:01

Tscharlie hat geschrieben:
So 6. Nov 2022, 11:46
Wir haben VOR der Anschaffung des Hahns die Nachbarschaft gefragt.
Alle waren einverstanden und froh dass das Bauerndorf wieder belebt wurde.
Da hast du Glück gehabt, hier hat die Gemeinde extra ins Gemeindereglement geschrieben, dass Kuhglocken im Landwirtschaftsgebiet zulässig sind. Hähne sind in der Wohnzone nur zulässig, wenn sich keiner beschwert bzw. wenn man nachweisen kann, dass man sie zu den offiziellen Ruhezeiten nicht hört.
Wahrscheinlich müssen sie bald auch per Gesetz verordnen, dass es im Winter schneien darf.
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