Ein liebes Hallo an alle

Dyrsian
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#21

Beitrag von Dyrsian » Di 20. Apr 2021, 07:44

Gerade so Mängel / Überschüsse an relativ "exotischen" Spurenelementen können auch durch kleine Fehler in der Analyse kommen. Das wird vermutlich nach Aufschluss durch eine ICP-OES gejagt, da gibt es viele Überlagerung der Spektrallinien. Ich hatte letztes Jahr eine ICP von meinem Riffaquarium machen lassen, da war dann angeblich zuviel Antimon drin. Naja ...

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Re: Ein liebes Hallo an alle

#22

Beitrag von emil17 » Di 20. Apr 2021, 08:48

War das eine Mischprobe, oder wie hast du die genommen?
Wenn alles ausreichend bis über Bedarf ist, musst du auch nicht kalken - das bringt nur Humusabbau und Calcium ist ja genug da.
Es sei denn, du hättest Probleme mit Krankheiten auf sauren Böden, wie Kohlhernie.
Wenn schon, dann Kalkgesteinsmehl und nicht Kalk nehmen. Kalk ist üblicherweise Kalkhydrat Ca(OH)2, ein ätzendes, blendend weisses Pulver, womit man auch Kalkmörtel macht.
Mit diesem schwach sauren pH kommen ziemlich alle Pflanzen noch gut zurecht.
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#23

Beitrag von Rohana » Di 20. Apr 2021, 17:58

Eben drum. Eigentlich hört es sich an als müsste man da gar nichts machen. Gibt es denn akute Probleme mit den Kulturen?
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#24

Beitrag von emil17 » Mi 21. Apr 2021, 08:34

Ich bin zwar nicht die Gefragte, aber ich kann gut nachvollziehen, dass man nach Übernahme eines Grundstückes und wenn man es noch nicht sehr lange kennt, einfach etwas machen möchte. Danach geht es einem besser - und das ist ernst zu nehmen, denn sich Wohlfühlen bei dem was man macht, ist ein Hauptzweck der ganzen Gärtnerei und SV.
Ich würde jedoch nicht gezielt Mineralien nachschütten, sondern kompostierbares Material sammeln, Beete vorbereiten, Stubben ausgraben und über schöne Zier- und Obstgehölze nachdenken.
Wenn man viel Müll, Scherben, Plastik und dergleichen Kram in der Erde hat, hilft es, dass man sich einen Metalldetektor beschafft und sich als Schrottsammler betätigt. Dazu reicht ein Einsteigermodell (aber bitte nicht diese im Internet penetrant angebotenen Chinakracher für 79.90, die angeblich noch römische Münzen in 3 Meter Tiefe anzeigen ...) Dazu besorgt man sich noch einen starken Magneten mit Befestigungsloch und macht den an die Spitze eines Holzstockes. Damit kann man wunderbar den Eisenschrott aufsammeln, den man ausgräbt. Ich habe damit da, wo ich jetzt gärtnere, pfundweise Nägel, Schrauben, Beschläge und allen möglichen Kram aus dem Boden rausgeholt, auch das eine und andere Hufeisen (die bringen auch dann Glück, wenn man nicht dran glaubt). Eisen schadet zwar dem Boden nicht, aber es gehört da nicht hin und meist gibt es beim Ausgraben viel Beifund von Plastik und Glasscherben.
Ich habe schon mehrmals Gärten übernommen. Bis man aus einem vernachlässigten Grundstück (was immer man darunter versteht) einen guten Garten hat, vergehen einige Jahre.
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#25

Beitrag von Rohana » Mi 21. Apr 2021, 10:41

Mit "gar nichts" meinte ich auch am Boden direkt machen... und Boden ist nicht gleich "Garten" ;)
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#26

Beitrag von StefanieM. » Mi 21. Apr 2021, 10:59

Ja, auch wenn die Bodenprobe (Mischprobe von vier Stellen, war so von dem Institut gewollt), eigentlich ganz gut aussieht, habe ich das Gefühl, dass irgendwas mit dem Boden nicht stimmt und die wenigen Pflanzen, die ich schon angepflanzt habe, zeigen dies auch an.

Konkret: Himbeerhecke (im Herbst 2019 geschenkt bekommen): 2020 sind die neuen Ruten nur ca. 50 cm hoch gewachsen und Ende des Sommers eingegangen, dieses Jahr sieht es wohl nicht anders aus. Die Erdbeeren haben letztes Jahr irgendwann rote Stengel bekommen, ein Besucher meinte, dass ist ein Anzeichen für einen bestimmten Nährstoffmangel bei Erdbeeren, er wusste aber nicht mehr was genau. Ein Apfelbaum hat zwar zunächst Blätter entwickelt, die sich dann aber eingekringelt haben, ein Befall mit Milben o.ä. war nicht zu sehen. Und sogar das Gras auf dem Wiesenstück wächst nicht richtig, es ist ziemich löchrig und nach dem ersten Mähen im letzten Frühjahr wurde es gelb. DIeses Jahr habe ich beim ersten Mähen extra alles beachtet (nicht bei Hitze bzw. Sonneneinstrahlung mähen, Gras nicht zu lang werden lassen, es nicht zu kurz schneiden etc.) und trotzdem fängt es schon wieder an, stellenweise gelb zu werden. Ich habe zusammen mit verschiedenen Familienangehörigen schon jahrelang in anderen Gärten gearbeitet, das waren allerdings generell andere Böden in NRW, und diese Probleme kenne ich alle nicht. Habe es daher auf Nährstoffmangel im Boden geschoben.

LG
Stefanie
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#27

Beitrag von Rohana » Mi 21. Apr 2021, 13:00

StefanieM. hat geschrieben:
Mi 21. Apr 2021, 10:59
. Ich habe zusammen mit verschiedenen Familienangehörigen schon jahrelang in anderen Gärten gearbeitet, das waren allerdings generell andere Böden in NRW, und diese Probleme kenne ich alle nicht.
Da ist nicht nur der Boden anders, sondern auch das Klima und ggf. die Schadorganismen...
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Re: Ein liebes Hallo an alle

#28

Beitrag von emil17 » Mi 21. Apr 2021, 13:12

Gibt es eine lokale Landwirtschaftsberatungsstelle?
Sehen die vergleichbaren Kulturen der Nachbarn besser aus?
Du kannst auch Versuche machen: eine kleine Fläche mit käuflichem Volldünger behandeln und dann vergleichen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ein liebes Hallo an alle

#29

Beitrag von Eberhard » Mi 21. Apr 2021, 13:20

ein Anzeichen für einen bestimmten Nährstoffmangel
Wie sah/sieht es mit der Wasserversorgung aus? Die letzten drei Sommerhalbjahre waren sichtbar extrem trocken (=> Dürre), und zwar flächenhaft in Deutschland und vor allem sehr tief im Boden. Mit etwas Gießen schafft man da nicht wirklich einen Ausgleich.
Bei uns in Mittelsachsen sind die Fichten vertrocknet und wurden zu Jahresende 2018 auf privaten Grundstücken praktisch komplett abgeräumt. Die Waldbauern und der Staatsforst folgen, auch durch das Problem Borkenkäfer. Aber auch andere Bäume (Eichen, Buchen) sind sichtbar geschädigt. Und Bäume wurzeln etwas tiefer als Gemüse.

Sehr sandiger Boden und Humusmangel wirken da garantiert verschärfend.

Zweiter Gedanke: Nährstoffe sollten nicht nur vorhanden, sondern auch pflanzenverfügbar sein. Hier könnte man also neben Bodenphysik und Bodenchemie auch die Bodenbiologie betrachten.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Ein liebes Hallo an alle

#30

Beitrag von Dyrsian » Do 22. Apr 2021, 20:39

Die Blätter an den Obstbäumen kringeln sich oft wegen Raupen und anderem Getier. Ganz vorne dabei die Apfelgespinstmotte.
Meine Meinung dazu: Wer biologisch wirklich großes, makelloses, leckeres Obst Jahr nach Jahr angebaut bekommt hat meine allergrößte Hochachtung. Das ist in meinen Augen die Königsklasse oder aber wir sind durch das Supermarktobst total verzogen. Ist ohne 70% Ausschuss meiner Meinung nach biologisch kaum zu schaffen. Bedenke, dass z.B. Äpfel im Jahresverlauft im Durchschnitt (!) 7 mal gespritzt werden. Mehr ist keine Seltenheit.

Ich hab erst 10 Jahre Erfahrung, aber meine, dass grade die schwachwüchsigen Unterlagen oft nicht die Power haben all den Schädlingen davonzuwachsen. Die stehen im Erwerbsgartenbau in Reihen mit konstanter Wasser- und Flüssigdüngerversorgung und werden mit allerlei Chemie gepäppelt - die Bäume sind so schwach (und so hässlich) dass sie ohne Draht noch nicht einmal selber stehen können. Ich werde nur noch mittelstarke Unterlagen pflanzen und die Bäume wenn ich sie größentechnisch nicht mehr im Zaum halten kann einfach fällen. Klingt grausam, funktioniert aber hoffentlich besser.
Sortenwahl ist auch sehr wichtig, wir haben einen sehr großen alten Apfelbaum der Sorte "Ingrid Marie", die Früchte faulen oft schon am Baum (Monilia Fruchtfäule). Die Kinder lieben den Baum und er strukturiert den Garten, sonst würde ich ihn fällen. Es ist ein Tafelapfel, die wenigen Früchte die was werden schmecken sehr gut, sind aber selbst im Kühlschrank nur wenige Wochen haltbar, dann werden sie mehlig und faulen.

Himbeeren nehmen sehr humosen Boden. Sie wollen einen warmen Kopf und kalte Füße, der Boden soll gut gemulcht sein.

Meine Erdbeeren sind immer irgendwie mit roten Flecken und Stielen und keine Ahnung. Die wachsen trotzdem.

Um jetzt mal so ganz "unwissenschaftlich" zu werden (das gibt bestimmt wieder Haue): Mach doch mal ein Beet in begrenzter Größe fertig, klopp da einen ganzen Anhänger Kompost oder Pferdemist rein, ne nachdem was es ist noch ordentlich Kalium-Magnesium und - wenn du keinen Mist, sondern Kompost nimmst - Hornspäne und Hornmehl. Dann kommt das Beet direkt 10 cm hoch, alles oberflächlich einarbeiten und dann nicht mehr drauftreten. Da drin würde ich mal was pflanzen, wenn es da wächst kann man doch so weitermachen. Es wird kaum einer kommen und die Düngeverordnung bei dir nachkontrollieren, und weil das alles organisch gebunden ist, ists der Umwelt auch egal (ok, der Mist mag grenzwertig sein, aber das wär mir erstmal sowas von egal).

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