Hallo Leute

[boris.karta]

Hallo liebe Community,
ich heisse Boris Kotov und bin seit fast 10 Jahren in der IT tätig.

Mein Wunsch ist es einmal in Unabhängigkeit vom System irgendwo auf dem Land zu leben. Leider habe ich keine Ahnung von Landwirtschaft oder wie man ein Haus baut. Ich glaube auch nicht, dass ich zu dumm dafür bin, aber wie mit allem im Leben ist es einfach die Erfahrung die mir dafür fehlt.

Und weil ich glaube, dass es vielen Menschen so geht, die einfach aus Angst oder Ungewissheit davor nicht aus dem Hamsterrad rauskommen, habe ich mir überlegt eine Plattform aufzubauen die die Menschen mit der selben Idee zusammenbringen könnte, wo die einen die Erfahrung mitbringen und die anderen ihre freien Ressourcen.

Weil es hier bestimmt einige Menschen mit der selben Ideologie herumtreiben würde es mich interessieren, was ihr davon haltet, und ob der eine oder andere Lust hätte dabei mit zu wirken? Oder gibt es das vielleicht schon?

Ich wäre euch für jeden Tipp oder Anregung sehr dankbar!

LG aus Bonn
Boris

[woidler]

Hallo Boris,

was meinst Du mit der Gründung einer "Plattform" ? Gehts Dir um den Austausch, die so wie Du anscheinend versuchen generell aus den gesellschaftlichen Strukturen individuell auszusteigen oder mit anderen, die das auch vorhaben, eventuell ein Projekt zu entwickeln und das dann umzusetzen.

In diesem Forum findest Du ein Menge von Ansätzen zu solchen Projekten . Die Zahl von gemeinschaftlichen, kollektiven Projekten, die funktionieren
dürfte allerdings nicht allzu hoch sein.

Was Du hier findet, sind hauptsächlich Leute, die mit Ihrem individuellen mehr oder weniger Selbstversorgerprojekt angefangen haben.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, daß man ewig lang über tolle gemeinsame Projekte diskutieren kann. Nur wenn es dann konkret wird , mit konkretem Objekt suchen , Geld, Arbeit und Zeit einbringen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen .
Soll aber nicht heissen, daß es unmöglich ist .

Input für "Ackerbau und Viehzucht" und Hausbauen findest Du hier ne ganze Mange. Der praktische, wenn auch vielleicht etwas desillusionierender Ansatz wäre, einfach mit etwas konkret anfangen. zB mit bei einem "Gemeínschaftsacker", SOlidarischer Landwirtschaft, Klein/Schrebergarten,
gepachtete Fläche ...

woidler

[emil17]

Auch hallo
ich kann woidler nur zustimmen.
Das Problem ist das Wort "mit der selben Ideologie" - gefragt ist eher Pragmatismus, sonst zerfasert man sich in endlosen Diskussionen und bekommt nichts gebacken.
Einigkeit herrscht allgemein darüber, dass völlige Autarkie nicht möglich ist. Es geht also darum, einen für sich und die Bezugspersonen im Alltg tragfähigen Kompromiss zu finden.
Es gibt viele Ökodörfer und Aussteigerprojekte in Deutschland, in den Alpen und im Süden, wo man ein paar Wochen verbringen kann und dann sicher besser weiss, ob und wieviel davon man in seinen zukünftigen Alltag einbauen möchte.
Auch ein Einsatz bei einem Landwirt, der in dieser Richtung wirtschaftet, ist eine Möglichkeit.
Selbstversorgung ist eine Ausdauerübung, man sollte deshalb schon einen Praxistest machen. Dann weisst du, wie das wirklich ist und ob dir diese Arbeit liegt; gegen seine Veranlagungen kann man auf Dauer nicht arbeiten.

Man sollte auch bedenken, dass es in unserer hoch arbeitsteiligen und produktionseffizienten Gesellschaft sehr schwer ist, sich damit oder daneben den Lebensunterhalt zu verdienen, und ganz ohne Geld geht es nun einmal nicht. Mit deiner Tätigkeit in der IT hättest du für das leidige Problem des Geld reinholen müssens schon mal sehr gute Möglichkeiten.

[boris.karta]

Gehts Dir um den Austausch, die so wie Du anscheinend versuchen generell aus den gesellschaftlichen Strukturen individuell auszusteigen oder mit anderen, die das auch vorhaben, eventuell ein Projekt zu entwickeln und das dann umzusetzen.

entschuldigt mich, wenn das absurd klingt, aber mit Plattform, meine ich ein Soziales Netzwerk für jene Menschen, wie mich und euch. Die keine Angst haben ihre Lebensweise zu teilen, um Andere zu animieren dies selbst zu probieren. Die Idee ist nicht neu, aber ich sehe dass es aktuell sehr diversifiziert auf diesem Gebiet ist und sehe ein großes Potenzial darin besteht diese Menschen zu verbinden.

Mir geht es um beides, zumal würde ich mich selbst gerne damit beschäftigen um das Hamsterrad zu verlassen, aber als ITler sehe ich die Möglichkeit einen Beitrag dazu leisten, diese Lebenskultur zu unterstützen und vielen weiteren Menschen diesen Weg zu erleichtern.

Ich glaube nämlich, dass das es nach dem gesunden Menschenverstand der richtige Weg allgemein für die Menscheit in vieler Hinsicht ist, wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen oder Klimaschutz geht es doch einfach darum den Konsum zu senken, weniger Energie und Rohstoffe zu verbrauchen statt auf E-Autos umzusteigen und möglichst mit dem zu leben, was die Natur uns zur Verfügung stellt ohne den letzten Tropfen ausbeuten zu müssen.

Mir ist bewusst dass so eine Plattform sehr viel Arbeit in Anspruch nimmt, aber ich habe erstens schon angefangen ein Prototyp zu entwickeln und suche jetzt eigentlich noch Leute, für die ich es mache und die mich dabei unterstützen, indem sie mir in den A* treten

[boris.karta]

Auch hallo
ich kann woidler nur zustimmen.
Das Problem ist das Wort "mit der selben Ideologie" - gefragt ist eher Pragmatismus, sonst zerfasert man sich in endlosen Diskussionen und bekommt nichts gebacken.
Einigkeit herrscht allgemein darüber, dass völlige Autarkie nicht möglich ist. Es geht also darum, einen für sich und die Bezugspersonen im Alltg tragfähigen Kompromiss zu finden.
Es gibt viele Ökodörfer und Aussteigerprojekte in Deutschland, in den Alpen und im Süden, wo man ein paar Wochen verbringen kann und dann sicher besser weiss, ob und wieviel davon man in seinen zukünftigen Alltag einbauen möchte.
Auch ein Einsatz bei einem Landwirt, der in dieser Richtung wirtschaftet, ist eine Möglichkeit.
Selbstversorgung ist eine Ausdauerübung, man sollte deshalb schon einen Praxistest machen. Dann weisst du, wie das wirklich ist und ob dir diese Arbeit liegt; gegen seine Veranlagungen kann man auf Dauer nicht arbeiten.

Man sollte auch bedenken, dass es in unserer hoch arbeitsteiligen und produktionseffizienten Gesellschaft sehr schwer ist, sich damit oder daneben den Lebensunterhalt zu verdienen, und ganz ohne Geld geht es nun einmal nicht. Mit deiner Tätigkeit in der IT hättest du für das leidige Problem des Geld reinholen müssens schon mal sehr gute Möglichkeiten.

Stimmt, das Wort "Ideologie" ist sehr polarisierend und negativ Belegt wie ich finde, ich finde, es sollte alles mit gesundem Menschenverstand begründbar sein. Genau aus diesen Gründen möchte ich mich ja auch gerne mit euch darüber austauschen, um sowas auszuarbeiten.

Die Plattform soll auch keine G-Klasse-Fahrer mit faulen Tomaten bewerfende Öko-Sekte werden.
Sondern Menschen mit gesundem Geist und Verstand zusammenbringen und genau wie du sagst pragmatisch handeln und andere einbinden.
Maximalismus ist auch nicht der richtige Weg. Alles was mit Fanatismus anfängt endet nicht gut.
Es geht ja darum das Leben gelassen führen zu können und das man um sich herum eine Umwelt schafft, auf die man sich verlassen kann.

[Eberhard]

Vielleicht wäre es ja denkbar, sich in diese vorhandene Plattform geeignet einzubringen - eine gewisse inhaltliche Nähe hast Du durch Deinen Beitrag hier an sich schon zum Ausdruck gebracht - statt eine "Konkurrenz" und Aufsplitterung anzustreben.
Ein paar Leute gibt es auch schon, und ein paar treten mehr als wie man sich vorstellt.

zumal würde ich mich selbst gerne damit beschäftigen um das Hamsterrad zu verlassen

Vielleicht könnte man seinem Wunsch, sein Leben und seinen Erwerb in die Landwirtschaft zu verlegen, einige praktische Versuche vorschalten wie eine Wurmfarm für die eigenen biologischen Abfälle, einen Balkongarten oder dann schon Kleingarten, womöglich mit Tierbesatz (Stall, Winterfutter usw.).
Eigene praktische Erfahrungen sind ungemein hilfreich, ehe man sich auf Gedeih und Verderb einem Wettbewerb mit teilweise sehr ungleichen Voraussetzungen begibt. Aber auch: Ein Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

[boris.karta]

> Vielleicht wäre es ja denkbar, sich in diese vorhandene Plattform geeignet einzubringen - eine gewisse inhaltliche Nähe hast Du durch Deinen Beitrag hier an sich schon zum Ausdruck gebracht - statt eine "Konkurrenz" und Aufsplitterung anzustreben.

Hey, absolut! Ich bin auf keinen Fall für eine Aufsplitterung sondern eher für eine Zusammenarbeit. Und ich finde es macht Sinn vorhandene Ressourcen zu akkumulieren statt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Somit wäre ich für jede Zusammenarbeit mit den Admins und dem e.V. dankbar.

In Bezug auf konkret dieses Forum, passen die Inhalte zu 100% aber da geht noch mehr. Und da ich aus der IT komme weiss ich auch, dass so ein Forum ständig gepflegt und auf dem neuesten Stand gepflegt werden muss. und ich weiss nicht in wieweit es hier möglich ist weitere Features erstellen kann und ob man dann alles immer noch so schön auf dem neuesten Stand halten könnte. Daher ist es naheliegend die Plattform von Grund auf neu zu entwickeln. Ich habe ja auch schon angefangen, gerne teile ich einen Link falls Interesse besteht. Aber es ist noch sehr viel zu tun.

Zu den Features wird z.B. auch Marktplatz gehören womit die Plattform ja auch sich finanzieren könnte. Ich bekomme ja auch ein NRW Gründerstipendium für die Umsetzung also nur soviel zum Thema "Viel Reden"

[Rohana]

Vielleicht könnte man seinem Wunsch, sein Leben und seinen Erwerb in die Landwirtschaft zu verlegen, einige praktische Versuche vorschalten wie eine Wurmfarm für die eigenen biologischen Abfälle, einen Balkongarten oder dann schon Kleingarten, womöglich mit Tierbesatz (Stall, Winterfutter usw.).

Das wichtigste hat er nur indirekt gesagt: Vorsicht, Erwerbslandwirtschaft und Hobby/Selbstversorgung haben nur auf den ersten Blick viel gemeinsam!

[si001]

Ich bekomme ja auch ein NRW Gründerstipendium für die Umsetzung also nur soviel zum Thema "Viel Reden"

Wenn ich es verstanden habe, geht es dir als IT-ler eher um den Aufbau einer neuen Plattform, mit der du zukünftig dein Geld verdienen willst. SVler sind da nur Mittel zum Zweck??
Bist eher so ein kleiner Mark Zuckerberg, als ein SVler??

[penelope]

..
Zu den Features wird z.B. auch Marktplatz gehören womit die Plattform ja auch sich finanzieren könnte
...

Das Problem an der Sache wird vermutlich werden: sich (mit was auch immer) selbst zu versorgen ist das Gegenteil davon, etwas zu kaufen

Aber grundsätzlich sind sämtliche Garten- und DIY-Themen ja gerade sehr weit vorne. Dafür gibt es sicher eine Nachfrage.