Hallo sagen die Waldhausbewohner

Waldhausbewohner
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Hallo sagen die Waldhausbewohner

#1

Beitrag von Waldhausbewohner » Fr 6. Jul 2018, 09:47

Liebe Selbstversorgerforumgemeinde,

seit gut drei Jahren lese ich hier schon regelmäßig und lasse mich von eurer Begeisterung anstecken...

So leben bei uns dank eurer Inspiration Wachteln und Hühner, die Laufenten sind gerade in Arbeit ;)
Wir haben Anfang des Jahres ein kleines Haus mit 3000qm Grundstück in Alleinlage gekauft und werden noch eine Weile damit beschäftigt sein, das ganze Potential unseres Waldhauses zu nutzen.

Bisher habe ich mich nicht angemeldet, da ich auf alle meine Fragen schon genug Antworten in den vorhandenen Beiträgen gefunden habe.

Allerdings bin ich bei folgendem Problem und der Suchfunktion alleine nicht weitergekommen:

Als der Vorbesitzer des Hauses längere Zeit im Ausland war, hat es zum Schornstein des Badeofens reingeregnet.
Wir haben dann bei der Besichtigung ca 1 Jahr später gesehen, dass der Putz des Schornsteins bis auf ca 1m über dem Boden verfärbt war und auf den Holzdielen um den Schornstein die Ränder der Wasserflecken zu sehen waren.
Lt Angaben des Vorbeistzers ist das Problem seit dem Anbringen eines Schutzblechs über dem Schornstein gelöst, aus optischen Gründen könnte man den unteren Teil des Schornsteins neu verputzen.
Das "Bad" ist ein ca 8qm großer Raum mit ausschließlich Innenwänden, hat kein Fenster oder Zwangsbelüftung sondern nur eine Tür zum Schlafzimmer.
Die Wände sind verputzt und gestrichen, teilweise gefließt, es sind eine Badewanne, ein elektrischer Boiler und ein Badeofen verbaut, sonst nichts. Der Boden sind abgeschliffene und geölte Holzdielen, was darunter ist wissen wir nicht.
Die Tür zum Schlafzimmer (ca 20qm) steht immer offen, das Schlazimmer hat ein 1mx1,5m großes Fenster, was seit 2 Monaten fast dauerhaft offensteht.
Wir nutzen beide Räume derzeit so gut wie nie.
Das Haus ist ein Flachbau, Baujahr 1950, von allen Besitzern ein bisschen selbst optimiert, mit den jeweils in der DDR zur Verfügung stehenden Mitteln...

Das Problem ist nun, dass man sowohl im Schlafzimmer als auch im Bad einen muffigen Geruch bemerkt, es riecht wie in einem feuchten Keller.
Ausgiebiges Reinigen mit geruchsbindenden Reinigungsmitteln hat keinen Erfolg gebracht.
Auch das Neuverputzen des Schornsteins brachte keine Veränderung.
Je feuchter das Wetter, desto stärker fällt der Geruch auf, aber auch bei absoluter Hitze und Trockenheit ist er da.

Der Rest des Hauses riecht gut ;)

Wir hätten gern Ideen und Erfahrungen, in welchem Ausmaß eine Sanierung des Bades (und des angrenzenden Schlafzimmers!?) nötig sein könnten...

Herzlichst,
die Waldhausbewohner

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marceb
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#2

Beitrag von marceb » Fr 6. Jul 2018, 10:23

Das Problem ist, das Lüften, such einfach mal "Keller lüften" im Forum.
Räume, die nie oder selten benutzt werden sollte man nicht lüften und schon gar nicht im Sommer und am Tage.
Eher Nachts Fenster auf und am Tage wieder zu.

Gruß
Martina

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connymatte
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#3

Beitrag von connymatte » Sa 7. Jul 2018, 13:35

Moin
ich denke der Schornstein ist versiedet,kann man meist nur mit einer Schornsteinsanierung wieder hin bekommen.
Ps Hallo erstmal :mrgreen:
Gruß Matte
Alt genug um es besser zu wissen,
Jung genug um es nochmal zu tun!

Eichenwald
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#4

Beitrag von Eichenwald » So 8. Jul 2018, 10:54

connymatte hat geschrieben: ich denke der Schornstein ist versiedet,
Gruß Matte

Das fürchte ich auch. Wir hatten mal wegen so eines Falls mit einem Sanierungsexperten gesprochen. Der meinte eben dies. Der Putz wird hier auf ewig bröckeln und sich verfärben - egal wie oft du neu aufputzt.

Es muss wohl eine Art Masse geben, die man auftragen könnte, um das an der Mauer abzudichten. Aber er meinte, er würde diesem Zeug nicht vertrauen und rät daher zu einem Neuaufbau.

Liebe Grüße
Christoph

Waldhausbewohner
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#5

Beitrag von Waldhausbewohner » So 8. Jul 2018, 15:13

Viele Dank für eure Antworten!

@Matte und Christoph

Auch wenn die Aussage ein bisschen ernüchternd ist, aber genau auf solche Erfahrungswerte hatte ich gehofft.

Ich hatte die Illusion, dass ihr vielleicht sagt "schmeiß die Dielen raus, im Holz hält sich der Geruch ewig" oder so, aber wenns halt nciht so ist, dnn ist das trotzdem gut zu wissen. DANKE!

@Martina

Ich hab das jetzt so verstanden, dass in warmer Luft eine höhere absolute Luftfeuchigkeit erreicht wird, und es daher besser wäre den Raum mit dem feuchten Schornstein kühl zu halten. Stimmt das so?
Unser Gedanenke beim Lüften war eher der Versuch ein Austrocknen zu erreichen... was wohl etwas utopisch war.
Danke für den Gedankenanstoß!

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marceb
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#6

Beitrag von marceb » So 8. Jul 2018, 16:31

Waldhausbewohner hat geschrieben:Viele Dank für eure Antworten!

@Martina

Ich hab das jetzt so verstanden, dass in warmer Luft eine höhere absolute Luftfeuchigkeit erreicht wird, und es daher besser wäre den Raum mit dem feuchten Schornstein kühl zu halten. Stimmt das so?
Unser Gedanenke beim Lüften war eher der Versuch ein Austrocknen zu erreichen... was wohl etwas utopisch war.
Danke für den Gedankenanstoß!
Genau, wenn dann nachts lüften. Sonst kommt die warme Luft rein, kühlt sich nachst ab und gibt die Feuchtigkeit ab.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#7

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » So 8. Jul 2018, 17:16

Naja, wenn Wasserflecken auf dem Dielenboden sind, kann es schon durchaus auch sein, daß da drunter was morsch ist und müffelt. Druntergucken würde ich da schon zur Sicherheit.
Bei meiner Renovierung hatten die Dachdecker die Gauben am Freitag Mittag ohne Folie gelassen. Bei dem Gewitter abends gab es dann richtige Pfützen auf dem frisch abgeschliffenen Holzboden. :bang: Da mußten die Dielen dann auch weg, weil mir die Architektin eindringlich gesagt hatte, daß es gründlich ausgetrocknet werden muß, da sonst Hausschwamm-Befall drohen könnte. War aber dann eben ein Versicherungsschaden für die Baufirma.

Prinzipiell würde ich versuchen, eine Lüftungsmöglichkeit im Bad einzurichten. Wenn es Flachdach ist, könnte man da nicht eine Deckenluke einbauen - auch für Licht?

Wegen dem Kamin würde ich mal nen Kaminkehrer fragen. Die können den ja genauer begutachten.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 8. Jul 2018, 21:08

Zum Lüften: warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, das ist richtig, - aber sie MUSS nicht notwendigerweise feuchter sein! Wenn die Luft und die Oberflächen in dem feuchten Raum kälter sind, als die Lüftungsluft, kann es trotzdem zur Trocknung kommen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit nach dem Abkühlen der Lüftungsluft auf die Raumtemperatur noch immer geringer als deren relative Luftfeuchte ist.
Im Moment z.B. hat die Aussenluft eine Temperatur von 23° und 33% relative Luftfeuchte. Einen Raum mit 20° und 65% relativer Luftfeuchte, könnte man jetzt durch Lüften trockener bekommen.
Kalte UND trockene Lüftungsluft (Winter) ist natürlich optimal zum Trocknen von Räumen.
Was den Schornstein betrifft: wenn es tatsächlich nur reingeregnet hätte, wäre der Putz nicht verfärbt. Du kannst ja mal die orstübliche Niederschlagsmenge auf die Querschnittsfläche des Schornsteins und auf's Jahr verteilt ausrechnen: Sagen wir 600L/m² pro Jahr und einen Schornsteinquerschnitt von 20x20cm. Das sind pro Tag weniger als ein halbes Glas Wasser, was auf die Innewand des Schornsteins trifft! Das verdunstet, ohne Schaden anzurichten. Die "Dächer" über Schornsteinen sind nicht umsonst ursprünglich in alpinen Regionen mit deutlich über taussend mm Jahresniederschlag, und das hauptsächlich in Form von Schnee, entstanden. In allen anderen Regionen sind sie überflüssig und sorgen nur durch Abkühlung der Abgase für deren schnelleres Absinken auf Nasenhöhe :roll: .
Verfärbungen und Geruch kommen vom längerfristigen, falschen Heizen, was zur Durchfeuchtung mit schwefeliger Säure aus den Abgasen führt, und zur Auflösung des Mörtels. Darum Kaminsanierung von innen mit Keramik- oder Edelstahlrohr, wenn der Schornstein noch standfest ist, ansonsten Abtrag und Neuaufbau.

Gruß

frodo

Dyrsian
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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#9

Beitrag von Dyrsian » So 8. Jul 2018, 21:28

Willkommen.
Hier heißt das Schornsteinversottung, meine ich.

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Re: Hallo sagen die Waldhausbewohner

#10

Beitrag von Waldhausbewohner » So 8. Jul 2018, 22:24

Danke Frodo für die ausführliche Antwort!

Da es bei uns seit 2 Wochen keinen Tropfen Regen gab und alles staubtrocken ist (bis auf den Schornstein... ;) ) macht das Lüften zur Zeit also schon Sinn. Auch wenns das Problem nicht lösen wird.

Zur Schornsteinversottung: bei uns tritt das Problem deutlich unterhalb der Ofenrohrmündungen auf. In den Schornstein münden ein Badeofen, der wohl ca 1x wöchentlich mit Kaminanzünder und Kohle geheizt wurde und ein kleiner Ofen, der auch mit Kohle beheizt wurde, aber natürlich nur im Winter. Große Mengen nasses Holz sind eher auszuschließen. Der Schornstein hat keine Außenwand, die Abkühlung der Abgastemperatur sollte damit eigentlich auch kein Problem sein.
Beide münden ca. auf 1,8m bzw 2m über dem Boden in den Schornstein. Das Problem des verfärbten, feuchten Putzes ist vom Boden aus ca 70cm hoch. Darüber ist der Putz augenscheinlich trocken und nicht verfärbt.
Passt das trotzdem zur Schornsteinversottungstheorie?
Ich versuch mich morgen mal am Fotos einstellen, dann ists vielleicht verständlicher.

Danke für eure Mühe und eure Gedanken!

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