Sebastian hat geschrieben:Hallo Emil. Der Mensch kann die Welt in all ihrer Komplexität gar nicht verstehen. Ändern kann und tut er sie dennoch. Wer das verneint, leugnet unsere gesamte Menschheitsgeschichte, Evolution und Zivilisation. Stichwort "Anthropozän". Verbessern kann er sie erst, wenn er begreift, dass er nichts versteht.
das klingt so angelesen ... Vielleicht ist es auch nur eine Begriffsverwirrung. Wir reden nicht vom gleichen.
Wenn ich einen Blumentopf umstelle, ändere ich die Welt damit meiner Auffassung nach nicht, auch wenn nachher etwas anders ist als vorher. Denn sonst würde auch jedes fallende Blatt und jeder Regentropfen die Welt ändern.
Ändern im Sinne von "verbessern" ist eine bewusste zielgerichtete Änderung, die sich auf den Lauf der Dinge auf der anderen Seite meines Gartenzauns auswirkt. Es ist nicht bloss die Feststellung, dass es anders ist als es früher war.
Verbessern heisst, etwas besser machen als es bereits ist. Das erfordert ein Wissen darum, wie es bereits ist (das wird unvollständig bleiben, einverstanden) sowie eine Vorstellung darüber, wie das "besser" denn sein sollte.
Nichts wissen bedeutet eben nicht das was du vermutlich meinst (unvoreigenommen alles zur Kenntnis nehmen und an sich ran lassen, was man wahrnehmen kann). Begreifen, dass man noch nichts versteht, setzt sehr viel Wissen voraus.
Wenn du beispielsweise ein Wiesenbächlein in Rohre verlegst, ist das kein Problem, solange du nichts über kleine Flurgewässer weisst. Denn dann ist das bloss eine "Verbesserung" der Umwelt, wobei das Ziel dann leichtere Mahd der Flur sein könnte, und folglich eine sinnvolle und unproblematische Tat. Man hat ja auch jahrelang von Amtes wegen Gewässer "korrigiert". Dass das eine Zerstörung ist und was man zerstört, kann man sich erst durch Wissen bewusst machen.
Sebastian hat geschrieben:Habe eben keinen eigenen Garten, den ich wie ich will und dauerhaft bewirtschaften kann.
Das kannst du ja vielleicht ändern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.