Ich bin hier neu

hotte4h
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Re: Ich bin hier neu

#31

Beitrag von hotte4h » So 14. Mai 2017, 00:44

....So teuer ist das gar nicht, weil man für Streuobstwiesen Zuschüsse bekommt......

moin Zaphira ,

ja gut . Es ist die Frage wie gründlich man das mit der Selbstversorgung betreiben will.
Mit Zuschüssen ist das so eine Sache . Hartz 4 nehme ich nun an dafür daß ich einem vielleicht kinderreichem
Familienvater seinen gut bezahlten Job nicht streitig machen muß , auf den er dringender angewiesen ist als ich .
Ob Obstwiesen auch hier in MV mit Zuschüssen bedacht werden habe ich mich noch nicht informiert.
Aber zumindest müßte ich ja dann in Kauf nehmen daß die wissen wie viele Obstbäume ich habe.
Um zu verdeutlichen worum es geht möchte ich am Beispiel eines Freundes
der neue Fenster in sein Siedlungshaus einbauen wollte erklären wie es da herging . Da bestand auch die Möglichkeit
eine Förderung zu beantragen . Dazu mußte er aber die Rechnung der Firma vorlegen die die Fenster einbaut.
Selber machen war also schon mal ausgeschlossen, die Fenster selber kaufen auch . Er dachte sich daß er ja so
schon immer so viel arbeiten muß um seine Brötchen zu verdienen , also gut laß den Fensterbauer machen .
Im ersten Anlauf geriet er an einen der schon lange keine Fenster mehr eingebaut hatte , aber dafür Bescheid
wußte wie man die im Vertrag eingefügte Anzahlung einklagt . Beim Gerichtstermin hatte mein Freund das Glück
daß der Richter den schon von vergangenen Prozessen gleichen Inhalts kannte. Von dem was er trotzdem
zahlen mußte hätte er schon einige Fenster kaufen können , aber der Schaden blieb überschaubar.
Der nächste Fensterbauer war noch ein richtiger Handwerker und baute ringsrum Fenster ein.
Die Überraschung war diesmal daß das Haus dadurch an Wert gewann und bei der Erhebung
der Grundsteuer neu eingestuft wurde. Die Grundsteuer war nun etwa so viel höher daß die Differenz
zur alten nach 8 Jahren die Förderung aufgefressen hatte und bleib dann da :grr:
Fenster sind keine Obstbäume . Daß die BRiD Geld an Leute verteilt für Vorhaben die Geld und damit auch Steuern
sparen ist mir unvorstellbar . Steht bei den Bedingungen nicht wenigstens geschrieben daß Du die Obstwiese
als Kleingewerbe anmelden mußt um die Förderung zu erhalten ? So erging es einer bereits älteren Bekannten die auf
geerbter Koppel 5 Rinder stehen hat. Sie lernte ich dadurch kennen , daß ich einen Mann kenne der mit Rechtsverdreherei
viel Talent bewiesen hat . Sie kommt nun schon seit Jahren zu ihm hin um sich helfen zu lassen bei der Beantwortung
aller Schreiben die von verschiedenen Ämtern und Kassen in ihrem Briefkasten landen wegen der Kleinlandwirtschaft .
Ich muß mich bei dem beschriebenen Verfahren zwar einige Jahre gedulden bis die Bäume was abwerfen , aber dann
kann ich das behalten . Und sollte das mal mehr werden als ich gebrauchen kann werde ich den Rest auf jeden Fall
verfüttern , verschenken oder einfach liegen lassen .
lG hotte

Zaphira
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Re: Ich bin hier neu

#32

Beitrag von Zaphira » So 14. Mai 2017, 10:50

Die Frage ist nicht wie gründlich man Selbstversorgung betreiben will, sondern kann.
Ich arbeite und bin tagsüber fast 12 Stunden außer Haus. Mir fehlt einfach die Zeit alles selber zu machen. Mit Haus 1000 qm Garten, 2 Obstbaumwiesen und den Tieren bin ich voll ausgelastet alleine. Komme kaum rum.

Sobald man landwirtschaftliche Nutzfläche kauft hat man einen Betrieb und zahlt an die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft. Ich finde, der Staat schmeißt soviel Geld zum Fenster raus, da kann er mir auch mal was geben als Zuschuß. Ich zahle mit Lohsteuerklasse 1 genug Steuern.

Natürlich wissen die wieviel Obstbäume ich habe, wird ja auch eine Begehung gemacht und dann kann 10 Jahre kontrolliert werden. Der Landschaftspflegeverband achtet schon drauf. Ist aber auch richtig so. Muss beim Kauf solcher Grundstücke auch Formulare ausfüllen, was ich mit dem Grundstück vorhabe und welchen Ertrag es bringt. Das eine Grundstück mache ich nach den Auflagen mit Zuschüssen, das andere nach meinen Vorstellungen, da steht auch eine kleine Hütte mit drauf.

Hartz 4 Ist nur für Menschen gedacht, die nicht arbeiten können aus Krankheitsgründen. Da würde ich lieber putzen gehen oder sonst einen Hilfsjob als sowas zu beantragen.

Handwerker vermeide ich übrigens, soweit das möglich ist, sind mir zu teuer. Mich selber bezahle ich ja nicht, also brauche ich nur das Baumaterial. Aber irgendwann brauch ich auch neue Fenster auf der Wetterseite, das werde ich nicht selbermachen, manches ist besser vom Handwerker machen zu lassen.
Mein Ziel ist ein Leben von dem ich keinen Urlaub brauche.

viktualia

Re: Ich bin hier neu

#33

Beitrag von viktualia » So 14. Mai 2017, 11:28

Hartz 4 Ist nur für Menschen gedacht, die nicht arbeiten können aus Krankheitsgründen.
Da meinst du jetzt hoffentlich das kranke System, oder die kranken Arbeit"geber", die "ihre" Arbeiter erst ausgenutzt haben um sie dann der Automatisierung zum Frasse vorzuwerfen, oder?
Du kannst nicht wirklich behaupten, alle Hartz 4 Empfänger wären krank, ich glaub´s nicht.
Es soll auch Menschen geben, die harzen wg. der Krankenversicherung, die in unserem Gesundheitssystem nicht ganz so leicht zu stemmen ist, je nach Ausgangslage, aber da klang es auch nicht nach.
Ich hab Respekt vor Menschen, die lieber arbeiten gehen als Geld vom Staat zu nehmen; aber dieser "moralische Vorteil" wird durch solche Aussagen zunichte gemacht. Da hängt inzwischen einiges mehr dran als vor 30 Jahren.

Zaphira
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Re: Ich bin hier neu

#34

Beitrag von Zaphira » So 14. Mai 2017, 12:02

Ich habe nicht geschrieben, dass alle Hartz 4 ler krank sind. Das ist leider nicht so. Kenne auch welche, die lieber nichts arbeiten.

Ich meinte damit, dass Hartz 4 nur für Menschen sein sollte, die nicht arbeiten können und nicht für solche, die nicht wollen. In einem Sozialstaat sollte es so sein, dass die, die arbeiten können für die mitzahlen, die nicht können. Auf Kosten anderer Leben geht gar nicht. Dass ich mein Leben so weiterführen kann wie bisher, geht auch nur solange ich das körperlich schaffe.

Vor 30 Jahren habe ich noch nicht gearbeitet.

Im übrigen weiß ich, was es heißt arbeitslos zu sein. In meiner arbeitslosen Zeit habe ich kein Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bekommen bekommen, bin durchs Raster gefallen.

Ich bin mit vielem in der Politik auch nicht einverstanden, aber wir leben in einer Demokratie, die so gewählt wurde. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern geht es uns trotz allem gut und wir können uns nicht wirklich beschweren.
Mein Ziel ist ein Leben von dem ich keinen Urlaub brauche.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Ich bin hier neu

#35

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 14. Mai 2017, 12:45

ach und ich dachte mit diesem leidigen Thema wären wir durch :kaffee:
Die wahren Schmarotzer in dieser unseren Gesellschaft sitzen oben und nicht unten.
Jeder so wie er meint und kann.
Für meine Obstbäume habe ich keine Förderungen beantragt und bekommen, einfach weil ich mich nicht auf 20 Jahre festlegen möchte ( ist hier ne Bedingung für den Zuschuss ).
Alleine als :oma: ist sicher nicht einfach aber auch nicht unmöglich.

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Re: Ich bin hier neu

#36

Beitrag von hotte4h » So 14. Mai 2017, 13:07

:daumen: :daumen:
.....als vor 30 Jahren..... genau . Man sehe sich nur mal genauer an wie der Zeitarbeitssektor immer weiter wächst
und damit die Billigarbeit. Das passiert ja nicht zufällig sondern , von wem eigentlich , gewollt.
Regional stellt sich das auch noch recht unterschiedlich dar. ich selbst erinnere mich noch gut daran,
daß ich 2 Jahre vor Einführung des Mindestlohnes mal zum Praktikum war. Da sollte ich nachts halb 1 anfangen
und lernen die Möbelfuhren für 7,5 Tonner LKWs bereitzustellen so daß die wenn sie um 7 kamen jeder an ihrer Rampe
ihre Ausliefertour so bereit stehen hatten daß dann alles von hinten beginnend bei den Abnehmern wieder in richtiger
Reihenfolge abzuladen war. Hätte ich dort angefangen wäre ich mit 7 € brutto als Möbelhucker dabei gewesen ,
selbstverständlich ohne Nachtzuschlag.
Der mich anlernen sollte machte das schon 18 Jahre und hatte etwas mehr , aber nach seiner
Aussage keinen ganzen Euro . Andere Arbeitsangebote werden besser bezahlt , setzen jedoch voraus daß man nach
Süd oder Westdeutschland umzieht. Als Busfahrer hätte ich sogar mal bei einer Zeitarbeitsfirma 18 € bekommen
können, Einsatzort jedoch Oslo. Die Einführung des Mindestlohn war dann für viele ein richtiger Satz nach vorne ,
wobei ich als Nebenverdienstler bei einer Zeitarbeitsfirma auch in einem Werk im Einsatz bin wo der Chef denen
einfach gesagt hat für Mindestlohn hat er zu wenig Einnahmen . Die Zeitarbeiter haben dort bei gleicher Arbeit mehr
als die Festangestellten . Ich mach es jetzt seit gut 2 Jahren und habe neben der tariflichen Erhöhung sogar
25 Pfennig persönliche Erhöhung bekommen. Sie scheinen zufrieden zu sein, da ich das ja bis zur festgelegten Grenze
behalten darf bin ich es auch . Wenn mehr nicht geht dann eben nicht . An der geplanten Verdoppelung der
Rüstungsausgaben und anderer Sauereien die gegen die Interessen des Volkes sind werde ich mich jedenfalls nicht
beteiligen.
lG hotte

centauri

Re: Ich bin hier neu

#37

Beitrag von centauri » So 14. Mai 2017, 13:28

@Ihno
So einfach ist das auch nicht.
Nur weil man keine Fördergelder beantragt hat ist eine Streuobstwiese immer noch schützenswert.
Da kommt eben in 10 Jahren jemand vorbei und beantragt den Schutz.
Fördergelder hin oder her. Obstplantage ist was anderes! ;)
Ist wie beim Denkmalschutz, Tierschutz, Naturschutz, usw.. :aeh:

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Re: Ich bin hier neu

#38

Beitrag von hotte4h » So 14. Mai 2017, 13:34

moin Zaphira , oha ,

von den Einzelheiten wußte ich ja nicht. Der Faktor Zeit ist natürlich eine ganz entscheidende Größe . Bin ich mal weg zum Arbeiten merke ich das auch , halbe Stunde hin , halbe zurück ....auf dem riesen Werksgelände auch noch mal 10 hin und 10 zurück , das leppert sich alles. Bei 8 Stunden die man bezahlt kommt wunderte ich mich erst wieso ich bald 11 Stunden weg war , aber auch die halbe Stunde Pause die man machen muß darf man nicht vergessen. Da bleibt vom Tag nicht mehr viel übrig.
Daß die Obstwiesen landwirtschaftliche Nutzflächen sind hatte ich gar nicht so verstanden . Bei mir ist das sozusagen hinterm Haus , die Hektars die mal dazu gehörten hab ich ja nicht mit gekauft . Wegen H4 mußte ich vor kurzem auch mal wieder vom Bauamt Becheinigungen vorlegen deswegen. Da es aber im sogenannten Außenbereich liegt ist es automatisch kein Bauland und eine Analyse was das wert sein könnte gibt es nicht.
Damit waren sie zufrieden und ich hatte Ruhe. Wenn Du nun sowieso schon in die Berufsgenossenschaft einzahlen mußt verstehe ich Deine Sichtweise besser.
H4 und Krankheitsgründe haben nicht miteinander zu tun. Wird man krank muß man das sogar beim Jobcenter melden . Die sind nur für Leute da die nicht in der Lage sind ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. sieht man genauer hin sind das etwa 10 Millionen in der gesamten BRiD . Denn die sogenannten Aufstocker , also Leute die Vollzeit arbeiten aber davon nicht leben können weil sie weniger verdienen als ein H 4 Empfänger incl . Miete
erhält zählen ja alle mit dazu. Oder Selbständige die nicht genug einspielen um auf H4 zu kommen . Die Miete sparen sie bei mir komplett ein , daß sie wenigstens die Forderungen des Zweckverbandes übernehmen kämpfe ich gerade darum . Da gibts aus 2011 ein Urteil des Bundessozialgerichtes das genau das vorschreibt aber die wimmeln mich immer nur ab.
lG hotte

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Re: Ich bin hier neu

#39

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 15. Mai 2017, 09:13

Ich finde, man muss nicht unbedingt wissen, wie man aus Kernen kleine Bäumchen heranzieht, wie man Bäume veredelt,
aber es schadet keinesfalls es zu wissen und können.
Die Herausforderung, SVund Arbeit und die Finanzen in einem vernünftigem Rahmen hinzubekommen, eine echte Herausforderung.

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Re: Ich bin hier neu

#40

Beitrag von hotte4h » Mo 15. Mai 2017, 09:44

[/quote]


Herausforderung ist das richtige Wort. Als der Zweckverband auf einmal ankam und wollte 7200 € für eine Abwasseranschluß den ich auf gar keine Fall haben woilte hab ich gestaunt was hier los ist. Das war dann auch der Minibagger mit dem ich eigentlich ua. die Bäumchen eingraben wollte usw.
Also Spaten und mit nix in der Tasche brauch ich bei der Baumschule sowieso nicht fragen. Wenn ich um Förderung zu beantragen erst mal irged welche Kassen füllen soll geht das ja grundsätzlich nur nach hinten los. So mußte ich ja der einfachen Logik folgend von alleine darauf kommen
selber die Baumschule anzulegen. Das kostet zwar auch Zeit , auf Dauer gewinnt man die aber doppelt und dreifach zurück .
lG hotte

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