Mahlzeit aus dem Münsterland!

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drpepper1838
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Mahlzeit aus dem Münsterland!

#1

Beitrag von drpepper1838 » Di 23. Aug 2016, 13:17

Hallo zusammen!

Ich heiße Julian (28), komme aus dem Münsterland und wohne auf einem kleinen bäuerlichen Familienbetrieb mit 6 ha, Weide sowie Ackerfläche.
Wir bewirtschaften aktuell noch (!) konventionell und halten Pferde, Dexter Kühe, Heidschnucken, Hühner, Katzen und Hunde.

Alles aber als Hobby bzw. Nebenerwerb.
Da ich den Geschehnissen in Deutschland und überall auf der Welt mit Sorge entgegenblicke bin ich dabei
mir einen kleinen Plan B zu erarbeiten bzw. die Selbstversorgung soweit möglich aufzubauen um für Alles gerüstet zu sein.

Ich liebe das Landleben, die Arbeit und Zucht der Tiere sowie den Anbau/Ernte von Gemüse und Obst und ich hoffe das mein Plan aufgeht.
Wenn jemand Interesse hat berichte ich gerne noch mehr Details bzw. bin offen für Ideen und Unterstützung.

Freue mich auf erste Antworten und beste Grüße


Nachtrag:
Hatte noch ein paar Randinfos vergessen...
Wir haben auch einen Fischteich und diverse Apfel-, Pflaum-und Birnenbäume in einer Streuobstwiese.
Mein Plan ist es aktuell die Früchte in Saft und Kompott zu verwandeln und einzulagern. Mal sehen, ob das klappt...alleine ist das nicht immer einfach.
Die Fruchteile die übrig sind kriegen die Hühner bzw. die Apfelreste die Pferde. Was zu Nichts mehr zu gebrauchen ist geht auf den Mist und wird Dünger.

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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#2

Beitrag von osterheidi » Di 23. Aug 2016, 15:56

Hallo
hört sich gut an. Wieviele personen wären zu versorgen? Sicher gibt es bereits viele günstige voraussetzungen , mehr zumindest als bei jemand der völlig neu anfängt.
Wünsche gutes ankommen hier

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drpepper1838
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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#3

Beitrag von drpepper1838 » Di 23. Aug 2016, 16:35

Aktuell ich + Eltern = drei + die Tiere natürlich. Ja die Grundlage ist denke ich nicht die schlechteste, ABER es wird trotzdem viel Arbeit werden.
Ob wir 100% Selbstversorgung schaffen ist auch nicht klar bzw. das ist auch nicht zwingend das Ziel.
"So viel wie möglich" ist das Ziel und nicht über Biegen und Brechen 100% erreichen.
Dennoch > Respekt an alle die 100% schaffen! Aber das ist wenn dann der Über-Über-Übernächste Schritt.

Im Notfall sollten wir aber dennoch in der Lage sein zu überleben. Sprich mir geht es auch um das Erlernen der manuellen Techniken im Bereich Konservierung oder Saatgutvermehrung etc.

Ich selbst habe in den letzten Jahren schon viele Tierarten ausprobiert:
Hasen > Aufwand recht hoch für mittlere Ausbeute. Büchsen oft aus. Krankheitsbefall leider auch des öfteren. Sehr leicht zu züchten. Benötigen wenig Platz.
Wachteln > Ideal als 2. Tier im Vogelstall aber auch nicht wirklich ertragreich was Fleisch angeht
Enten > Gut gegen Schnecken im Garten und lecker aber Rupfen ist trotz der passenden jahreszeit eine sehr massive Arbeit und die tiere sauen extrem rum. Äußerst einfach zu züchten (Warzenenten)
Gänse > Top Wachhunde und gut zum grasen auf Flächen die nicht zu lang gewachsen sind. Schmecken auch lecker. Leider oft schwer Nachwuchs zu bekommen und die Bruterfolge mit Brutmaschine waren auch nicht gut. Auch sehr sauige Tiere.
Hühner > Ideal als Eier- und Fleischlieferant. Außerdem gute Resteverwerter und machen wenig Arbeit. Gibt schöne 2-Nutzungsrassen mit guten Naturbruterfolgen. Rupfen deutlich einfacher als bei Enten und weniger Keimgefahr, da kein Wassergeflügel.
Dexter Rinder > kleines irisches 2 Nutzungsrind. Sehr anspruchslos und winterfest. Liefern für ihre Größe viel Milch (Melken muss ich noch versuchen :kuuh: ) und äußerst schönes Fleisch. Sehr zutraulich und brauchen/dürfen keinen Mais oder änhliches Energiefutter. Wiese auf > dexter rein > glücklich sein.
Heidschnucken > Nicht zwingend die ideale Schafsrasse, aber ich unterstütze gerne gefährdete Arten und das war für mich der Hauptgrund für diese Rasse. Sie sind sehr genügsam und finden auch in kargen Wiesen immer Etwas zu fressen. Lammen meiner Erfahrung nach leicht ab und bringen auch mal 2 Lämmer gut durch. Melken habe ich auch hier noch nie probiert aber das wird nochmal versucht ;) . Fleisch ist nicht typisch "schafig " und angehnehmer zu essen. Ähnelt Wild. Brechen eigentlich nicht aus und können auch zutraulich werden. Aus dem geschorenen, sehr filzigen Fell, lässt sich doch auch bestimmt Etwas machen oder?

Ich möchte nur einmal betonen, dass das einfach nur meine Erfahrungen sind und ich Nichts davon negativ ausdrücken will. Ich sehe nirgends ein Problem neue Versuche zu starten oder Ähnliches :).
PS: Der Text ist aus dem Kopf runtergeschrieben und ich entschuldige mich schon mal im Vorfeld für Rechteschreib - oder Grammtikfehler jeglicher Art :opa:

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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#4

Beitrag von Rohana » Di 23. Aug 2016, 16:39

Moin und willkommen auch von mir. Was baut ihr auf dem Acker an?
:kuuh:

Rohana
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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#5

Beitrag von Irsnn » Di 23. Aug 2016, 16:45

n guden und willkommen auch von mir!!

Hört sich super interessant an und dass du n plan b umsetzt,super!
Schön,dass du schon gegebene Vorraussetztungen hast...und die jetzt ausschöpfen kannst!!!
Viel Erfolg dabei!!

ps.:bin beruflich ofter imMünsterland unterwegs...is immer traurig zu sehen,wie dort alte höfe zerfallen....also,macht was draus!;-)
pps.: meine Onkel und tantebesitzen auch nen kleinenhof,die krieg ich auch noch so weit wieder mehr aufn eigenen Garten zu zählen! :-)

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drpepper1838
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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#6

Beitrag von drpepper1838 » Di 23. Aug 2016, 16:49

Rein auf die Ackerflächen bezogen ist es normalerweise Gerste oder Triticale (zwecks Stroh) oder eben Mais. Eben konventionell ...
Um das Stroh kommen wir nicht drum herum, da es einfach gebraucht wird. Hier wäre aber die Sortenwahl wichtig um z.B. selbst Brot zu backen oder die Hühner damit zu versorgen.
Ich kann mir gut vorstellen mehrere Sorten anzubauen aufgrund des unplanbaren Wetters oder Schädlingen.

Der Mais wurde bisher angebaut um Etwas mit dem Acker zu verdienen. Was für
Früchte/Pflanzen machen eurerseits als Selbstversorger am meisten Sinn?

Gemüse und Früchte haben im großen Garten genug Platz. Allerdings muss ich dort erstmal Beete anlegen.
Welche Gemüsesorten sind für euch die grundlegendsten überhaupt?

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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#7

Beitrag von Rohana » Di 23. Aug 2016, 17:10

Mit Gerste oder Triticale ist nicht gut Brot backen. Konventionell muss nicht mit einer ungünstigen Fruchtfolge gleichgesetzt werden, das liegt beim Management. Was habt ihr denn für Boden und Maschinen? Wer hat den Betrieb bisher geführt? Muss der Betrieb was abwerfen, muss er sich selbst tragen oder darf er auch was kosten (= Hobby)? Fragen über Fragen :)

"Grundlegendes" Gemüse im Sinne von Ernährung: Kartoffeln, Kohl und Rüben in allen Varianten, dazu Möhren und Zwiebeln... für den Sommer Tomaten, Salat, Radieschen, evtl Gurken, paar Kräuter am Rande.
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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#8

Beitrag von bielefelder13 » Mi 24. Aug 2016, 07:16

Hallo und willkommen,
hast ja eine echt tolle Basis für Deine Ideen. Kann man schon neidisch werden. Mit dem Gemüse würd ich einfach die Grundlegenden früher schon angebauten alten Arten verwenden. Rohana hat da ja schon ein wenig aufgelistet. Interresanter finde ich bei Dir die Obstwiese. Was steht dort?
Ein bekannter von mir hat auf einer Wiese hier alte Apfelsorten angepflanzt und zur Ernte Selberpflücken und Apfelsaftpressen angeboten. Dies hat sich mitlerweile herumgesprochen und er verdient so noch nebenbei. Find ich einen guten Nebeneffekt. Erhalt alter Sorten und etwas Dazuverdienen für Instandhaltung usw. Wäre nur mal so eine Idee. Wünsche Dir das Dein Projekt Dir Freude bereitet und Du die 100% vielleicht doch erreichst.
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#9

Beitrag von drpepper1838 » Mi 24. Aug 2016, 11:10

In der Obstwiese stehen ausschließlich alte Sorten wie z.B. Boskoop oder der Wiedenbrücker. Die anderen Sorten muss ich mich nochmal schlau machen...
Die Birnen und Pflaumensorten sind mir auch noch nicht geläufig aber finde ich raus.
Was ich aber weiß ist, dass mir ein Lagerapfel fehlt. Kennt dort jemand eine alte Sorte, die gut Lagerfähig ist?

Nachtrag:Züchte auch seid 4 Jahren Bananenbäume. Ja, die sind hier nicht heimisch, aber ich liebe Bananen ;).

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Re: Mahlzeit aus dem Münsterland!

#10

Beitrag von drpepper1838 » Mi 24. Aug 2016, 11:11

@Rohana
Also ich denke das wir, auch wenn heutzutage 6 ha nicht viel sind, mehr als genug Fläche haben um zu überleben. Daher sollte der Hof sich schon selbst tragen, aber keine großen Gewinne abwerfen.
Maschinen haben wir Folgende:

2 ältere Traktoren (54 und 60 PS)
2 Kipper
1 Egge
1 Kreiselegge
1 Sähmaschine für Getreide
1 Pflug
1 Kreiselmäher
1 Heuwender
1 Kreiselschwader
1 HD Ballenpresse (die Kleinen)
1 Bodenfräse
1 Jauchefass

Ebenso haben wir noch aus "besseren" Zeiten eine Korntrocknung, wo ich unser Nutzkorn selbst trocknen könnte um es einzulagern.

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