Ich glaube dann doch eher, dass das Aufgeben der "sich so einfach vorgestelleten Selbstversorgung" einfach daran scheitert, dass unsere Generation die Menge an Arbeit einfach nicht mehr mitbekommen, und als selbstverständlich und gegeben akzeptiert, hat.Zacharias hat geschrieben:Ich glaube, ich hätte hier auch schnell aufgegeben bei der Begrüßung von manchen.
Bei mir (Jahrgang 1967) Zuhause war es in der frühen Jugend noch Gang und Gäbe, Sauerkraut und Schnippelbohnen zu machen. Es war aber eher als Unterhaltungsshow für uns Kinder veranstalltet, als das es lebensnotwendig war. Uns wurde zwar auch Buskohl durchgestampft serviert, aber eben auch Weinbergschnecken, Scholle, Lachs, Steak und Austern. Wir Kinder haben das dann in Lecker- und Igitttage unterteilt, und unsere liebe Eltern waren der Meinung uns Althergebrachtes zu lehren. Das war ein Schuß in den Ofen, denn unsere Generation hat sehr schnell gelernt, dass man sich igitt erarbeiten, und lecker nur kaufen, muß.
Jetzt - seit ich selber Kinder habe denke ich anders darüber nach und plädiere auch für Selbstversorgung und gesunde, und nachhaltige, Ernährung. Die süßen Kleinen sollen schon lernen, dass die Milch nicht aus dem Kühlregal fließt, und dass die Gurken nicht in einer grünen Klappbox wachsen. Mit bedauern muß ich feststellen, dass ich selbst kaum noch in der Lage dazu bin Selbstversorgung zu praktizieren, geschweige denn zu lehren.
Das erschreckt mich furchtbar, da ich doch immer geglaubt habe zu wissen, wie Selbstversorgung geht. "The Show must go on", aber meine Lehre in Sachen Selbstversorgung ist wohl auch nur Show.
Es würde mich brennend interessieren, wie es anderen Eltern, Selbstversorgern und Idealisten so ergeht mit dem "Ich mach alles selber".
Beste Grüße
Matthias