Sebastian will die Welt ändern

Sebastian
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Re: Sebastian will die Welt ändern

#71

Beitrag von Sebastian » Mi 24. Mai 2017, 23:23

si001 hat geschrieben:...und das schaffst du, wenn du so viele und sooo lange Forumsbeiträge in der kurzen Zeit schreibst?
Find es gerade halt spannend, andere Meinungen zu meinen Plänen zu hören. Und hab Erkältung, die mich aus Kraftmangel leider eher daheim hocken lässt. Der Rest liegt dann wohl eher am etwas zügigeren Tippen. Wenn ich da so an meinen Kollegen auf Arbeit denke, der 2-Finger-Suchsystem nutzt. :haha:

Adjuna, ich bin wirklich nicht so einer, wie du beschreibst. Ich habe in meiner Kindheit wirklich viel von meiner Mutter mitgenommen und beigebracht bekommen. Einen Rechen hatte ich vermutlich spätestens mit 7 das erste mal in der Hand, bzw. sobald die Kraft reichte. Meine Mutter hatte sich immer irgendwie einen Garten organisiert, wo sie werkeln konnte. Ich habe oft geholfen. Dazu war ich alleine in der Natur unterwegs, ganze Nachmittage bis zum Sonnenuntergang im Sommer und das mit zarten 8 Jahren. Mit Natur meine ich hier wirklich fernab jeder Stadt, auf dem Land, quer durch Wälder, Wasser, Wiese. Ich denke das hat in mir zu einem grundlegenden Verständis für natürliche Zusammenhänge geführt...und das will ich nun nutzen!

Sebastian
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Re: Sebastian will die Welt ändern

#72

Beitrag von Sebastian » Mi 24. Mai 2017, 23:36

Permakultur ist doch sowieso "nur" ein (ganzheitliches) Designsystem.

viktualia

Re: Sebastian will die Welt ändern

#73

Beitrag von viktualia » Do 25. Mai 2017, 15:45

Gute Besserung!

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#74

Beitrag von emil17 » Do 25. Mai 2017, 21:52

viktualia hat geschrieben: Und lass dich blos nicht von dem Übermass an Vernunft hier abschrecken.
Die wissen es halt einfach nicht besser
Mag sein, dass jemandem eine Psychoanalyse oder viel menschliches Mitgefühl auf Seelendoktorebene hift, seinen Obstgarten zu pflegen.
Wer das hier nicht öffentlich breit walzt, hat vielleicht trotzem mehr als nur Vernunft. Irgendwann darf man seine Opferrolle ablegen.

Ich frage mich sowieso, was es bringt, alle möglichen Permakulturkurse zu sammeln, wenn man sich vom System unabhängig machen will. Denn die dienen doch nur dazu, dem verachteten System zu zeigen, dass man auch was kann.
Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn man teure Kurse belegt an Höfen oder Instituten, wo die Kurstätigkeit und nicht die Landwirtschaft Haupteinnahmequelle ist.
Deshalb würde ich nicht da anheuern, wo es Zertifikat II für Lerhgang PK Grundstufe gibt, sondern da, wo sie es geschafft haben, so zu wirtschaften, wie ich das für mich einmal möchte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#75

Beitrag von Sebastian » Do 25. Mai 2017, 22:26

Danke Emil, ich mag übrigens deine nüchterne Art.

Meine Kurse bisher hatten relativ wenig mit der Permakultur, nach Mollison, zu tun! Ich habe sie nur über dieses Stichwort gefunden.
Es waren vielmehr 1-3 tägige Wochenendkurse zu gärtnerischen Grundlagen. 1 Kräuterkurs, den man sowieso ausklammern kann, wenn es hier gerade nur um PK geht. Es hat mir geholfen mich zu orientieren! Ich war dabei von 50%, also 2 Kursen, enttäuscht ;)
Heißt aber nicht, dass ich dort nichts für mich mitnehmen konnte. Nur ja, ich hatte mir tatsächlich mehr gedacht. Nämlich genau das, was du ansprichst.
Ich stand bislang nämlich nicht auf einem Hof oder gar ganzen Community, der/die nach den Prinzipien der PK wirtschaftet, und sich dadurch auch erhält.
Kann diese Kritik an den Kursen also teilen. Werde in Zukunft genauer gucken, wo ich was lernen will!

Die Idee der PK finde ich unbeschadet davon aber weiterhin spannend. Habe da vermutlich auch "besser/richtig" angefangen. Nämlich mit den Büchern von Mollison, Holmgren und Fukuoka selbst (Savory folgt jetzt). Anstatt sowas wie "Mein Permakultur Stadtgarten" oder sowas. Ich mag es da schon anspruchsvoller, womit ich wieder auf die Kurse zurückkomme. Das Niveau war mir zu schwach. Im Kurs zu Waldgärten, wurde über Walnüsse, wie über jeden anderen Baum, geredet und dabei kein bisschen deren starke Allelopathie erwähnt. :dreh:

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#76

Beitrag von Rohana » Fr 26. Mai 2017, 06:27

Warum sollte der Permakulturgarten weniger anspruchsvoll sein wenn er in der Stadt liegt? Weiss nicht, für mich wirkt das alles fürchterlich verkopft.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#77

Beitrag von emil17 » Fr 26. Mai 2017, 06:45

Für mich hat Botanik im weitesten Sinne, wozu auch Gartenwissen gehört, wie Chemie etwas von Kochbuchwissenschaft.
Es gibt einen gut nachvollziehbaren theoretischen Teil, den man kennen sollte.
Aber da, wo es interessant wird, tut man meistens zuerst etwas zusammen (in der Chemie im Reaganzglas, in der Botanik auf dem Feld, im Garten oder im Wald), lässt sich von dem überraschen, was passiert, und erst dann sucht man sich aus der Bibliothek der Theorien diejenige als Erklärung heraus, die genau das voraussagt, was man gefunden hat.
Das ist nicht eine Untauglichkeit der Wissenschaft. Es hat damit zu tun, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.
Wenn du weisst, was Wasserstoff ist, und was Sauerstoff ist, und was die Strukturformel von Wasser ist, weisst du noch lange nicht, was Wasser ist.
Damit tut sich die Wissenschaft seit jeher schwer. Viele Wissenschaftler vergessen das ganz gerne. Andersrum, von der Lebensgemeinschaft zur Molekularbiologie, ist es nämlich viel einfacher, weil man da reine Logik walten lassen kann.
Für den Garten bedeutet das: Schauen, machen, Eigenzeit der Gewächse respektieren. Theorien helfen zu verstehen, was geschiehen ist. Sie helfen nicht, wenn man wissen will, was man tun soll.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#78

Beitrag von Sebastian » Fr 26. Mai 2017, 08:59

@Rohana, hast du Holmgrens "Principles and Pathways Beyond Sustainability" gelesen? Ich hab's auf jeden Fall und das sind die Designmethoden der Permakultur erklärt. Da steht quasi nichts, über Wurmkisten, Stadtgärten, Kräuterspiralen explizit drin. Weil PK nur abstrakte Designmethoden sind, nicht mehr nicht weniger. Mulchen an sich, hat erstmal nichts mit PK zu tun. Es ging gerade um die "Permakultur-Kurse". Wer nun zu so einem Kurs geht, ohne Vorwissen, bekommt leicht den Eindruck, dass er "Permakultur macht", wenn er ab jetzt einfach seine Beete mulcht. Aber das ist ziemlich daneben. Die meisten, behaupte ich, werden aber über konkretere Bücher auf die PK stoßen. Bzw das Stichwort aufschnappen und sich dann ZUM BEISPIEL ein fiktiv getiteltes Buch (auch wenns das vielleicht wirklich gibt) "Mein Permakultur Stadtgarten" zulegen. Wenn sie nun ihren Stadtgarten etwas ummodeln, Mulchen wie verrückt, anfangen bisschen Mischkultur zu treiben etc. meinen sie den Plan von Permakultur zu haben und ihren Garten Permakulturgarten zu nennen (und womöglich auf PK-Kurse zu gehen). Aber ist es dann wirklich ein Permakulturgarten? Und hat diese Person das Konzept Permakultur wirklich begriffen? Ich denke da nur an Dinge wie Landscape Reading, Kooperation mit seinem Umfeld, Energie, Feedback Systeme?! Ich behaupt damit übrigens nicht - weil jetzt sicher wieder irgendjemand daher kommt und das so verstehen will(!) - dass ICH das von einmal Buch lesen geblickt hätte. Nach 2 Kapiteln war mir vielmehr klar, dass ich das ganze noch mehrere Male durchackern kann, sobald mein praktischer Erfahrungshorizont (Hallo Emil) erweitert ist.

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#79

Beitrag von Rohana » Fr 26. Mai 2017, 10:08

Du kannst auch einen Permakulturgarten designen, ob der dann wirklich so funktioniert wie du es geplant (!) hast, das wird sich zeigen. Ist es nur Permakultur, wenn man es Permakultur nennt - und was war es, bevor es diesen Namen gab?
Wen interessiert überhaupt das Label?!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Sebastian will die Welt ändern

#80

Beitrag von Sebastian » Fr 26. Mai 2017, 11:40

:roll:

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