Regionale Lebensmittel

DerElch

Re: Regionale Lebensmittel

#11

Beitrag von DerElch » Mi 3. Apr 2013, 11:46

Manfred hat geschrieben: Am Ende heißt es dann wieder: Regional ist, was auf diesem Planeten produziert wurde...

:daumen: danke manfred fuer den....leben und dessen inhalt ist reine definitionssache :grr: manchmal...lass dir das bloss schnell schuetzen :lol: die klauen das sonst fuer die werbung

Hildegard
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Re: Regionale Lebensmittel

#12

Beitrag von Hildegard » Mi 3. Apr 2013, 12:11

DerElch hat geschrieben: Und naja die leute muessen einfach wieder lernen das es eben gewisse sachen nur zu gewissen zeiten gibt.Das macht den genuss gewisser dinge auch wieder zum genuss...weil man sich danach sehnt,sich darauf freut und es dann auch geniesst. :)
Ja genau, da läge wohl eine von mehreren Lösungen! :)

Ein zweites Problem liegt in der Überbürokratisierung und "Kontrolle". Ich bin absolut nicht gegen Kontrolle, die ist leider wo "Wertschöpfung" erzielt wird, notwendig.
Solange aber "amtliche Kontrollen" der Direktvermarkter , wenn z.B. wie im jüngsten Fall die Schriftgröße der Nudel-Verpackung um 1 mm zu klein (.für mich aber immer noch ohne Lesebrille leicht zu entziffern)....was ja höchst gesundheitsgefährdend ist, zu drakonischen Strafen führt, dann darf man sich nicht wundern, wenn viele auf die regionale Versorgung ihrer Mitbürger wieder verzichten und nur mehr für Eigenbedarf produzieren , den Laden dicht machen und den Rest an Großerzeuger verpachten
Daneben ist es aber vollkommen legal, wenn in der "Direktvermarkterecke" ein Stück Speck liegt, das der "regionale" Bauer mangels eigener Schweine von irgendwo..nicht deklarationspflichtig...zukaufte, daheim einsurte, räucherte und einfolierte und dann als "Ab-Hof-Produkt" mit "Ab-Hof -Preis" in den Laden legt.
Wenn man Einblick hinter die Kulissen bekommt, können einem wirklich die ganzen "Pickerl" gestohlen bleiben. Da freu ich mich dann über das Privileg, den Erzeuger meiner Wunschprodukte eben persönlich zu kennen.
LG Hildegard
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DerElch

Re: Regionale Lebensmittel

#13

Beitrag von DerElch » Mi 3. Apr 2013, 14:37

ich finde es ja witzig dass sich um sowas gekuemmert wird resp kontrolliert...dagegen wird aber nicht kontrolliert was alles in den PET flaschen drinn ist..denn entgegen aller meinungen...wissen das nicht mal die abfueller von getränken...die bekommen das entprodukt flasche fix fertig angeliefert.
Es wird ne menge unnuetzes zeugs kontrolliert und ne menge wirklich relevantes nicht,aber solange die einen damit geld verdienen und die anderen glauben es wird genug und das richtige geprueft :aeh:

Das aber in den letzten zwei jahren doch einiges mehr an kritischen verbraucher zu verzeichnen ist...lässt hoffen.

Lometas
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Re: Regionale Lebensmittel

#14

Beitrag von Lometas » Fr 5. Apr 2013, 01:44

kraut_ruebe hat geschrieben:von jetzt auf gleich würde es nicht möglich sein die gesamte stadtbevölkerung aus umgebungsbetrieben satt zu bekommen. dafür sind wir schon zu lange zu weit entfernt von der regionalen lebensmittelherstellung.

angenehm für alle wäre eine langsame trendumkehr zu weniger supermarkt und mehr bauer vor ort.

In 1950/60 Jahren bin ich teils bei meiner Tante auf dem Hof groß geworden, auch meine Eltern hatten einen Selbstversorgergarten.
Die Tante hatte ein paar Milchkühe und Schweine,viele Hühner, Enten, Gänse, Kaninchen. Eigenen Kartoffelanbau, viele Obstbäume, Beerensträucher und richtig große Gemüsebeete. Da gab es im Winter immer Hausschlachtungen, es wurde viel Fleisch, Wurst, Schwartemagen, Leberwurst, Blutwurst eingekocht, lufttrockener Schinken und Mettwürste gemacht, Schmalz in Dosen usw. Nie wurden Fleischerzeugnisse zugekauft.
Käse und Butter kamen aber von der Molkerei, Mehl, Öl wurde auch gekauft, zweimal wöchentlich kam ein Bäcker mit dem Liefer-Fahrrad und brachte Brot. Ab und an kam der "Krautonkel" , der hatte dieses wahnsinnig leckere Rübenkraut und spezielle Marmeladen.

Verkauft hatte meine Tante jeden Winter ein halbes Rind, 3-4 Schweine, viele Eier und Frischmilch übers Jahr, Martinsgänse an ihre Verwandten und Freunde. Dann noch ein paar zig Zentner Kartoffeln.
Irgendwie lebte meine Tante davon, aber das beste Geld war aber immer das monatliche Milchgeld von der Molkerei. Man muß sich das heutzutage mal vorstellen, vier Kühe mit der damaligen durchschnittlichen Milchleistung von knappen 15 Litern waren die Basis eines Einkommens für eine 5 köpfige Familie.
Der Onkel ging allerdings noch zusätzlich wochenweise als Aushilfskraft-Forstarbeiter schaffen.

So jetzt im nachhinein kann ich mich nicht erinnern, daß meine Tante arm gewesen wäre. Die Speisetafeln waren immer reichlich gedeckt.


Wenn ich jetzt Frischmilch in der Nachbarschaft kaufen könnte, würde ich gerne 1,50 €/Liter bezahlen. Aber wo ist das möglich ? Wo gibt es diese Selbstvermarkter ? Habe keine Lust dafür 20 km zu fahren, jeder kennt die Spritpreise.

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Re: Regionale Lebensmittel

#15

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 5. Apr 2013, 08:04

die beschreibung des lebens deiner tante find ich schön :) genau da will ich hin, es müssen nur noch die tiere einziehen hier, dann passt es :)

(sorry, das war jetzt natürlich wenig hilfreich fürs thema)

aber man sieht da am beispiel milch sehr gut dran, dass die wertigkeit der bäuerlichen lebensmittel in dem relativ kurzen zeitraum von etwas mehr als einem halben menschenleben rapide verfallen ist. ich finds nachvollziehbar wie das geschah, aber VERSTEHEN kann ich die menschheit - konkreter die konsumenten und die für die preispolitik verantwortlichen - dabei nicht. ich seh diese entwicklung als dumm und kurzsichtig an.

verstehen kann ich allerdings, dass so mancher bauer hingeschmissen hat. es gibt aber noch ein paar, und dort versuch ich für mich anzusetzen. mit denen, die ich für mich gefunden hab hab ich ein angenehmens auskommen, milch abholen ist jedesmal ein erlebnis, die schafe sind derart niedlich dass ich immer nur schwer vor dort wegkomme vor lauter staunen. meist ist auch noch zeit für ein wenig nette unterhaltung.

ich weiss dass es nicht leicht ist nen bauern zu finden der ab hof verkauft, ich hab auch lang gesucht. und ich such noch immer nach jemand, der mir schwein aus guter haltung verkaufen könnte, das schamlose ausnützen aller beziehungen hat mir aber zumindest mal nen platz auf der warteliste für waldschwein verschafft.

das ist der einzige weg den ich für mich sehe mit diesem dilemma der lebensmittel umzugehen - selbstversorgung soweit machbar, verzicht auf herangekarrtes wo immer geht, der rest vom bauern. zugegeben ist das noch leicht für mich so eingebunden ins landleben. jemand in der stadt hat es ungleich schwerer.
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Re: Regionale Lebensmittel

#16

Beitrag von Hildegard » Fr 5. Apr 2013, 19:31

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Re: Regionale Lebensmittel

#17

Beitrag von Hildegard » Fr 5. Apr 2013, 19:44

Lometas hat geschrieben:
Wenn ich jetzt Frischmilch in der Nachbarschaft kaufen könnte, würde ich gerne 1,50 €/Liter bezahlen. Aber wo ist das möglich ? Wo gibt es diese Selbstvermarkter ? Habe keine Lust dafür 20 km zu fahren, jeder kennt die Spritpreise.
Frische , silofreie Biomilch ab 1000l-Tank gibt es 24-Std.lang...ich kann Tag und Nacht dazu, weil er in einem unverschlossenem Stallanbau mit Außenzugang (auch für uns) steht...um 0,5ct /Liter.
Wieviele Km entfernt wohnst du???
LG Hildegard
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Re: Regionale Lebensmittel

#18

Beitrag von Lometas » Fr 5. Apr 2013, 23:21

Hildegard hat geschrieben:
Lometas hat geschrieben:
Wenn ich jetzt Frischmilch in der Nachbarschaft kaufen könnte, würde ich gerne 1,50 €/Liter bezahlen. Aber wo ist das möglich ? Wo gibt es diese Selbstvermarkter ? Habe keine Lust dafür 20 km zu fahren, jeder kennt die Spritpreise.
Frische , silofreie Biomilch ab 1000l-Tank gibt es 24-Std.lang...ich kann Tag und Nacht dazu, weil er in einem unverschlossenem Stallanbau mit Außenzugang (auch für uns) steht...um 0,5ct /Liter.
Wieviele Km entfernt wohnst du???
LG Hildegard
Fußläufig hätte ich ganz in der Nähe zwei Milcherzeuger, und auf der Strecke die ich sowieso fast täglich fahre liegen auch noch einige. Die meisten gefallen mir aber von der äußeren Optik schon nicht.
Aber das ist ja die Milch die wir regelmäßig in den Supermärkten kaufen, halt nur gemischt.
Ach, da fällt mir noch ein Betrieb ein, da komme ich 2 mal wöchentlich auch vorbei, da steht an der Straße ein Schild "Bio-Eier", da hab ich schonmal einen Milch-LKW in der Einfahrt gesehen. Ob für diesen kleinen Hof oder den Nachbarn ??? Da muß ich mal fragen, fragen kostet ja nix.

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Re: Regionale Lebensmittel

#19

Beitrag von sybille » Sa 6. Apr 2013, 17:34

Lometas, die Milch von den Biohöfen wird sicher auch per LKW abgeholt. Wie sollte sie sonst in die Molkerei kommen?
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Regionale Lebensmittel

#20

Beitrag von emil17 » Sa 6. Apr 2013, 21:58

Hildegard hat geschrieben: Frische , silofreie Biomilch ab 1000l-Tank gibt es 24-Std.lang... ...um 0,5ct /Liter.
Welch ein Preis ... 5 Euro der Kubikmeter Milch ... Du meinst hoffentlich 50 ct/Liter?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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