Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

gedaechtnisbuero
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Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#1

Beitrag von gedaechtnisbuero » Di 19. Mär 2013, 18:27

Hallo,
ich studiere Zukunftsforschung an der Freien Universität Berlin und habe mir für meine Abschlussarbeit das Thema: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft ausgesucht.
Insgesamt habe ich schon einiges an Recherchen hinter mir und weiß ein bisschen was, über die Situation kleiner landwirtschaftlicher Betriebe in Europa. Ich habe nicht schlecht gestaunt, dass die durchschnittliche Betriebsgröße in Europa nur 14 Hektar beträgt. Aber warum auch nicht, die Produktivität hängt nicht allein von der Größe ab.
Jedenfalls habe ich mich auch mit der EU und Brüssel beschäftigt und einiges über die gemeinsame europäische Agrarpolitik gelesen. Da steht, dass eine schrittweise Umorientierung auf die Bereitstellung so genannter öffentlicher Güter durch die Landwirte, wie Umweltschutz, Schutz der Kulturlandschaften und der dörflichen Gemeinschaften stattfindet. Tatsächlich kann man wohl Prämien erhalten, ohne besonders produktiv zu sein, allein für die Pflege der eigenen Wiesen und Äcker.
Welche Chance diese Umorientierung auf eine Landwirtschafts-Kultur jenseits der Agrarindustrie hat, soll auch Thema meiner Arbeit werden.
Nebenbei habe ich selbst einen Acker und versuche mich neuerdings als Hobby-Bauer.

Mich würde interessieren, wie ihr die Zukunft der kleinen Landwirtschaft in Deutschland und Europa seht?
Faktisch geht die Zahl der kleinen Betriebe ja zurück. Dennoch gibt es überall Bewegungen, die sich auf unterschiedlichste Weise für den Fortbestand der kleinen Landwirtschaft und unserer Kulturlandschaften einsetzen.
Wie seht ihr eure Rolle in diesem ganzen Getriebe?
Es hat natürlich auch was mit Geld verdienen zu tun, weshalb ich meinen Beitrag an dieser Stelle angesiedelt habe.

Eine Diskussion würde auch mir weiterhelfen, weil ich nicht trocken über das Thema schreiben möchte, sondern möglichst viel gelebte Wirklichkeit integrieren möchte.

tanzi
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#2

Beitrag von tanzi » Di 19. Mär 2013, 19:17

Hallo

Ich bin genau so ein kleiner Landwirt mit ca 12 Ha Grund (1/2 Wald 1/2 Wiese). Wobei die Bewirtschaftung der Wiesenflächen momentan jemand für mich macht und es eigentlich immer ein Nullsummenspiel ist. Aber so ist es, wenn mann einen Fulltimjob hat und nur so nebenbei Zeit für die Wirtschaft findet. Auch kann ich nicht auf vorahndene Strukturen aufbauen, da der Vorbesitzer so ziemlich alles "verloren" hat.
Momentan sind wir dabei, die vorhandenen Gebäude zu sanieren, für Trinkwasser zu sorgen, ....

Einzig unsere 16 Hühner bringen etwas Geld ins System.

lg
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
Rudi & Gerti

gedaechtnisbuero
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#3

Beitrag von gedaechtnisbuero » Di 19. Mär 2013, 20:04

16 Hühner sind nicht gerade viel, wenn sie keine goldenen Eier legen...
Hofft ihr auf Rendite in näherer oder ferner Zukunft?

Schöne Grüße

Sönke

Sabi(e)ne
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 19. Mär 2013, 20:37

Lies mal http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =13&t=8348 und google vorher Brigitta Blume - dann weißt du, was mittlerweile alles NICHT geht in D.....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Manfred

Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#5

Beitrag von Manfred » Di 19. Mär 2013, 21:52

Die Frage ist halt, wo diese Zahl zur durchschnittlichen Betriebsgröße her kommt.
Nimmt man in D die Betriebe unter 5 ha aus, dann lag die durchschnittliche Betriebsgröße schon 2010 bei 56 ha.
Und die Größe geht steil weiter nach oben.
Im Bereich unter 5 ha gibt es in D mit wenigen Außnahmen (z.B im Weinbau oder im Gemüsebau mit Direktvermarktung) eigentlich nur noch Hobbybetriebe oder auslaufende Betriebe die in Grenzertragslagen lieber noch ein paar Jahre Flächenprämien mitnehmen bei Minimalbewirtschaftung weil das auf diesen Standorten mehr einbringt als die Verpachtung.
Die nächste Generation hat dann idR keinen Lust mehr auf die damit verbundene Arbeit und gibt den Betrieb ganz auf.
In Osteuropa gibt es hundertausende Kleinlandwirte, die meist aus Altersgründen keinen anderen Job mehr finden und sich deshalb mit ihren Subsistenzbetrieben durchschlagen, solange sie körperlich noch können. Davon werden 80 bis 90% beim nächsten Generationswechsel verschwinden.
Wenn du die alle rausfilterst und dich auf die Betriebe konzentrierst, die (egal ob im Neben- oder Haupterwerb) wirklich Geld verdienen wollen, dürfte die durchschnittliche Betriebsgröße europaweit heute schon über 50 ha liegen.
gedaechtnisbuero hat geschrieben:Da steht, dass eine schrittweise Umorientierung auf die Bereitstellung so genannter öffentlicher Güter durch die Landwirte, wie Umweltschutz, Schutz der Kulturlandschaften und der dörflichen Gemeinschaften stattfindet. Tatsächlich kann man wohl Prämien erhalten, ohne besonders produktiv zu sein, allein für die Pflege der eigenen Wiesen und Äcker.
Welche Chance diese Umorientierung auf eine Landwirtschafts-Kultur jenseits der Agrarindustrie hat, soll auch Thema meiner Arbeit werden.
Ich habe genau so einen Betrieb im Nebenerwerb und sehe das sehr zwiespältig.
Wenn du auf der Einnahmenseite großteils auf die EU-Ausgleichszahlungen und die staatlichen Mittel für die Kulturlandschaftspflege und den Vertragsnaturschutz abhängig bist, dann bist du wirschatlich voll und ganz staatlichen Entscheidungen ausgeliefert. Und wie schnell sich da die Fähnchen im Wind drehen, zeigt nicht nur die Geschichte der EU-Agarpolitik, sondern z.B. auch die Entwicklung bei den regenerativen Energien. Eine Flaute in den öffentlichen Kassen (die durch das Euro-Chaos jederzeit über Nacht entstehen kann) oder eine politischer Machtwechsel, und die wirtschaftliche Grundlage des Betriebes ist in kürzester Zeit dahin.
In Bayern z.B. liegen dieses Jahr mehr als 3/4 aller Kulturlandschaftsprogramme für die Neuantragstellung auf Eis, weil der bayerischen Staat auf Entscheidungen zur Kofinanzierung aus Brüssel warten muss und daher keine neuen Verträge eingeht.
Die Verträge haben jeweils 5 Jahre Laufzeit. Bei meinen aktuellen Verträgen müsste ich unterschreiben, dass der Freistaat jederzeit die Zahlungen einstellen kann, ich aber trotzdem (also auch wenn ich kein Geld mehr erhalte) die vollen 5 Jahre sämtliche Auflagen einhalten muss. Und der bayerischer Staat macht das auch nicht aus Spaß sondern deshalb, weil er sonst die Kofinanzierungsmittel nach Bürssel zurückerstatten müsste. Halte ich den Vertrag nicht ein, muss ich sämtliche erhaltenen Mittel für den Vertragszeitraum zurückzahlen. Das kann auch anteilig passieren. Wenn mir ein Verpächter eine Fläche vor Ende des Kulapvertrages wegnimmt und diese vom Verpächter selbst oder durch einen anderen Pächter entgegen der mit mir vereinbaren Auflagen bewirtschaftet, dann muss ich für diese Fläche alles zurückzahlen.
Da diverse Kulap-Maßnahmen für den Gesamtbetrieb gelten, kann ich in der Zeit auch keine wesentlichen Änderungen an der Wirtschafsweise vornehmen. Also z.B. kann ich kein Grünland in Ackerland verwandeln, weil ich mir überlegt habe, lieber Getreide zu produzieren.
Wenn du dich an diese Programme bindest, hast du praktisch keine unternehmerische Freiheit mehr und bist finanziell auf Gedeih und Verderb abhängig.
Das als die große Chance für die kleinen Betriebe zu begreifen, fällt mir sehr schwer.
Als wirkliche Chance würde ich es ansehen, wenn die Entwicklung dahin gehen würde, dass ich wieder mit den erzeugten Agrarprodukten so viel Geld einnehmen könnte, dass sich der Betrieb rechnen würde. Und das kann ich mit einer derzeitigen Betriebsstruktur nicht annähernd.
Das können zur Zeit (abgesehen von einigen Nischen) nur sehr intensive Betriebe. Den Rhein entlang gibt es z.B. viele intensive Mastbetriebe, die heute schon für ihre Flächen Pachtzahlungen weit über dem Niveau der EU-Ausgleichszahlungen leisten müssen und können. Die haben also gar nichts von den Argarmitteln (abgesehen von den Prämien für ihre paar ha Eigenland) sondern reichen diese 1 zu 1 an die Verpächter durch. Denen würde wenig passieren, wenn diese Mittel über einen längeren Zeitraum abgeschmolzen würden. Sie würden einfach bei den nächsten Pachtrunden die Pachtpreise absenken müssen. Dafür hängen diese Betriebe zu einem guten Teil von der landwirtschaftlichen Investitionsförderung z.B. für Stallbauten ab, die für Kleinbetriebe kaum relevant ist, weil sie meist die Mindestinvestitionssummen nicht erreichen oder weil der Betriebsleiter bei Nebenerwerbsbetrieben keine offizielle landwirtschafltiche Ausbildung hat (wie in meinem Fall).

Ich bewirtschafte ca. 40 ha Grünland und 3 ha Wald.
13 ha (inkl. Wald) davon sind Eigentumsflächen, der Rest Pachtland.
ca. 30 ha des Grünlandes bewirtschafte ich mit staatlichen Kulturlandschaftspflege-Verträgen. Knapp 10 sind privatwirtschaftlich finanzierte Kulturlandschaftspflege. Das anfallende Gras wird durch Mutterkühe verwertet.
Der "Trick" bei der Sache ist, die Bewirtschaftungskosten so weit zu drücken, dass von den Mitteln aus der Landschaftspflege noch etwas übrig bleibt als Gewinn. Die erzeugten Rinder würden nicht mal annähernd die Kosten decken.

Eine große Hilfe für mich und andere Betriebe dieser Größe und Ausrichtung wäre es, wenn die bürokatischen Auflagen für die eigene Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung der Erzeugnisse deutlich reduziert würden. Es ist für mich z.B. völlig unwirtschaftlich einen eigenen Zerlegeraum nach EU-Vorschriften einzurichten, von einer eigenen Schlachtstätte ganz zu schweigen. Könnte, wie es früher üblich war, aus einfacher Hausschlachtung Produkte verkaufen, könnte ich meine Einnahmen für die erzeugten Produkte mindestens verdoppeln (damit wäre natürlich auch mehr Arbeit verbunden).
Und ich keine einen Menge Leute, die gerne solche Produkte aus einer normalen Hausschlachtung (ganz ohne den EU-Schlacht-Hygienekram) kaufen würden.
Die Eurokraten sind aber der Meinung, dass die Verbraucher derart dumm und unselbständig sind, dass sie nicht selber entscheiden dürfen, welche Produktions- und Hygienestandards die von Ihnen gekauften Produkte zu erfüllen haben.
Dabei wäre gerade diese kleinbäuerliche Erzeugung völlig transparent. Die Kunden könnten sich ja selber ansehen, was und wo mit ihren Lebensmitteln bei mir auf dem Hof passiert.
Und wer unbedingt seine Lebensmittel nach Eurokratenstandards erzeugt haben will, der kann doch jederzeit solche Lebensmittel kaufen. Niemand zwingt einen Verbraucher, sich mit mir auf dem Hof einzudecken. Es gibt im Nachbarort 3 Discounter und Edeka baut auch gerade wieder einen gigantischen Markt. Dann sind es 4 auf einem Haufen, die alle wunderbare EU-Ware verkaufen würden, auch wenn ich diese Standards nicht einhalten müsste.

Das wäre die einzige wirkliche Zukunftsperspektive für die Kleinbetriebe: Sie müssten wieder von dem Leben können, was sie produzieren.
Und die ständig neuen staatlichen Auflagen erreichen genau das Gegenteil. Die Betriebe rutschen immer tiefer in die Abhängigkeit vom Staat und dem Goodwill irgendwelcher Naturschutzorganisationen, etwas in kleinen Mengen zu produzieren wird immer unwirtschaftlicher und das Produzierte selber zu vermarkten wird ebenfalls immer unwirtschaftlicher.

gedaechtnisbuero
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#6

Beitrag von gedaechtnisbuero » Di 19. Mär 2013, 23:51

Vielen Dank für den ausführlichen Lagebericht!
Es ist also nicht so, dass von kleinen Landwirten die EU-Förderung tatsächlich als hilfreich wahrgenommen wird, weil auf der anderen Seite eine starke Abhängigkeit und Reglementierung steht?
Der direkte Marktzugang scheint durch die EU auch erheblich erschwert zu werden.
Was kostet eigentlich die Einrichtung eines Zerlegeraums? Für mich hört sich das so an, dass sehr viel Geld bei den Dienstleistern wie Schlachter und Tierärzten bleibt. Stimmt das?
Wieviele RInder können Sie pro Jahr eigentlich verkaufen und was wäre die kritische Größe, aber der man von der Rinderproduktion leben kann?
Haben Sie auch schon mal über spezielle Nischen nachgedacht, z.B. die Züchtung besonders hochwertiger und teurer Rinder?

Schöne Grüße

Sönke

utebo
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#7

Beitrag von utebo » Mi 20. Mär 2013, 02:58

Hallo Sönke,
Das was der Manfred beschrieben hat kann ich aus eigener Erfahrung auch für Irland bestätigen, wobei meine Erfahrung aus der Beratertätigkeit stammt; ich habe 20 Jahre lang (allerdings nicht Vollzeit) als Planer Landwirte ins irische Agrar-Umweltprogramm geplant und während der Programmlaufzeit betreut. Das Programm war zwar etwas anders gestrickt als das KULAP, aber das Grundprinzip ist dasselbe: Landwirte erhalten Gelder dafür, dass sie Leistungen erbringen (Umwelt-, Natur-, Tierschutz), die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen hinausgehen. Für viele der Bauern hier im Westen Irlands war das der Rettungsacker. Der Grossteil betreibt Landwirtschaft eh nur im Nebenerwerb und/oder lebt von der Substanz. Der Strukturwandel geht aber knallhart weiter; die Kleinen werden immer weniger, die Grossen absorbieren die aufgegebenen Flächen.
Du solltest unbedingt mit Lutz Ribbe, dem Agrarpolitik-Experten von Euronatur Kontakt aufnehmen; der beschäftigt sich seit Jahrzehnten instensivst mit der GAP http://www.euronatur.org/Lutz-Ribbe.1252.0.html .
Desgleichen Matthias Meissner vom WWF. Beide Organisationen arbeiten eng mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft zusammen http://www.abl-ev.de/. Wenn Du deren Politikanalysen, Stellungnahmen und Forderungen an die EU-Agrarpolitik liest, bekommst Du ein sehr gutes Bild davon, wie es um die "kleine Landwirtschaft" in D steht.

Gruss,
Ute :ziege:

holzgaser
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#8

Beitrag von holzgaser » Mi 20. Mär 2013, 09:16

Hallo!

Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft ........... ist nicht gewollt........

:verschw:

Die Entwicklung geht auf Machtkonzentration durch die wenigen Großen, da braucht es keine kleinen.......

Gruß holzgaser
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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#9

Beitrag von Dagmar » Mi 20. Mär 2013, 09:42

Hallo,

da kann einem ja langsam Angst und Bange werden.

Über viele Jahrhunderte war es doch so, daß die meisten Menschen entweder einen eigenen Garten, einige Kaninchen und Hühner und vielleicht ein kleines Schweinchen hatten. So war man in Notzeiten nicht abhängig von Verwandten oder dem "Staat". Die Kinder wußten noch, daß Kühe nicht Lila sind und haben akezptiert, daß der Braten der am Sonntag auf den Tisch kam, am Vortag noch gelebt hat.

Und heute: Viele Leute wissen kaum noch, woher die Lebensmittel kommen - außer das man die beim A...i, oder L...l , oder sonst einem Discounter kaufen kann. Und mittlerweile geht diese Tendenz sogar in die IT ein. Früher hatte man einen PC und da waren alle Daten drauf und wenn man die brauchte, konnte man (meist :pfeif: ) darauf zugreifen. Heute sind die Daten in der "Cloud" irgendwo auf der Welt und man ist davon abhängig, daß alles einwandfrei funktioniert.

Unsere Entscheidungsträger wie z.B. die Politiker besprechen dann unter sich, daß man z.B. in Zypern einfach mal die Menschen die sich mühsam ein paar Euros gespart hat (z.B. Altersvorsorge) teilweise enteignet. Ich glaube die sind selber richtig überrascht gewesen, wie das Volk auf diesen Plan reagiert hat. Schlimm ist aber, daß die mittlerweile so weit entfernt vom Durchschnittsmenschen sind, daß die damit wohl gar nicht gerechnet haben. Und diese "abgehobenen" Menschen, entscheiden für uns.

Wir haben und gestalten momentan ein System, was schon extrem anfällig ist und immer mehr wird. Selbst ein großer Stromausfall (Sonnensturm, EMP Schlag), oder eine große Naturkatastrophe, oder ein Finanzcrash kann uns vollkommen aus der Bahn werfen. Und das Schlimmste ist, daß das vielen Menschen einfach nicht bewußt ist oder das sie sich weigern, darüber nachzudenken.

Ich bin echt gespannt wieviel Jahre einer trügerischen Ruhe wir noch vor uns haben, bis irgendwann einmal irgendetwas passiert, was uns vollkommen aus der Bahn wirft.

Ich habe heute wohl wieder meinen "Schwarzsehertag" und ich hoffe, daß ich mit diesem Beitrag nicht den Thread kaputt mache. :rot:


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Re: Die Zukunft der kleinen Landwirtschaft

#10

Beitrag von Wayan » Mi 20. Mär 2013, 10:59

Dagmar hat geschrieben: Ich bin echt gespannt wieviel Jahre einer trügerischen Ruhe wir noch vor uns haben, bis irgendwann einmal irgendetwas passiert, was uns vollkommen aus der Bahn wirft.

Ich habe heute wohl wieder meinen "Schwarzsehertag" und ich hoffe, daß ich mit diesem Beitrag nicht den Thread kaputt mache. :rot:
Hallöchen,
ich kenne sehr viele Leute, mich eingeschlossen, die die EU als bürokratisches Monster mit Heerscharen hochbezahlter Gängelungsmitarbeiter wahrnehmen. Da werden auf der einen Seite Unsummen eingezogen, um auf der anderen Seite Unsummen mehr oder weniger sinnvoll zu verteilen.

Als effiziente Stelle, die Rahmenbedingungen absteckt, wäre sie wünschenswert, aber nicht so wie sie sich darstellt. Die Lobbyisten, egal aus welchem Bereich, auch aus der Landwirtschaft scheinen sich die Gesetze selbst zu machen. Deshalb profitiert die schädliche industielle Landwirtschaft und die traditionelle segensreiche, lokal verwurzelte Landwirtschaft hat das Nachsehen.

Ich glaube es liegt nicht nur am Wetter, dass wir heute Schwarzsehen, etwas Wahrheit ist dabei. Diese EU-Fehlkonstruktion bringt viele Probleme, welche auch durch Wahlen nicht zu lösen sind.
Bleibt also nur noch die Hoffnung, dass die Krisen sich soweit zuspitzen, bis ein Crash einen vernünftigen Neustart ermöglicht. :hmm:

W.
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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