Direktvermarktung

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Re: Direktvermarktung

#11

Beitrag von 65375 » Fr 28. Dez 2012, 14:01

Olaf hat geschrieben: Nachfragen bei Ämtern ist auch oft ne gute Option, nach einer Stunde rumtelefonieren weiss ich, dass ich Wachteleier im Gegensatz zu Hühnereiern im warsten Sinne des Wortes "überall" verkaufen darf.
Olaf
Hat auf den Ämtern auch jemand erklârt, warum da unterschieden wird?!

Hier verkauft ein Paar aus dem großen Garten an vielbefahrener Straße Obst und Gemüse aller Art. Vermutlich alles gespritzt. Außerdem unreif abgerissen.
Das Schild ist allerdings am Gartenhüttchen auf dem Grundstück befestigt, obwohl sich der Grünstreifen davor für einen hübschen Tisch anbieten würde.

Adjua
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Re: Direktvermarktung

#12

Beitrag von Adjua » Fr 28. Dez 2012, 14:05

dasebastian hat geschrieben:Hallo hier vor allem an uns Österreicher,

kennt jemand die genaue Rechtsgrundlage IN ÖSTERREICH für die Direktvermarktung (Ab Hof bzw. Marktstand) des eigenen Gemüses aus dem Hausgarten? Wir haben hier keinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb angemeldet, aber doch einiges an Gartenfläche bzw. die Möglichkeit, noch etwas zu pachten. Das ganze (ausschließlich Frischgemüse) würden wir natürlich biologisch produzieren, ist eh klar.

Jetzt stellt sich nur die Frage, geht das relativ einfach oder ist das dann wieder ein unglaublicher Zertifizierungsaufwand mit regelmäßigen Kontrollen und dem ganzen Schnickschnack?

Hat hier im Forum schon jemand Erfahrungen damit in Österreich? Wir wären ja kein großer Gemüsebetrieb sondern einfach (erweiteter) Hausgarten, da solls auch einfach bleiben.

Liebe Grüße
Sebastian
Bei unserem Wochenmarkt (Österreich) ist das so, dass die Leute, die Stände haben, oft was von anderen mit verkaufen, die keine Stände haben. Die Fleischfrau hat Hühner von einem, von dem sie weiss, dass er nachhaltig, tierfreundlich aber nicht biozertifiziert produziert (supergute Hühnchen), die Honigfrau nimmt Eier vom Nachbarbauern mit, der Biogärtner hat auch oft Sachen von anderen ... Wenn unterm Strich für beide Seiten was übrigbleibt, finde ich es eine gute Option, sich mit anderen Direktvermarktern zuzsammenzutun ... Oder mit Marktfahrern.

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Re: Direktvermarktung

#13

Beitrag von Olaf » Fr 28. Dez 2012, 14:51

Hat auf den Ämtern auch jemand erklârt, warum da unterschieden wird?!
Ja. Das ist in Dtschld., zumindest in BRB das "Amt für Lebensmittelhygiene und Tiergesundheit".
----
Wachteleier sind aus der Eiervermarktungsordnung (heisst das so?) ausdrücklich ausgeklammert.
Also gibt es keine Verordnung für die Vermarktung von Wachteleiern, weil eine für Wachteleier explizit gibt es auch nicht.
Und wenn es keine gibt, so die Dame wörtlich: " können Sie damit machen was Sie wollen...."
Olaf
Edit: Bei Met scheint es ähnlich zu sein. Er ist kein Wein, kein Fruchtwein, kein Sekt und kein Bier. Es scheint für ihn keine Verordnung zu geben. Ab 10% Fruchtsaft wird er zum Fruchtwein und unterliegt damit den Bestimmungen von Fruchtwein. Vorher aber nicht. Das hab ich aber nur angelesen, da würde ich die Dame ggf. noch mal befragen.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Direktvermarktung

#14

Beitrag von 65375 » Fr 28. Dez 2012, 15:55

Adjua hat geschrieben:Bei unserem Wochenmarkt (Österreich) ist das so, dass die Leute, die Stände haben, oft was von anderen mit verkaufen, die keine Stände haben. Die Fleischfrau hat Hühner von einem, von dem sie weiss, dass er nachhaltig, tierfreundlich aber nicht biozertifiziert produziert (supergute Hühnchen), die Honigfrau nimmt Eier vom Nachbarbauern mit, der Biogärtner hat auch oft Sachen von anderen ... Wenn unterm Strich für beide Seiten was übrigbleibt, finde ich es eine gute Option, sich mit anderen Direktvermarktern zuzsammenzutun ... Oder mit Marktfahrern.
Das scheint mir ein sinnvolles Konzept. Meine Milchfrau hat seinerzeit auch mal meine Eier mitverkauft, sogar ohne Aufschlag, nur damit ihre Kunden nicht ohne Eier heimgehen mußten. Und ich hatte keinen Aufwand, außer beim Milchholen die Eier über die Straße zu tragen.

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Re: Direktvermarktung

#15

Beitrag von dasebastian » Sa 5. Jan 2013, 13:41

Danke mal hier für den Haufen Antworten.

Nein nein, das alles wollen wir nicht auf drei ha ausdehnen, auch bei der Pacht würden wir nur so um die 3000m2 nehmen, wir wollen ja nicht hauptberuflich davon leben, das ganze soll nur TEIL unseres eigenen Wirtschaftskreislaufes werden. Deshalb auch nur Frischgemüse, unverarbeitet. Alles andere würde zu groß/aufwendig werden. Gewerbeanmeldung bin ich sehr skeptisch, war selber die letzten Jahre selbständig, jeder, der hier schon mal mit der SVA zu tun hatte, wird wissen, worauf ich raus will, die sind wirklich hart, da ist das Finanzamt ein Lercherlschas dagegen.

Eben, es ging um reinen "unverzettelten unzertifizierten Nebenerwerb", so quasi Überschuss aus dem mehr oder weniger eigenen Garten halt. Der Grundtenor hier scheint mir da doch eher positiv, einfach mal vorsichtig nachfragen bzw. einfach machen. Landwirtschaftlichen Betrieb will ich eigentlich auch nicht anmelden, will ja kein Landwirt sein, sprich diversen Beamten in Kammern und Behörden ihren Job bezahlen sondern selbst versorgen... ach Kinder, es ist alles sehr kompliziert... (oder vielleicht auch nicht) ;)

Sebastian
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Re: Direktvermarktung

#16

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 5. Jan 2013, 15:28

bei 3000 qm brauchst du dir gewerberechtlich/absatztechnisch über gar nix weiter gedanken machen. das fällt unter privatvergnügen.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Direktvermarktung

#17

Beitrag von dasebastian » Sa 5. Jan 2013, 16:36

Genau das wollt ich eigentlich wissen & so solls ja auch sein. Ausgezeichnet!
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Re: Direktvermarktung

#18

Beitrag von mike2208 » Do 29. Jun 2017, 07:35

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und benötige eure Erfahrungen bzw. eure Hilfe bei der Direktvermarktung!

Wohne in Niederösterreich und ziehe hobbymässig seit 2 Jahren im Freiland auf ca. 2000qm in erster Linie zur Selbstversorgung mein Biogemüse. Da ich dieses Jahr einen riesigen Folientunnel mit 20x8m bekommen habe und hier nun ca. 250 Stk. Gurken, Tomaten und Paprikapflanzen stehen, spiele ich schon länger mit dem Gedanken, mein Gemüse zu verkaufen, also mit Gewinnabsicht!

Ich habe einen regulären Job und will also nebenbei was dazuverdienen, auch möchte ich meine Restaurants im Ort versorgen, da diese auch von dieser Idee begeistert sind, daher benötige ich also irgendwas offizielles.
Da ich schon mal eine eigene Firma hatte und keine gute Erfahrung mit SVA, Finanzamt und co. gemacht habe, würde ich gerne nur mehr neben meinem Job was kleines machen, da sich dabei die fixen Zahlungen in Grenzen halten!

Erkundigt habe ich mich schon mal bei WKÖ und LLK aber keiner hat mir wirklich genau sagen können, so und so siehts aus und das und das muss ich machen, also typisch wie immer bei den ganzen Ämtern....

Deshalb meine Frage an euch erfahrene hier:

Was kommt oder könnte auf mich zukommen, wenn ich das oben beschriebene machen wollen würde! Wo müsste ich was melden und/oder anmelden, was wären meine Fixkosten, was muss ich beachten, und und und?

Vielen Dank für eure Antworten!!
LG Chris

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Re: Direktvermarktung

#19

Beitrag von bienengarten » Fr 30. Jun 2017, 09:23

Ich weiß nicht wie es in Österreich ist aber in Deutschland kommst du da um einen Gewerbeschein nicht drum rum. Zumindestens ein Kleingewerbe müsste man hier wohl anmelden.Da hängt dann wieder das Finanzamt mit dran und die BG will dann bestimmt auch noch mit ins Boot.
In Deutschland liegt die Grenze für die BG bei glaube ich 2500 m2 ab da ist man hier versicherungspflichtig.Wie es bei gewerblicher Nutzung aussieht kann ich nicht sagen.
Ich zahle für meine knapp 3000 m2 an die BG rund 80 Euro im Jahr, habe aber den Vorteil das meine Bienen unter Hobbyimkerei fallen und ich kein Gewerbe anzumelden brauche.
Der Weg zur Quelle führt gegen den Strom.....

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Re: Direktvermarktung

#20

Beitrag von mike2208 » Fr 30. Jun 2017, 12:12

Hallo,

danke für deine Antwort!

Also Gewerbeschein wäre noch vorhanden, ich habe damals "Handel" angemeldet aber ist mom. auf ruhend gemeldet! Ich habe letztens bei der Wirtschaftskammer angerufen und die haben mir gesagt, dass ich kein Gewerbe anmelden muss bei Verkauf von Urprodukten, aber beim Finanzamt muss ich was melden....

Dann mal bei der Landwirtschaftskammer angerufen, die haben gesagt ich muss das und das anmelden, ich weiss nicht mehr wem oder was ich glauben soll ....

LG Chris

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