Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

Olaf
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Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#1

Beitrag von Olaf » So 1. Apr 2012, 20:32

Moin,
seit gestern ist der Wachteleierverkauf "angelaufen". :motz:
Also:
Wir haben den Stand erst am frühen Nachmittag rausgestellt.
( Die Welt, im speziellen MS (neue Office-Version), Hewlwett-Packard (Mäander beim Ausdruck) und Tesa (Tesafilm, der nicht klebt und vor der Zeit alle ist) hatte sich gegen mich verschworen.)
Dann noch der Wind, der den Regenschirm erst wegfliegen ließ und dann das Stahlrohr im Boden umgedrückt hat.
Naja.
Frech kommt weiter, dachten wir und haben erst mal 4 Euronen ausgepreist.
Gegen abend hat jemand eine Schachtel gekauft.
Das war es dann aber auch schon.
--------
Heute:
Ich wollt es beizeiten rausstellen, aber da kam erst mal ein ehemaliger Klassenkamerad meiner Frau, aus Bonn! Sie würden hier grad wieder mal Urlaub machen, die Leute wüßten ja gar nicht, wie schön das hier sei. Naja, wir haben uns sehr gefreut, eine Schachtel Eier mußte er auch mitnehmen für die Kinder. Dann kam der Nachbar, wieder festgelabert und so stand das Ding erst mittags draußen.
Kein Mensch kaufte was.
4 Euro doch zu fett? Ich würde es nicht ausgeben. 3,50 Euro.
Und, ein anderer Gedanke, es ist vielleicht blöd, den Preis auf die Verpackung zu schreiben. Wer es nämlich verschenken will, hatt dann ein Problem.
Also ein weiteres Schild gemacht und auf den Tisch geklebt, die Packungen gegen unbeschriftete ausgetauscht.
Dann kam ich auf die Idee, dass man wenigstens draufschreiben sollte, dass das Futter antibiotika- und kokziodiosemittelfrei ist. Neues Schild. In dem Augenblick, als ichs tauschen wollte hat jemand die 2 Schachteln gekauft, die draußen standen.
Das war es dann auch schon für heute.
---------
Ja. Wir pokern an der oberen Preisgrenze.
Für 3 Euro, das wissen wir vom letzten Jahr, werden wir das problemlos los. Und da unsere Wachteln nur eineinhalb Schachtel am Tag schaffen können wir die Sache entspannt angehen. Feste Abnehmer haben wir auch noch, die zahlen dann natürlich deutlich weniger.
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Morgen macht meine Frau die Flyer fertig, Text hab ich schon geschrieben, Fotos sind gemacht (die Schafmelkerwachteln sind sehr fotogen, erstens hübsch und zweitens natürlich kein bisschen scheu.) Das Schild für´n Zaun ist spätestens übermorgen fertig.
Und Futter für einen Monat haben die ja am WE fast schon verdient....
Reich werden wir auch davon nicht, aber irgendwie macht es trotzdem Spaß.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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rheinländerin

Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#2

Beitrag von rheinländerin » So 1. Apr 2012, 20:45

Schön wenns klappt.
Wie viele Eier sind denn in einer Schachtel? Ich verkaufe 12 Stück für 2 Euro an der Strasse, mehr sind die wenigsten bereit zu zahlen, bei Net*o gibts die gleiche Menge für 1,99.

Ich weiss nicht ob das deutschlandweit einheitlich ist, aber ich habe bevor ich die Eier verkauft habe beim Veterinäramt angerufen und gefragt, ob ich das machen darf. Ja, darf man, solange es keine riesigen Mengen sind und solange man nur an Privatleute verkauft, mir wurde aber auch gesagt, dass ich nichts von meiner Haltung und Fütterung dazu schreiben darf. Nur einen Zettel mit Legedatum und Hinweis zur Haltbarkeit....sonst hätte ich nämlich auch was von artgerechter Volierenhaltung und Biofutter dazugeschrieben.

Olaf
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#3

Beitrag von Olaf » So 1. Apr 2012, 20:53

mir wurde aber auch gesagt, dass ich nichts von meiner Haltung und Fütterung dazu schreiben darf. Nur einen Zettel mit Legedatum und Hinweis zur Haltbarkeit....sonst hätte ich nämlich auch was von artgerechter Volierenhaltung und Biofutter dazugeschrieben
Oh!
Das wäre interessant, weil genau das haben wir vor. Ich muß ja den höheren Preis gegenüber dem Supermarkt irgendwie rechtfertigen.
Ist schon ein komisches Land, in dem wir wohnen.... :motz:
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » So 1. Apr 2012, 21:41

:lol: Olaf, du darfst aber unbegrenzt Flyer machen, wo du deine Haltungsbedingungen genau beschreibst - die dürfen nur nicht ZU den Eiern gepackt werden, sondern laufen unter Info-Material zum Hof..... :pfeif:
Außerdem wäre es zielführend, wenn du diese Flyer räumlich mindestens 20cm von den Eiern entfernt plazierst, so daß kein räumlicher Zusammenhang besteht, sondern es ein Service für Kunden ohne Internetanschluß ist. :pfeif:
Und so weiter - sei kreativ.... :daumen: :engel:
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Olaf
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#5

Beitrag von Olaf » So 1. Apr 2012, 22:37

wenn du diese Flyer räumlich mindestens 20cm von den Eiern entfernt plazierst, so daß kein räumlicher Zusammenhang besteht
Ich könnt Dich knuddeln, solche Feinheiten mag ich :lol:
Olaf
OT: Zielführend ist bei mir auf der Arbeit zum Modewort geworden.
"Wir arbeiten zielführend an..."
Ich denk dann immer: "Wie habt ihr denn bislang gearbeitet..?" :daumen:
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#6

Beitrag von Thomas/V. » So 1. Apr 2012, 23:03

Hi, Olaf!

Gratulation! Das funzt doch am ersten Tag ganz gut!
Bei mir hat es meistens ein paar Tage gedauert, bis sich jemand getraut hat, zu klingeln (ich hänge nur ein Schild an der Straße auf, wenn ich Eier übrig habe).
Zur Kennzeichnung hat Sabine schon richtig geantwortet. Du darfst natürlich hinschreiben, womit Du fütterst, oder was nicht im Futter ist. Aber nicht z.B. "Bio" draufschreiben, wenn Du kein zertifizierter Bio-Hof bist.
Ich habe nur "Frische Freilandeier" drauf geschrieben, ob die Bio oder sonstwas sind, interessiert die Leute hier sowieso nicht.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » So 1. Apr 2012, 23:11

OT: Zielführend ist bei mir auf der Arbeit zum Modewort geworden.
"Wir arbeiten zielführend an..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Buzzword-Bingo :haha: :mrgreen: :haha:
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#8

Beitrag von Olaf » So 1. Apr 2012, 23:13

und noch @ Rheinländerin.
Ich will mit Netto oder wem auch immer nicht konkurieren.
Lieber geb ich es dem Hund als dass ich die für 2 Euro verkaufe. Wir sind am Rand von Berlin natürlich etwas privilegiert. Da fahren Leute mit Geld und Langerweile vorbei.
(Was schönes mitgebracht aus der Provinz? -Klar, gibts aber nicht geschenkt....)
Zumindest meine Frau hat die Haltung von den "Industriewachteln" gesehen. Ich kanns mir vorstellen, als alter Landtechniker.
Wer sowas essen mag: Nur zu!
Wenn das nicht funzt, unsre Nachbarin kauft uns sämtliche Schlachttiere ab.
Ich will es einfach mal wissen *lach*
Olaf
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Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#9

Beitrag von Olaf » So 1. Apr 2012, 23:27

Hi Thomas,
Aber nicht z.B. "Bio" draufschreiben,
ja, das ist schon klar.
Ist es ja auch nicht.
Im Spaß hab ich noch zu meiner Frau gesagt, soll ich noch was drauf schreiben, dass das mit genverändertem Mais- und Sojaschrot hergestellt wurde?
Ist zumindest besser, als was der Discounter anbietet, und wir essen es selbst.....
Und ich schäm mich nicht für das, was ich verkaufe.
Andere müssten es.
LG
Olaf
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murmel

Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#10

Beitrag von murmel » Mo 2. Apr 2012, 10:41

also, frag ich hier nochmal:
was brauch ich, für den "straßenverkauf" für (behördliche) vorraussetzungen ?
gewerbeschein?
... und was ist, wenn ich gegen "spende" abgebe (also betrifft jetzt nur unverarbeitetes ) - darf man das ?
vielen dank schon mal,
punky

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