Das Schnitzel bekommt einen Namen

[ronja]

Vielleicht möchte der Ein oder Andere diese Geschäftsidee aufnehmen:

Das Schwein bestimmt das Bewusstsein

Es geht um zwei Leute, die Fleisch und Wurst mit Namen und Foto des Tieres verkaufen. Ich denke, dieses Konzept würde sich gerade gut verkaufen.

[Olaf]

Ich finde das genial!
Ich tendiere auch sehr dazu, die Hälfte an Fleisch zu fressen und dafür das doppelte zu bezahlen. Und das ist hier fast um die Ecke, ich könnt mir meine Wurst auch vorher angucken. Alternativ Webcam, find ich auch gut.
Ich schrieb das hier schon mal irgendwo, ich schlachte meine Ziegen auch (selbst und auf der Koppel), schweren Herzens aber guten Gewissens. Und ich gehe sehr respektvoll um mit dem Fleisch.
So muß das laufen. Das gefällt mir. Dass Fleisch nicht mehr anonym aus der TK kommt.
Vielleicht find sich ja doch noch ein gutes Ende, aber die Weltbevölkerung kan man auf die Tour nicht ernähren.....
*grübel*
Olaf

[kleinesLicht]

Ich schrieb das hier schon mal irgendwo, ich schlachte meine Ziegen auch (selbst und auf der Koppel), schweren Herzens aber guten Gewissens. Und ich gehe sehr respektvoll um mit dem Fleisch.
So muß das laufen. Das gefällt mir. Dass Fleisch nicht mehr anonym aus der TK kommt.

Ja, das ist auch unser Ansatz! Naechstes Wochenende werden die Kaninchen geschlachtet, die ich selbst aufgezogen habe. Ich weiss schon, was ich alles aus dem Fleisch mache, aber ein ein mulmiges Gefuehl habe ich doch, dabei schlachte ich nicht mal selber, ich bin noch nicht mal da. Gewoehnt man sich ans Schlachten?

[marion]

Gewoehnt man sich ans Schlachten?

[/quote]

Die Antwort mag relativ sein, denn jeder Mensch ist anders: Für mich ein klares Nein. Ich hab mich damals nie daran gewöhnt und es war immer ein Drama für mich, wenn unsere Tiere geschlachtet wurden. Gut...ich hab, glaube ich, ein anderes Verhältniss zu Tieren als der "normale" Mensch und Tiere zu essen, die ich kannte, ist für mich ein Graus. Wie es heute wäre, weiß ich nicht, aber ich glaube, dass das heutzutage nicht anders wäre. Damals wurde dadurch warscheinlich schon als Kind der Grundstein für eine spätere, sehr schwere, Essstörung gelegt. (Diese ist seid einigen Jahren behoben und ich wiege nun vernünftige 51kg und nicht mehr 35kg.)
Wie gesagt, das Gewöhnen ist relativ, da wir Menschen ja GsD verschieden sind. Achtet vielleicht dennoch auf eure Kinder und zwingt sie ja nicht zum essen ihrer Freunde ( kleiner Herzenswunsch von mir an euch).

Liebe Grüße,
Marion

[Olaf]

dabei schlachte ich nicht mal selber, ich bin noch nicht mal da. Gewoehnt man sich ans Schlachten?

Ja. Leider möcht ich fast anfügen. Wir machen das auch erst das 3. Jahr, routiniert möcht ich das nicht nennen.
Meine Frau hat sich sonst immer in die Küche verdrückt und hatte mindestens feuchte Augen, nur weil sie das Bolzenschussgerät gehört hat.
Dieses Jahr hat sie mitgeholfen, weil wir alle 3 Jungtiere auf einmal geschlachtet haben. Und 2 davon hatten sogar Namen, weil wir erst einen anderen Plan hatten. Den 3. hat die Mutter erst nicht angenommen, da hab ich einen ganzen Tag drum gekämpft und er hat mich mehr als die andern für seinen Freund gehalten.
----------
Mein Freund, der mich sozusagen angelernt hat nimmt dafür kein Geld, aber er wird fast immer von uns eingeladen, wenns was von den Tieren gibt.
Und ehrlich gesagt, die paar (Milch-)Zicken bringen uns auch nicht übers Jahr, aber es hat unsern Bezug zum Fleisch wesentlich verändert und wir kaufen unser FLeisch ausschließlich beim Metzger 2 Dörfer weiter, der wirklich alles noch selbst schlachtet und nie mehr im Supermarkt.
Auf den ersten Blick ist der etwas teurer, spätestens wenn man sieht, wie das Supermarktfleisch erst mal Wasser verliert relativiert sich das.
Und dieses Jahr denken wir noch über Fleischschafe nach.
Da unsere Fläche aber nicht reicht, o.g. Freund aber noch ein paar 1000m2 hätte planen wir ein Gemeinschaftsprojekt:
Er fährt am WE oft und gern mit seinem Wohnmobil weg, wir sind üblicherweise zu Hause. Die zwei oder dreimal im Jahr, die wir weg sind kümmert er sich eh schon alle Jahre um unsere Tiere. So klappt das doch! Können wir bei ihm noch paar Schafe großziehen und so zu ehrlichem Fleisch kommen.
Wie auch immer: Ich find es richtig, wenn das Tier aus der Anonymität heraus kommt. Deswegen find ich die Ausgangsidee gut, denn nicht jeder kann selbst Tiere halten. Aber das Schitzel kommt eben nicht eingeschweißt auf Styropor auf die Welt, wei manch einer gerne glauben möchte.
LG
Olaf

[Olaf]

Die Beiträge haben sich überlagert.
Natürlich zwingen wir niemanden, das Fleisch zu essen, meine Tochter weigert sich strikt, und ich hab ihr auch zugesichert, ihr nix unterzujubeln davon. Die Schweine vom Hof der Eltern ihres Freundes (puh) isst sie aber schon. Beruhigend.
Der Sohn meiner Frau hat schon im ersten Jahr wie selbstverständlich mitgeholfen, da hat er mich beeindruckt.
Ich finde das eben NICHT richtig, das an andere Leute und anonyme Tiere zu delegieren. Das endet dann in Massenhaltung und langen Transporten und dem Preis als einzigem Verkaufsargument. Das Leben ist kein Ponyhof.
Nachvollziehbar ist es mir schon, und Spaß macht es mir wirklich nicht, aber es ist fair dem Tier gegenüber.

[kleinesLicht]

Hallo Marion,

Auch bei uns wird niemand zum Essen gezwungen, oder jemandem etwas untergejubelt. Der Grosse hat keinen Bezug zu den Tieren und die Kleine kann noch nicht nachvollziehen, wer oder was da auf dem Tisch liegt. Meine Elfjaehrige kann selbst entscheiden.

Wir mussten im Sommer eins unserer Huehner notschlachten. Zum Glueck ist unser Nachbar Jaeger, er hat das uebernommen, mein Mann hat zugesehen. Gerupft hat er dann unter meiner Anleitung (hab ich als Teenager oft genug gemacht). Meiner Elfjaehrigen, die an alle Tiere Namen verteilt hat, habe ich dann erklErt, warum und weshalb und so und ihr angeboten, sie koenne beim Ausnehmen zuschauen. Besserer Bio-Unterricht sozusagen. Erst wollte sie anfangen, lamentierend zu trauern, hat sich aber dann doch - neugierig, wie sie ist - die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Darueber, dass sie die Fuesse unbedingt mit in die Schule nehmen wollte, war ICH dann echt entsetzt, aber... Warum nicht?

Das Schlachten der Kaninchen uebernimmt mein Mann, zusammen mit einem Freund, der damit Erfahrung hat.

[Benutzer 146 gelöscht]

...es gibt allerdings auch Leute, die NENNEN ihr Schwein "Schnitzel"

[Nicki]

Gleich kommt um 17Uhr auf ARD W-Wissen => Ende der Schnitzeljagd - Alternativen zum Billigfleisch

Bin mal gespannt, was da so vorgestellt wird.

Ich finde die Idee jedenfalls sehr gut, dem Schnitzel eine Identität zu geben.

Auf Fleisch verzichten.... da tun wir uns schon schwer mit. Wir haben unseren Fleischkonsum eingeschränkt und
verändert. Aber ganz drauf verzichten....

Bewusst darauf zu achten, dass das "Schnitzel" vorher ein artgerechtes und schönes Leben hatte, finde ich eine sehr wichtig.

Ich tendiere auch sehr dazu, die Hälfte an Fleisch zu fressen und dafür das doppelte zu bezahlen.

So sehen wir das auch.

Und wenn es Konsumenten bewusst wird, für was sie da bezahlen, werden vielleicht auch mehr Menschen zu dieser Haltung finden.

[sybille]

Und wenn es Konsumenten bewusst wird, für was sie da bezahlen, werden vielleicht auch mehr Menschen zu dieser Haltung finden.

Es sollte mittlerweile aber jedem Konsumenten bewußt sein, für was er bezahlt. Nämlich, das er für billig Geld nur billige Ware erhält.
Schlachten und Kinder? Ich denke, das liegt sehr viel an dem Umgang mit dem Schlachten. Bei uns zuhause wurde ums Schlachten kein großes Gedönse gemacht. Das war halt so. Normal! So sind meine Geschwister und ich aufgewachsen, haben auch z.T. mitgeholfen und so ein Verhältnis haben wir auch dazu.