Darf man das?
Darf man das?
Liebe Foren-Gemeinde,
kaum angemeldet, komme ich auch schon mit einer Frage ums Eck…
Ich bin seit einigen Jahren leidenschaftliche Marmeladenköchin. Nur kann ich all das Fabrizierte beim besten Willen nicht selbst vertilgen. Und auch Geschenke und Mitbringsel leeren meine Marmeladenregale nicht gänzlich. Nun meine Frage: kann ich Marmelade im Netz zum Tausch anbieten? Oder funktioniert das nicht, weil es ein Lebensmittel ist und dafür bestimmte Auflagen erfüllt werden müssen?
Ganz lieben Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
Astrid
kaum angemeldet, komme ich auch schon mit einer Frage ums Eck…
Ich bin seit einigen Jahren leidenschaftliche Marmeladenköchin. Nur kann ich all das Fabrizierte beim besten Willen nicht selbst vertilgen. Und auch Geschenke und Mitbringsel leeren meine Marmeladenregale nicht gänzlich. Nun meine Frage: kann ich Marmelade im Netz zum Tausch anbieten? Oder funktioniert das nicht, weil es ein Lebensmittel ist und dafür bestimmte Auflagen erfüllt werden müssen?
Ganz lieben Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
Astrid
Re: Darf man das?
so bald du etwas in den Handel bringst, unterliegst du ( du wirst es schon geahn haben) den Gesetzen für diesen Handel. Eigentlich gilt das auch schon für Geschenke (in Umlauf gebracht heist es dann) aber da ist halt so ne Grauzone.
Was genau das umfasst, weis ich nicht. Ein Gesundheitszeugniss gehört auf jedenfall dazu.
Ich wollte auch mal selbst gemachten Met verkaufen hab es dann aber gelassen als ich immer mehr und mehr erfuhr das da Auflagen und regelmäßige Kontrollen "drohen".
Ich habe aber auch erfahren das es wohl einfacher geht, wenn du die Produkte nur herstellst, und jemand der sowiso damit handelt den Verkauf für dich übernimmt.
genaueres weis ich aber auch nicht.
Grüße Rati
Was genau das umfasst, weis ich nicht. Ein Gesundheitszeugniss gehört auf jedenfall dazu.
Ich wollte auch mal selbst gemachten Met verkaufen hab es dann aber gelassen als ich immer mehr und mehr erfuhr das da Auflagen und regelmäßige Kontrollen "drohen".
Ich habe aber auch erfahren das es wohl einfacher geht, wenn du die Produkte nur herstellst, und jemand der sowiso damit handelt den Verkauf für dich übernimmt.
genaueres weis ich aber auch nicht.
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
[Einstürzende Neubauten 1996]
Re: Darf man das?
ich tausche auch manchmal selbsthergestellte gelees und kräutersalz gegen dinge, die ich nicht selber herstellen kann.
ich mache das in privaten foren
ich mache das in privaten foren
Re: Darf man das?
Infos dazu gibt es auf den Seiten der Landwirtschaftskammern, Stichwort Direktvermarktung.
Danach gelten immer und für jeden alle lebensmittelrechtlichen Bestimmungen. Und die sind hoch.
Geringe Ausnahmen gibt es nur für alterskassenpflichtige ldw Betriebe.
Und diesen Zustand der Alterkassenpflicht sollte der Selbstversorger scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Entweder man springt über die Hürde mit allen Auflagen, was aber so aufwendig und teuer ist, dass man es als "bischen nebenher" aus wirtschaftlicher Betrachtung komplett vergessen kann.
Oder man hält den Ball flach und bleibt auf der sicheren Seite: Abgabe (gegen wie auch immer geartetete Gegenleistung) nur im persönlich bekannten, vertrauenswürdigen Kreis und bitte nur Lebensmittel, die "sicher" sind - Konfitüre, genauer Fruchtaufstrich (!) ist da wohl denkbar unkompliziert.
Ist aber auch mindestens Steuerhinterziehung - ja, auch beim Tausch gegen Sachwerte.
Und halt Verstoß gegen Lebensmittelhygieneverordnung, Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, Verpackungsverordnung......
Wie gesagt: Bleib auf dem Lande und nähre dich redlich.
Auf dem Land geht anscheinend vieles.
In die Öffentlichkeit tragen sollte man das mMn nicht.
Landfrau
Danach gelten immer und für jeden alle lebensmittelrechtlichen Bestimmungen. Und die sind hoch.
Geringe Ausnahmen gibt es nur für alterskassenpflichtige ldw Betriebe.
Und diesen Zustand der Alterkassenpflicht sollte der Selbstversorger scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Entweder man springt über die Hürde mit allen Auflagen, was aber so aufwendig und teuer ist, dass man es als "bischen nebenher" aus wirtschaftlicher Betrachtung komplett vergessen kann.
Oder man hält den Ball flach und bleibt auf der sicheren Seite: Abgabe (gegen wie auch immer geartetete Gegenleistung) nur im persönlich bekannten, vertrauenswürdigen Kreis und bitte nur Lebensmittel, die "sicher" sind - Konfitüre, genauer Fruchtaufstrich (!) ist da wohl denkbar unkompliziert.
Ist aber auch mindestens Steuerhinterziehung - ja, auch beim Tausch gegen Sachwerte.
Und halt Verstoß gegen Lebensmittelhygieneverordnung, Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, Verpackungsverordnung......
Wie gesagt: Bleib auf dem Lande und nähre dich redlich.
Auf dem Land geht anscheinend vieles.
In die Öffentlichkeit tragen sollte man das mMn nicht.
Landfrau
Re: Darf man das?
Oh Mann... ich hatte schon befürchtet, dass das kompliziret ist.
Dann lasse ich mal besser die Finger davon.
*seufz*
Dann lasse ich mal besser die Finger davon.
*seufz*
Re: Darf man das?
In D ist alles kompliziert, wenn man sich auf den Pfaden von Bürokratie, Recht und Gesetz bewegen will.
Das lähmt und frustriert, so wie dich.
Manche sagen, das sei gewollt.
Familie, Nachbarn, Kollegen, Freunde - die Zukunft liegt in kleinen funktionierenden Strukturen mit gegenseitiger Unterstützung und ständigem Austausch von Leistungen.
Lieber dies aufbauen als sich an lebensmittelrechtlichen Bestimmungen die Zähne ausbeißen!
Viel Freude und Erfolg!
Landfrau
Das lähmt und frustriert, so wie dich.
Manche sagen, das sei gewollt.
Familie, Nachbarn, Kollegen, Freunde - die Zukunft liegt in kleinen funktionierenden Strukturen mit gegenseitiger Unterstützung und ständigem Austausch von Leistungen.
Lieber dies aufbauen als sich an lebensmittelrechtlichen Bestimmungen die Zähne ausbeißen!
Viel Freude und Erfolg!
Landfrau
- Little Joe
- Beiträge: 5240
- Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
- Familienstand: verpartnert
- Wohnort: Eifel Klimazone 7a
Re: Darf man das?
Astrid, gibts bei Euch sowas wie Strauswirtschaften? Wenn ja nimm Kontakt zu denen auf und frag nach ob sie deine Marmelade mit in ihren Verkauf nehmen, sie müssen diese dann allerdings als "hausgemacht" deklarieren.
viel Glück
viel Glück
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Re: Darf man das?
Natürlich darf man das...
und die Hürden sind auch gar nicht so hoch - zumindest im normalen Handel (Internet weiß ich nicht) - wie immer wieder behauptet wird!
Meine Frau ist Kräuterpädagogin: Neben der Veranstaltung von Kräuterführungen produziert sie Wildkräuter- & Wildfruchtprodukte und verkauft sie auf kleinen Märkten in der Region.
Die ganze Geschichte ist als (Klein-)Gewerbe angemeldet.
D.h. einmal zur Gemeinde - anmelden 20 € - Gewerbeschein
Da sie Lebensmittel produziert u.a. auch Fruchtaufstriche, war sie beim Gesundheitsamt zu einer "Hygienebelehrung"- kostet ca. 25. € - gibt eine Bescheinigung die sie jährlich unterschreiben muß.
Küchentechnisch gilt etwa das Gleiche wie bei Imkern - also saubere, aufgeräumte Küche... eigentlich das Maß an Sauberkeit das man privat & als Kunde überall erwartet.
Bis die Herren im weißen Kittel Kleingewerbe kontrollieren, müßen i.d.R. schon Beschwerden vorliegen.
Sicher sieht die Sache bei Frischfleisch, Eiern & Milchprodukten anders aus.
Sonst gelten die üblichen Bedingungen & Kennzeichnungen die handelsüblich sind... also Name, Anschrift Hersteller, MHD, Inhalt, Gewicht....
Durch das Gewerbe ist man IHK-Mitglied, zahlt aber als Kleingewerbe keine Beiträge... hat noch Vorteile - wie (Steuer-)Seminare der IHK, Großhandelskarte (allerdings ohne Mehrwertsteuerbefreiung)...
Je nachdem melden sich Berufsverbände -bei meiner Frau war es der Verband der Friedhofsgärtner ... auch da gelten Mindestumsätze bevor man etwas zahlen muß
Die Einnahmen muß man natürlich versteuern - aber man kann auch entsprechend Betriebskosten geltend machen
Fazit bisher nach gut 2 1/2 Jahren Gewerbe: keine Probleme
und die Hürden sind auch gar nicht so hoch - zumindest im normalen Handel (Internet weiß ich nicht) - wie immer wieder behauptet wird!
Meine Frau ist Kräuterpädagogin: Neben der Veranstaltung von Kräuterführungen produziert sie Wildkräuter- & Wildfruchtprodukte und verkauft sie auf kleinen Märkten in der Region.
Die ganze Geschichte ist als (Klein-)Gewerbe angemeldet.
D.h. einmal zur Gemeinde - anmelden 20 € - Gewerbeschein
Da sie Lebensmittel produziert u.a. auch Fruchtaufstriche, war sie beim Gesundheitsamt zu einer "Hygienebelehrung"- kostet ca. 25. € - gibt eine Bescheinigung die sie jährlich unterschreiben muß.
Küchentechnisch gilt etwa das Gleiche wie bei Imkern - also saubere, aufgeräumte Küche... eigentlich das Maß an Sauberkeit das man privat & als Kunde überall erwartet.
Bis die Herren im weißen Kittel Kleingewerbe kontrollieren, müßen i.d.R. schon Beschwerden vorliegen.
Sicher sieht die Sache bei Frischfleisch, Eiern & Milchprodukten anders aus.
Sonst gelten die üblichen Bedingungen & Kennzeichnungen die handelsüblich sind... also Name, Anschrift Hersteller, MHD, Inhalt, Gewicht....
Durch das Gewerbe ist man IHK-Mitglied, zahlt aber als Kleingewerbe keine Beiträge... hat noch Vorteile - wie (Steuer-)Seminare der IHK, Großhandelskarte (allerdings ohne Mehrwertsteuerbefreiung)...
Je nachdem melden sich Berufsverbände -bei meiner Frau war es der Verband der Friedhofsgärtner ... auch da gelten Mindestumsätze bevor man etwas zahlen muß
Die Einnahmen muß man natürlich versteuern - aber man kann auch entsprechend Betriebskosten geltend machen
Fazit bisher nach gut 2 1/2 Jahren Gewerbe: keine Probleme
Unkraut ist für alle da
Re: Darf man das?
Ich habe in der Sache vor zwei Jahren oder so beim Finanzamt angerufen:
Der Verkauf oder Tausch von Überschüssen aus dem eigenen Garten und der eigenen Vorratshaltung ist denen Schnurzpiepegal, weil da keinerlei Aussicht auf Gewinn besteht, wann man alle Kosten einrechnet.
Nur wenn es offensichtlich gewerbliche Züge annimmt, würden die sich einmischen.
Wenn du also das ganze Jahr jede Woche 50 kg Marmelade kochst und davon 49,5 kg verhökerst, dann fangen die an zu überlegen, ob nicht was zu holen ist.
Wenn du zur Saison ein paar Töpfe machst und einen Teil davon tauscht -> fürs Finanzamt kein Problem.
Die andere Frage ist die nach der Lebensmittelsicherheit.
Der Verkauf oder Tausch von Überschüssen aus dem eigenen Garten und der eigenen Vorratshaltung ist denen Schnurzpiepegal, weil da keinerlei Aussicht auf Gewinn besteht, wann man alle Kosten einrechnet.
Nur wenn es offensichtlich gewerbliche Züge annimmt, würden die sich einmischen.
Wenn du also das ganze Jahr jede Woche 50 kg Marmelade kochst und davon 49,5 kg verhökerst, dann fangen die an zu überlegen, ob nicht was zu holen ist.
Wenn du zur Saison ein paar Töpfe machst und einen Teil davon tauscht -> fürs Finanzamt kein Problem.
Die andere Frage ist die nach der Lebensmittelsicherheit.