Wirtschaftliche Kükenaufzucht

Zottelgeiss
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1726
Registriert: Mi 25. Jan 2012, 22:45
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#1

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 3. Jun 2017, 07:22

Moin, ich habe jetzt gerade die fünfte Glucke sitzen. Das ist ein bisschen doof. Leg ich denen Bruteier unter, muss ich diese erst mühsam organisieren, weiß nicht was ich kriege und hab außerdem noch die Hälfte Hähne dabei,die ich dann schlachten muss. Was ich nicht mehr machen möchte, weil ich ja die Handverletzung habe und das Verletzungsrisiko bei sinnvollem Arbeitstempo zu hoch ist. Kauf ich lieber smallfarmers Puten, da haben wir beide was davon :hhe:
Schiebe ich den Glucken Küken unter, können das bis zu 15 Stück sein (ich hab Brahmahennen). Dann hätte ich nur weibliche Tiere, die nach 5-6 Monaten legereif sind. Behalten kann ich so viele nicht, mir fehlt der Platz. (Brauchen könnte ich sie schon ;) )
Ich hab gerade so pi mal Daumen gerechnet, wenn ich den EK- Preis für die Küken nehme, berechnete Futtermenge umlege, Impfung, Fahrkosten/ Spritgeld und Flächenpacht noch NICHT reinnehme, komme ich bestenfalls auf eine Summe für die Aufzucht, die fast deckungsgleich ist mit dem VK- Preis für Junghennen vom Wagen.
Ich werde im August nochmal einen Schwung Glucken haben. Wenn ich denen Küken (Hybriden) unterschiebe, wären die im Februar, spätestens Anfang März legereif. (Dauert über Winter immer etwas länger, bis die in die Puschen kommen.) Guter Zeitpunkt zur Abgabe, aber rechnet sich nicht :ohoh: Mit Aussicht auf 6 Monate Stallpflicht auch keine planbare Option. Würde ich die Frühsommerküken nach drei bis vier Wochen abgeben, hätte ich weniger Kosten, würde aber nicht den Junghennenpreis nehmen können :hmm:
Futter bekomme ich von der Mühle auch auf Palette nicht günstiger als im Einzelverkauf.
Würde ich Rasseküken ziehen, hätte ich einen Bruteierpreis, der fast so hoch ist wie der Preis für Küken, und noch die Hälfte Hähne dabei, und keine berechenbare Ausschlupfrate.
Eigene Bruteier könnte ich höchstens bis Mitte März haben, dann muss ich den Hahn wegnehmen, damit ich wg. potentieller Lärmbelästigung keinen Ärger habe. Zu dieser Jahreszeit habe ich aber noch keine Glucken, die fangen immer etwa vier Wochen später an.

Ziel wäre, den Glucken jeweils bis zu 15 Küken unterzuschieben, ca. 40 Junghennen zu behalten und den Rest zu einem Preis zu verkaufen, der die Kosten für alle Küken komplett abdeckt, so das ich meine praktisch kostenfrei habe.

:aeh:
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

Zottelgeiss
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1726
Registriert: Mi 25. Jan 2012, 22:45
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#2

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 3. Jun 2017, 13:32

Hab die Nuss noch nicht geknackt.

Dafür hat mich heute der Geflügelhändler von unterwegs angerufen, wo ich denn bliebe, die hätten doch meine Küken dabei?! Gestern sagten sie mir, als ich sie bestellen wollte, sie hätten für heute keine mehr, aber wenn würden sie sich nochmal melden. Ja, vielen Dank für die Info. Musste so schnell wie möglich 20 km weiter die Küken holen, hab noch nicht mal ne Wärmelampe hier, und der ganz normale Wahnsinn mit individuellen Teenagerwünschen :roll: blieb dann auch noch an mir hängen, weil mein ganzer Tag geknackt wurde. Zum Glück ist meine Tochter fit mit Küken, die hat das hier alles übernommen und ich konnte mich um den nächsten Tagesordnungspunkt kümmern. (Ich habe das ganze Wochenende bis zu acht Teenies zu versorgen, an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten...)

Naja. Bis morgen abend hab ich ca. 40 Küken (wenn alle geschlüpft sind) und noch keinen Plan.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#3

Beitrag von Thomas/V. » Sa 3. Jun 2017, 15:14

"Wirtschaftlich" ist keine Hühnerhaltung, vor allem keine Kükenaufzucht.
Am ehesten bleibt noch was übrig, wenn man Legehennen-Hybriden legereif kauft, die 2 Jahre Eier legen läßt, die Eier verkauft, und dann schlachtet.
Alles andere kostet mehr als es einbringt (geldmäßig).
Die eigene Arbeitszeit gar nicht mitgerechnet.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Zottelgeiss
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1726
Registriert: Mi 25. Jan 2012, 22:45
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#4

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 3. Jun 2017, 15:28

Ja....ich weiß....Fakt ist, das die Glucken nicht wieder aufstehen, wenn sie erstmal sitzen. Das ich das "Entglucken" furchtbar finde (alle mir bekannten Methoden fallen für mich unter Tierquälerei) und das die Legeleistung immer dann absinkt (bei allen), wenn sich eine Glucke niederlässt.
Denk ich halt drüber nach, vielleicht hat ja jemand eine grandiose Idee, oder mir fällt selbst noch was ein. Wenn ich schon Arbeit damit habe, soll da auch was bei rumkommen.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#5

Beitrag von Adjua » Sa 3. Jun 2017, 18:38

Ich brüte Wachtelküken im Brutgerät. Bruteier sind meine eigenen, ausser Blutauffrischung ist gerade angesagt. Die Hähnchen essen wir (könnten wir gut verkaufen), die Eier der Hennen essen wir oder verkaufen sie. Das ist wirtschaftlicher als legereife Hennen kaufen und nicht viel Arbeit.

Meine Warzenenten brüten selber (Küken unterschieben ist nicht) allerdings haben die meistens eh mehr Küken als sie beaufsichtigen können (daher mindestens eine Woche Hausarrest am Anfang). Wir schlachten und rupfen die Erpel und ggf. überzählige Enten, bratfertig werden sie hier gut bezahlt. Das Rupfen ist halt ein Theater, wir denken über ein Rupfgerät nach.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#6

Beitrag von Thomas/V. » Sa 3. Jun 2017, 19:24

Zottelgeiss hat geschrieben:Ja....ich weiß....Fakt ist, das die Glucken nicht wieder aufstehen, wenn sie erstmal sitzen. Das ich das "Entglucken" furchtbar finde (alle mir bekannten Methoden fallen für mich unter Tierquälerei) und das die Legeleistung immer dann absinkt (bei allen), wenn sich eine Glucke niederlässt.
Denk ich halt drüber nach, vielleicht hat ja jemand eine grandiose Idee, oder mir fällt selbst noch was ein. Wenn ich schon Arbeit damit habe, soll da auch was bei rumkommen.
Hm, ich finde Entglucken nun nicht so schlimm. 3 Tage Einzelhaft...
Das die Legeleistung der anderen einbricht, wenn eine Glucke sitzt habe ich noch nie bemerkt. Ich hab grad eine, da quetschen sich sogar andere mit ins Nest.
Die muß ich wohl schon wieder entglucken, die hat schon seit dem Winter immer mal solche Anwandlungen.

Ansonsten werde ich aus Deinem ganzen Geschreibsel nicht richtig schlau, mir scheint, Du willst zu viel verschiendene Zwecke unter einen Hut kriegen, und das mit einem Patentrezept. ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#7

Beitrag von Adjua » Sa 3. Jun 2017, 19:35

Wozu hält man Brahmas eigentlich? Fleisch?

Zottelgeiss
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1726
Registriert: Mi 25. Jan 2012, 22:45
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#8

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 3. Jun 2017, 23:18

Die Brahma (also meine, weiß nicht ob das immer so ist) sind ausgeglichen, fliegen nicht, glucken zuverlässig, haben ein gutes Schlachtgewicht und sind nicht handscheu. Die Eierleistung ist gut, habe ca. 5 Eier pro Woche und Tier. Allerdings fällt auf, das die Legeleistung generell herunter geht, wenn die Mädels das Legenest besetzen. Meine Hühner akzeptieren jeweils nur eins, da gehen alle rein. Ich hab schon x-mal versucht, denen noch ein anderes Nest an bekannter Stelle anzubieten, nehmen sie nicht an. Lieber hocken sie aufeinander :lol:
Einzelhaft hab ich schon probiert, dauert nicht lange und sie sitzen wieder :roll: Am besten ist es, ihnen einfach Eier zu geben oder Küken und sie dann zu separieren.
Nach Schlachtgeflügel werde ich auch immer wieder gefragt. Das mache ich hier nicht (Stadt), früher hab ich Perlhühner für die Berufsschule gezogen und Masthähnchen auf Bestellung. Es ist nur so, da kriegt einer Bauchweh, und dann heißt es, das kommt von meinem Geflügel. Hab ich keinen Bock drauf. Schlachten an sich ist sowieso nichts mehr für mich. Ich brauche mindestens ne Dreiviertelstunde, eher eine Stunde pro Tier.
Patentrezept wäre toll :aeh:

Wahrscheinlich wird es so ein Rotationssystem, wie Thomas es beschrieben hat, nur gebe ich den Glucken Küken (weibliche).
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#9

Beitrag von Thomas/V. » So 4. Jun 2017, 08:00

Patentrezept wäre toll
Da bei mir die Schlachterei auch ziemlich mühseelig ist, schaffe ich die Hühner in einen kleinen Bio-Betrieb mit Selbstvermarktung. Die haben ein eigenes Schlachthaus und machen Lohnschlachterei. Denen gebe ich auch mein Geld lieber, damit sie als Bio-Betrieb überleben können.
Früh lebende Hühner hinschaffen, mittags küchenfertige abholen, im Keller abhängen lassen. Nächsten Tag alles einfrieren.
nur gebe ich den Glucken Küken (weibliche).
Woher nimmtman weibliche Eintagsküken? Und wie schiebt man ne Glucke Küken unter, wenn sie keine eigenen ausgebrütet hat?
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Wirtschaftliche Kükenaufzucht

#10

Beitrag von Adjua » So 4. Jun 2017, 10:03

Das Schlachten finde ich nicht mühsam, bloss das Rupfen. Daher denken wir über eine gute Rupfmaschine nach.

Antworten

Zurück zu „Vermarktung, Geld verdienen“