Honig - Vermarktung

bienengarten
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Honig - Vermarktung

#1

Beitrag von bienengarten » Mo 11. Jan 2016, 23:07

Nachdem ich mit meiner Imkerei mittlerweile bei einer Größe angekommen bin die eigendlich so nicht geplant wahr und der Honigertrag meiner Völker ebenfalls weit über dem liegt was Freunde , Bekannte und Verwandte abnehmen steht das Thema Vermarktung zur Diskussion.
Erste vorsichtige Schritte hab ich schon getan, einer meiner Freunde ist Keramiker und stellt jedes Jahr einen Markt auf die Beine wo ich / wir unseren ersten Marktstand hatten.Der Erfolg war sehr gut,anders kann ich es nicht sagen.
Da ich nicht in DIB Gläser abfülle und dies auch nicht in Zukunft vorhabe plane ich in diesem Jahr in twist off Gläser mit eigenem Etikett abzufüllen.
Was mir noch fehlt sind weitere Ideen zur Vermarktung.Angedacht habe ich schon einen der ansässigen Bäcker zu fragen ob er meinen Honig in sein Sortiment nehmen würde.
Weiterhin geht mir durch den Kopf einen türkischen Verkäufer der mit seinem Verkaufswagen Antipasti (Oliven,Pepperoni,usw.) verkäuft zu fragen ob er Interesse an Wabenhonig hätte.
Wie weit ich mich damit rechtlich aus dem Fenster lehne ist eine andere Frage die mir durch den Kopf geht.

Gruß Dieter
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Re: Honig - Vermarktung

#2

Beitrag von strega » Mo 11. Jan 2016, 23:37

Ich hab keine konkreten Quellenangaben... aber die prägnante Erinnerung an eine Notiz im Wochenblatt Rems-Murr, Landkreise Waiblingen und Schorndorf im Dezember...
da gabs einen Report über einen wiederbelebten Tante-Emma-Laden irgendwo inmitten von Nirgendwo in einem Dörfchen von vielen ggggannnnz kleinen Dörfchen im Stuttgarter Grossraum. Und es wurde erzählt, dass der ehemalige und jetzt wieder in die Gänge kommende Tante-Emma-Laden in einem sehr kleinen schwäbischen Dörfchen wieder auf die Beine komme weil: dort werden Regale vermietet an Produzenten aus der Region. Ganz unterschiedliche, Honig war auch dabei, sonst Marmeladen, Gemüse, Haselnuss-Schnaps und so manches andere.
Ich fand und finde das genial, und anscheinend muss es juristisch gehen: jemand vermietet Regale in einem Laden, und regionale Erzeuger können selbige mieten und ihre Erzeugnisse dort präsentieren und verkaufen (lassen).

Ich hab keine Ahnung wie das juristisch abgesegnet wird. Aber OFFENSICHTLICH GEHT ES :) :) :)
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Re: Honig - Vermarktung

#3

Beitrag von Buchkammer » Di 12. Jan 2016, 13:07

Beim regionalen und mobilen Gemüsehändler würde ich auch mal anfragen. Zumindest hole ich dort immer meinen Honig, der ebenfalls aus der Region stammt und vom Gemüsehändler nicht hergestellt wird. Rechtlich, hmm, gibt es bestimmt Vorschriften dafür - sind ja Lebensmittel.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Honig - Vermarktung

#4

Beitrag von zaches » Di 12. Jan 2016, 13:28

hm, wir hatten hier schon einen Faden zu dem Thema von Wolkenflug.

Da findest Du sicher auch Anregungen.

lg, zaches
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Re: Honig - Vermarktung

#5

Beitrag von Waldläuferin » Di 12. Jan 2016, 14:24

Hi,
bei türkischen Händlern habe ich erfolglos vorgesprochen, die haben preiswerten Honig mit Wabe aus der Türkei. Mag aber bei Dir anders sein.
Honig ist Urproduktion - solange Du nichts zukaufst oder hinzufügst (Zimt....), kannst Du ihn verkaufen, ohne Gewerbeschein, ohne alles. Ausnahmeregelung Imkerei.
Wenn Du Rechnungen schreiben musst, beträgt der MWSt 10,7 %, weil "Urproduktion".
Und keine Angst, das Finanzamt will nichts von Dir, solange Du nicht mehr als 30 Völker hast.
Viel Erfolg
Waldläuferin
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Re: Honig - Vermarktung

#6

Beitrag von Gartenzwerg » Di 12. Jan 2016, 21:52

Darf ich dich mal fragen wieviele Völker du hast.
Und über wieviel Honig redes du?
Wie bietes du deinen Honig an und für wieviel verkaufst du den?

MFG Jan

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Re: Honig - Vermarktung

#7

Beitrag von bienengarten » Di 12. Jan 2016, 22:38

Verkauft im letzten Jahr rund 100 kg ,an Freunde und Bekannte das selbe abgegeben für lau.
Was in etwa die hälfte meiner Ernte im letzten Jahr ist.
Die Völkerzahl schwankt zwischen 8 und 12. Vorgesehen waren 5 oder 6 Völker aber wie das so ist
mit den Bienen - es werden einfach immer mehr. :bieni: :bieni: :bieni: :bieni:
Z.Z. laufen Versuche meinerseits Honig in Alk. umzuwandeln :lol: Im Schleuderraum gärt der erste Met vor sich hin.
Verkaufen tu ich wie schon eingangs geschrieben über Märkte was ich in diesem Jahr noch ausbauen möchte.

Gruß
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Re: Honig - Vermarktung

#8

Beitrag von Gartenzwerg » Mi 13. Jan 2016, 08:13

sehe ich das richtig das du ca. 400KG honig im Jahr hast?
Ich meinte mit " wie du den anbietes" welche Menge für wieviel.
Unser Gartennachbar ist auch Imker und verkauft sein Honig im 500g Glas für 4€. Machst du das auch so?
Im Schrebergartenverein kaufen viele seinen Honig der ist immer schnell ausverkauft, zum Jahresende bekommt man nix mehr. Zugegeben der hat nur 4-8 Völker.

Meet ist eine gute Sache :)


MFG Jan

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Re: Honig - Vermarktung

#9

Beitrag von 65375 » Do 18. Feb 2016, 10:24

Schau doch mal bei Heimathonig.de
Die bieten Imkern die Möglichkeit, gefunden zu werden.

Kostet natürlich auch was:
"Wir bieten professionelle Leistungen für kleines Geld. Die Teilnahme an Heimathonig.de kostet pro Jahr regulär 60 Euro zzgl. MWSt. Es geht sogar noch günstiger: Machen drei oder mehr Imker desselben Ortsvereins mit, erhalten sie alle 50% Rabatt. Weitersagen lohnt sich!"

Aber scheint ne gute Sache zu sein.

Dann gibt's noch nearbees. Das ist wohl kostenlos.

Ich schau gerne auf solche Seiten, wo ich mit Eingabe meiner PLZ ( :) ) nach Produzenten in meiner Nähe schauen kann.

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Re: Honig - Vermarktung

#10

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 18. Feb 2016, 23:38

Also, bei 4€/Glas krieg ich die Krise, vor allem, wenn dann noch der Satz kommt "ist ja nur Hobby".
Warum?
Weil wir in D viel zu wenig Profi-Imker haben, um eine flächendeckende Bestäubung zu garantieren.
Die meisten überleben nur, weil sie aus Imkerfamilien stammen, und einen laufenden Betrieb übernehmen.
Wenn sich aber mal jemand hinsetzt und so eine Nummer als Neugründung zum Voll-Erwerb macht, dann wird es wirtschaftlich haarig.
Ich hab mit meinem Mann das mal in voller Länge und Breite durchgerechnet, mit Excel - und es ist letztlich nicht vertretbar - keine Bank der Welt würde da einen Kontokorrent über 50.000 geben.
Und über das Ausfallrisiko reden wir da noch nicht mal....
Jeder Hobbyimker weiß, wie groß das Risiko und die Kosten sind, aber nahezu keiner rechnet mal, und fragt sich ehrlich, wieviel er da reinbuttert!
Die Hobbyimker sind ab dem ersten Verkauf im Markt und Wettbewerb - aber sie sehen nicht, daß sie da Geld verbrennen, und damit den Profis den Markt versauen.
Es geht nicht um ein geschenktes Glas, sondern um den Marktpreis überhaupt.
Und um die Umwelt - hier hat keiner was von der Bestäubung, wenn der Honig für 50Cent/Kilo FOB aus Vietnam oder China kommt.
Die Schweizer sind da deutlich lokal orientierter, und der Honig kann wenigstens noch ein paar Imker wirklich ernähren.
Da reden wir aber schon von viel mehr als 10€/Glas, und für lokale Spezialitäten wie Alpenrose auch noch mehr.

Das extremste Gegen-Beispiel ist die Nummer von Ansgar Westerhoff - da geht es nur noch auf Masse und und Sortenhonige - da leben die Bienen quasi auf den Trucks, die sie zur Futterqelle karren, und werden regelmäßig beerntet.
Das hat in meinen Augen schon was von industrieller Bienenhaltung wie in den USA.
Wirtschaftlich genial - aber mich schüttelt sowas.
Eine etwas bessere Variante gab es in der Ex-DDR - da zogen die Wanderimker den Jahreszeiten hinterher, und bekamen auch gute Preise für die Bestäubung.
Honig hat in D einen saumäßigen Stellenwert.... :bang: Da müßte mal dringend ne gute Image-Kampagne her.
Und ein gesellschaftlicher Mehrwert für die deutschen Imker....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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