Das liebe Geld

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Das liebe Geld

#51

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Fr 16. Okt 2015, 22:29

Narrenkoenig hat geschrieben:Auf diese Weise waren Religionszwistigkeiten aus der Zeit eher unbekannt, bis dann die mit dem Alleinvertretungsanspruch kamen.
Ja, es gab viele Götter und Halbgötter und einer mehr aus einem fremden Land und zugehörige Riten waren sogar Gegenstand der Spionage. Der umgekehrte Zugang quasi. Und einen Haufen Göttinnen gabs auch, mit denen man es sich nicht verscherzen durfte. War ganz schön kompliziert, bevor der Eine kam.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Das liebe Geld

#52

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 16. Okt 2015, 22:32

Lysistrata hat geschrieben:War ganz schön kompliziert, bevor der Eine kam.
Der Euro ? :engel:

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Re: Das liebe Geld

#53

Beitrag von Thomas/V. » Fr 16. Okt 2015, 22:34

aron hat geschrieben:
Thomas/V. hat geschrieben:

Das ist falsch.
Es gab viel größere, egalitäre und solidarische Gemeinschaften.
In denen versorgten sich die einzelnen Haushalte selber, kooperierten mit den anderen Haushalten des Dorfes und mit den Nachbardörfern.
In dieser Vernetzung befanden sich bis schätzungsweise 10 000 Menschen, und das ohne Zentralmachtausübung!
Und diese Gemeinschaften existierten lange Zeit!
Die Verbindung aller Mitglieder wurde durch Verwandschaft, gemeinsame Festivitäten, Spiritualitätsausübung, gegenseitige Solidarität bei z.B. Ernteausfällen und andere "Projekte" gefestigt.
Erst durch die (aus noch nicht bis ins letzte Detail nachvollziehbaren Gründen) installierte Zentralmacht mitsamt von ihr abhängigen "Adligen" oder sonstwie privilegierte machtausübende Helfer wurde der Mensch zum Staatsbürger, Egoisten, Abhängigen ..
Wo hast du das denn her?
Wo soll das gewesen sein?
Ich empfehle Dir, Dich mal intensiver mit Geschichte zu befassen. Kleine Einführung bzw. Zusammenfassung eines Buches, das ich sehr interessant fand, weil der Autor versucht hat, anhand von Ausgrabungen und soziologischen sowie ethnologischen Erkenntnissen eine ganzheitliche Sicht auf die von ihm untersuchte vorgeschichtliche Produktionsweise und Produktverteilung zu gewinnen: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=218229

In diesem Beitrag steht es zwar nicht, aber im Buch selbst zeichnet der Autor das Bild von autarken, aber lose miteinander vernetzten Gemeinschaften, die schon aus Gründen der genetischen Gesundheit mehrere 1000 Menschen umfassten.
Das Bild von isolierten und sich dauernd bekämpfenden Dörfern ist Schwachsinn und kein Normalfall, wie es gewisse Ideologen uns einreden wollen.
Sowas sind Sonderfälle und eben nicht der Normalzustand.
Es gab im Neolithikum Dörfer, die mehrere 1000 Einwohner hatten und nachweislich über Jahrhunderte ohne kriegerische Einwirkungen existierten und die keinerlei Anzeichen für eine sozial differenzierte Gesellschaft hatten.

Solche Gemeinschaften gab es bin in jüngste zeit überall auf der Erde. https://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_und ... stellungen
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Re: Das liebe Geld

#54

Beitrag von Thomas/V. » Fr 16. Okt 2015, 22:37

Sabi(e)ne hat geschrieben:Seit der Christianisierung war als erstes die Kirche die absolute Zentralmacht - und mir kann niemand erzählen, daß die Kirche jemals solidarisch mit den Armen gewesen wäre....(hätte sie dann soviel Geld wie jetzt?)
Wer das glaubt, sollte doch bitte nochmal die Geschichtsbücher lesen. :pfeif:

Es gab zu allen Zeiten kleine Gemeinschaften, die so am Limit lebten, und jeder Stammeschef versuchte mit allen Tricks sein Gebiet zu vergrößern, wenn er meinte damit mehr Macht und Einfluß zu bekommen.
Auch immer wieder gern durch Frauen- und Kinderraub, wenn Verhandlungen nichts nützten...oder Hinterhalte.
Viel später kamen erst die Chrisianisierungen - den Römern waren lokale Gottheiten völlig egal, solange damit keine Aufstände angezettelt wurden - auch eine Art der Religionsfreiheit.

Und man muß jede Periode der Geschichte auch auf Wetterphänomene und Hungersnöte ansehen, ebenso auf große Seuchenzüge.

Es gibt nicht DIE Vergangenheit - die ändert sich mit jedem neuen archäologischem Befund.

Ich fand in der Schule Geschichte tödlich langweilig, weil es immer nur um Daten und Fakten ging, ohne Bezug zu den Menschen, die damals lebten (wann immer das war).
Es wurde erst richtig interessant, als ich ein lokales Archäologen-Paar traf, was meist so um 800 als Fokus hatte, und beide unendlich viel dazu erzählen konnten, wie das Leben damals wirklich war.
Deren Freunde waren wiederum Steinzeit-Archäologen, die wieder ganz andere Geschichten zu erzählen hatten - faszinierend.
Und mittlerweile gibt es so viele Dokus über viele Ausgrabungen und mit nachgestellten Spielszenen, und auch über mittelalterliche Politik, daß das gar nicht mehr langweilig ist.....

Es ging IMMER und überall nur darum, den eigenen Machtbereich zu halten und zu vergrößern - ohne Rücksicht auf alle anderen.

Und das ist heute immer noch so - nur mit anderen Mitteln, und in anderen Dimensionen.

Europa hat enorm profitiert von der Aufklärung - aber der Rest der Welt hängt immer noch im Stammesdenken fest: "ich kann niemandem trauen, der nicht zu meiner Familie gehört" - damit kommt man aber nicht weiter.
(und ganz nebenbei ist die Geschichte des Osmanischen Reichs auffällig durch Brudermorde in Mengen....)

Die Insel der Seligen gab es nie, und wird es nie geben - leider.
Danke für diesen Überblick an überholten Mythen und Legenden aus den 50 er Jahren :roll: Was anderes hatte ich von Staatsgläubigen nicht erwartet...
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Re: Das liebe Geld

#55

Beitrag von Thomas/V. » Fr 16. Okt 2015, 22:43

Narrenkoenig hat geschrieben:
Thomas/V. hat geschrieben: Das ist wohl wahr. Wer in einer kranken Gesellschaft aufwächst, kann wohl kaum eine gesunde Gemeinschaft erschaffen. Er wird seine Krankheit immer mit sich herumschleppen.
Na, wenn ich mir so anschau was sich die letzten 2 - 300 Jahre in Mitteleuropa getan hat siehts aber nach was anderem aus.
Ich seh da schon deutliche Fortschritte vom Feudalismus zur sozialen Marktwirtschaft, vom Absolutismus zum allgemeinen Rechtsstaat.
Muß nicht jeder diese Sicht teilen, mancher hängt auch an seiner Untertanenrolle, aber es tut sich schon was.
Und zwar nicht nur Rückfall zu Galgen und Kopf abschlagen wie neuerdings wieder verlangt, sondern auch in die andere Richtung.

Grüße

Robert
Wenn das Tempo an Verbesserungen (wobei zu fragen wäre, ob wirklich alles Verbesserungen sind, was sich dieses Etikett umhängt) dem Tempo der Zerstörung unterlegen ist, ist es irgendwann vorbei mit den Verbesserungen und es geht schlagartig wieder zurück.
Als die Maya-Kultur unterging, lebten die Überlebenden wieder so wie vor der Hochkultur. :pfeif: Aber die Maya hatten ja auch noch keine Atomkraftwerke...
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Re: Das liebe Geld

#56

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Fr 16. Okt 2015, 23:15

RichardBurgenlandler hat geschrieben: Lysistrata hat geschrieben:
War ganz schön kompliziert, bevor der Eine kam.



Der Euro ? :engel:
:lol: Den Vergleich find ich grad gar ned falsch :mrgreen:

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Re: Das liebe Geld

#57

Beitrag von Peterle » So 22. Nov 2015, 11:25

Hallo beisammen,

ich finde die Ausführungen von Thomas nicht verkehrt.
Und das sich was zum Besseren wendet kann ich auch nicht erkennen.

Die logische Folge der jetzigen Bestrebungen in aller Welt ist, dass die Konzerne die künftigen Regierungen sein werden.
Schon jetzt ist klar, dass die Regierenden, in welcher Form auch immer, an der Angel der Wirtschaft hängen. Selbst tote Wirtschaftszweige haben es über Lobbyarbeit geschafft, weiter zu überleben. Beispiele in D wären Aluminium oder Kohle.
Ursache dieser Entwicklung ist Geld (womit wir beim Anfang dieses Tröts wären).

Ich bin ebenfalls der Meinung, Geld ist eine Illusion. Geld hat Vorteile, welche keine Ware dieser Welt in sich vereinigen kann. Die übelste Eigenschaft ist, das Geld wiederum Geld erschafft. Einen echten Background für den Gegenwert des Geldes kann man nicht mehr finden. Gold oder andere Materialien sind es jedenfalls nicht und die Wirtschaftsleistung eines Landes (oder der EU) kann es auch nicht mehr sein (man könnte glauben, Geld erhält seinen Wert durch die Existenz von vielen, welche nur wenig Geld haben). Zudem wird Geld immer weiter verknappt (für uns). Bargeld verliert immer weiter an Bedeutung, irgendwann wird es nur noch Plastik geben und zum Schluss vermutlich der Fingerabdruck oder Irisscann oder Venenabbild. Das bedeutet wiederum, dass wir der Willkür der Kontrollinstanzen (wie immer die sich dann nennen) ausgeliefert sind.

Das Thema ist allerdings viel zu groß um in einem Posting auch nur angerissen zu werden. Ich bin sicher, die Menschheit wird erst einmal durch die nächste Sklaverei müssen ehe wieder ein Entwicklung der Gesellschaftsformen möglich sein wird.

Gruß

Peter

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Re: Das liebe Geld

#58

Beitrag von Buchkammer » So 22. Nov 2015, 16:17

Vielleicht hilft es ja, wenn man Stück für Stück geldfreier lebt. So kann man sich langsam aber sicher dieser Abhängigkeit vom lieben Gelde entziehen, denke ich.

Das sagt sich sicher einfach, wenn man kein Haus und Hof besitzt, denn die Behörden lassen sich nicht mit Naturalien bezahlen. Aber genau die individuelle Selbstversorgung ist ja ein kleiner Schritt um dem schnöden Mammon nicht hinterher zu laufen.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Das liebe Geld

#59

Beitrag von Peterle » So 22. Nov 2015, 16:48

@Buchkammer,

das halte ich ebenfalls für richtig.
Das Geldsystem kann nur funktionieren, wenn in uns Wünsche geweckt werden, welche nur mit Geld (oder der jeweiligen Entsprechung) zu erfüllen sind.
Die Werbeindustrie ist dabei eines der mächtigsten Werkzeuge. Wenn ich mir überlegen, welch ein Tand alles angeboten wird und wie unsere Kinder darauf abfahren :pft:
Leider kann ich mich ebenfalls nicht davon ausnehmen. Man merkt schon, wenn man in einer Durststrecke steckt, wie die vorgegaukelten Errungenschaften unserer Zivilisation Ihren Reiz haben.

Fakt ist jedenfalls, dass derjenige, der sich von diesem künstlichen Ideal befreien kann, wieder zum großen Teil Herr seiner Selbst wird.

Nehmen wird das finanziell unterste Level in D, dann wäre das vermutlich Harz4.
Ohne das Streben nach Fernsehen, Auto, Handy und so weiter und reduziert auf eine sinnvolle Teilselbstversorgung (auch hier mit staatlicher Hilfe siehe Kleingarten) ist sicherlich ein, im weltweiten Vergleich, recht solider Standard zu erreichen. Ein Paar kann immerhin zwei Kleingärten, also um 800qm Gartenland bewirtschaften. Das sollte für vieles ausreichen. Ein weiteres ist ja frei verfügbar wie Pilze oder Obst (Äpfel, Birnen, Kirschen, Hundspflaumen, Brombeeren, Heidelbeeren etc.). Ein bisschen Tauschen mit ähnlich veranlagten und es wird sogar recht komfortabel. Beispiele sind ja hier im Forum reichlich nachzulesen.

Schöne Grüsse aus dem kalten Elm

Peter

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Re: Das liebe Geld

#60

Beitrag von misfits » Mo 23. Nov 2015, 22:43

Das Geldsystem kann nur funktionieren, wenn in uns Wünsche geweckt werden, welche nur mit Geld (oder der jeweiligen Entsprechung) zu erfüllen sind.
na dann schmeisst doch mal als erstes eure Glotzen in die Mülle. Wer hat denn so einen Kasten zu Hause stehen?
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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