Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

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Stefan
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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#11

Beitrag von Stefan » Mo 16. Jan 2012, 17:03

Olaf hat geschrieben:UNd wenn die sacht, sie haben 1,20 DM fürn Liter Milch gekriegt, komischerweise kann ich mich noch exakt erinnern, das der Liter im Laden 42 Pf. gekostet hat
Das kann schon hinkommen. Mir hat mal ein Nachbar erzählt, dass sie oft vieles erst verkauft haben, um es dann aus dem Laden zu kaufen, da sie dort weniger bezahlt haben, als sie bekommen haben, wenn sie es verkauft haben.
Lebensmittel waren ja in der DDR stark subventioniert.

Was ich aber krass fand, war der Preis für die Kuchen/Torten... 64 Euro warns glaub ich... wer soviel Geld für sowas hat, dem gehts nicht schlecht...

laracine

Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#12

Beitrag von laracine » Mo 16. Jan 2012, 17:23

die fellberge hat geschrieben:gibt es da nicht eine Sendung von zwei alten Damen, die eine Sägemühle betreiben?
ja, die gab es, aber die Damen haben nicht irgendwelchen besseren Zeiten nachgetrauert, soweit ich mich erinnere. Auch deren fortgeschrittenes Alter hatte zur Folge, dass Hauswand verputzen nicht mehr ganz oben auf der to do Liste stand ...

DerElch

Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#13

Beitrag von DerElch » Mo 16. Jan 2012, 21:22

@stefan beim kuchen musst ich auch schlucken....wären umgerechnet um die 700kronen..das ist bei mir der halbe monatseinkauf :eek: :hmm: bei uns kostet ne prinzessin torte um die 3 euro.
@ wayan :doc:

Sabi(e)ne
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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 16. Jan 2012, 22:00

Moin,
@Stefan: wie willst du bei DEM Lebensstil die 1400€ Rente von den beiden verbraten?
Da könnten sie die Hütte bei 28° im Winter halten, und würden immer noch jedne Monat mehr auf der hohen Kante haben.

@DerElch: hier kriegst du keine Torte vom Konditor handgemacht unter 35€, sogar Mini-Obsttorten 22cm vom Ketten-Bäcker kosten schon über 10€.
Bäckerbrot ebenfalls mindestens 3x teurer als Fabrikbrot, aber alles nur Backmischungen - ich kenn keinen einzigen Betrieb mehr, der mit eigenem Sauerteig arbeitet, außer dem BioBäcker auf dem Markt aus Bremen, aber der nimmt ab 6€ aufwärts fürs Kilo, und da backe ich dann lieber selbst.... :rot: Kuchenbacken ist eins meiner liebsten Hobbies, leider hab ich keinen Backofen.... :roll:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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tobias
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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#15

Beitrag von tobias » Di 17. Jan 2012, 09:42

mich persönlich hat beeindruckt mit welchen pragmatismus die sicherlich schrullig anmutenden leutchen an ihren überzeugungen bezüglich der ihrer ansicht nach SELLBSTVERSTÄNDLICHEN SELBSTVERSORGUNG festhalten .
ungeachtet ob nun hoher , niedriger oder gar keiner rente würden sie warscheinlich genauso weitermachen wie bisher .
ich denke dass sich auch heute noch die mentalität zu organisieren , weil es im osten damals einfach teilweise nicht anders möglich war , gehalten hat .
für mich persönlich eine sicherlich positive sichtweise der dinge . auch hier im westen deutschland findet man noch die generationen , die den 2. weltkrieg durchmachen mussten - wer damals nicht organisieren konnte hatte schlechte karten .
die art und weise wie die tiere gehalten wurden , wie das grundstück und haus aussah , ist sicherlich nicht jedermanns sache . die hintergründe können hier auch nur spekuliert werden (vielleicht spart dies paar für eine hausrenovierung?/für die zeit wenn sie selbst nicht mehr können?/oder gar für den kauf eines porsche cayenne?). aber aus sicht der selbstversorgung sind diese leute doch ganz akzeptable vorbilder . tauschhandel , gegenseitige unterstützung der nachbarn/bauern , unabhängigkeit von fossilen energien , pferdekarren anstatt eines autos usw. ! ich würde einige meiner nachbarn mit kusshand gegen diese tauschen wollen !!!

in vielen anderen (auch europäischen)ländern leben die menschen noch ähnlich organistiert (gewollt+ungewollt)

die sichtweise trägt viel zur meinungsbildung bei !

mfg tobias

moorhexe
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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#16

Beitrag von moorhexe » Di 17. Jan 2012, 09:53

DerElch hat geschrieben:@stefan beim kuchen musst ich auch schlucken....wären umgerechnet um die 700kronen..das ist bei mir der halbe monatseinkauf :eek: :hmm: bei uns kostet ne prinzessin torte um die 3 euro.
@ wayan :doc:
ein stück ?, oder 2 ..., aber keine ganze torte...

sabine hat das ja schon beantwortet.

ich finde auch, dass die rente ziemlich gut ist und der fleischkonsum extrem hoch ist.
ich glaube, ein 5 zentner schwein soll 3 monate reichen :platt:

ansonsten finde ich, sind die beiden sehr gute selbstversorger. ist schon klasse, wie sie die enten halten und tauschen.
einfach zu leben ist ja nicht jedermanns sache.
ich beneide sie momentan um ihre brennhexe...

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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#17

Beitrag von die fellberge » Di 17. Jan 2012, 09:54

JA Tobias- aber der Beitrag zeigte auch ganz deutlich und sollte es auch (!) das das Ehepaar als schrullig und eigen im Dorf und bei den eigenen Kindern angesehen wurde.

Ich hab da Bedenken ob sie die Vorbildfunktion zeigen wollten oder ob das unter *WIE KANN MAN DENN SO LEBEN?* abgelegt wurde.

Mit ein bisschen gutem Willen hätte man durchaus auch die idyllischen Aspekte herausstellen können.

- und sie sind da verwurzelt!!!!!!!!!!!

- und dann kommt so ein *Auswärtiger* und lebt so, na das möchte ich mal sehen.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#18

Beitrag von tobias » Di 17. Jan 2012, 10:23

stimmt marianne ,

der beitrag zeigte sicherlich dass diese leute im dorf auch belächelt wurden(siehe spitzname) - den hintergrung der berichterstattung finde ich im gegensatz zu vielen anderen berichten noch relativ "wertlos" im bezug auf vorbild- oder doch eher abschreckende funktion .
deshalb der hinweis auf die sichtweise .
ein ortsfremder hätte sicherlich nicht solch grad der "duldung bis unterstützung" entgegengebracht bekommen .
hier im kölner raum würde diese lebensweise warscheinlich eher als "asozial bis tiermessi" angesehen , und die spitznamen würden sicherlich anders ausfallen !
ich würde so auch nicht leben wollen - aber in einigen aspekten beneide ich diese leute .

einige hier im forum weden sicherlich aufgrund ihrer lebensweise von manchem nachbarn ebenso als schrullig , eigen , spinner , sinnsuchende esotheriker oder gar fanatische extremisten gesehen .

ich freue mich über jeden menschen der versucht seinen eigenen weg zu gehen , solange er keinem anderen(mensch und tier) etwas böses tut , auch mit der gefahr am rande der gesellschaft zu stehen . interessant sind sie allemal !

-die sichtweise machts-

freundliche grüsse tobias

Alba
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Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#19

Beitrag von Alba » Di 17. Jan 2012, 10:30

So und das mit dem Kuchen hat mir imponiert.

Da fahren die beiden nicht in den Urlaub, sie geht um 8 ins Bett weil sie müde ist und haben keinen Fernseher und nix, aber wenn Muttern dann Geburtstag hat, gibts ein Gläschen Sekt und drei Torten.
Das fand ich irgendwie nett. Irgendwas muss man doch mal haben, sie hat ja auch ihren guten rosafarbenen Pullover angezogen, zur Feier des Tages. :)

Meine Schwiegereltern (Wessis) haben mir das neulich erzählt, dass sie nicht verstehen warum viele ab 70 immer die alten Zeiten rühmen. Schließlich wäre es für sie nicht, aber überhaupt nicht lustig gewesen, den Ofen morgens im Winter zu heizen und über den Hof aufs Klo zu gehen.
Wir haben das dann darauf geschoben, dass man früher mehr beisammen gesessen war und es alleine deswegen lustiger war, als wenn jeder heute vor der Glotze einschläft.

LG
Bettina

DerElch

Re: Mutter Schulzen-ackern wie vor 100 Jahren

#20

Beitrag von DerElch » Di 17. Jan 2012, 13:35

@moorhexe nein eine ganze torte..und willst was noch feineres haben gibt es die um die 60kronen..was umgerechnetetwas weniger wie 6 euro sind.Aber ok...andere Länder andere Preise :) anderer Verdienst ect...

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