Re: Gute ideen?
Verfasst: Mi 24. Jun 2020, 07:29
In Nordamerika kenne ich mich zu wenig aus, um sagen zu können, ob und welche Grasfresser im Sommer die Berge hoch migrieren.
Im nördlichen Alpenraum hatten wir vor nicht all zu langer Zeit noch die Migration des Rotwilds im Sommer hoch auf die Bergwiesen und im Winter runter in die Flusstäler. Da diese Wanderung heute wegen der gezäunten Autobahnen nicht mehr möglich ist, und um den Wald zu schützen, wird das wenige noch verbliebene Rotwild in Wintergattern gefüttert.
Die Förster machen seit Jahren Druck, Rotwild und Gämsen zu reduzieren, weil diese sonst den Schutzwald fressen und in Grünland verwandeln würden. Selbst im Nationalpark Berchtesgaden wird fleißig auf Rot- und Gamswild gejagt (äh... reguliert...).
Was ich in dem Video sehe sind überwiegend Sträucher und oben in der Erosionszone Moose und Flechten.
Wo ausreichend Wild vorhanden ist, auch Gras.
Die Graslandpflanzen haben den evolutionären Vorteil, dass sie an den starken Verbiss durch die Pflanzenfresser angepasst sind. Sie wachsen so der Konkurrenz davon, die daran nicht angepasst ist. Und sie sind insgesamt produktiver und tun so im natürlichen Wettbewerb das, was Natur immer versucht: Die Nutzung der verfügbaren Ressourcen optimieren und so den Biomasseumsatz und damit die Biodiversität erhöhen.
Verbuschung haben wir auf den Almweiden dort, wo zu wenig Vieh aufgetrieben wird und/oder dieses auf Dauerstandweide steht. Dann werden die Gräser zurückgedrängt und Ungenießbares wie die Almrose macht sich breit.
Das Zeitalter der Elektrozäune, das Verschwinden der Hirten und der Überfluss an billigen Lebensmitteln sind ja alles junge Entwicklungen, die natürlich das Landschaftsbild wieder verändern.
Um 1850 hatten wir im deutschen Zollgebiet bei den Winter-Viehzählungen um die 30 Mio. Schafe i und haben die britische Textilindustrie mit Wolle beliefert. Fast alle anderen europäischen Ländern hatten ähnliche Schafdichten. Dazu Millionen an Zugtieren (im Reich ca. 4,5 Mio. Pferde) und die ganzen Rinder, Ziegen, Schweine, Gänse etc. die fast alle auf die Weide getrieben wurden.
Alleine schon das Aufkommen der Baumwolle hat "dramatische" Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung und damit auch der Bestände aller in diesen Landschaften lebenden Arten verursacht.
Im nördlichen Alpenraum hatten wir vor nicht all zu langer Zeit noch die Migration des Rotwilds im Sommer hoch auf die Bergwiesen und im Winter runter in die Flusstäler. Da diese Wanderung heute wegen der gezäunten Autobahnen nicht mehr möglich ist, und um den Wald zu schützen, wird das wenige noch verbliebene Rotwild in Wintergattern gefüttert.
Die Förster machen seit Jahren Druck, Rotwild und Gämsen zu reduzieren, weil diese sonst den Schutzwald fressen und in Grünland verwandeln würden. Selbst im Nationalpark Berchtesgaden wird fleißig auf Rot- und Gamswild gejagt (äh... reguliert...).
Was ich in dem Video sehe sind überwiegend Sträucher und oben in der Erosionszone Moose und Flechten.
Wo ausreichend Wild vorhanden ist, auch Gras.
Die Graslandpflanzen haben den evolutionären Vorteil, dass sie an den starken Verbiss durch die Pflanzenfresser angepasst sind. Sie wachsen so der Konkurrenz davon, die daran nicht angepasst ist. Und sie sind insgesamt produktiver und tun so im natürlichen Wettbewerb das, was Natur immer versucht: Die Nutzung der verfügbaren Ressourcen optimieren und so den Biomasseumsatz und damit die Biodiversität erhöhen.
Verbuschung haben wir auf den Almweiden dort, wo zu wenig Vieh aufgetrieben wird und/oder dieses auf Dauerstandweide steht. Dann werden die Gräser zurückgedrängt und Ungenießbares wie die Almrose macht sich breit.
Das Zeitalter der Elektrozäune, das Verschwinden der Hirten und der Überfluss an billigen Lebensmitteln sind ja alles junge Entwicklungen, die natürlich das Landschaftsbild wieder verändern.
Um 1850 hatten wir im deutschen Zollgebiet bei den Winter-Viehzählungen um die 30 Mio. Schafe i und haben die britische Textilindustrie mit Wolle beliefert. Fast alle anderen europäischen Ländern hatten ähnliche Schafdichten. Dazu Millionen an Zugtieren (im Reich ca. 4,5 Mio. Pferde) und die ganzen Rinder, Ziegen, Schweine, Gänse etc. die fast alle auf die Weide getrieben wurden.
Alleine schon das Aufkommen der Baumwolle hat "dramatische" Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung und damit auch der Bestände aller in diesen Landschaften lebenden Arten verursacht.