Steingartenverbot ?
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Re: Steingartenverbot ?
@Manfred,
Biodiversität bedeutet übersetzt "Vielfalt des Lebens" - das ist viel, viel mehr, als nur die Gesamtheit der Arten und Unterarten. Artenvielfalt ist nur ein Teilbegriff davon. Biodiversität umfasst 4 Ebenen:
- Genetische Diversität (also genetische Variabilität innerhalb einzelner Arten, sowie genetische Vielfalt einer Lebensgemeinschaft oder Ökosystems - egal ob freie Wildbahn oder gezüchtete Nutzpflanzen und -tiere)
- Taxonomische Diversität: Vielfalt an Arten
- Ökologische Diversität: Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen
- Funktionale Diversität: Vielfalt an Ökosystemfunktionen (z.B. Bestäubung)
Die größte Tiergruppe der Welt bildet mit Abstand die Insekten und die sind mit besorgniserregender Geschwindigkeit im Schwund begriffen. Die Steinwüsten in Vorgärten schaffen allerdings keinen Lebensraum für Insekten, weil darin wichtige Indikatoren fehlen wie Futterpflanzen etc.
Das Rebhuhn benötigt Brachflächen und kleinteilige Felderwirtschaft mit Feldrainen und niedrigen Hecken, wie es sie leider in unserer modernen Landwirtschaft kaum mehr gibt, als idealen Lebensraum. Aus dem ursprünglichen Steppenbewohner wurde ein Kulturfolger des Menschen, der sich an die kleinbäuerliche Landschaft optimal angepasst hat, welche heute kaum noch zu finden ist.
https://www.deutschewildtierstiftung.de ... re/rebhuhn
Biodiversität bedeutet übersetzt "Vielfalt des Lebens" - das ist viel, viel mehr, als nur die Gesamtheit der Arten und Unterarten. Artenvielfalt ist nur ein Teilbegriff davon. Biodiversität umfasst 4 Ebenen:
- Genetische Diversität (also genetische Variabilität innerhalb einzelner Arten, sowie genetische Vielfalt einer Lebensgemeinschaft oder Ökosystems - egal ob freie Wildbahn oder gezüchtete Nutzpflanzen und -tiere)
- Taxonomische Diversität: Vielfalt an Arten
- Ökologische Diversität: Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen
- Funktionale Diversität: Vielfalt an Ökosystemfunktionen (z.B. Bestäubung)
Die größte Tiergruppe der Welt bildet mit Abstand die Insekten und die sind mit besorgniserregender Geschwindigkeit im Schwund begriffen. Die Steinwüsten in Vorgärten schaffen allerdings keinen Lebensraum für Insekten, weil darin wichtige Indikatoren fehlen wie Futterpflanzen etc.
Das Rebhuhn benötigt Brachflächen und kleinteilige Felderwirtschaft mit Feldrainen und niedrigen Hecken, wie es sie leider in unserer modernen Landwirtschaft kaum mehr gibt, als idealen Lebensraum. Aus dem ursprünglichen Steppenbewohner wurde ein Kulturfolger des Menschen, der sich an die kleinbäuerliche Landschaft optimal angepasst hat, welche heute kaum noch zu finden ist.
https://www.deutschewildtierstiftung.de ... re/rebhuhn
Re: Steingartenverbot ?
da stimme ich dir zu, nur was hat das mit Stein/Schottergärten zu tuen?Manfred hat geschrieben:Biodiversität bedeutet zunächst mal die Gesamtheit aller Arten und Unterarten.Rati hat geschrieben: Und für die Biodiversität braucht es keine x m² Steinfläche sondern kleine Inselchen der Andersartigkeit im normalen Gartenumfeld.
Davon finden vermutlich weit über 99% im Bereich der mikroskopischen Arten.
Und davon wiederum vermutlich weit über 90% im Boden und im Wasser.
Diese Vielfalt gilt es zu erhalten und zu fördern. ...
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
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- Rohana
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Re: Steingartenverbot ?
Das Rebhuhn benötigt vor allem weniger Prädatorendruck, zusätzlich zum richtigen räumlichen Angebot.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
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Re: Steingartenverbot ?
Rohana,
weniger Prätadorendruck entsteht auch vor allem dadurch, dass geeignete Lebensräume geschaffen werden. Falls es dich wirklich interessiert, hier kannst du gerne nachlesen, warum die Anzahl der Rebhühner stark dezimiert wurde. Der Artikel wurde von der deutschen Wildtierstiftung verfasst und ich gehe davon aus, dass der Inhalt schon seine Richtigkeit hat:
https://www.deutschewildtierstiftung.de ... re/rebhuhn
weniger Prätadorendruck entsteht auch vor allem dadurch, dass geeignete Lebensräume geschaffen werden. Falls es dich wirklich interessiert, hier kannst du gerne nachlesen, warum die Anzahl der Rebhühner stark dezimiert wurde. Der Artikel wurde von der deutschen Wildtierstiftung verfasst und ich gehe davon aus, dass der Inhalt schon seine Richtigkeit hat:
https://www.deutschewildtierstiftung.de ... re/rebhuhn
- Rohana
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Re: Steingartenverbot ?
Weniger Prädatorendruck entsteht bei uns primär durch Prädatorenbejagung - wir haben eine unglaubliche Dichte von Fuchsen, Dachsen und Mardern hier (und nicht nur hier!), was nützt also ein hypothetisches Rebhuhn, wenn's gleich als Delikatesse im ein oder anderen Magen landet? Sicher, woanders mag das anders aussehen, aber nicht nur das Rebhuhn braucht mehrere Faktoren um glücklich zu sein/werden. An Verstecken mangelt es jedenfalls nicht.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Steingartenverbot ?
Rati, möglicherweise meint Manfred, dass "Bodenschutz" in der Taxonomie der möglichen Massnahmen, den diversen ökologischen, auch den funktionalen Systemen übergeordnet sein sollte;da stimme ich dir zu, nur was hat das mit Stein/Schottergärten zu tuen?
denn die tatsächliche genetische Vielfalt findet dort statt.
Von da geht sie aus, von da geht sie verloren, insofern kann ich ihn durchaus verstehen.
Es geht ja nicht um Stein- oder Schotter, es geht auch nicht wirklich um die Einschränkung persönlicher Gartenvorlieben,
es geht um Gesetze zum Bodenschutz.
Zur Erhaltung der genetischen Vielfalt mit all ihren Namen, Wohnorten und Zusammenhängen.
Re: Steingartenverbot ?
Ja. Aber das ist halt etwas umständlich, jedes mal anzuführen.Teetrinkerin hat geschrieben:@Manfred,
Biodiversität bedeutet übersetzt "Vielfalt des Lebens" - das ist viel, viel mehr, als nur die Gesamtheit der Arten und Unterarten.
Und die aus meiner Sicht unglückliche Verwendung des Plurals Ökosysteme suggeriert die Möglichkeit einer Trennung, die nicht gegeben ist.
Das Rebhun mag ein unglücklich gewähltes Beispiel sein, weil es sich ja nicht um eine bedrohte Art handelt.
Seine Lebensraumansprüche sind aber gut bekannt und relativ leicht zu erfüllen, wenn man denn will und darf.
Es gibt ja diverse erfolgreiche Rebhuhnschutzprojekte. Das des Landesbund für Vogelschutz gehört leider nicht dazu. Weil man da auf Ideologie statt auf Wissen setzt und die teuer ausgesetzten Rebhühner jedes mal wieder fressen lässt.
Wäre leicht zu beheben, indem man den Menschen einfach wieder eine seine Rolle als Breitband-Prädator zurückversetzt.
Wer sich z.B. mal mit dem Prädationsdruck der Drosseln auf junge Amphiebien beschäftigt hat, kann über ein Grünland-Walzverbot nur noch lachen oder alternaiv weinen.
Aber Vernunft hat halt keine Lobby.
Und wie die Zerstörung der artenreichsten Lebenräume der Erde durch die indirekten Wirkungen deutscher "Prozessschutz"-Gebiete die Insekten schützen soll, werden wir wohl nie erfahren.
Aber darum geht es den Tätern ja auch nicht, sondern um Macht und Geld.
Re: Steingartenverbot ?
Ich wüsste nicht, dass es da eine definierte begriffliche Abgrenzung gibt und noch weniger, wie man eine solche bezüglich Biodiversität treffen sollte.Stein/Schottergärten
Nochmal, für alle, die es nicht gelesen haben: Die allermeisten Arten sind viel zu klein, als dass das menschliche Auge sie ohne Hilfsmittel sehen könnte.
Mit einer Mikroben-DNA-Analayse könnte man evtl. eine grobe Abschätzung vornehmen, wie viele Arten auf und unter einem einzelnen Kieselstein leben. Ich gehen von mehreren hundert bis mehreren tausend aus.
Re: Steingartenverbot ?
Also wenn sie uns die mit Vlies und Kieseln abgedeckte Fläche - begrenzt von Formschnitt-Buchs - vorm Haus verbieten wird da gepflastert. Ganz einfach.
Ich habe wesentlich besseres auf den restlichen ~5900qm biodiversem und für viel Geld mit viel Liebe und Schweiß angelegtem Land zu tun, als an der viel befahrenen Strasse Unkraut zu zupfen.
Und ja, das Unkraut muss gezupft werden. Kostet sonst 500 Taler Strafe weil es (es meint anscheinend, anfliegenden Sand, Saat und abgestorbenes Pflanzenzeugs) die Kanalisation verstopft, die uns allen (Genossenschaft) gehört.
Zwischen schwarz und weiß gibt es mehr als eine Trennlinie mit Stacheldraht.
Ich habe wesentlich besseres auf den restlichen ~5900qm biodiversem und für viel Geld mit viel Liebe und Schweiß angelegtem Land zu tun, als an der viel befahrenen Strasse Unkraut zu zupfen.
Und ja, das Unkraut muss gezupft werden. Kostet sonst 500 Taler Strafe weil es (es meint anscheinend, anfliegenden Sand, Saat und abgestorbenes Pflanzenzeugs) die Kanalisation verstopft, die uns allen (Genossenschaft) gehört.
Zwischen schwarz und weiß gibt es mehr als eine Trennlinie mit Stacheldraht.
Re: Steingartenverbot ?
richtig manfred,das meinte ich ja (also ich habe es gelesen),Manfred hat geschrieben:Ich wüsste nicht, dass es da eine definierte begriffliche Abgrenzung gibt und noch weniger, wie man eine solche bezüglich Biodiversität treffen sollte.Stein/Schottergärten
Nochmal, für alle, die es nicht gelesen haben: Die allermeisten Arten sind viel zu klein, als dass das menschliche Auge sie ohne Hilfsmittel sehen könnte.
Mit einer Mikroben-DNA-Analayse könnte man evtl. eine grobe Abschätzung vornehmen, wie viele Arten auf und unter einem einzelnen Kieselstein leben. Ich gehen von mehreren hundert bis mehreren tausend aus.
ein paar Kiesel, ein Steinhäufchen, ein Stückchen Holz oder ein nicht plattgeklopfter Maulwurfshügel am Gartenrand reicht auch.Manfred hat geschrieben:Rati hat geschrieben: Und für die Biodiversität braucht es keine x m² Steinfläche sondern kleine Inselchen der Andersartigkeit im normalen Gartenumfeld.
Da brauch ich doch keinen Steingarten für.
Grüße Rati
PS: die Biodiversität habe ich nicht in die Diskussion eingebracht.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
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