Ende der Globalisierung?

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hobbygaertnerin
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Re: Ende der Globalisierung?

#211

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 8. Dez 2016, 11:03

@hemmen,
bist du in Italien? Wenn ja, wir haben Verwandte in diesem Land, da geht mir immer das Herz auf, welche Wertschätzung dort Lebensmittel und gute Küche haben.
@rohana,
ich hab auch nix gegen Supermarkt, aber dort bleibt nur das winzige Stück am Ende der Wertschöpfungskette beim Landwirt, während ich mit dem Einkauf beim Direktvermarkter auf der sicheren Seite bin. Da hab ich immer eine Win-Win Situation für beide.
Aber ich mach mir nichts vor, die Globalisierung ist mitten unter uns, wir bekommen gar nicht mit, wieviele Firmen in ausländischer Hand sind, es werden viele Arbeitsplätze abgebaut, das geschieht ganz still und leise.

Vielleicht wäre man in diesem Land auch ganz froh, wenn es überhaupt keine Landwirtschaft mehr gäbe, höchstens noch ein paar Vorzeigebetriebe für die Seele.
Liesse sich dafür aus anderen Landen günstiger reinholen- und keine Schlepper auf den Strassen, niemand muss sich über Landwirtschaft ärgern oder aufregen.

henmen
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Re: Ende der Globalisierung?

#212

Beitrag von henmen » Do 8. Dez 2016, 11:11

Hi Peter,

natürlich bekommt man nichts geschenkt, alles ist harte Arbeit und natürlich ist die Bürokratie, das Erlangen der notwendigen Genehmigungen und Abnahmen, eine erzwungen notwendige und gleichzeitig Nerven zerrende Angelegenheit (speziell in Italien) die müde macht.

Und ja ein Risiko ist wie überall sonst, auch hier gegeben, aber lässt sich durch eine bewusst gewählte, breite Angebotspalette relativ einfach entschärfen.
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Re: Ende der Globalisierung?

#213

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Dez 2016, 11:45

hobbygaertnerin hat geschrieben:... Bei der Textilbranche ist mir das wirklich als Karamelkarawane vorgekommen, zuerst sind die Betriebe nach Tschechien, dann nach Polen, Ungarn, dann nach Rumänien, Bulgarien gewandert, irgendwann waren sie dann in Asien, jetzt geht der Zug schon wieder weiter, Afrika - und was kommt danach?
So weit braucht man gar nicht zu schauen. Ganz frisch aus dem Ticker:

Großbäcker Lieken: Löhne unter Tarifniveau in neuem Wittenberger Werk

Obiger ungelesener Link ist mal der Erste, den ich via ecosia-Suche erhielt. Im Radio klang das heute morgen so: Lieken eröffnet in Wittenberg eine neue Großbäckerei und schließt die in Weißenfels. (Man schaue sich nur mal die Luftlinie zwischen den beiden Orten an.) Den bisherigen Mitarbeitern wird angeboten zu anderen Bedingungen im neuen Werk zu arbeiten. Diese wären:

- kein Tariflohn mehr
- Lohnkürzung um 25%
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird gestrichen.

Der Bau des neuen Werkes in Wittenberg wurde von der Landesregierung mit 11 Millionen Euro bezuschußt. Ich bin bestimmt der Letzte, der etwas gegen die Ansiedlung von Unternehmen in strukturschwachen Gegenden hat - aber unter diesen Bedingungen? Wer erlaubt so etwas, wer stemmt sich dagegen, wer muss sich diese Ungerechtigkeit länger reinziehen?

Diese Vorgehensweise deutscher Unternehmen ist bestimmt kein Einzelfall. Nochmal: Lieken heißt die Firma, die hier ncht mehr streng kapitalistisch sondern neoliberal agiert. Zur Lieken AG gehören die Lieken Brot- und Backwaren GmbH und die Zimmermann GmbH. Ich werde die Produkte nun meiden. :pfeif:
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Re: Ende der Globalisierung?

#214

Beitrag von henmen » Do 8. Dez 2016, 11:47

Hi Hobbygaertnerin,

ich wohne mit meiner Familie auf einem Hof, aber leider nicht in Italien. Podere il Casale haben wir 1992 als eine Eigentümergemeinschaft und ähnlich organisiert wie ein Verein gekauft und gemeinsam im Laufe der Jahre von Null auf bis zum heutigen Stand aufgebaut. Am Ende hat sich allerdings herausgestellt das der Hof Familien geführt, einfach besser läuft und so haben sich alle Beteiligten bis auf Sandra und Ulisse Stück für Stück zurückgezogen. Dennoch bin ich regelmäßig da (das nächste Mal im Januar) und schon gespannt, welche neuen Ideen die Beiden und ihre inzwischen erwachsenden Kinder haben.

In den letzten Monaten habe ich an den Grundlagen und der Umsetzung eines mit Polyface vergleichbaren, grasbasierten Betriebs im Solling gearbeitet. Aber leider hat die Eigentümerin im Laufe meiner Vorbereitungen den Verkaufspreis so weit angehoben, dass ich einfach nicht mehr rankam und meine Planungen so vorerst auf Eis legen musste. Aber es gibt da noch einen ehemaligen Ziegenhof mit historischen Gemäuern, modernsten Ställen und eigener, voll ausgestatteter Käserei, dessen Eigentümer mich schon sehr lange bekniet, dass ich oder ein Anderer diesem Betrieb wieder neues Leben einhauchen soll. Also wenn hier jemand ist, der gerne einen Bio-Ziegenhof mit allem Drum und Dran im Münsterland pachten möchte: Eine kurze Nachricht an mich reicht.

Mal sehen

Gruß

Henmen
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Manfred

Re: Ende der Globalisierung?

#215

Beitrag von Manfred » Do 8. Dez 2016, 11:53

In welcher Größenordnung und mit welcher Ausstattung soll dein Wunschbetrieb denn sein?

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Re: Ende der Globalisierung?

#216

Beitrag von henmen » Do 8. Dez 2016, 12:25

Hallo Manfred,

der Betrieb im Solling war/ist 54 Hektar groß, davon ca. 8 Hektar locker mit großen Eichen bestanden, mehrere Teiche mit Bachdurchlauf, ein Bach, eine große Streuobstwiese mit Altbäumen /schwer sanierungsbedürftig, und ein historischer nicht mehr genutzter Terrassengarten in wirklich großer Ausdehnung.

Ich denke ähnliches sollte, muss aber nicht sein. Die Bebauung wäre mir egal, ob Kauf oder Pacht ebenfalls, wenn der Preis angemessen ist. Allerdings sollten im Umkreis von 50 km mindestens 100.000 Einwohner besser mehr, wohnen.

Gruß

Henmen
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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Ende der Globalisierung?

#217

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 8. Dez 2016, 12:41

Buchkammer hat geschrieben:Diese Vorgehensweise deutscher Unternehmen ist bestimmt kein Einzelfall.
Lieken gehört einem Tschechen

http://www.rp-online.de/wirtschaft/unte ... -1.3422362

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Re: Ende der Globalisierung?

#218

Beitrag von Buchkammer » Do 8. Dez 2016, 13:07

^^
Ja, war mir bekannt. Wer sich den Tag versauen möchte, liest sich mal den Artikel zur tschechischen Firma durch: Agrofert.
Was da abgeht, gemauschelt und mit EU-Fördergeldern unterstützt wird (der Ko.. Smilie fehlt mir auch) ... ich geh erst mal in den Garten.
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Re: Ende der Globalisierung?

#219

Beitrag von Thoreau » Do 8. Dez 2016, 13:59

Rati hat geschrieben:
frodo hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:Für ein Wachstum der Bevölkerung sind mindestens 4 Geburten /Frau nötig und das gibt wie schon geschrieben nur noch in ein paar Staaten in Afrika. bei denen ist dafür die Lebenserwartung nicht so hoch.
Anders herum: WEIL die Lebenserwartung nicht so hoch ist (Afrika), braucht es DORT 4 Geburten/Frau um den Status quo zu erhalten.
Bei heutigem Standard in westlichen Industrienationen reichen schon mehr als 2,1 Kind/Frau für ein Bevölkerungswachstum aus....
ja, um den Status quo zu erhalten,also Bevölkerung konstant, reichen 2,1 aber nicht für ein weiteres Wachstum der Bevölkerung.:opa:
Gugst du noch mal genau dein Link Zitat. :)
Grüße Rati
Warum sollte Deutschland ein WACHSTUM der Bevölkerung brauchen? Das Land ist bereits heute überbevölkert, nämlich unglaubliche 220 Einwohner pro Quadratkilometer. Es brauchte eine Schrumpfung.

Afrika ist mit 39 Einwohner pro Quadratkilometer dagegen nur dünn besiedelt.

Die oben erwähnten hohen Geburtenraten in Afrika reichen immerhin dazu aus, die heutigen 1.000 Millionen bis 2050 auf 2.000 Mio. anwachsen zu lassen.

Und Gallup hat die Leute dort mal kurz gefragt, was sie vorhaben:

http://www.gallup.com/poll/124028/700-m ... ently.aspx

38 % wollen weg. Falls sich ein paar davon für Deutschland entscheiden, kriegt ihr euer Wachstum schon noch. Niemand muss sich also Sorgen machen.

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Re: Ende der Globalisierung?

#220

Beitrag von Rati » Do 8. Dez 2016, 14:07

Hi Thoreau.

ließ doch bitte erst mal die (auf Bevölkerungswachstum bezogenen )Beiträge ab Seite 19.
Ich habe das Gefühl das du gar nicht weist wie es zu dem von dir kommentierten Beitrag kam.
Wenn du das dann herausgefunden hast, wirst du sehen das sich deine Frage erledigt hat. :)

Grüße Rati
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