Bauer Willis Wutrede:

Manfred

Re: Bauer Willis Wutrede:

#101

Beitrag von Manfred » Do 26. Feb 2015, 15:55

Langsam verstehe ich immer besser, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland breitmachen konnte.

Rati
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#102

Beitrag von Rati » Do 26. Feb 2015, 16:01

Manfred, :roll: :) "einfach" wieder mehr zusammenrücken statt gegeneinander aufreiben lassen.
.....hab den Rest gelöscht, kann ich bei Bedarf immer noch schreiben.

Grüße Rati
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kraut_ruebe
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#103

Beitrag von kraut_ruebe » Do 26. Feb 2015, 16:10

weil? :hmm:

was spricht dagegen dem bauern im direktverkauf die gesamtmarge zu geben die sonst der (zwischen)handel einbehält?

bei mir gibt es sie noch, die kartoffel von bauers VWbus. kartoffel, wein und leitern werden auf der strasse noch auf zuruf verkauft. ein paar andre sachen muss man sich vom jeweiligen bauern selber holen. ist doch allemal besser als lidl und co zu füttern, die haben doch eh schon genug verdient.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Manfred

Re: Bauer Willis Wutrede:

#104

Beitrag von Manfred » Do 26. Feb 2015, 17:05

Gegen Direktvermarktung spricht gar nichts.
Was mich erschreckt ist das Zusammenwirken von Propaganda (in diesem Fall das Zusammenschneiden von mehrere Jahre alten und inhaltlich längst überholten Doku-Segmenten zur gewünschten Wirkung) und der Bereitschaft des Volkes, seine eigenen Unzulänglichkeiten dadurch zu übertünchen, dass man die Schuld dem vorgesetzten Sündenbock zuschiebt.

Die Exportsubventionen der EU für Lebensmittel wurden über Jahre abgeschmolzen und sind inzwischen ganz abgeschafft.
Die Direktzahlungen wurden komplett umgekrempelt, die Basisprämie fast halbiert und der Rest an zusätzliche Umweltauflagen gebunden.
Die selben Schock-Bilder aus der Tierschutzszene werden seit Jahren immer wieder verwendet. Nachweise, wo sie wirklich aufgenommen wurden, fehlen bis heute. In einigen Fällen wurde aber nachgewiesen, dass sie nicht aus den Ställen stammten, in denen sie angeblich gemacht wurden.

Aber der Fernsehzuschauer nimmt diesen Mist als bare Münze, weil er so schön die eigenen Meinung verstärkt und nicht zu lästigem Hinterfragen anregt.

Wirklich erschreckend, das so etwas von den öffentlich rechtlichen Medien in Verkehr gebracht wird, die ich mit meinen Zwangsbeiträgen finanzieren muss.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#105

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 26. Feb 2015, 17:41

schon wieder eine Verallgemeinerung: "der Fernsehzuschauer" :pft: :haha:

ich behalte meine Meinung gerne für mich (Bauern, die ihre Tiere ausnutzen, hab ich genügend gesehen, da brauch ich keinen Fernseher dafür - kenne auch solche, die jahrelang ohne Murren ihre Arbeit tun und auch solche, die "wir haben es satt" - Märsche begleiten.... gibt es alles! einem "Bauern Willi" bin ich in Natura noch nie begegnet und das ist vielleicht besser so)

Übrigens: doch. mich regt alles zum Weiter-Denken an - auch oder gerade solche Dokus....
Wir essen auch moderat Fleisch und saisonales Obst/Gemüse - irgendwie sagt einem das der normale Hausverstand - oder nicht? :hmm:

Regt es auch "die Bauern" zum Weiterdenken an - von wegen: liebe Konsumenten, seid mir dankbar für das Regenwasser, welches durch meinen Acker fließt, und ihr es dann als Grundwasser trinkt - von wegen: "ich" (der Bauer) erzeuge eure Nahrung - ja, eh, Bauern lassen sich melken....

sorry, einseitiges Denken ist auf KEINER Seite angebracht.

Es stößt mir gewaltig auf, wenn da eine Menschengruppe ("die Bauern") gegen eine andere ("die Konsumenten") hetzt, und mir wäre es nicht eingefallen, da noch immer weiter zu hacken, genug ist genug!!

Es gibt sie nicht, "die bösen Konsumenten", es gibt sie nicht, "die heiligen Bauern"!!

Genauso wie es in der Pflege Menschen gibt, die nur Euroscheine sehen und keinen fühlenden Menschen, genauso gibt es in der Landwirtschaft Menschen, die in einem Tier nur Euroscheine sehen und kein fühlendes Wesen.
Genauso wie es eben in beiden Berufsgruppen auch umgekehrt geht und da fehlt dann das liebe Geld.

Eben nicht nur bei den Bauern - wieso sollte ich mich als "Möchtegern-Selbstversorger", "Nicht-Landwirt" und Mensch mit wenig Geld da auf irgendeine Seite ziehen lassen??
Dass ich wo es geht beim Erzeuger direkt kaufe (bzw. den Weißkohl essenderweise vor der Vernichtung rette! :lol: ) - ja!!
Aber falls die Intentionen von "Bauer Willi" sind, das zu erreichen, dann hat er echt sich im Ton vergriffen, sorry, das muss ich sagen.

muss nur noch eines sagen: eigentlich war "Bauer" immer mein Traumberuf und ich hatte in meinem Leben noch nie echten Streit mit einem ebensolchen.
Ich bin aber auch noch nie angegriffen worden, mir hat noch nie jemand die Schuld an der schlechten Wirtschaftslage (oder einer Missernte oder dem Bankrott eines Abnehmers) gegeben.
Man hat mir nur Kohlköpfe geschenkt, mich die Kühe streicheln lassen und einiges gezeigt (wie man es macht) - so kann man "die Konsumenten" sensibilisieren!
Ja, als Kind bin ich auch zusammengeschrien worden, weil wir im hohen Gras, welches auf die Mahd wartete, spielten.
Der nette Bauer damals hat aber nicht nur mit mir geschimpft, sondern mir auch erklärt, warum er das nicht will und dass das Gras dann nicht mehr gut zu mähen geht.

Ich erkläre das heute meinen Kindern und lass sie nicht im hohen Gras spielen....

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Re: Bauer Willis Wutrede:

#106

Beitrag von Thomas/V. » Do 26. Feb 2015, 17:53

bei mir gibt es sie noch, die kartoffel von bauers VWbus. kartoffel, wein und leitern werden auf der strasse noch auf zuruf verkauft.
Womöglich ist das bei Euch so. Womöglich ist das auch nur eine Täuschung...
Hier zogen auch schon Leute über die Dörfer und haben versucht, Äpfel und Kartoffeln an die Leute zu verkaufen.
Das waren aber keine "Bauern" oder "Selbstvermarkter", sondern eindeutig angeheuerte Hilfskräfte, die noch nicht mal wußten, welche Sorten sie da verkaufen.
Eindeutige Herkunftsetikette oder sowas gabs auch nicht.
Am ehesten findet man Direktvermarkter noch bei irgendwelchen Kulturveranstaltungen oder Märkten.
Auf unserem Wochenmarkt (den es inzwischen nicht mehr gibt, war zum Schluß nur noch ein Klamottenbasar) standen auch nur irgendwelche Händler, die ihr Zeug vom Großhandel kauften.
Alles nur Verarschung...
Jetzt ganz allmählich fangen tatsächlich einige wenige Nebenerwerbsbauern an, etwas direkt zu vermarkten. So alle 1/4 Jahre wird mal ein Bulle geschlachtet und verkauft oder zu Weihnachten Enten und Gänse auf Vorbestellung usw... Alles nicht massentauglich...Nachfrage nach "guten" Lebensmitteln besteht durchaus und die Leute sind auch bereit, dafür zu bezahlen, aber es gibt keine wirkliche Strukturen. Alles schon lange plattgemacht und dank EU-Bürokratie wird da auch nicht viel hochkommen. Das würde ja dem Großagrarier die Kunden wegnehmen....
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#107

Beitrag von kraut_ruebe » Do 26. Feb 2015, 17:59

danke für die erklärung, manfred. bei mir kam das anders an, aber du meintest den reinen wirkmechanismus der (elektronischen) massenmedien. hm - ja, der wird schon so sein.

nein, thomas, das ist keine täuschung. der bauer kommt selber, und man kann ihn auch vorher anrufen wann in etwa er ins dorf kommt. oder sich das was man will selber nach der ernte holen. hier stehen die alten strukturen noch, man kennt einander. ländlich eben.
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#108

Beitrag von Thomas/V. » Do 26. Feb 2015, 18:02

Aber der Fernsehzuschauer nimmt diesen Mist als bare Münze, weil er so schön die eigenen Meinung verstärkt und nicht zu lästigem Hinterfragen anregt.

Wirklich erschreckend, das so etwas von den öffentlich rechtlichen Medien in Verkehr gebracht wird, die ich mit meinen Zwangsbeiträgen finanzieren muss.
Dann ist das also alles Lüge, was in dem Video zu sehen ist? Die Schweine leben in D. also alle im Stroh und haben viel Auslauf? Der Bauer verdient nicht nur 5€ pro Schwein usw. usf? :hmm:

Und selbst wenn: gerade solche Beiträge bringen vielleicht doch den einen oder anderen dazu, über sein Eß- und Kaufverhalten nachzudenken.
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#109

Beitrag von Thomas/V. » Do 26. Feb 2015, 18:05

nein, thomas, das ist keine täuschung. der bauer kommt selber, und man kann ihn auch vorher anrufen wann in etwa er ins dorf kommt. oder sich das was man will selber nach der ernte holen. hier stehen die alten strukturen noch, man kennt einander. ländlich eben.
Dann sei froh. Hier ist es auch "ländlich", aber die Strukturen sind seit 50 Jahren weg. Von der DDR lernen (Großagrarier, genannt LPG) heißt siegen lernen :lol:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#110

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 26. Feb 2015, 18:21

Ich war auch erstaunt das der Osten keinen Wochenmarkt kennt und auch keine Weihnachtsbaumverkaufsstände direkt nach der Wende.
Wie habt ihr das überlebt ? ( ne ernst gemeinte Frage )
Die meisten Selbstvermarkter auf dem Markt kaufen zu, sonst wären die meisten Stände im Winter leer.

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