24 Stunden, um Sakineh zu retten

[Benutzer 72 gelöscht]

hallo!

Im Museum gab es einen Aufruf, gegen ihre Steinigung zu protestieren - aber jetzt geht es offenbar weiter...
hab eine mail bekommen:

http://www.avaaz.org/de/24h_to_save_sak ... 572&v=7493

danke fürs Lesen und

liebe Grüße!

[Manfred]

Für alle, die wie ich Avaaz.org nicht kennen. (Man will ja wissen, welche Organistion und welche Person man da unterstützt.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Avaaz.org
http://de.wikipedia.org/wiki/Sakineh_Mohammadi_Ashtiani

[zaches]

http://www.youtube.com/watch?v=WWyJJQbFago

[Tanja]

Hi Ihr,

Email von Avaaz:

Es ist Donnerstag und Sakineh ist immer noch am Leben. Unglaublich -- IN nur einem Tag haben 500.000 von uns ihre Staatschefs kontaktiert -- und sie reagieren und rufen den Iran an! Unser Druck zeigt Wirkung und wir dürfen jetzt nicht nachlassen -- leiten Sie die untenstehende E-Mail an alle, die Sie kennen:

Liebe Freundinnen und Freunde,

Der Iran könnte Sakineh Ashtiani schon morgen hinrichten. Wir haben sie vor der Steinigung gerettet. Nun bleiben uns nur 24 Stunden, um die Schlüsselmächte zu Notfallmaßnahmen zu bewegen, um diese beschämende Tötung zu stoppen.


Der Iran könnte schon morgen Sakineh Ashtiani hinrichten.



Unser weltweiter Protest hat im Juli das ungerechte Steinigungsurteil gegen sie gestoppt. Nun bleiben uns nur 24 Stunden, um ihr Leben zu retten. Die Verbündeten des Iran, sowie UN-Schlüsselmächte sind unsere größte Hoffnung – sie könnten den Iran von den ernsthaften politischen Konsequenzen dieser im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Tötung überzeugen.

Klicken Sie den folgenden Link, um ihnen einen dringenden Aufruf zum Handeln zu senden und schicken Sie diese E-Mail an alle – es dauert nur drei Minuten, und es ist ihre letzte Chance:

http://www.avaaz.org/de/24h_to_save_sakineh/?vl

Sakinehs Ehebruch-Fall ist ein tragischer Schwindel, eine Ansammlung von Menschenrechtsverletzungen. Zuerst sollte sie zu Tode gesteinigt werden. Aber die iranische Regierung musste das Urteil aufheben, nachdem ihre Kinder einen massiven Aufschrei gegen diese absurden Prozess hervorgerufen hatten – sie sprach nicht die Sprache, die im Gericht gesprochen wurde, und die angeblichen Vorfälle des Ehebruchs fanden nach dem Tod ihre Ehemanns statt.

Dann wurde ihr Anwalt gezwungen, ins Exil zu gehen, und die Anklage erfand eine neue Anschuldigung, für die sie exekutiert werden würde – den Mord an ihrem Ehemann.

Obwohl dies eine Doppelbeschuldigung ist, da sie schon wegen angeblicher Mittäterschaft bei diesem Verbrechen eine Gefängnisstrafe verbüßt, wurde Sakineh für ein "Geständnis" gefoltert, im nationalen Fernsehen angeprangert und für schuldig befunden. Das Regime hat nun auch zwei deutsche Journalisten, ihren Anwalt und ihren Sohn verhaftet, der mutig die internationale Kampagne zur Rettung seiner Mutter angeführt hatte. Alle bleiben inhaftiert, Sakinehs Sohn und Anwalt wurden ebenfalls gefoltert, und Anwälte werden ihnen verweigert.

Nun erklären iranische Menschenrechtsaktivisten, dass Teheran den Befehl erlassen, ihre Tötung sofort umzusetzen. Sie steht auf der Liste, und morgen ist Exekutionstag.

Konsequente Kampagnen haben den Iran veranlasst, Sakinehs Steinigungsurteil fallen zu lassen, und das Interesse führender Politiker aus Ländern mit Einfluss auf den Iran, wie die Türkei und Brasilien, auf sich gezogen. Wir müssen dringend unsere Stimmen erheben und sie vor dem Tod und unmenschlicher Behandlung retten, und sie, ihren Anwalt, ihren Sohn und die inhaftierten deutschen Journalisten befreien. Senden Sie eine Nachricht und erzählen Sie Ihren Freunden und Ihrer Familie von diesem Notruf:

http://www.avaaz.org/de/24h_to_save_sakineh/?vl

Ein massiver öffentlicher Aufschrei hat die moralische Macht, abscheuliche Verbrechen zu verhindern. Nutzen wir diese 24 Stunden, um eine deutliche Botschaft zu schicken – die Welt sieht zu, und wir alle stehen heute zusammen, um Sakinehs Leben zu retten, und um überall auf der Welt gegen Unrecht zu kämpfen.

Voller Hoffnung und Entschlossenheit

Alice, Pascal, Stephanie, Giulia, Benjamin und das ganze Avaaz Team

Internationaler Protest: Iran zögert mit Hinrichtung von Aschtiani
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 35,00.html

Scharfe Kritik von der internationalen Gemeinschaft
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6185505,00.html

Die designierte brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff spricht sich gegen die Hinrichtung von Ashtiani aus
http://diestandard.at/1288659411340/Zum ... sgeruechte

Avaaz-Petition an erster Stelle im "Guardian"
http://www.guardian.co.uk/world/2010/no ... -execution

Hintergrundinformationen über den Fall Sakineh von Amnesty International:
http://www.amnesty.de/urgent-action/ua- ... ungsgefahr

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[Tanja]

Sakineh lebt, nun geht es um ihre Freiheit. Link zu Avaaz.

[Spottdrossel]

Sakineh lebt, nun geht es um ihre Freiheit. Link zu Avaaz.

Freiheit?
Ich dachte, da war was mit Beihilfe/ Anstiftung zum Mord..?
Haben das die vereinigten Gutmenschen übersehen, oder hab ich was falsch verstanden?

[Tanja]

ja, da hast Du wohl was falsch verstanden. Lies halt nach.

Wenn man sich gegen Steinigung, ungerechte Anklagen und Urteile ausspricht ist man ein Gutmensch? Ach so.

[Spottdrossel]

Ähm, falsch verstanden.
Steinigung ist natürlich nicht in Ordnung, klar.
Nur hat sich da dann, im Schwung der Rettungsaktion, eine Grundstimmung eingestellt, bei der die Dame als generelles Opfer hingestellt wurde.
Für Fremdgehen gesteinigt werden, ist nicht ok.
Wenn sie allerdings bei der Ermordung ihres Mannes die Finger im Spiel hatte, wäre das auch nach westlichem Recht eine Straftat.
Und, mal ehrlich, die Konstellation "neuer Liebhaber + untreue Ehefrau meucheln unerwünschten Ehemann" kommt auch hierzulande vor, in einem Land, wo man sich nicht mal einfach so trennen und scheiden lassen kann, wäre es also auch nicht unplausibel, wenn sie zu dieser (Verzweiflungs?)Lösung gegriffen hätte.
Das Problem ist einfach, das im Schwunge der Empörung gleich das ganze dortige Rechtssystem angezweifelt wird und das Unrecht "Steinigung" das Unrecht "Mord" überdeckt.
Im Focus (Papierform) war schon zu Anfang dieser Kampagne ein netter Artikel, wie sich viele Prominente haben einspannen lassen, ohne den Sachverhalt komplett zu erfassen, die meinte ich mit "Gutmenschen".

Wäre die Sache hierzulande passiert und es hätte Haftstrafe statt Steinigung gegeben, hätte Frau S. ein komplett anderes Image und erheblich weniger Fans, würde ich mal sagen...

[Benutzer 72 gelöscht]

hallo!

Eigentlich weiß ich nicht viel über diesen Fall - woher denn auch??
Ich bin gegen Todesstrafe, egal wo oder wieso....

Und ob sie jetzt schuldig ist oder nicht - woher soll ich das wissen??
Es gibt da auch nur so viele widersprüchliche Informationen darüber, aber wenn ich es so "intuitiv" beurteilen müsste, tät ich sagen "unschuldig" ....
weiß nicht - nicht mal in México funktioniert das Rechtssystem gerecht - in den USA übrigens schon gar nicht ....

:watt:

ich maße mir kein Urteil an über sie!

Allerdings weiß ich, dass es mancherorts Ehen gibt, die fast schlimmer sind als eine Todesstrafe :watt: :watt:

p.s.: ich bin absolut nicht gegen-islam!! ich bin höchstens gegen Männerherrschaft ...

liebe Grüße!

[Tanja]

Wäre die Sache hierzulande passiert und es hätte Haftstrafe statt Steinigung gegeben, hätte Frau S. ein komplett anderes Image und erheblich weniger Fans, würde ich mal sagen...

Wie viele andere verfolge ich den Fall, seitdem ich den ersten Petitionsaufruf zur Verhinderung der Steinigung gelesen habe und nach all dem, was ich darüber erfahren habe lautete die offizielle Anklage anfangs auf Ehebruch (den die Frau nicht einmal begangen hat, sie hat sich als Witwe lediglich einem neuen Mann zugewandt). Ich bezweifle, dass hierzulande deswegen jemand angeklagt würde. Die anderen Vorwürfe wurden als Rechtfertigungsversuche verbreitet (und nicht aufrecht erhalten) nachdem das Steinigungsurteil bereits weltweite Reaktionen hervorgerufen hatte. Der Fall an sich ist außerhalb des Iran überhaupt nur deswegen bekannt geworden, weil die Familie der Frau, allen voran der Sohn, von der Unschuld der Mutter überzeugt gewesen ist und sich hilfesuchend an Menschen außerhalb des Iran gewandt hat, nachdem er mit seinem Anwalt im Lande selbst nichts erreichen konnte. Dafür sind Sohn und Anwalt zwischenzeitlich inhaftiert gewesen. Ich glaube kaum, dass man so etwas riskiert, wenn man der Meinung ist, die Anklage sei rechtens. Schon mal gar nicht, wenn man sich in der eigenen Heimat befindet und die Gepflogenheiten dort kennt.

Klar kann man sagen "woher soll ich wissen, dass das stimmt, also halte ich mich raus oder stelle es in Frage." Aber auch wenn nur ein Bruchteil einer Chance bestünde, dass es stimmte, sollte man dann nicht auch im Zweifel auf der Seite des Opfers stehen?

Es gibt sicherlich ewig viele weitere Opfer ungerechter und unmenschlicher Urteile in vielen Ländern, die nicht im Rampenlicht stehen und für die niemand eintritt. Schlimm genug. Wird Zeit, dass viel mehr dieser Geschichten publik werden und auch anderen geholfen wird.