Zahl der Demenzkranken steigt

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Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#41

Beitrag von Olaf » Do 12. Dez 2013, 20:31

Ich war nur Zuschauer, sie haben sich vor den Schwestern produziert.
Aber alle Beteiligten hatten ihren Spass, und das ist doch viel wert.
Und mich beeindruckt das immer, wie das Pflegepersonal damit umgeht.
Kann aber auch nicht jeder......
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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si001
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#42

Beitrag von si001 » Do 12. Dez 2013, 22:36

Lehrling hat geschrieben:Jetzt sorgen sich sogar die G8 wegen Alzheimer, weil das den Staaten so viel Kosten macht.
...und man überlegt, wie man die Pharmaindustrie dazu bewegen kann wieder mehr in die Forschung zu stecken, damit es endlich Medikamente dagegen gibt.

Meiner Meinung nach sollten sie lieber nach der Ursache erforschen, oder sägen sie dann am eigenen Ast??
Liebe Grüße, si001!
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Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#43

Beitrag von Olaf » Do 12. Dez 2013, 22:51

Hm.
Hab ich jetzt den Thread falsch vestanden?
Für mich stellt sich das so dar:
Prozentual ist das eher rückläufig, die Alten werden aber mehr bzw. älter.
Zitiere Aduja:
1991 sind noch 8,3% der Senioren an Demenz erkrankt, 2011 waren es nur noch 6,5%, aber es gibt heute einfach mehr Senioren, so dass die Gesamtzahl der Betroffenen gestiegen ist. Und dieser Trend wird soch wohl fortsetzen, das individuelle Risiko sinkt, aber es gibt dennoch insgesamt mehr Fälle.
Außerdem glaube ich, dass es eher diagnostiziert und erfasst wird, wo früher die "schwachsinnige Oma" einfach weggesperrt wurde.
Ich finde es richtig, damit umzugehen zu lernen, sowohl in der Pflege als auch das im häuslichen zu vermitteln, und ich finde es richtig, Medikamente dagegen zu entwickeln, so es denn geht.
LG
Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#44

Beitrag von Rati » Fr 13. Dez 2013, 10:16

Olaf, du hast die Fakten (adujas Zitat) richtig verstanden. Es werden weniger, bezogen auf die Gesamtzahl an Senioren also prozentual. Nur die Absolutzahl ist gestiegen.
Olaf hat geschrieben:...Ich finde es richtig, damit umzugehen zu lernen, sowohl in der Pflege als auch das im häuslichen zu vermitteln, und ich finde es richtig, Medikamente dagegen zu entwickeln, so es denn geht.
:daumen:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#45

Beitrag von Landfrau » Fr 13. Dez 2013, 15:46

Olaf, das ist ja ein guter Ansatz, den du für die Alten / Dementen vorschlägst, sie in der Pflege und daheim gut und richtig zu versorgen.

nur. wer soll das tun7 wer tut das?

Die Leute wollen ja nicht mal ihre Kinder um sich haben und groß ziehen - und das wird ja bei instinktgesunden Eltern mit Glücksgefühlen "belohnt" - sondern liegern sie täglich in Anstalten ab, um "Wichtigerem" nachzugehen oder dem geld nachzulaufen für Dinge, die keiner braucht....also das HAmsterrad am Drehen zu halten.
Und erst dann bei verwirrten, teils aggressiven und renitenten Alten, deren Betreuung ja nicht mit vertrauensvollen Kulleraugen und süßem Lächeln belohnt wird? Die werden doch noch viel eher "entsorgt" .... .

Und es wird sich außerdem eine Entwicklugn rächen, die vor kurzem ihren Anfang genommen hat:
Wer seine Kinder in Anstalten steckt, den werden die Kinder auch dereinst irgendwohin "stecken",
wie auch anders, wenn Bindung, verpflichtung, Solidarität und auch Zurückstecken nicht aufgebaut wird?

Diese Gesellschaft braucht flexible, disponibles Menschenmaterial, Menschen, die jeder Meinungsmache folgen - und die ist heute ja nicht mehr so plump wie einst bei Adolf oder in der Täterä - aber sie hat es inzwischen geschafft, die Grundstruktur menschlichen lebens, sie große Familie, die Sippe, fast völlig zu zerstören, weil jeder seinem eigenen vermeintlichen Konsumglück hinterrherrennt, statt breiverschmierte Münder abzuwischen und Windeln zu wechseln den lieben langen Tag, egal ob der Mund 1 mal 3 oder 33 mal 3 JAhre zählt, Familienarbeit zu leisten, zu versorgen und gesundzuerhalten......
Heut ver-sorgt sich jeder höchstens selbst.....

Altenpflege ist heute schon eine Arbeit unter schlechtest bezahlten bedingungen, während es hier herum, in der Pampa, Menschen gibt, die täglich 320 km Auto fahren, damit die Kinder zu einer besonderen Schule gehen können.
In Kinder investiert man, wenn auch keine Zeit und Liebe, so doch Training und Unterricht jeglicher Art.

In kaputte Alte gibt es nichts zu investieren, da muss man nur zähneknirschend oder selbstverleugnend, manchmal auch alte rechnungen begleichend, etwas zu Ende bringen.

Vielleicht ist große Zahl pflegebedürtiger Alter der Preis, den die gesellschaft für medizinische Errungenschaften bezahlt - und unsere in haltlose Individuen zersplitterte Gesellschaft wird die Pflege nur widerwillig und entgeltlich übernehmen, als Job für die, die "fast ganz unten" stehen.

Es ist schade so.

Vorbeugen für sich selber kann man wohl am besten mit ner täglichen Schweinshaxe bei völliger Körperertüchtigungs - Enthaltsamkeit - dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer plötzlichen tödlichen koronaren Erkrankung.

Mögen all die Alten, Verwirrten in Frieden und Ruhe so alt und verwirrt sein dürfen wie sie sind und auch das recht haben, ihr Leben mit den ihnen zur Verfügung stehenden einfachen MItteln - meist ist das die Weigerung, zu essen und zu trinken - zu Ende gehen zu lassen.

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#46

Beitrag von Olaf » Fr 13. Dez 2013, 16:10

Ach Landfrau,
da werden wir uns doch eh nicht einig.
Ich arbeite eben in einer Einrichtung, die alle Möglichkeien auslotet, auch Schulung, Selbsthilfegruppen für Angehörige, ebenso aber auch Tagesstätten zur Entlastung der Angehörigen, im Endefekt natürlich auch die Komplettbetreuung. Und die z.B. passen nun mal nicht in Dein Weltbild, während ich das vernünftig finde.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Dramen in dem von Dir beschworenen häuslichen Familienumfeld passiert sind und passieren.
Jetzt mach ich aber erst mal Feierabend.
LG
Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#47

Beitrag von sybille » Fr 13. Dez 2013, 20:51

Außerdem glaube ich, dass es eher diagnostiziert und erfasst wird, wo früher die "schwachsinnige Oma" einfach weggesperrt wurde.
So ist es auf jeden Fall! Ich höre es immer wieder von den dementen Menschen, das die Mutter oder sonst ein Verwandter "es" auch hatte und man sie nicht mehr unter die Leute lassen konnte.
Ich finde es richtig, damit umzugehen zu lernen, sowohl in der Pflege als auch das im häuslichen zu vermitteln, und ich finde es richtig, Medikamente dagegen zu entwickeln, so es denn geht.
Damit umgehen zu lernen ist sicher nicht einfach. Das kann nicht Jeder. Medikamente um die Demenz aufzuhalten gibt es im homöopatischen Bereich, aber das erfordert einen guten Homöopathen und Jemanden, der dem Homöopathen genau berichten kann, wie sich der demente Mensch nach der homöopathischen Medizin verhalten hat.

@Landfrau
sieh es nicht so negativ. Im Allgemeinen ist es eh besser wenn ein Fremder die dementen Menschen betreut. Angehörige kennen den dementen Menschen und reagieren oft unwirsch (weil sie ihn als Menschen mit klarem Verstand kennen und es nicht akzeptieren können, wie er geworden ist) oder aber überängstlich. Ein Fremder kennt diesen Menschen erst ab der Demenz und kann sich ganz anders in ihn hineinfühlen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#48

Beitrag von Kerstines » Fr 13. Dez 2013, 21:55

sybille hat geschrieben: Im Allgemeinen ist es eh besser wenn ein Fremder die dementen Menschen betreut. Angehörige kennen den dementen Menschen und reagieren oft unwirsch (weil sie ihn als Menschen mit klarem Verstand kennen und es nicht akzeptieren können, wie er geworden ist) oder aber überängstlich. Ein Fremder kennt diesen Menschen erst ab der Demenz und kann sich ganz anders in ihn hineinfühlen.
DAS unterschreibe ich sofort, hab, allerdings mit einer anderen "Behinderung", gleiches erlebt.
Hab als "Hauswirtschafterin" stundenweise eine Rollstuhl-Frau zum Arzt begleitet, Handreichungen im Haushalt gemacht usw.
Meine Vorgängerin hat diese Frau noch "gesund" kennengelernt und dann doch mit etlichen Hemmungen diese nun veränderte Frau betreut.
Ich hingegen kannte sie "gesund" gar nicht, für mich war sie halt im Rollstuhl und so bin ich ganz selbstverständlich mit ihr umgegangen, sie kam gut mit mir klar und ich mit ihr.

:) Kerstines

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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#49

Beitrag von Senf » Sa 14. Dez 2013, 19:03

Meine Mutter ist an mittelschwerer Demenz erkrankt.. Und dabei körperlich total fit. Da ich auch dem täglichen Hamsterrad angehöre.. Keinen Privatfinanzier habe, meine Rechnungen selber bezahlen muss und nicht auf meine Arbeit verzichten kann und mag.. Hat mich ihre Pflege nach zwei Jahren in denen ich keine freie Minute hatte an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht..
Ich war körperlich und seelisch im Eimer.
Sie wohnt jetzt in einer tollen Hausgemeinschaft eine Straße weiter.. Und es ist ein Seegen - vor allem für Sie. Trotz allem Engagement's konnte ich mich gar nicht so rundum kümmern wie Sie es jetzt dort erfährt.. Die 24 Stunden Betreuung die ich so nie leisten konnte bringt Ihr unwahrscheinlich viel.
Das Ende vom Lied ist : seit sie dort lebt und Sie geistig fitter wie in den letzten 2 Jahren vorher, man kann sich fast ganz normal wieder mit Ihr unterhalten, sie hat Freundinnen ohne Ende und oft komme ich vorbei und muss mir Sätze anhören: ich hab jetzt keine Zeit für Dich- wir gehen gleich in ein Konzert :hhe:

Ich hätte Ihr und mir sehr viel Leid erspart wenn ich nicht auf biegen und Brechen gedacht hätte ich könnte ( und nur ich allein ) sie pflegen und für Sie da sein.. Als einzige Tochter...

Manchmal hilft es über den Tellerand zu schauen!
Ich bin nicht verrückt- nur Verhaltensoriginell!

Olaf
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Re: Zahl der Demenzkranken steigt

#50

Beitrag von Olaf » Sa 14. Dez 2013, 19:53

Danke für diesen Bericht!
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