Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

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Dagmar
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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#61

Beitrag von Dagmar » Mi 5. Dez 2012, 14:24

Hallo AnamPrema,
AnamPrema hat geschrieben:Bei vielen existierenden Gemeinschaften
- musst Du erstmal einige Seminare gemacht haben, bevor Du als Anwärter mitleben darfst
- darfst Du Geld mitbringen, je nachdem ab 10.000,- bis zu 50.000,- €
- gibt man Dir erst eine Chance, wenn Dich ein festes Mitglied eingeführt hat
- musst Du für Dich selbst UND die Gemeinschaft sorgen und mind. 800,- € im Monat haben
- Arbeitszeiten von vorgeschriebenen 7 Stunden gibts durchaus auch,
etc. etc.
also wenn ich das lese, da frage ich mich, warum sich Menschen die sich für SV interessieren, bei solch hohen Kosten sich nicht selber was kaufen und alleine anfangen. Gerade in den Neuen Bundesländern gibt es doch immer wieder kleine Häuser und Grundstücke, die man für recht wenig Geld kaufen kann.

Und natürlich mag eine feste Gemeinschaft auch Vorteile haben (aus meiner sehr subjektiven Sicht allerdings nicht sehr viele :pfeif: ), aber da habe ich ja schon den Eindruck, daß ich da als Bittsteller auftreten muss, damit man mich "nimmt". Na ja, da merke ich eben wieder mal, wie sehr unterschiedlich wir Menschen sind. :aeh:


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AnamPrema

Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#62

Beitrag von AnamPrema » Mi 5. Dez 2012, 18:57

@Dagmar

ich glaube es sind einfach unterschiedliche Charaktere, die SV machen wollen und die, die Gemeinschaft leben möchten.
Viele Gemeinschaften verschulden sich am Anfang (meiner Meinung nach extrem) und müssen dann natürlich sehen, wie sie das Geld wieder reinbekommen. Da kommt schnell Stress auf und das dämpft das Gemeinschaftsleben, wenn nicht wirklich gestandene reife Menschen miteinander auch durch diese Herausforderungen gehn. Geld ist halt (noch) ein zentrales Thema auf dem Planeten :).

Für mich hat eine feste Gemeinschaft wunderbar viele Vorteile, sofern man harmonisiert und zusammen passt.
Es ist extrem Ressourcenschonend, Arbeitsteilung erspart viel Zeit und bringt Dir Dinge, die Du sonst nie hättest oder wer hat in seiner "Familie" Schreiner, Köchin, Metzger, Therapeut, Gärtner, ...
In menschlicher Gesellschaft zu SEIN bringt Abwechslung, die unterschiedlichsten Ansprechpartner oder auch Zuhörer, ...
es ist immer jemand da, der aufs Kind aufpasst oder mal Deine Wäsche mitwäscht. Die Ernte ist mit konzentrierter Zusammenarbeit von 20 Personen schnell eingebracht und auch verarbeitet, ... und es ist immer jemand da,
der mit Dir lacht, ...
etc. etc.

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Dagmar
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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#63

Beitrag von Dagmar » Mi 5. Dez 2012, 19:19

Hallo AnamPrema,

ja das meinte ich ja mit unterschiedlichen Charakteren. :holy: :grinblum:

Ich fühle mich eher wie eine Leopardin und weniger wie eine Wölfin. Oder maximal als Löwin.

Von daher kann ich persönlich eben weniger die Vorteile einer Gemeinschaft sehen und würde mich wahrscheinlich in einer solch engen Gemeinschaft gar nicht wohlfühlen.

Wenn ich nicht wüßte das es unmöglich ist, so würde ich bei mir vermuten, daß in meiner dunklen Ahnenreihe sich irgendwann mal ein Säbelzahntiger mit einem (Vor-)Menschen gepaart hat. Das würde wenigstens meine Lust aufs Fleischessen erklären :rot: , andererseits habe ich Gott sei Dank keine so starken Eckzähne - aber ansonsten hat dieser Gedanke schon seinen Reiz. :pfeif: :michel: :haha:


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Manfred

Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#64

Beitrag von Manfred » Mi 5. Dez 2012, 20:07

@Dagmar: Ich weiß ja nicht, was du vorher gemacht hast. Aber aktuell hast du durch deinen Job noch viele Menschen fast täglich um die Ohren. Da tut es gut, wenn man mal einige Zeit allein verbringen kann. Aber wenn das Arbeitsleben mal rum ist und die die ersten ein oder zwei Jahre alleine auf deinem Hof verbracht hast und sich das Neue weniger wird und sich das Leben enpendelt, dann kommst du evtl. auch ins überlegen.
Wirkliches Alleinsein setzt den meisten Menschen ziemlich zu.
Ich gehöre auch zu den Typen, denen anderen Menschen schnell auf den Keks gehen und die gerne ihre Ruhe haben. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, mal einige Monate oder sogar Jahre irgendwo ganz in der Einsamkeit zu leben. Aber für das ganze Leben kann ich mir das nicht mehr vorstellen.
Aber wenn Gemeinschaft, dann würde ich nur eine relativ lockere wollen, wo alle Gemeinschaftsaktivitäten (außer evtl. dringend nötiger gemeinsamer Arbeitseinsätze) auf Freiwilligkeit beruhen. Wobei bei "dringed nötig" die Meinungen auch schnell außeinander gehen.
Ich würde z.B. eine gemeinsame Mahlzeit am Tag gerne annehmen, würde aber niemanden dazu zwingen wollen. Usw.
Bei meiner Gemeinschaft hätte jeder eigene Räumlichkeiten und Flächen, die er nach seinen Vorstellungen nutzen und gestalten könnte. Und andere Sachen wären evtl. in Gemeinschaft sinnvoll, z.B. eine große Weide für die Grasfresser. Aber auch da wieder eine klare Verantworten, z.B. ein "Hirte", der für die Arbeiten auf der Weide zuständig ist. Sonst gibt es vor jeder Zaunreparatur 3 Tage Diskussion, wer das jetzt machen soll.
Und es braucht ein klares Abstimmungssystem. Konsensentscheidungen auf Basis nächtelanger Debatten haben schon viele Gemeinschaften zerstört.
Ein Mehrheitsabstimmugnsrecht (evtl. mit einigen Stufen nötiger Mehrheiten, je nach Wichtigkeit der Entscheidung) ist da deutlich effektiver.
Und bei einer großen Gemeinschaft bräuchte es einen gewählten Rat, wie einen Gemeinderat oder Vereinsvorstand halt. Wir hatten einen solchen in unserem teilselbstverwalteten Wohnheim und das hat sehr gut funktioniert. Jedes Stockwerk hatte 2 gewählte Vertreter und dazu gab es den von allen gewählten Heimleiter und -Stellvertreter. Und jedes halbe Jahr eine Vollversammlung aller Bewohner.
Am Ende kommt dann raus, dass man bei den klassischen Bildern von Familie und Dorf landet, die sich über jahrtausende entwickelt und bewährt haben. Ob nun im eigentlichen Sinn oder als freiwillige Gemeinschaft. Wer sehr gut miteinander kann, findet sich halt als "Familie" innerhalb der Gemeinschaft zusammen und der Rest sind Nachbarn und Freunde, die auch wieder eigene Familien bilden können.
Eigentlich alles ganz einfach. Schwierig wird es vermutlich, wenn eine Herde Sonderlinge die aus der Gesellschaft aussteigen wollen, weil sie ihre Mitmenschen nicht abkönnen und überall anecken, eine neue alternative Gemeinschaft gründen wollen, wo dann alles besser sein soll. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es dann noch viel öfter kracht als vorher mit den "normalen" Nachbarn. Da muss schon der "Glücksfall" eintreten, dass die Sonderlichkeiten auf allen Ebenen zusammenpassen, damit es rund läuft.

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Dagmar
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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#65

Beitrag von Dagmar » Do 6. Dez 2012, 10:46

Hallo Manfred,
Manfred hat geschrieben:Aber aktuell hast du durch deinen Job noch viele Menschen fast täglich um die Ohren. Da tut es gut, wenn man mal einige Zeit allein verbringen kann.
Genau das ist es. :daumen: Wenn ich nach 1 oder 2 oder auch 3 Wochen alleine arbeiten auf meinem Hof zurück in die "Zivilisation" komme, dann bin ich ganz erschrocken, was da auf mich einstürmt. Der Verkehr, die Hektik, die Unfreundlichkeit der Menschen, etc. Und am Montag, am ersten Arbeitstag, da frage ich mich manchmal wie verrückt die Welt doch eigentlich ist - die ich andererseits bis vor wenigen Jahren aber als "voll normal" erlebt habe.

Da habe ich durch meinen kleinen Hof auch schon was gelernt.
Manfred hat geschrieben:Aber wenn Gemeinschaft, dann würde ich nur eine relativ lockere wollen, wo alle Gemeinschaftsaktivitäten (außer evtl. dringend nötiger gemeinsamer Arbeitseinsätze) auf Freiwilligkeit beruhen
Das weiß ich auch, daß mir ein Leben als Eremitin nun auch nicht zusagen wird. Aber ich denke ich habe genug Hobbies und andere Interessen, die ich mit anderen Menschen zusammen dann ausleben kann und werde. Und gegenseitige Hilfen in der Nachbarschaft gehören da für mich dazu. Ich werde z.B. irgendein Schneeräumgerät haben und warum soll ich da nur meinen Weg räumen und nicht auch gleich noch den Zufahrtsweg des alten Paares die im Nachbarhof leben. Die das Ganze sonst mit der Schneeschippe machen müßten.

Und irgendwann werde ich mich dann auch mit der Hofnachfolge auseinandersetzen und ich hoffe, daß ich dann jemanden finden werde, den ich den Kleinsthof dann vermachen kann.

Und natürlich freue ich mich schon auf die Interaktion mit den Nachbarn und dem ganzen "Straßen"dorf. Da wird sich auf jeden Fall etwas entwickeln.

Auf meinem Hof selber kann ich wenig mit einer größeren Gemeinschaft machen, dazu gibt es zu wenige Räumlichkeiten und die Flächen die ich bewirtschaften kann, reichen auch gerade für ca. 6 Personen aus (u.a. aufgrund des hohen Fleischverbrauchs). Da wird es also gar nicht zu einer großen Gemeinschaft kommen.


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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#66

Beitrag von zoro » So 9. Dez 2012, 20:05

Hi Gianni
Würden meiner Frau und ich (43), nicht bereits ein " kleine Selbstversorgung "(ca 3 Hektar) Kartoffeln,Gemüse,Obst,Wein,Waldwirtschaft, Schweine,Hühner,Lama, betreiben.
Könnten wir uns dass ganz gut vorstellen, insbesonders da die durchschnittliche Jahrestemparatur im Friaul, besonders interessant sind für Obstbau.
Neidisch werde ich wenn ich höre das dein Gehöft über eigene Wasserrechte verfügt :schmoll:

Ebeso spreche ich deinem Grundsatz: miteinander geht es besser zu, ich selber lebte in mehrerer Gemeinschaft und konnte immer wieder erleben was Manpower bedeutet.
Heute sehe ich, allein mit meiner Frau, nach einem 15 Stunden Tag oft noch genug Dinge zu erledigen die unser 4 Hände nicht zu schaffen mochten. Aber morgen ist auch wieder ein Tag :lol:

Ich hoffe dass du deine Gedanken weiter tragen kannst und Personen mit Visionen und viel Power im Herzen , Verstand und Weitsicht findest

Es wäre schön einige Bilder aus deiner Umbebung zu sehen

liebe Grüsse und alles gute

Christian

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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#67

Beitrag von RheintalRancher » Mo 11. Feb 2013, 21:13

Salü Gianni

Wir sind leider mit unserem eigenen Projekt(-chen) mehr als genug ausgelastet - trotzdem Kompliment zu Deiner Idee und vorallem der tatkräftigen Umsetzung. Du scheinst sehr genau zu wissen was Du beabsichtigst und vor allem was / wie nicht (viele Wege führen nach Rom - viele Menschen kommen niemals irgendwo an; nicht weil sie kein Ziel hätten; sondern weil sie sich entweder gar nie auf den Weg machen - oder dann vor lauter Kompromissen keine Linie verfolgen).
Auf jeden Fall hast Du Dir tüchtig was vorgenommen - ich bedauere soeben ein wenig, dass mein Teufelchen auf meiner Schulter derart verweichlicht (Fressen und Saufen zuerst) ist - und mein Engel immer alles doppelt und dreifach abgesichert haben will (zumindest in allem was Externe(s) betrifft.)
Ansonsten wäre ich im übrigen der erste welcher Getreideanbau an Hängen angehen - oder beginnen würde, Terrassen anzulegen; denn ohne Pasta geht bei mir schon mal gar nix.....! :)

Viel Power aus der Ostschweiz wünscht
Reinhard

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Re: Mitmacher für Selbstversorgergemeinschaft gesucht

#68

Beitrag von Krieger94 » Mo 5. Apr 2021, 21:56

Moin Gianni,
Mich würde interessieren was aus deinem Projekt geworden ist?
Besteht eure Gemeinschaft noch?
Beste Grüße aus Deutschland 🖐🏼

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