Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

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Adjua
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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#21

Beitrag von Adjua » Mo 24. Jul 2017, 06:46

strega hat geschrieben:Wenn jemand mit Kindern zu euch kommen will kommt es drauf an wie die Kinder sich verstehen? So schreibst du, auch in der überarbeiteten Version.
Wir hatten ja schon viele solche "Angebote". Immer dasselbe - jemand kauft sich ein Haus, und will eine "Gemeinschaft" gründen. In den 70ern und bei denen, die noch etwas in dem Geist agierten, war da wenigstens noch die Idee, dass alle irgendwie mitbestimmen, zumindest dass diskutiert wird und mehrere Lebensformen miteinander zusammenkommen. (Nicht, dass das funktioniert hätte, aber grundsätzlich war wenigstens die Idee da).

Wie kann es sein, dass sich heutzutage ein Mensch ernsthaft denkt, dass er seinen Mitbewohnern oder "Gemeinschaftsmitgliedern" den Lebensstil bis ins kleinste Detail - von der Ernährung bis zum Verhalten der Kinder - vorschreiben kann? Wo ist da der Respekt vor der Privatsphäre und der Selbstbestimmung anderer?

Wie kann man erwarten, dass Leute - schon gar mit Kindern - irgendwo einziehen, wo sie im Streitfall samt Kindern immer kuschen müssen? Das ist doch ein zutiefst autoritäres Konstrukt, süsslich verbrämt mit Begriffen wie "Gemeinschaft" und "Familie".

Knecht/Magdkonstruktion trifft es schon, und Sekte genauso. Nach dem Motto: Wir sind die Guten, weil plastikfrei und vegan und autarkseinwollend - wer braucht da noch Respekt, Würde oder Selbstbestimmung oder Schutz vor Machtmissbrauch ...

bielefelder13
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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#22

Beitrag von bielefelder13 » Mo 24. Jul 2017, 08:52

Halte es wie Adjua. Hat schon in den 70ern nicht funktioniert und heute glaube ich auch nicht. :hmm: Finde es aber gut das es immer noch Menschen gibt die es versuchen. Wünsche euch das Ihr Gleichgesinnte findet und euer Leben lebt. Viel Glück dabei. :daumen: Macht einfach. Meckern ist ja sooooo einfach. An alle: TOLERANZ wäre mal nett hier. Kann doch jeder so leben wie er möchte, oder hör ich da Neid aus dem Hintergrund?
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#23

Beitrag von greymaulkin » Mo 24. Jul 2017, 09:47

Was mich mal interessiert: wie funktioniert plastikfrei und vegan?
Baumwolle? Hanf? Leinen? Da muß aber ne Menge Geld zusammenkommen, um das ökologisch einwandfrei einkaufen zu können.
Schuhe? Okay, Holzbotten ohne Leder oder Plastikbesatz. Möchte mir nicht vorstellen, was die Kinder in der Schule auszustehen hätten. Kinder untereinander sind eben nicht rücksichtsvoll. Oder wird der öffentliche Schulbesuch durch homeschooling ersetzt? Da gab es doch diesen blöden Werbespruch: wenn ich mal groß bin, werde ich auch Spießer.
Was ist mit all den Werkzeugen und Kommunikationsgeräten, die Kunststoffe enthalten. Weiche Kunststoffe kann man durch Leder ersetzen, oder Leder durch weiche Kunststoffe. Aber wenn man beides nicht hat? Wir haben auch eine Bohrleier, aber eine ordentliche Akkubohrmaschine ist doch effektiver, wenn man in seiner Lebenszeit selbst was schaffen will.
Erinnert mich irgendwie an das Zweihosenparadies :flag: Darf ich, wenn ich Kekse gegessen habe und den unvermeidlichen Jeeper auf ein großes Stück Fleischwurst kriege zum örtlichen Fleischermeister???

Gruß, Bärbel

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#24

Beitrag von Rohana » Mo 24. Jul 2017, 10:08

Tja, in der Vor-Plastik-Zeit war man einfach nicht vegan. Jeder hatte irgendwie Tiere nach seinen Möglichkeiten und nutze tierische Produkte...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 24. Jul 2017, 10:22

Archibald hat geschrieben:sch... Autokorrektur!
oh, bist du auch vegan, weil du Autokorrektur verwendest? :duckundweg: :flag:

(ich hab sowas nicht)

Meine Mutter hat mir einmal gesagt, dass man eine Lebensart nicht unbedingt danach beurteilen kann, wie die Menschen sind, die so leben. Denn ... es ist des öfteren so, dass eben gerade schwierige "problematische" oder körperlich schwache (von der Konstitution her) Menschen sich eine alternative Lebensform suchen.
Die waren aber schon vorher so, es wäre unfair, dass der Lebensform anzukreiden...

Für mich wäre vegan als Dogma nichts, das muss entstehen und wachsen - freiwillig frei :michel:

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#26

Beitrag von strega » Mo 24. Jul 2017, 11:02

Glaub net dass es hier in diesem Faden so supermega angebracht ist, Sinn oder Nichtsinn des veganen Lebensstils zu diskutieren. Wenns funzt aufm Hof mit Leuten, die das so wollen und auf die Salami verzichten bzw. sie erst gar nicht vermissen, warum nicht... wenn ihr alle Vitamine und sonstiges auf Dauer habt, die ihr braucht....

Aber: klar sind hier ne Menge Leute mit Praxisverstand unterwegs, deren Rückmeldungen für euch als Gemeinschaft in der Gründungsphase sicher hilfreich sein können, wenn ihr bereit seid, darüber nachzudenken.

Alles Gute!
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#27

Beitrag von Adjua » Mo 24. Jul 2017, 11:40

bielefelder13 hat geschrieben:Halte es wie Adjua. Hat schon in den 70ern nicht funktioniert und heute glaube ich auch nicht. :hmm: Finde es aber gut das es immer noch Menschen gibt die es versuchen. Wünsche euch das Ihr Gleichgesinnte findet und euer Leben lebt. Viel Glück dabei. :daumen: Macht einfach. Meckern ist ja sooooo einfach. An alle: TOLERANZ wäre mal nett hier. Kann doch jeder so leben wie er möchte, oder hör ich da Neid aus dem Hintergrund?
Das wäre für mich genau die falsch verstandene Toleranz. Ich bin auch unfairen Geschäftsmodellen gegenüber nicht "tolerant". Finde ich auch nicht gut, sowas zu versuchen - in den 70ern hatte man wenigstens ein hierarchiefreies, repressionsfreies Zusammenleben im Auge, davon ist hier keine Spur mehr - das war mein Punkt.

Es hat auch nichts mit Neid zu tun, ein Angebot zu kritisieren, das auf ein Einer-Bestimmt-Alle-Anderen-Kuschen-Modell hinausläuft - auch wenn das die Anbieter vielleicht gar nicht so "meinen". Ich bin auch nicht neidig auf Sektenmitglieder und wünsche mir nichts weniger, irgendeines meiner Projekte als "Gemeinschaft" zu betreiben - weder als Oberhaupt derselben, noch als Mitglied.

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#28

Beitrag von EdenDorf » Mo 24. Jul 2017, 22:20

So erstmal zu Küstenharry:
Wie lange habt ihr das Objekt schon.?
Seit 2015
Habt ihr in dem Steinigem Lehmboden der Wesergebirgs Bergkette schon Sachen angebaut?
Ja, der Boden ist okay. Aber die Wühlmäuse und Schnecken fressen die halbe Ernte weg. :motz:
Da brauchst du ordentlich Humus, Kompost.
Wissen wir. Läuft.
In der Zimmerei Mlodzian in deiner Nachbarschaft könntest du arbeiten gehen.
Ja, die kennen wir. Sind sehr bekannt am Ort aber ich finde die Massivholzmöbel definitiv viel spannender:
https://www.marktplatz-schaumburg.de/la ... tvolle-art

Dann noch zu bielefelder13 und den anderen mit Guten Wünschen für uns.
Viel Glück dabei. :daumen: Macht einfach. Meckern ist ja sooooo einfach. An alle: TOLERANZ wäre mal nett hier. Kann doch jeder so leben wie er möchte, oder hör ich da Neid aus dem Hintergrund?
Dankeschön.

An Adjua
Knecht/Magdkonstruktion trifft es schon, und Sekte genauso. Nach dem Motto: Wir sind die Guten, weil plastikfrei und vegan und autarkseinwollend - wer braucht da noch Respekt, Würde oder Selbstbestimmung oder Schutz vor Machtmissbrauch ...
Der ursprüngliche Artikel war eigentlich viel länger. Aber wir fanden das zu viel Text und haben in für das Forum gekürzt.
Sonst hättet ihr auch mehr über systemischen Konsens, gegenseitigen Respekt, finanzielle und rechtliche Aspekte oder das Kennenlernen (auch der Kinder) lesen können. Aber das bringt wohl nix Details zu besprechen, wenn die Basics nicht passen.

Und ein paar Worte an greymaulkin
Was mich mal interessiert: wie funktioniert plastikfrei und vegan?
Das ist mal eine gute Frage. Ich schlage vor, probier mal bei deinem nächsten Einkauf aus, nix in Plastik zu kaufen. Dein Einkaufswagen wird erschreckend leer sein. Verzicht ist hier die Devise, Loseläden, Dinge selbst herstellen, upcyclen, gebraucht kaufen, ein dicke Geldbörse haben und Selbstversorgung aus dem Garten.
Und ja, manches mal ist auch eine Ausnahme notwendig. z.B. bei besagter Bohrmaschine oder dem Computer.
Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Hier zum Beispiel: http://www.ecowoman.de/29-freizeit-reis ... it-und-eco


Wer ernsthaftes Interesse hat, Verbesserungsvorschläge anbringen will oder einzelne Fragen klären möchte, wir sind eigentlich sehr liberal und lassen mit uns reden. Aber wie gesagt, bitte per Mail. 31683_roesehof (at) edendorf.net

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#29

Beitrag von Edermühle » Di 25. Jul 2017, 01:58

1.

Toleranz laut Wikipedia: Toleranz, auch Duldsamkeit,[1] ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.

Per Definition scheinen viele (nicht alle!) Veganer intolerant zu sein - die "wir möchten, dass die Welt ein Stück besser wird" Verpackung find ich in diesem Zuammenhang nicht angebracht, denn dafür ist Toleranz notwendig.

2.

"Aktuell ziehen wir die Eigentumslosigkeit der Eigentümlichkeit vor"

Naive Frage - wer steht denn im Grundbuch? Ich verstehe zwar den Ansatzt, aber auch hier finde ich die "Alles easy" Verpackung deplaziert.

3.

"Wir sind eine Gemeinschaft. Wir sind weder deine Vermieter noch deine Arbeitgeber. Nein, wir sind deine Freunde, deine Sekundärfamilie - solange wie wir unseren gemeinsamen Weg teilen.
Du kannst gerne Kraft und Zeit in unsere Gemeinschaft stecken. Dafür bekommst du Kost, Logis, Hilfe in fast allen Lebenslagen und ggf. einen kleinen Lohn. Oder du gehst außerhalb davon arbeiten und gibst uns etwas von deinem Verdienst (in Form von Miete) ab. "

Zu Deutsch: Wir übernehmen keinerlei Plichten/Verantwortung und es läuft nur, solange Du auf Punkt und Komma so lebst wie wir es für richtig halten. Gemeinschaft sieht anders aus - finde ich.

4. "Allerdings liegt unser Fokus aktuell eher bei gleichaltrigen (Wir sind 40 & 33) oder jüngeren Menschen"

Zu Deutsch - Maximalalter 40 -Punkt. Ansich überhaupt kein Problem(!), aber warum wieder dieses um den heißen Brei Gerede?!


5.

"Da sollten wir nur gucken wie gut sich die Kinder verstehen. "

Zu Deutsch: Wenn unsere Kinder "Nö" sagen , "hat halt irgendwie die Chemie nicht gestimmt..." - Kinder sind ehrlich, Kinder sind in der Regel toll, aber sie über Eigentums- bzw. Lebensgemeinschaften von Erwachsenen mitbestimmen zu lassen ( 8,3,3,1 Jahre..!), muss man auch mögen...

6. "Der ursprüngliche Artikel war eigentlich viel länger. Aber wir fanden das zu viel Text und haben in für das Forum gekürzt.
Sonst hättet ihr auch mehr über systemischen Konsens, gegenseitigen Respekt, finanzielle und rechtliche Aspekte oder das Kennenlernen (auch der Kinder) lesen können. Aber das bringt wohl nix Details zu besprechen, wenn die Basics nicht passen. "

+

"Wer ernsthaftes Interesse hat, Verbesserungsvorschläge anbringen will oder einzelne Fragen klären möchte, wir sind eigentlich sehr liberal und lassen mit uns reden. Aber wie gesagt, bitte per Mail. 31683_roesehof (at) edendorf.net"

Na eh...Auf kritische Fragen ein zu gehen bringt wohl nix, weil "die Basics" nicht passen und wenn überhaupt dann bitte nur per Mail - wega am liberal warats gwesen...

Ich entschuldige mich (ernsthaft!), dass ich so agressiv poste (obwohl ich mehr als nur Verstädniss dafür habe, dass unkonventionelle Wege nicht immer einfach sind etc), ABER, und auch dafür entschuldige ich mich (falls ich volkommen daneben liegen sollte!) mein "Bulshitalarm"-Sensor zuckt hier und da etwas aus...
http://www.edermuehle.com Nur die Angst begrenzt dein Tun

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Re: Dein neues Zuhause? Selbstversorgerhof sucht dich!

#30

Beitrag von Edermühle » Di 25. Jul 2017, 01:59

Adjua hat geschrieben:
strega hat geschrieben:Wenn jemand mit Kindern zu euch kommen will kommt es drauf an wie die Kinder sich verstehen? So schreibst du, auch in der überarbeiteten Version.
Wir hatten ja schon viele solche "Angebote". Immer dasselbe - jemand kauft sich ein Haus, und will eine "Gemeinschaft" gründen. In den 70ern und bei denen, die noch etwas in dem Geist agierten, war da wenigstens noch die Idee, dass alle irgendwie mitbestimmen, zumindest dass diskutiert wird und mehrere Lebensformen miteinander zusammenkommen. (Nicht, dass das funktioniert hätte, aber grundsätzlich war wenigstens die Idee da).

Wie kann es sein, dass sich heutzutage ein Mensch ernsthaft denkt, dass er seinen Mitbewohnern oder "Gemeinschaftsmitgliedern" den Lebensstil bis ins kleinste Detail - von der Ernährung bis zum Verhalten der Kinder - vorschreiben kann? Wo ist da der Respekt vor der Privatsphäre und der Selbstbestimmung anderer?

Wie kann man erwarten, dass Leute - schon gar mit Kindern - irgendwo einziehen, wo sie im Streitfall samt Kindern immer kuschen müssen? Das ist doch ein zutiefst autoritäres Konstrukt, süsslich verbrämt mit Begriffen wie "Gemeinschaft" und "Familie".

Knecht/Magdkonstruktion trifft es schon, und Sekte genauso. Nach dem Motto: Wir sind die Guten, weil plastikfrei und vegan und autarkseinwollend - wer braucht da noch Respekt, Würde oder Selbstbestimmung oder Schutz vor Machtmissbrauch ...
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