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Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Di 23. Feb 2021, 20:27
von emil17
Das Problem ist weniger die EnEV, sondern die irrsinnig hohen erzielbaren Grundrenten, sprich Gentrifizierung.
Wenn es sich finanziell lohnt und legal ist, aus billigen Altwohnungen Anwaltskanzleien und Modeboutiquen zu machen, dann wird das auch gemacht.
Bei der EnEv ist der Pferdefuss, dass ich als Egentümer kein Interesse daran haben kann, eine tote Investition zu machen, die nicht über die Miete wieder reinkommt. Die höheren Heizkosten zahlt ja sowieso der Mieter. Aus Sicht der Klimaverträglichkeit ist es aber nötig, von den nicht nachhaltigen Heizungen mit fossilen Brennstoffen weg zu kommen.

Das einzige was hilft, ist der genossenschaftliche Wohnungsbau mit dem Baugrund im Baurecht, dann kann nämlich die öffentliche Hand sehr viel mehr dreinreden was gebaut werden soll. Als Eigentümer von Bauland hat man Anrecht darauf, im Rahmen der Bauordnung das bauen zu dürfen, was man will.

Ich denke übrigens, dass auch ohne den grossen Crash bald mehr Altimmobilien auf den Markt kommen: Die Häuslebauergeneration, die als Kind noch den Krieg miterlebt hat, ist im Altersheim, denen ihre Kinder haben eine eigene Hütte. Bei den Gebäuden steht hoher Renovierungsaufwand an (nicht nur EnEV) - wer will schon im Stil der 1960er wohnen?
Aus Sicht des Immobiliengeschäftes sind diese Altbauten vor allem dann interessant, wenn sie an guter Lage sind, und man sie platt machen und auf dem Grundstück ein lukratives MFH im Stockwerkeigentum bauen kann.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Di 23. Feb 2021, 23:45
von patrick7
Falls Jemand noch etwas sucht, fur einen kleinen (Gemuse)Garten wurde es reichen:

EFH für Handwerker in Arnstedt
19.000 € VB
06456 Sachsen-Anhalt - Arnstein
Grundstücksfläche 650 m²
Wohnfläche 90 m²

* 1 Garage & 1 Nebegebäude vorhanden
* Objekt ist teilunterkellert

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -208-25801

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Mi 24. Feb 2021, 16:05
von Dyrsian
emil17 hat geschrieben:
Di 23. Feb 2021, 20:27
Das Problem ist weniger die EnEV, sondern die irrsinnig hohen erzielbaren Grundrenten, sprich Gentrifizierung.
Bei der EnEv ist der Pferdefuss, dass ich als Egentümer kein Interesse daran haben kann, eine tote Investition zu machen, die nicht über die Miete wieder reinkommt. Die höheren Heizkosten zahlt ja sowieso der Mieter. Aus Sicht der Klimaverträglichkeit ist es aber nötig, von den nicht nachhaltigen Heizungen mit fossilen Brennstoffen weg zu kommen.
Sicherlich richtig. Nur machen die hohen Anforderungen an Gebäudedämmung, Brandschutz, Lärmschutz usw. das Bauen so teuer, dass selbst Genossenschaften kaum noch bezahlbare Wohnung bauen können. Um die Kosten einigermaßen im Rahmen zu halten, werden billigste Dämmstoffe verwendet, sodass man am Ende einen gewaltigen Berg von Kunstoff-Beton Mischmasch hat, den man nur noch als Sondermüll entsorgen kann. Mich schauderts, wenn ich sehe welche Styroporberge hier an die Häuser geklebt werden. Die Spechte und diese grünen Papageien freuts, die bauen ihre Nester da drin. Die Häsuer werden dann mit Gift gestrichen, damit keine Schimmelpilze und Algen auf den überwiegend organischen Fassadenmaterialien wachsen, dieses sickert dann langsam in Grund- und Oberflächenwässer ein. Ob das so ökologisch ist? :hmm:

Im Gegensatz dazu hört man kaum was über Wärmepumpen, die man im Sommer doch wohl auch als Klimaanlagen verwenden kann, überdies mit Solarstrom. Das finde ich total geil, 3,5 kW Heizleistung mit 1 kW Stromverbrauch. Klar, wenn es draußen knackig kalte -10°C hat sind die Teile jetzt auch nicht so übertrieben gut, aber hier im Pott z.B. hat es selten unter 5°C. Interessiert keine Sau, kann man wohl kaum Geld mit verdienen.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Mi 24. Feb 2021, 20:42
von emil17
Eine WP ist zwar eine feine Sache, aber auch hier gibts Pferdefüsse:
Im Winter und dann wenns kalt ist, haben die meist verbauten, da billigen Luft-Luft-WPs einen schlechten Wirkungsgrad und erzeugen eine hohe Grundlast an Strombedarf.
Es macht keinen Sinn, sowas in einen kaum gedämmten Altbau einzubauen. Da funktioniert ein grosser Grundofen mit Strahlungswärme noch am besten.
Gute Dämmung hat auch im Sommer ihre Vorteile, mit schlau lüften kommt man auch ohne Klimaanlage einigermassen zurecht.

Styro hat viele Vorteile:
Billig, nicht fäulnisanfällig, hohe Dämmwirkung
Wenns abbruchreif ist ist es dann ja Eigentum des Bauherrn, soll der sich kümmern.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Mi 24. Feb 2021, 20:44
von emil17
patrick7 hat geschrieben:
Di 23. Feb 2021, 23:45
Falls Jemand noch etwas sucht, fur einen kleinen (Gemuse)Garten wurde es reichen:
Guckt mal beim Bild vom Gebäude mit der grünen Tür (?) in der Giebelmauer: Die Bruchsteinmauer aus sorgfältig behauenem Werkstein ist vom feinsten, was das wohl einmal war?

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Mi 24. Feb 2021, 21:51
von Küstenharry
Nicht schlecht. Scharfes Auge für solche Details. Gut erkannt, die behauenen Steine. Je nach Reihe unterschiedlich gross.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Do 25. Feb 2021, 11:23
von Oli
Hier hat vor ein paar Wochen ein Vertreter der Immobilienbranche in einem Radio-Interview erzählt, dass die Immobilienpreise in unserer Region in den vergangenen Jahren um 10% pro Jahr gestiegen sind und direkt an der Küste noch wesentlich mehr.
Und wie gesagt: sobald hier eine Hütte auf dem Markt auftaucht ist sie auch schon verkauft.

Ob die Branche nun aufgeblasen ist oder nicht und ob es eine Blase gibt die platzen wird will ich hier auf keinen Fall diskutieren, aber angenommen es treten keine Katastrophen ein, dann ist die schiere Tatsache in jedem Fall beruhigend. Weil man leicht und für mehr wieder verkaufen kann.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Do 25. Feb 2021, 12:14
von Oli
Ein möglicherweise interessantes Objekt (AFAIK ehemalige Baumschule) zum Selbstversorgen, Arbeiten und Wohnen in Stapelfeld.
https://www.immobilienscout24.de/expose ... lment_item#/

10.000qm Fläche die direkt in Pachtparzellen geteilt werden kann, Gesamtfläche 25.000qm, 20 Stellplätze, kurze fußläufige Distanz zu Öffis und nur ein paar Minuten zur AB.
Absoluter Speckgürtel, direkt an der Ostgrenze Hamburgs und auch in Großhansdorf und Ahrensburg, die nicht weit entfernt sind, sitzt das Geld sehr locker.

Ich weiß nicht, wieviele 100qm-Parzellen man aus 10.000qm herausbekommt wenn man Wege etc. abrechnet, aber angenommen 80%, dann wären das 8000qm Gartenfläche = 80 Parzellen. Das ist sicher leicht zu verpachten, aber was kostet eine Parzelle pro Saison? Sicher nicht mehr als 400€ oder?
Sollte das so sein, dann ist es vermutlich eine Herausforderung mit den 32.000€ allein alles zu finanzieren.

Vielleicht kann man auf der restlichen Fläche von 15.000qm noch was machen (Standplätze für Verkaufsbuden (Spargel/Erdbeeren/Kräuter)), Hochbeetgarten a lá Tempelhof, Bio-Masthühner, Streichelzoo, Eierleger zum Angucken für Stadtkinder ... oder man macht Sonderkulturen im 300qm Gewächshaus - keine Ahnung. :hmm:

Aber da das rein prinzipiell eine interessante Sache sein kann und der Standort erste Sahne wollte ich das mal erwähnt haben.

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Do 25. Feb 2021, 12:53
von christine-josefine
wieder ein interessantes Objekt das sicher nur kurze Zeit auf dem Markt sein wird
großer Garten, 2447 qm, kleines Haus, 60qm
55 000,-- + Makler

Gerbisbach liegt zwischen Jessen und Altdorf, hat keine Einkaufsmöglichkeiten aber eine Hundeschule, einen Metallbetrieb, und eine Schweinemastanlage, die aber wohl momentan stillgelegt ist, wie ich die Meldungen in der Zeitung verstehe. Werde da mal meine Nachbarn und Freunde fragen.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... =FOLLOW_AD

Re: Selbstversorgerimmobilien

Verfasst: Do 25. Feb 2021, 13:39
von vogelsberger
Hallo,
Gestern gefunden - ein Resthof mit 8ha Wiese.
Ein wenig überteuert, da Bruchbude, aber mit Inventarübernahme und Ratenzahlung, vielleicht für jemandem interessant.
https://www.hofsuchtbauer.de/hofboerse/ ... twas-wald/