Selbstversorgerimmobilien

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fabfiddle
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3071

Beitrag von fabfiddle » Do 17. Jun 2021, 07:41

Nee… wir haben ja unser Paradies gefunden!! Aber manchmal hat man Flausen im Kopf, und da hilft es, die raue Wirklichkeit vor Ort zu sehen um geheilt zu werden. Und die Wirklichkeit ist in diesem Fall ein kaputtes Dach, Trümmergrundstücke links und rechts, eine riesige Kunststoff-Recyclingfirma direkt dahinter und ein Landkreis ohne Arbeitsplätze…🤪

fabfiddle
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3072

Beitrag von fabfiddle » Do 17. Jun 2021, 07:51

Noch als Ergänzung: die Flausen kommen von einem - zugegebenermaßen herrlich anzuschauenden - YouTube-Bauvlog , der unter dem Titel „unsere kleine Farm“ die Geschichte eines jungen Paares in mittlerweile 78 Folgen dokumentiert, das sich bei Bautzen einen Trümmerhaufen gekauft hat und den seit fast zwei Jahren wieder aufbaut… allerdings mit genügend Geld im Hintergrund und einer riesigen Familie, wo jeder handwerklich ein Genie ist und täglich mithilft… bei mir sähe das anders aus, und deshalb braucht’s den Schock in der Realität, um einen unsinnigen Gedanken gleich im Keim zu ersticken ;) :)

Teetrinkerin
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3073

Beitrag von Teetrinkerin » Do 17. Jun 2021, 09:27

Das hätte mich auch echt überrascht, wenn ihr weggezogen wärt. Du hast über so lange Zeit deinen Garten zu einem Schmuckstück gemacht, das gibt man nicht einfach so auf ;) Aber es hätte ja dennoch sein können.

Auf Instagram gibt es auch Kanäle, wo Leute ihre alte Häuser richtig toll renoviert haben. Aber die haben halt auch oft entsprechend Kohle und/ oder den verwandtschaftlichen Background.

Der Preis von dem Haus war aber auch echt extrem günstig. Hätte mich stark gewundert, wenn da alles gepasst hätte. Aber es ist immer wieder interessant, was man in so Anzeigen nicht sieht bzw. liest.

Ich denke auch immer mal wieder sehnsüchtig, wenn ich lese, was andere für räumliche Möglichkeiten haben, dass ich das auch so gerne hätte. Aber dann denke ich, dass ich mehr als viele andere habe. Hier in Ba-Wü ist Grund so teuer geworden. Selbst hier im 1600-Einwohner-Dorf kostet der Bauplatz über 100€ auf den m³ (ganz genau sind es 115€/m³ in einem Neubaugebiet, in dem man nicht mal mit Keller bauen kann). Die meisten Bauplätze sind hier nur zwischen 400 und 700m³ groß, selten mal, dass es einen mit um die 800m³ gibt. Aber da ist man hier schon über 90.000 - 100.000€ los, nur fürs Grundstück (kommen ja noch Steuern, Notarkosten und trallala dazu). Wir wohnen im alten Ortskern auf dem alten Bauernhofgelände meiner Eltern und wir haben eine recht komfortable Grundstücksgröße von 1200m³ + den Gartenbereich meines Bruders. Klar, kann ich keine Ziegen halten, keine Linden pflanzen oder einen riesigen Folientunnel aufstellen, aber immerhin für eine "kleine" Selbstversorgung reicht es.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3074

Beitrag von emil17 » Do 17. Jun 2021, 10:34

Neubaugebiet ist sowieso das Ödeste was es gibt, da bist du allseitig von Carports, Kirschlorbeerhecken, Schotterböschungen, Waschbetongrillstationen und Würfelhäusern im Terrarium-Look umgeben, jeden Abend und jeden Samstag ist mindestens einer am Rasenmähen oder Laubbläsern und wehe ein Gockel kräht ausserhalb der amtlich geregelten Ruhezeit ...
Wird ein Baum so gross wie es ein Baum nun mal werden will, kommt sicher ein Nachbar wegen Grenzabstand und Nachmittagssonne und fremden Blättern in der Dachrinne, und dein Naturgarten ist schuld an der "Verunkrautung" des Nachbargartens.

Da wären mir Trümmergrundstücke nebenan doch noch lieber. Hauptsorge bei solchen Objekten ist noch vor dem baulichen Zustand die Anwesenheit von Altlasten aller Art, z.B. die in DDR-Zeiten üblich gewesenen Holzschutzmittel, mit denen man den Dachstock in einen Sondermüllhaufen verwandelt hat.

120 pro m2 Bauland wären hier ein absolutes Schnäppchen, das gibt es wenn überhaupt nur a.A.d.W oder in guter Verkehrslage (= vorne Autobahn, hinten Logistikzentrum oder Güterbahnhof)

An sich und raumplanerisch ist es ja sinnlos, Gemüse und Obst in grösserer Menge auf Baugrund anzupflanzen; die wachsen auf Landwirtschaftsboden genau so gut.
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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3075

Beitrag von penelope » Do 17. Jun 2021, 11:31

100 Euro für den qm Bauland sind aktuell fast überall ein Schnäppchen. Hier (60 km südwestlich von HH - bis vor ein paar Jahren galt das hier noch als totale ländliche Einöde, mittlerweile zählen wir fast schon zum Speckgürtel) wurde in den letzten Jahren der qm im Neubaugeiet noch für 75 Euro verkauft, die nächsten Flächen, die ausgewiesen werden, sollen bei 120 Euro liegen. Für Baulücken um die 1000 qm in den nächsten kleinen Städten, die einen Bahnanschluss nach Hamburg haben, bezahlt man eine halbe Million und mehr. Das ist schon irre und ich freu mich jeden Tag, dass ich vor ein paar Jahren auf den letzten Drücker noch verhältnismäßig günstig untergekommen bin. Nur mein Plan nach zusätzlicher Fläche wird wohl vorerst auf Eis gelegt: im Nachbarort wurde gerade ein "Gartengrundstück" (verwilderte Fläche, auf der seit Jahren nichts gemacht wurde und auf die man absolut nichts, nichmal eine kleine Hütte für Gartengeräte bauen darf mit miserabler Zuwegung) mit 1000 qm angeboten. Preisvorstellung: 37.000. :platt:

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3076

Beitrag von fabfiddle » Do 17. Jun 2021, 12:42


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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3077

Beitrag von fabfiddle » Do 17. Jun 2021, 12:53

Das ist hier ähnlich... das "Einzugsgebiet" von Ulm ist mittlerweile 50 km um die Stadt, und in jedem kleinen Dörfchen werden in die alten Bauerngärten riesige Wohnblocks gedrückt. Da wartet jeder Bauer, bis so eine Immo-Gesellschaft anklopft, und gibt keinem Selbstversorger mit ein paar Mark eine Chance - er wäre ja auch dumm, wenn er das täte (rein kapitalorientiert betrachtet... :roll: ).
Selbst einer meiner Kunden, der ziemlich größte Bauer am Ort (mit einem Neubauhof weit draußen) kennt niemand mehr, der einem ein altes Austraghäuschen oder so verkaufen mag oder kann... entweder es sind Spekulationsobjekte, oder ruiniert, oder zur Wagengarage umgebaut, oder der Bauer will in guter schwäbischer Manier das Haus lieber einstürzen lassen, als jemanden auf sein Grundstück zu lassen.

Wir wohnen zur Miete, und das ist unsere große Unsicherheit... man müsste am Haus einiges tun, das will der Vermieter nicht - und wir bezahlen es auch nicht, warum auch... und es handelt sich um ein ehemaliges Wochenendhaus, entstanden aus einer alten Garage... geschätzter Kaufpreis gut 90 T€, Stand etwa 1970, ohne Heizung, ohne Keller... das sind die Preise in Bergenweiler, einem Ortsteil von Sontheim, etwa 400 Einwohner... :bang:

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3078

Beitrag von penelope » Do 17. Jun 2021, 14:16

Ja, es treibt eigenartige Spitzen. In der Nordheide gibt es so einige Gegbiete, in denen zwischen den 50er und 70er Jahren Wochenendhäuschen auf relativ großen aber bewaldeten Grundstücken gebaut wurden. Ein paar hatte ich mir auch angeguckt, aber da steht fast immer ein überalteter und geschädigter Nadelwald, der die Fläche für alles, was man in Richtung Garten und/oder Selbstversorgung vorhaben könnte, total unbrauchbar macht.

Ich frag mich, was Leute mit beispielsweise solchen Objekten anstellen wollen:
https://www.immobilienscout24.de/expose ... ype=radius#/

Zum gärtnern ungeeignet, zum dauerhafen Wohnen nicht zugelassen, in den Augen von 99% der Menschen sicherlich nicht schön und dann zu einem Preis, für den man bis zum Ende seines Lebens auch alle 2 Wochen ein Ferienhaus am Wochenende mieten könnte. Aber so was geht zurzeit tatsächlich regelmäßig weg. :dreh:

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3079

Beitrag von emil17 » Do 17. Jun 2021, 15:33

250 Riesen sind viel Schotter für sowas, aber vermutlich ist im Preis schon Luft nach unten eingebaut und Schönheit liegt im Auge des Betrachters - irgendwer hat es ja so hergerichtet wie es jetzt ist!
Mit viel Fläche drumrum kauft man sich nicht Gartenland, sondern Ruhe vor Nachbarn; wer soviel Geld übrig hat baut nicht zu Nahrungszwecken Gemüse an.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Selbstversorgerimmobilien

#3080

Beitrag von Teetrinkerin » Do 17. Jun 2021, 16:13

Huch, die Hitze tut meinem Hirn nicht gut. Ich meinte heute morgen natürlich m² und nicht m³.

@Emil,
in der Schweiz ist ja alles teurer. Neubaugebiet wär auch nicht meins. Ich hab das Gefühl, da konkurrieren die Nachbarn, wer den dicksten SUV, den größten Pool oder schnellsten Sportwagen hat. Nicht mein Ding.

@penelope,
wir sind hier mitten im Nirgendwo. Die nächste größere Stadt mit über 100.000 Einwohnern ist knapp 40 km entfernt. Die nächste Millionenstadt rund 150 km. Dafür finde ich die hiesigen Preise schon hoch.

@fabfiddle,
wohnst du gar nicht meHr in deinem kleinen Häusle mit der schönen Haustüre?

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